Advent, Advent mein Ladekabel brennt…eine gar nicht so witzige Geschichte

Wir schreiben den 25. Dezember 2016. Mein Sohn möchte sein Tablet laden. Er schließt es an das bereitliegende und schon zig mal verwendete Ladekabel an und wartet. Plötzlich ruft er mich. Er hat sich die Finger verbrannt. Was ich dann sah hat man bislang oft nur gehört und ich hatte es live, denn das Ladekabel hat zu brennen angefangen…


…und dabei war das kein billiges 0815 vom ebay Grabbeltisch, sondern von einem großen Elektronikversender, dessen Kabel mit einem Preis von 6,90 € schon zu den teureren gehört. Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich dieses Kabel und noch einige anderen in einem Vergleichstest gehabt -> Im Test – verschiedene Micro-USB Ladekabel von billig bis teuer

Also mein Sohn hat damit sein Tablet laden wollen. Hat er mit dem Kabel schon hundert mal gemacht. Er wundert sich, dass es nach einer knappen Stunde noch nicht einmal 1% aufgeladen wurde und greift nach dem Stecker. An ihm verbrennt er sich und ruft mich. Noch bevor er mir alles richtig erzählen kann, sehe ich zarte Rauchschwaden aus dem Stecker wabern und ziehe das Kabel ab. Natürlich verbrenne ich mir die Finger dabei ebenfalls, denn der Stecker besteht aus Aluminium, wie sich beim zerlegen herausstellt. Der war wirklich extrem heiß und das Plastik um den eigentlichen Stecker herum bereits geschmolzen. Also schnellstens das Ladekabel aus dem Ladegerät gezogen und mich noch gewundert, warum der kokelnde Stecker keinen Kurzschluss verursacht hat.

Bis auf die kleinen Verbrennungen an den Fingern ist zum Glück nichts passiert und da ich neugierig bin, habe ich versucht den Stecker zu zerlegen. Leider konnte ich nur die blaue Aluverkleidung entfernen. Die Kabel an sich, sind in Plastik eingegossen und konnte es nicht freilegen. Also habe ich die Nylonummantelung so weit es geht entfernt und auch hier nicht auffälliges entdecken können. Kein abgeknicktes Kabel, kein Kabelbruch oder ähnliches. Sehr seltsam.

Aber spinnen wir den Faden doch mal etwas weiter. Es wäre nachts passiert oder wir wären nicht zu Hause gewesen. Da hört der Spaß echt auf und aus so einer kleinen Sache kann ganz leicht und vor allem schnell ein Zimmerbrand entstehen. Ich arbeite bei der Berufsfeuerwehr in Frankfurt am Main und habe da schon einiges erlebt. Es wirft etliche Fragen auf. Wie kann man sich davor schützen? Gar nicht. Wie man sieht, spielt der Preis keine Rolle. Egal ob billig oder teuer. Egal ob Marke oder No-Name. Die Gefahr ist real und zeigt ziemlich eindringlich, dass Rauchmelder unabdingbar sind. Wir haben in jedem Zimmer einen, aber die lösen das Problem als solches nicht.

Und jetzt? Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Vor einiger Zeit habe ich meine ganzen No-Name Ladekabel durch eben solche vermeintlich besseren Markenkabel ersetzt, aber stehe nun wieder an dem gleichen Punkt wie davor…

USB Datenkabel verschmort (4)

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Peter W.

3 Kommentare zu „Advent, Advent mein Ladekabel brennt…eine gar nicht so witzige Geschichte“

  1. Seh ich das richtig, dass das ein beidseitig einsteckbarer micro-USB Stecker ist?

    So was ist außerhalb jedes Standards und würde ich mir keinesfalls kaufen, schon gar nicht an meine Geräte lassen.

    Trotzdem natürlich sehr ärgerlich und gut, dass nicht mehr passiert ist.

  2. beidseitige Stecker verwende ich auch schon ne Weile und bin begeistert davon. Ich schwöre allerdings auf Kabel von Blitzwolf und hab noch keine negativen Erfahrungen damit gemacht.

  3. Genau dasselbe ist mir mit dem Lg Bello passiert – Ladekabel brannte

    Jedes weitere brannte dann auch bei Versuch

    —————————-hier war durch seitlichen Zug wohl am Handy die Buchse seitlich verschoben – Kurzschluss

    Die Überlastsicherung des Ladegerätes scheint bei Kurzschluss soweit runterzuregeln dass eine Art Kabelbarbeque entsteht und dauerhaft grillt. Irgentwann brennt das Kabel natürlich

    Mglw hättest Du ja mit Deinem Kabel evtl noch nicht mal was von der Feuerversicherung gekriegt weil es durch die Drehbarkeit ausserhalb der regulären Spezifikation liegt …

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