Pearl Simvalley SPX-5 im Test – Teil 2: Unboxing, Betriebssystem, Bedienung, Performance & Browser

Neben dem Samsung Galaxy Note bietet auch der Hersteller Pearl mit dem Simvalley SPX-5 eine Mischung aus Smartphone und Tablet mit einem 5 Zoll großen Touch-Display an. Im Gegensatz zum Note kostet das SPX-5 nur einen Bruchteil des Kaufpreises, doch kann es auch mit der teureren Konkurrenz mithalten oder sollte man lieber die Hände davon lassen? Dieser uns anderer Fragen gehen wir in der nächsten Zeit in diesem Testbericht auf den Grund.

Teil 1: Technische Details, Vergleich zum Galaxy Note und erster Eindruck

So, kommen wir gleich zum versprochenen Unboxing 😀

1. Das Unboxing:

2. Das Betriebssystem:

Auf dem SPX-5 ist Android in der Version 2.3.5 installiert. Pearl hat es sich gespart, eine eigene Benutzeroberfläche wie etwa Sense oder TouchWiz dazuzupacken. Zumindest kann ich keine Anzeichen einer speziellen UI erkennen. Das mag für viele ein Vorteil sein, für mich es eher nachteilig. Ich bin durch TouchWiz von Samsung und Sense von HTC, die mich die letzten Wochen begleitet haben, Widgetverwöhnt. Gut, beim Note hatte sich das technisch bedingt nach ein paar Tagen verabschiedet, aber gerade beim HTC Sensation XE habe ich die Widgets, die Neuigkeiten von Facebook, Email und Co. anzeigen, schätzen gelernt. Man muss nicht immer erst die App öffnen, um Statusmeldungen lesen zu können und ist auch nicht darauf angewiesen, dass das Handy einem sagt, wenn es etwas neues gibt.

Beim SPX-5 kann ich leider nur ein recht dürftiges Twitter- bzw. Facebook-Widget einfügen, welche zudem selbst in der großen Variante (nur bei Twitter wählbar) immer nur einen Beitrag anzeigt und man manuell immer eines vor oder zurück muss. Eine größere Listen-Übersicht gefällt mir besser. Zudem fühle ich mich auch optisch irgendwie eingeschränkt. Noch beim Sensation XE konnte man zwischen verschiedenen Uhren-Stilen wählen, um mal ein Beispiel zu nennen. Beim SPX-5 habe ich nur eine zur Auwahl – und auch noch ein ganz besonders hässliche, wie ich finde.

Eine Digitaluhr scheint es gar nicht zu geben. Neben der nicht so hübschen Uhr kann man noch diese Widgets wählen:

  • Bilderrahmen
  • Energiesteuerung
  • Facebook
  • Kalender
  • Latitude
  • Mail (begründet in der nachinstallierten Web.de-App)
  • Market
  • Musik
  • mobi-test.de (auch wieder begründet in der nachinstallierten App, leider werden keine Bilder angezeigt)
  • Suche
  • Taschenlampe
  • Tipps für den Startbildschirm
  • Twitter (groß)
  • Twitter (klein)
  • Verkehrslage
  • YouTube

Wer möchte kann damit und mit den Verknüpfungen und Ordnern, die es zusätzlich Standard bei Android gibt, die insgesamt 7 Homebildschirme belegen, vorausgesetzt, er kann damit etwas anfangen. Ich kann das nicht, bei mir ist bis auf die erste bzw. mittlere Homescreen-Seite alles leer. Die zur Verfügung gestellten Widgets nützen mir leider sehr wenig, ich habe mich mit ein den App-Shortcuts aus dem Menü beholfen.

Wer möchte, kann natürlich noch den Hintergrund ändern. Dann wars das allerdings auch schon wieder mit der künstlerischen Freiheit in Sachen Homescreen-Gestaltung. Nun gut, ich bastel mir eh nicht so gern erst stundenlang alles zurecht, aber ein klein wenig mehr Auswahl in Sachen Widgets – und wenn es nur eine alternative zu der hässlichen Uhr ist – hätte mir schon gefallen.

Ansonsten ist das Android-System, welches Pearl hier mitliefert, in Sachen „Vorinstalliert“ keine Offenbarung. Die üblichen Verdächtigen bekommt man mitgeliefert, mehr aber auch nicht. Ich nenne es liebevoll in meinem Heimat-Slang „das naggsche System“ ohne Besonderheiten oder Extras. Da war selbst Prestigio mit seinem 200 €-Tablet spendabler. Da bekam man – wenn auch alles nicht Deutsch – massig eBooks vorinstalliert dazu und Kleinigkeiten wie die Gratis-Version von Angry Birds.

Ja, viel gibts da also zum „naggschen System“ nicht zu sagen, Android in Reinform sozusagen. Bei den Google Nexus Geräten ist das ja irgendwie das, was alle wollen – aber so richtig vom Hocker haut es mich nicht.  Da gefällt mir Sense und sogar TouchWiz um längen besser.

Aber gut, jedem wie es ihm gefällt. Mir gefällt es nicht.

Einzig die Scroll-Animation im Menü, die ein wenig wie ein virtuelle eckige Rolle, die die Seiten „abrollt“, aufgebaut ist, ist ein kleines optisches Schmankerl.

3. Die Bedienung & Performance:

Von der Bedienung her unterscheidet sich das SPX-5 deutlich vom Samsung Galaxy Note. Natürlich sind beide Touchscreen-Smartphone mit annähernd gleicher Displaygröße und vom Grunde auf gleichem Betriebssystem ausgestattet. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass es derartige Unterschiede geben kann. Das Weniger an Leistung merkt man dem SPX-5 leider recht deutlich an. Es reagiert um einiges weniger geschmeidig als das Note, benötigt bei komplexen Prozessen mehr Zeit, um diese zu verarbeitet und manches mal muss man auch zweimal tippen, bevor das Simvalley-Smartphone realisiert, das man doch jetzt gern mit ihm sprechen möchte.

Aber der Reihe nach. Das SPX-5 verfügt im Vergleich zum Samsung Galaxy Note um weniger Leistung in fast allen Bereichen. In Sachen Prozessor herrscht bei mir eh noch etwas Verwirrung. In den Geräte-Details auf der Homepage spricht Pearl von einem Prozessor mit 650 MHz, im Beschreibungstext wird von „Der mobile Alleskönner mit extra-großem Display setzt auf eine superschnelle 1-GHz-Performance.“ gesprochen. Muss man das bildlich verstehen, also „quasi wie 1 GHz“?

Auf der Verpackung des SPX-5 ist man dem Problem elegant aus dem Weg gegangen. Auch hier sind noch einmal die technischen Details des Gerätes aufgeführt, allerdings lässt man hier das Thema Prozessor komplett unter den Tisch fallen und spricht nur von einer „dedizierten GPU mit 3D-Grafikbeschleuniger“ den 512 MB ROM und den 256 MB RAM. Etwas zum Thema CPU findet man dort gar nicht.

Um dem mal auf dem Grund zu gehen, habe ich CF Bench durchlaufen lassen. Die System-Info im Gerät schweigt sich zu genauen Hardware-Details nämlich ebenfalls leider aus.

Und sie sehen… Das sie nichts sehen. Richtig gelesen, das Feld „MHz“ ist nach dem Durchlaufen von CF Bench leer. Glaubt ihr mir nicht, hier der Beweis:

Gut, wir gehen mal von den 650 MHz aus. Wenn sich eine genaue Zahl so gut versteckt, kanns einfach nicht so dolle sein…. Und die 650 MHz oder wie viel nun auch immer verbaut sind, sind in meinen Augen für das Gerät deutlich zu wenig. Mit mehr als einer Anwendung ist das SPX-5 mehr oder minder überfordert. Bestes Beispiel ist das Downloaden der Benchmark-Apps, vier an der Zahl. Während eine bereits runterlädt ist das Eintippen des Namens der nächsten in der Suche im Market ein stockendes, ruckelndes Unterfangen. Buchstaben hängen teilweise sekundenlang, die Tastatur verschwindet einfach, taucht gleich wieder auf. Das Erscheinen der Buchstaben in der Suchmaschine hängt ebenso hinterher, dazu flackert das Bild.Und ich lade über WLAN, nicht mal über UMTS, wo ich derartiges noch verstehen könnte.

Ist der Download beendet, funktioniert wieder alles reibungslos.

Die wenige Leistung bemerkt man allerdings auch im normalen Gebrauch. Zwei Befehle direkt hintereinander dauern ein Stück oder werden gar nicht erst erkannt. Scrollen innerhalb der Homescreens oder auch im Menü führt nicht selten zum Öffnen einer App anstatt zur gewünschten Homescreen- oder Menüseite. Ähnliches bei den Touch-Tasten am unteren Bildschirmrand. Öffnet man so quasi versehentlich eine App, obwohl man eigentlich gescrollt hat, dauert auch der Druck auf die Zurück- oder Hometaste seine Zeit, bis sie anspringt und einen wirklich zurück führt.

Allen in allem läuft die Arbeit auf dem SPX-5 weniger angenehm als auf dem Galaxy Note Samsungs. Tut man nur eines und nicht mehreres auf einmal, kann man gut damit leben. Öffnet man jedoch zwei oder mehrere umfangreichere Prozesse gleichzeitig oder gibt zwei Befehle kurz hintereinander ein, muss man etwas Geduld mitbringen. Das Gerät ruckelt dann teilweise sehr stark, springt erst beim zweiten Anlauf überhaupt auf den Befehl an oder führt Dinge aus, die man so nicht in Auftrag gegeben hat.

Wenn man es weiß, kann man sich darauf einstellen, wer aber gern zügig arbeitet – so wie ich – wird teilweise ganz schön auf die Geduldsprobe gestellt. Ich selbst habe mich schon öfters beim entnervten Augenrollen erwischt 😀 Ich bin das einfach so nicht mehr gewöhnt, und manches mal nervt es wirklich sehr.

Ich bringe noch einmal ein kleines Beispiel, weil es mir gerade beim Durchlaufen des Vellamo-Benchmarks auffällt. Wer den Benchmark kennt, weiß, dass während des Tests bunte, sich bewegende Bilder durchlaufen, die die Leistung testen. Bei Geräten wie dem Samsung Galaxy Note oder dem HTC Sensation XE drehen und bewegen die sich fliesend und ruckelfrei. Beim SPX-5 sieht man deutliche Ruckler und Verzögerungen. Vergleichbar ist das mit einer Bewegung im Blitzlichtgewitter, die man immer nur in den kurzen Momenten des Aufblitzen sieht.

Ich hatte mich ja auf eine ganze Ecke schlechtere Performance eingestellt, aber sowas schlechtes hätte ich nicht erwartet. Ein wenig mehr als die wohl verbauten 650 MHz hätten dem Gerät gut getan. Vor allem, da ja zumindest im Beschreibungstext auf der Homepage von einer 1 GHz-Performance gesprochen wird, wie auch immer man das verstehen soll, wenn nur 650 MHz, 265 RAM und so weiter verbaut sind. Aber ehrlich, irgendetwas, das annähernd an 1 GHz-Performance erinnert, konnte ich bisher nicht entdecken.

4. Die Benchmarks:

Die gibt es kurz und knapp.

CF Bench: 610
Vellamo: 154
Quadrant Standart: 793
Nena Mark 2: 15.6 FPS

5. Der Market:

Da will ich gar nicht groß drumrum reden, sondern nur erwähnen, dass man erfreulicherweise vollen Zugriff auf den Android-Market hat. Das sollte in der Preisklasse zwar eigentlich Standard sein, aber ich denke, da wir hier über einen relativ unbekannten Hersteller/Anbieter sprechen, sollte man das erwähnen 🙂

6. Der Browser:

Zu dem gibt es auch nicht so viel zu sagen. Es handelt sich um den normalen Android-Browser, der in meinen Augen genauso arbeitet wie der Standard-Browser auf anderen Android-Geräten. Wenn auch ein wenig ruckeliger als bei der technisch besseren Konkurrenz.

Der Browser-Benchmark hat folgendes ergeben: 16992

 

Teil 3: Touchscreen & Display, Ton, Kamera und Akku

Teil 4: Standby, Verbindungen & Telefonie

Teil 5: Das Fazit

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2 Kommentare zu „Pearl Simvalley SPX-5 im Test – Teil 2: Unboxing, Betriebssystem, Bedienung, Performance & Browser“

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