Allview Viva H8 Life im Dauertest – günstiges 8 Zoll Tablet mit UMTS für Einsteiger

wiZuletzt haben wir ja das Allview Viva H8 Life 3G und dabei ich total vergessen, den Dauertest dazu zu veröffentlichen, was hiermit geschieht. Gerade im Segment der 8″ Einsteigertablets tummelt sich eine unüberschaubare Masse an Herstellern mit ihren Geräten. Selten von bekannten Herstellern wie Samsung, sondern eher die viele kleine Hersteller wie eben Allview aus Rumänien. Was deren 119 € teures 3G Modell zu bieten hat, werde ich hier zum Besten geben.


 

Wie gesagt gibt es in dieser Klasse Tablets wie Sand am Meer. Bei der Ausstattung und Design unterscheiden sich die meisten nur in einzelnen Bereichen. Umso schwieriger also hier eine Kaufentscheidung zu treffen. Gerade bei den Tablets beobachte ich einen Trend zu zwei Lagern. Entweder günstig oder gleich ein iPad. Dazwischen scheint es nicht mehr viel Nachfrage zu geben. Ein Vertreter der ersten Gruppe ist eindeutig das H8 Life, welches ich 4 Wochen lang auf den Zahn gefühlt habe.

Bei einem Preis von 119 € darf man natürlich kein iPad Mini erwarten, aber das kostet auch gleich mal mehr als das dreifache in dieser Ausstattung, zu der unter anderem gehört.

  • Android 4.4.2 KitKatAllview H8 Life
  • 8″ IPS Display mit 1280 x 800 Pixel
  • 189 ppi
  • 1,3 GHz MediaTek MT8382 Quad-Core Prozessor
  • Mali 400 GPU
  • 1 GB RAM
  • 8 GB interner Speicher
  • microSD bis 128 GB
  • 3 Megapixel Kamera
  • 0,3 Megapixel Frontkamera
  • UMTS
  • WLAN 802.11 b/g/n
  • Bluetooth 4.0
  • DLNA
  • GPS
  • 209 x 123 x 10,1 mm
  • 369 g
  • 4000 mAh

Produktseite: allviewmobile.de/viva-h8-life

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: viva_h8_life_manual.pdf

Erhältlich ist das Allview Viva H8 Life 3G für 119 € nur in der Farbe Schwarz.

Übersicht:

Unboxing:

Ein flacher Karton, bunt bedruckt. Darin folgender Inhalt:

  • Allview Viva H8 Life
  • 2 A Netzteil
  • Micro-USB Ladekabel
  • USB-OTG Kabel
  • Kurzanleitung

Löblich das mit 2A gute gerüstete Ladegerät. Meist bekommt man bei diesen Preisen eines mit 1A oder mal 1,5A. Ebenfalls selten ist ein USB-OTG Kabel, mit dem maln USB Sticks oder externe Festplatten direkt an das Tablet anschließen kann.

Allview Viva H8 Life Unboxing (1)

Verarbeitung und Ausstattung:

Das Tablet ist rein optisch unspektakulär. Eben ein typisches Standardgehäuse, ohne Schnick und Schnack. Wie in dieser Preisklasse üblich besteht das  Tablet komplett aus Plastik, was aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Mit einem Gewicht von 369 g ist es trotzdem vergleichsweise schwer geraten und mit 10,1 mm recht dicklich, aber immer noch handlich genug, um damit unterwegs auch über längere Zeit keine lahmen Arme zu bekommen. Im großen und ganzen gibt es an der Verarbeitung nicht viel auszusetzen. Lediglich die Power-Taste klappert leicht und die Lautstärke-Taste hat einen etwas unpräzisen Druckpunkt.

Allview Viva H8 Life Hands-On (4)

An der Front gibt es keinerlei Tasten. Diese werden wie üblich im Display eingeblendet. On top die Linse der Frontkamera, der Lautsprecher für Telefonate und ein Sensor für das Umgebungslicht, welcher in dieser Preisklasse auch nicht alltäglich ist. Am unteren Rand gibt es lediglich ein Mikrofon zu bestaunen. Links außen ist frei. Am oberen Ende eine Abdeckung, unter der sich die Einschübe für die Simkarte und die microSD Speicherkarte befinden. Hier muss man genau hinschauen, um diese nicht zu verwechseln. Einmal falsch drin, bekommt man die nicht mehr raus. Dazu noch die 3,5 mm Headsetbuchse und der Anschluss für  Micro-USB Kabel. Zwar sind diese beiden Buchsen jederzeit zugänglich, aber wenn man z.B. ein Headset angeschlossen hat, oder das Tablet lädt, kann man die Abdeckung nicht mehr abnehmen, ohne das Kabel zu ziehen. Rechts außen dann noch die einteilige aus Plastik bestehende Lautstärke- und die Power-Taste.

Auf der leicht gebogenen Rückseite sitzt etwas erhaben die Linse der Hauptkamera. Einen Blitz gibt es nicht. Weiter unten der Lautsprecher.

Betriebssystem und Leistung:

Allview Viva H8 Life Screenshots (12)Ausgeliefert wird das H8 Life mit der veralteten Version Android 4.4.2 KitKat. Die Firmwareversion von Allview lautet H8_Life_SV8.0. Leider ist es ein Fakt, dass man in dieser Preisklasse oft vergeblich auf ein Update wartet. So wohl auch hier. Es gibt keinerlei Informationen wann und ob es ein Update auf Android 5.x Lollipop geben wird. Denn gerade im Bezug auf die Nutzung der microSD Speicherkarte ist KitKat alles andere als brauchbar, weil die Schreibrechte dafür fehlen. Aber mit dem vorinstallierten Dateimanager gibt es diese Einschränkung zum Glück nicht. Apropo vorinstalliert. Von den sowieso schon spärlichen 8 GB Speicher sind nach dem ersten Start noch 4,56 GB verfügbar. Man sollte also trotz Einschränkungen seitens Android 4.4 eine Speicherkarte einlegen und in den Speichereinstellungen diese als „Standardschreibdatenträger“ einrichten. Dann gibt es so schnell kein Platzmangel.

Erfreulicherweise verändert Allview die Oberfläche gegenüber dem Standard so gut wie gar nicht. Neben dem besagten Dateimanager gibt es zusätzlich zu den Standardapps noch den kostenpflichtigen Virenscanner „Bitdefender Mobile Security“, den man aber problemlos deinstallieren kann.

Auf Wunsch zeigt der Lockscreen auch Benachrichtigungen und der Homescreen lässt sich drehen. Ansonsten ist die Oberfläche wie gesagt unangetastet. Wobei…ein extra gibt es. In den Einstellungen findet man einen Autostartmanager. Hier kann man einzelnen Apps direkt daran hindern automatisch gestartet zu werden.

Nicht ganz so prickelnd ist die Performance des mit 1,3 GHz getakteten MediaTek MT8382 Quad-Core Prozessors. Zusammen mit der Mali 400 GPU und 1 GB RAM ist man eher am unteren Rand der nach oben offenen Leistungsskala anzusiedeln. Und das merkt man sehr oft. Für meinen Geschmack zu oft. Das fängt schon beim Starten von etwas umfangreicheren Apps wie Facebook an. Nutzt man mehrere Apps kurr hintereinander, zwingt also das Tablet zu Höchstleistungen, kommt der mit 1 GB doch recht knapp bemessene RAM zusätzlich als Hemmschuh dazu. Wer mit dem H8 Life gerne Filme in HD streamen möchte, kann dieses tun, sollte aber darauf achten, dass zuvor alle anderen Apps geschlossen werden. Oder noch besser vorab das ganze Tablet neu starten. Sonst fängt der Stream an ins Stocken zu geraten. Mal ein kleines Spielchen wie Solitaire zwischendurch, bisschen Fotos schauen oder Mail schreiben und lesen ist dagegen problemlos machbar. Wer aber mit einem Tablet wirklich den ganzen Tag produktiv arbeiten möchte, sollte sich anderweitig umschauen.

Display:

Das 8″ IPS Display ist auch so ein Standardteil. Mit seinen 1280 x 800 Pixel reißt es zwar niemanden vom Hocker, aber für alltägliche Aufgaben reicht das völlig aus. Man muss die Kirche halt auch mal im Dorf lassen. Für 120 € bekommt man eben kein Full-HD Tablet mit der Möglichkeit unterwegs per Simkarte online zu gehen. Die Darstellung von Farben ist gut, wobei Schwarz eher in Richtung dunklesgrau tendiert. Dürfte aber auch ein Stück weit an der doch recht unausgewogenen Displaybeleuchtung liegen. In einigen Ecken strahlt es sehr hell, um an der anderen Ecke deutlich dunkler zu wirken. Auch gibt es an gleich drei Ecken recht heftige Lichthöfe, die man sogar bei normaler Nutzung am Tag ausmachen kann. Der größte Nachteil ist aber die starke Spiegelung im Außeneinsatz bei Sonnenschein. Dann ist rein gar nichts mehr zu erkennen und das trotz 100% Displayhelligkeit. Positiv hervorzuheben, weil eben nicht  Standard in dieser Preisklasse, ist die automatische Helligkeitsregelung. Diese arbeitet zwar recht behäbig, dafür aber zielsicher.

Nicht ganz so präzise ist die Bedienung des Displays. Kann man ganz einfach testen. Man nehme eine Billard-Simulation und versucht den Queue für einen guten Stoß zu positionieren. Bei einem sehr guten Display kann man den Queue sehr genau steuern. Beim Allview ist das alles etwas hakelig und präzise Stöße eher ein Zufallsprodukt. Leider reagiert das Display teilweise sehr langsam bei Eingaben. Man drückt auf irgendwas und dann dauert es mitunter gerne mal eine Sekunde, bis das in eine Aktion umgesetzt wird. Gerade beim tippen mit mehr als einem Finger kann das echt zur Geduldsprobe ausarten und das obwohl das Display Multitouchfähig ist.

Allview Viva H8 Life Display

Akku:

4000 mAh sind für ein Tablet dieser Größe ein absolutes Minimum. Im Screenshot sieht man für ein Tablet ziemlich typischen Akkuverlauf. Die sog. Screen-On Time lag bei 5 Stunden und 29 Minuten. Die meiste Zeit liegt es im Standby herum und wird dann für eine Zeit intensiv (meist auf der Couch) genutzt und dann wieder weg gelegt.  Zum Glück verbraucht das H8 Life keinen Saft im Standby oder zumindest so wenig, dass es nicht weiter auffällt. Nimmt man es aber dann zur Hand und „arbeitet“ damit, kann man förmlich zuschauen, wie die Prozente purzeln. Ist zwar nicht außergewöhnlich in dieser Klasse, aber man kann es sich abschminken mit so einem Tablet einen längeren Zeitraum hinweg zu arbeiten. Kann man auch ganz einfach testen. Einen Film in HD Qualität in Dauerschleife abspielen lassen. Bei mir nach knapp 4 Stunden Dauerbetrieb der Akku leer. Wer dagegen nur ein bisschen im Netz surft und anderweitig Apps wie ebay nutzt, kommt schon  etwas länger ohne Steckdose aus. Genauer gesagt knapp 7 Stunden. Da es keinen Energiesparmodus gibt, muss man zum Akkusparen die Displayhelligkeit niedriger einstellen oder unnütze Dinge wie WLAN oder falls WLAN vorhanden ist, die Simkarte deaktivieren.

Allview Viva H8 Life Akku (1)

Konnektivität:

Allview Viva H8 Life Verbindungen (1)Viel gibt es hier nicht zu berichten. Das H8 Life bietet auch hier leider nur Standardkost bis auf den eingebauten Schacht für eine Simkarte. Das WLAN ist ein klassischer Single-Band Vertreter mit mittelmäßigen Empfangsleistungen. Bei mir in der Wohnung habe ich insgesamt 8 Funknetzwerke auf dem Schirm. Das H8 zeigt mir davon nur 4 Stück an. Also wirklich nur die stärksten. Auch reißt die Verbindung verhältnismäßig schnell ab, wenn man sich etwas vom Router entfernt. Bei Bluetooth hingegen gibt es keine Probleme. Wirklich positiv überrascht war ich vom GPS. Das Signal stand innerhalb von wenigen Augenblicken zur Verfügung und es genügten schon 6 von 8 empfangbaren Satelliten, um auf eine Genauigkeit von unter 4 m zu kommen. Dabei wurde die Verbindung immer sauber gehalten und wenn es mal in einen Tunnel ging, wurde direkt am Ausgang das Signal wieder empfangen.

Ebenfalls gut ist die Sache mit dem Verbinden zu Smart-TV und Co. Man kann nicht nur Bilder, Videos oder Musik kabellos übertragen, sondern den kompletten Displayinhalte per Knopfdruck direkt aus der Benachrichtigungsleiste spiegeln. Ideal, wenn man auf dem Fernseher spielen möchte. Über den beiliegenden OTG-Adapter können Inhalte auch direkt von einem USB-Stick oder Festplatte angezeigt werden.

Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Tablet aber ganz klar auf der Möglichkeit unterwegs per eingelegter Simkarte online zu gehen. Ein Feature, für das man bei den bekannten Herstellern meist 50 bis 100 € extra bezahlen muss. Ok, hier beim H8 Life gibt es kein LTE sondern „nur“ UMTS, aber das sollte eigentlich für die allermeisten Nutzer ausreichend sein. Die Empfangsqualität würde ich als gut bezeichnen, wobei es hier mitten im Rhein-Main Gebiet eigentlich keine Probleme beim Empfang geben sollte. Was man aber bedenken sollte, ist der steigende Akkuverbrauch bei aktivierter Simkarte. Wer diese also im Moment nicht unbedingt benötigt, sollte diese über den Button in den Schnelleinstellungen deaktivieren.

Klang:

Allview Viva H8 Life Details (7)„Best Audio Enhacement“ findet man in den Klangeinstellungen. Am Ende nichts anderes als eine Art Loudness Funktion, die tiefe und hohe Frequenzen anhebt. Das ist auch bitter nötig, denn der einzelne kleine Lautsprecher auf der Rückseite klingt ziemlich dünn. Tiefton gibt es überhaupt und bei den Mitten und Höhen fehlt es an Volumen und Klarheit. Mal ein Youtube Video oder einen Film schauen geht damit noch, aber Musik hören macht mit dem Tablet defintiv keinen Spaß. Und wirklich laut ist es auch nicht. Und wenn mir das schon auffällt, dann will das was heißen. Hier ist ein gescheiter externer Bluetooth Lautsprecher absolute Pflicht.

Bei Telefonaten kann man zwar direkt über das Tablet telefonieren, aber um selbst einigermaßen verstanden zu werden, muss man das Brett wie ein Handy an Ohr halten. So auf dem Tisch liegend und aus ca. 1 m Entfernung freizusprechen ist nicht ratsam. Der Anrufer hingegen ist ganz gut zu verstehen, wenn auch etwas leise und mit einigen Nebengeräuschen. Aber für den Notfall absolut ausreichend. Wer wirklich vernünftig mit dem Tablet telefonieren möchte bzw. muss, sollte ein paar Euro in ein Bluetooth Headset investieren. Das sieht dann beim telefonieren nicht so behämmert aus.

Fazit:

Ich bin schwer am kämpfen, ob ich das Gütesiegel vergebe, aber letztlich entscheide ich mich dagegen. Zwar ist der Markt für solche 8″ Tablets mit Simkarte sehr überschaubar, aber am Ende sind die Probleme mit dem Display und die ständigen Hänger im System einfach nur nervig. Für einen 20er mehr gibt es z.B. das ARCHOS 80 Helium 4G (Testbericht), welches zwar eine etwas schwächere Auflösung besitzt und 100 Mhz langsamer ist, aber dafür mit LTE und guter Performance glänzen kann. Oder man legt gleich 199 € auf die Theke und bekommt dafür ein Lenovo Yoga 2 8″ LTE. Dieses hat dann schon Android 5.x Lollipop, Full-HD, LTE und einen Monsterakku mit an Bord. Wenn es wirklich auf jeden Cent ankommt und man sich mit den kleinen Macken anfreunden kann, dann ist das Allview Viva H8 Life durchaus eine Empfehlung.

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Peter W.

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