Android du nervst – Warum Android aus meiner Sicht ein Kompromiss ist

Mein Erfahrungsbericht nach 3 Monaten Android fällt nicht gut aus. Ich habe ja bis Januar, überwiegend, in den letzten Jahren Windows Phone genutzt. Warum ich Windows Phone den Rücken zugekehrt habe, hatte ich hier bereits erläutert.

Nach 3 Monaten Android, auf verschiedenen Geräten, muss ich sagen. Es ist ein Kompromiss. Aber ein schlechter. Ich habe neben Windows Phone und Android in den letzten Jahren natürlich auch iOS genutzt. (Sowie BBOs)

Das schöne an iOS sowie Windows Phone ist das „Out of the Box“ Gefühl. Du packst dein neues Gerät aus, lädst den Akku auf. In der Zeit werden alle Apps auf das Gerät geladen. Danach läuft es. Bei Android muss ich erstmal eine Stunde damit verbringen um das Gerät auf meine Bedürfnisse anzupassen. Ich möchte diese Zeit aber nicht aufwenden. Zunächst weil ich diese Zeit nicht habe und weil ich auch keine Lust mehr habe diese Zeit aufzuwenden.



Ein Problem sind die Apps. Natürlich kein Vergleich zu den vorhandenen Apps auf Windows Phone. Da ist Android 2 Klassen drüber (Ausnahmen bestätigen die Regel). Aber im Vergleich zu iOS wirken viele vergleichbare Android Apps dann doch eher halbherzig. Das mag mit der starken Fragmentierung des Marktes zusammen hängen. Als Entwickler muss ich dafür sorgen das meine App auf einem 3 Zoll Display ebenso funktioniert wie auf einem 6 Zoll Display. Trotzdem habe ich bei diversen Apps immer wieder Fehler die ich bei iOS so niemals hatte. Beispiel, die HVV App lädt die Karten nicht, Twitter schließt sich immer mal wieder, die Facebook App arbeitet auch nur wenn Sie Lust hat, Google Plus beendet sich selbst, HeadsUp fliegt immer wieder aus der Liste der Apps die Benachrichtigungen lesen dürfen.
Heads-Up? Hat Android 5.0 nicht eine Benachrichtigungs-Funktion eingebaut. Da benötigt man doch keine extra App mehr um ein Feature zu nutzen das von Haus aus eingebaut ist.
Stimmt, eigentlich benötigt man keine App mehr die einen Benachrichtigungen anzeigt. Wenn es denn funktionieren würde. Tut es bei Android aber nicht so. Die Funktion ist da aber wie so vieles bei Android nicht zu ende gedacht.

Android 5.0 Lollipop hat einen Marktanteil von 5% und das 6 Monate nach Veröffentlichung. Was für ein Witz. Man stelle sich mal vor, Apple würde die neuste Version seines mobilen OS vorstellen und nach 6 Monaten würden immer noch 95% aller Geräte auf diese Version warten. Das Gelächter in der Android-Gemeinde wäre gigantisch. Samsung selber würde wahrscheinlich irgendwelche Viralen Marketing-Ergüsse fahren (die wie immer früher oder später auf Sie zurückfallen – siehe bentgate) um darauf hinzuweisen. Egal, ich habe in meine Entscheidung welches Gerät ich nutze, die Verfügbarkeit von Lollipop mit einfließen lassen. Den Artikel könnt ihr hier lesen.

Da waren das LG G3, die beiden HTC M7 / M8 sowie die beiden Samsung Galaxys S4 und S5. Alle Geräte haben Lollipop bereits erhalten oder der release stand kurz bevor. Und einer der Gründe war die neue Benachrichtigungsfunktion.



Wann immer eine Mail oder Messenger Nachricht kommt wird, wie bei iOS und Windows Phone gewohnt, eine Benachrichtigen angezeigt. Ich muss also nicht extra das Gerät in die Hand nehmen, entsperren, in die App (oder Benachrichtigungscenter) und schauen was es für eine Nachricht ist. Ich bekomme die Nachricht als Banner angezeigt. Das kann jetzt auch Android. Wie so oft bei Android leider nicht zu ende gedacht. Denn der Lockscreen wird nicht eingeschaltet. Ich muss beim eintreffen der Nachricht das Gerät also trotzdem in die Hand nehmen und mindestens entsperren um festzustellen ob es eine wichtige oder unwichtige News ist. Das mag für den einen oder andren albern sein. Aber alleine in der Zeit in der ich diesen Artikel schreiben sind 15 Nachrichten eingetroffen. Wenn es nach Android ginge müsste ich die Arbeit am Artikel jedesmal unterbrechen um mich mit meinem Handy zu beschäftigen. Nun nutze ich, wie bisher, die App Heads-up und mein Lockscreen wird beim Eintreffen der Nachricht, automatisch eingeschaltet und die Nachricht angezeigt. Ein Blick reicht um die Nachricht als wichtig oder unwichtig zu identifizieren.

Blöderweise wird die Berechtigung die ich gesetzt habe, Heads-Up darf auf die Benachrichtigungen zugreifen, immer mal wieder gelöscht. Nicht von mir sondern von Android. Ich muss beinahe jeden Tag diesen Haken neu setzten.

Aber dieser Bug scheint mit Android 5.1 behoben. Mal schauen ob das Update auf 5.1 im September oder Oktober bei uns aufschlägt.

Solche Kleinigkeiten sind es die mir Android immer wieder verleiden. Dazu kommt das sich das Gerät (nutze Galaxy S4) immer mal wieder aufhängt.

Android wirkt manchmal wie ein halbfertiges Produkt. Beginnend bei der verwirrenden Bedienerführung. Mal ein Hamburger Menü oben links, dann wieder der Einstellungbutton unten über die Softkeys. Warum kein einheitliches Layout? In den meisten Apps muss ich erstmal suchen an welcher Stelle sich die Einstellungen befinden.

Was soll der “neue” Lautlos-Modus bei Lollipop? Ich muss mir tatsächlich nebenbei noch Gedanken machen ob ich mein Gerät jetzt Lautlos, mit Vibration, ohne und alle Töne (auch Wecker) ausgestellt habe. Eher so semi-Klasse.



Genial ist auch die Kontenübersicht. Über die Verschlimmbesserungen der Hersteller könnte ich ganze Bücher schreiben. Ich will jetzt mal den schwarzen Peter (sic!) Samsung weiter geben da ich nicht weiß ob es im Stock Android ebenso verhält. Natürlich habe ich meine diversen Konten unter „mein Gerät – Konten“ eingetragen. Leider fliegen immer mal wieder Konten aus der Übersicht. gerade erst heute morgen wurde die Facebook-App aktualisiert und plötzlich taucht Facebook nicht mehr in der Kontenübersicht auf. Sehr blöd wenn man es nicht bemerkt und eine Mail schreiben möchte und sich wundert das die Kontakte plötzlich anders dargestellt werden.

Ich könnte ewig so weitermachen. Google now (manchmal springt es auf Zuruf an manchmal nicht), WLAN Probleme, System wird immer langsamer, Akku wird falsch erkannt, dubiose Apps im Playstore, Akkuverbrauch nicht verständlich – manchmal komme ich 12h mit dem Gerät hin und an anderen Tage will es nach 6h wieder an die Steckdose, Apps schließen sich unwillkürlich, Speicher Bug…

Aus all diesen Gründen ist Android für mich ein Komnpromiss. Denn welche Möglichkeiten habe ich ansonsten? Windows Phone. Will ich nicht mehr. Warum steht hier. iPhone? Nunja, das iPhone 4s war eines der schönsten Geräte die ich je benutzt habe. Das iPhone 5s schon nicht mehr. Außerdem ist mir ein 4″ Display mittlerweile zu klein. Das iPhone 6 finde ich einfach hässlich.

Deshalb bleibe ich wohl erstmal bei Android und werde mein Galaxy mit diversen Custom Roms bespielen. Als erstes werde ich mal MIUI 5 ausprobieren…

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Markus

10 Kommentare zu „Android du nervst – Warum Android aus meiner Sicht ein Kompromiss ist“

  1. Das offene Konzept von Android hat sicher auch Nachteile. Aber von appspezifischen Problemen oder der unschönen Fragmentierung abgesehen, kann ich keinen der „Kritikpunkte“ auch nur ansatzweise nachvollziehen. Sorry, aber der Artikel kommt mir schon sehr polemisch und das Haar in der Suppe suchend vor.

    Wenn aber selbst Apple Deinen anscheinend unerfüllbaren Ansprüchen nicht gerecht wird – und sei es nur, weil dir das Design nicht mehr zusagt – musst Du wohl auf Smartphones verzichten. Oder probiers mal mit Blackberry.
    Und ganz am Rande: Versuchs mal mit dem Moto X 2013. Mit dem habe ich versucht, Deine Probleme zu reproduzieren, hat leider oder zum Glück nicht funktioniert. 🙂

    1. Nunja, polemisch ist der Artikel sicher nicht. Zunächst ist das in deutschland verbreitete Google Android kein freies System. Zumindest so wie es installiert ist. Die knebelungen seitens Google sind schon recht groß. Weiterhin steht auch im Artikel das ich natürlich Blackberry genutzt habe. Das Z10 sogar recht lange. Nur wurde es irgendwann recht nervig die Android Apps, die ja auf BBos 10 laufen zu starten. (Übrigens auch Bada und HPwebOS habe ich lange genutzt) Du kannst die Fehler nicht reproduzieren? Ok, wenn du das Moto X nutzt hattest du ja bereist 4 Wochen zeit mit Lollipop zu arbeiten (5 Monate nach release ist f. Android richtig schnell) Du findest den Lockscreen konsequent zu ende gedacht? Du findest die Mitteilungszentrale so richtig innovativ? Du leidest bei Lollipo nicht an einem unglaublichen Akku drain und WLAN Probleme hast du auch nicht? Glück gehabt den selbst der Android Bug-Tracker ist voll davon… Übrigens das Moto X habe ich auch für 3 Wochen genutzt aber die Kamera in dem Gerät ist leider unterirdisch – Bin jetzt übrigens auf CM12 gewechselt und das macht tatsächlich Spaß…

      1. Moto X 2013 läuft noch auf KitKat, deswegen kann ich zu Lollipop relevanten Funktionen bzw. eventuellen Verschlimmbesserungen (noch) nichts sagen. Sollten sich Deine Kritikpunkte also allesamt auf Android 5 beziehen, dann: Mea Culpa. Sobald mein Gerät upgedatet wurde, gebe ich hier gerne noch mal meinen Senf dazu

        1. Ich dachte das Moto X hat im März Lollipop erhalten. Aber egal, auch das ist ja eines der im Artikel angesprochenen Probleme. Heute wird Android 5.0 veröffentlicht und 6 Monate später sind 5% der Geräte geupdated. Und ja die Probleme im Artikel beziehen sich auf die neuste Android Version. Mir ist bewusst das Probleme die unter Honeycomb noch vorhanden waren unter KitKat eventuell ausgebügelt wurden. Dafür sind neue Probleme hinzugekommen. Übrigens, seit heute auf CM 12.1Nightley (LP 5.1.1) unterwegs und was soll ich sagen. Das funktioniert einigermaßen

  2. Vielleicht loegt es auch am S4… Beim Xperia Z3 habe ich die meisten Deiner Probleme nicht, obwohl ich Dir in Sachen Windowsphone zustimme. Das wird sich vielleicht mit dem – aus meiner Sicht – genialen Coup mit Windows 10 ändern. Und mit einem Schlag wären abertausende Apps mehr verfügbar…
    Bis dahin bleibt Android auch meine Kompromisslösung…

  3. Ich muss Pat hier zustimmen. Du warst noch nie ein Freund von Android und alleine schon die Überschrift zeigt, dass dieser Artikel nicht gut sein kann.
    Ich kann keinen einzigen deiner Punkte nach 5 Jahren Android nachvollziehen – Gott weiß, was du mit deinem Gerät anstellst.
    Eine Stunde zum Einrichten? Mein Nexus 5 hatte ich innerhalb von 5 Minuten Einsatzbereit – inklusive Zurückspielen von großen Backups (> 2GB) waren es wahrscheinlich 1 Stunde (aber Backups bieten ja andere Betriebssysteme gar nicht). Was willst du denn groß einrichten? Oder zählst du hier die Login-Zeit der jeweiligen Apps mit?

    Bisher ist keiner meiner Apps abgestürzt. Weder bei meinem Galaxy S2 noch bei meinem Nexus 5.

    Wieso interessiert dich als Endanwender die Fragmentierung von Android? Die meisten wissen nicht einmal, dass es so etwas gibt.

    Mit dem Lockscreen kannst du recht haben, ich persönlich nutze es nicht, daher ist es mir nicht negativ aufgefallen.

    1. Michael Schnitzer

      Du hast noch keinen Negativen Punkt aus dem Artikel bemerkt? Super, ich habe immer noch kein Android 5.0 auf meinem Z2. Ok st angekündigt, 6 Monate nach veröffentlichung. Auch das das mein Z2 immer mal hackt oder stockt kann ich auf meinem iPhone nicht bemerken beim Z2 sehr wohl. Auch die miserable einbindung von Facebook oder twitter nervt bei Android. Ich kann den Artikel 100% unterschrieben

        1. Bei Windows Phone, bei iOS, bei Blackberry, bei WebOS (HPOS) bei jedem. Denn Android (Stock) hat eine Kontakt-Synchronisation zwischen Android und Facebook untersagt. Geht zwar bei Touchwiz etc (mewhr schlecht als recht) aber Stock Android kann es nicht

          1. Gut, da ist aber Facebook Schuld, da sie immer noch nicht (wahrscheinlich absichtlich) die offizielle API für die Kontakt-Synchronisation verwenden. Und ansonsten gibt es keine Nachteile.
            Ich kenne sowieso fast niemanden der dort seine Kontaktdaten hinterlegt hat, von daher brauche ich persönlich diese Funktion sowieso nicht.
            Fazit: Kein Problem von Android, sondern von Facebook (bitte nicht die Fakten verdrehen)!

            Wenn ich auch so einen Artikel über Windows Phone schreiben würde, hätte ich wesentlich mehr und v.a gravierendere Probleme. Somit verstehe ich nicht wie du Android im Vergleich zu Windows Phone so schlecht machst.

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