Android M – die wichtigsten Neuerungen im Überblick

Android M ist da und es gibt haufenweise Neuerungen. Rein optisch hat sich aber offensichtlich nicht viel getan. Die wichtigsten davon habe ich zusammen gestellt und auch die Downloadlinks zu den gerade veröffentlichten Preview-Firmwares, damit ihr sie direkt installieren und ausprobieren könnt.

Derzeit habe ich ja das Nexus 6 (Testbericht) im Dauertest und es juckt mir in den Fingern die heute auf Google I/O vorgestellte Preview zu installieren. Bin ja eigentlich kein Flasher mehr aber es gibt so viele interessante Neuerungen, dass ich vermutlich wagen werde. Den Anfang macht die Preview 1, wonach im Juni und Juli die Versionen 2 und 3 folgen werden. Im 3. Quartal folgt dann der offizielle Rollout der finalen Versionen, die bis dahin dann wohl auch einen Namen haben wird. Denn bislang heißt sie schlicht „M“. Wofür das steht, darüber wird wild spekuliert. Man scheint sich bei Google selbst noch nicht sicher zu sein, oder hütet es wie ein Staatsgeheimnis, denn in der Vergangenheit gab es immer irgendwelche Anspielungen. Dieses mal zeigt sich der Androide im neutralen Outfit.

Hier mal die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

Verbesserte Leistung und Akkulaufzeit:

Die meisten Änderungen gibt es unter der schicken Haube. Android M soll noch besser mit den ganzen Kernen von den Prozessoren umgehen können und damit auch Einfluss auf den Akku haben. Überhaupt hat man sich der Verbesserung der Akkulaufzeiten gewidmet. Das Ganze nennt sich „Doze“ und überwacht euer Gerät per Beschleunigungssensor, ob das Gerät gerade genutzt oder nicht. Wenn es nur herum liegt, wird es in einen noch tieferen Standby geschickt, der dann gezielt Funktionen wie den Scan nach WLANs zu deaktivieren. Wichtige Benachrichtigungen werden trotzdem ohne Verzögerung zugestellt. Google spricht dabei von einer Verdopplung der Standbyzeit bei einem Nexus 9.

Damit einhergehend drückt Android M auf die Tube in Sachen USB Typ-C. Google möchte die Hardwarehersteller möglichst schnell dazu bringen, ihre Geräte damit auszurüsten, denn dank USB Typ-C kann man bis zu fünf mal schneller aufladen als bisher. Dazu gibr es den Bluetooth 4.2 Support, der noch sparsamer sein soll und eine verbesserte Akkuhistorie.

Neuer RAM Manager:

Android 5.1 hat bei einigen Nexus Modellen ein heftiges RAM Problem. Gerade das RAM Management ist in der Form komplett neu für Android. In den Einstellungen gibt es wohl einen eigenen Menüpunkt, die ganz oben den aktuellen Status des RAM anzeigt und jede einzelne App wird in eine Liste sortiert, auf die man auf einen Blick sehen kann, welche App eher moderat den RAM belastet oder heftig. In den Details einer App bekommt man dann noch den genauen Verbrauch in MB angezeigt und kann so ganz schnell die RAM-Killer aufspüren.

Neue Rechteverwaltung:

Endlich bekommt Android eine gescheite Rechteverwaltung. Huawei zeigt ja schon länger, wie das geht und jetzt zieht Google nach. Zukünftig werden wir nicht mehr bei der Installation alle Berechtigungen angezeigt bekommen, dafür aber, sobald eine App irgendeine Berechtigung aktiv anfordert. Gezeigt wurde das auf der Präsentation anhand von Whatsapp. Sobald man eine Sprachnachricht verfassen möchte, poppt ein Fenster auf und fragt, ob man den Zugriff auf das Mikrofon erlauben möchte oder nicht. Aber auch im Nachhinein soll man einzelne Rechte gezielt gestatten oder entziehen können.

Backup von Appeinstellungen:

Millionen Fragen im Netz drehen sich um die Frage, wie man es anstellt, dass man seine Apps mitsamt Einstellungen sichern und bei Bedarf wieder herstellen kann. Bislang nur über mehrere Umwege möglich und dann auch nur halbgar. Alles Vergangenheit, denn mit Android M wird jede App ihre Einstellungen auf Google Drive speichern können und dann von dort wiederherstellen können. Dafür müssen die Entwickler nicht einmal ihre Apps anpassen. Das wird nativ in Android M integriert sein. Gesichert wird alle 24 Stunden, wenn sich das Gerät im Standby befindet, geladen wird und mit einem WLAN verbunden ist. Genial oder?

Verbesserter Appdrawer:

Der Appdrawer, also die Übersicht aller installierten Apps, hat ebenfalls ein paar Neuerungen bekommen. Gescrollt wird ab sofort wieder vertikal, alphabetisch sortiert. Gibt es einem Buchstaben nur eine oder zwei Apps, werden diese zu einer Gruppe z.B. C-D zusammengefasst, damit die Liste kürzer wird. Außerdem findet man oben die vier am häufigsten verwendeten Apps.

Schnelleinstellungen sind jetzt änderbar:

Ist echt praktisch, dass man beim herunterziehen der Leiste ein paar Buttons findet, mit denen man per Klick Sachen wie WLAN ein -oder ausschalten kann. Bei Android ist da aber bislang nichts anpassbar gewesen. Bis jetzt, denn bei Android M, wird man alles nach eigenen Wünschen anpassen können. Die Reihenfolge, Shortcuts hinzufügen oder löschen.

Deinstallation von Apps auf dem Homescreen:

Viele Launcher können das schon, jetzt auch Android M. Hält man auf dem Homescreen eine App gedrückt, kann man diese direkt deinstallieren, ohne in den Appdrawer wechseln zu müssen wie bisher.

Google Now on Tap:

Man liest eine Mail und möchte zu irgendeinem Inhalt schnell was in Erfahrung bringen. Als Beispiel wurde ein Kinofilm genommen, zu dem man sich mit Freunden verabredet. Bislang hat man die Mails verlassen, den Browser oder Google Now gestartet und danach gesucht. Geht jetzt alles einfacher. Google Now erfasst den Kontext der Mail und liefert durch einfaches gedrückt halten des Home-Button direkt die (hoffentlich) passenden Infos. Das ganze kann man noch konkretisieren, in dem man Texte in Mails, im Browser oder sonstwo markier und den Home-Button kurz gedrückt hält. Ein Feature welches ist sicher sehr oft nutzen werde.

Chrome Browser Layer Tabs:

Entwickler können nun Chrome Tabs in ihre Apps einbinden. Ein Beispiel wäre z.B. Google+. Tippt man dort auf einen Link, öffnet sich der Browser und lädt die Seite. Nun wird nicht mehr extra der Browser gestartet, sondern die Seite direkt in der App geöffnet. Mit allen Annehmlichkeiten wie Auto-Fill für Passwörter, Lesezeichen usw.

Verbesserte Lautstärkeeinstellungen:

Vorbei sind die Zeiten, dass man man extra Apps installieren musste, wenn man gezielt irgendwelche Lautstärken ändern wollte. Mit Android M wird man in den Einstellungen Zugriff auf alle möglichen Regler bekommen und kann diese unabhängig voneinander einstellen.

Speicherkarten und interner Speicher werden ein:

Endlich…wer eine microSD Speicherkarte im Gerät hat, kann bei der Einrichtung von Android M auswählen, ob interner und externer Speicher als eine Einheit gesehen werden soll. Vorbei die Zeiten, das Dateien mal hier oder da zu finden sind.

Unterstützung für Fingerabdruckscanner:

Immer öfter findet man solche Scanner in den Androiden und ab sofort werden diese direkt von Android ab Werk unterstützt und Entwickler können diese Funktion in ihren Apps nutzen.

Teilen wird noch einfacher:

Wenn man Inhalte öfter mit anderen teilt, merkt sich Android, welche Dienste man dabei am häufigsten nutzt und platziert diese ganz oben in der Liste.

Google Fotos mit unlimitierten Speicher:

Nicht ganz mit Android M hängt das überarbeitete Google Fotos zusammen. Völlig entkoppelt von Google+ gibt es ab sofort ein Update und ein Upgrade. Ab sofort kann jeder unbegrenzt viele Fotos und Videos bei Google speichern. Zumindest solange die Fotos kleiner als 16 Megapixel und Videos maximal in 1080p also Full-HD vorliegen. Die Organisation wurde vereinfacht und die aufgebohrte Suche durchsucht die Fotos jetzt auch nach ihrem Inhalt. Sucht man nach „Hund“, werden alle Fotos gezeigt, auf denen ein Hund zu sehen ist, egal wie die Datei heißt. Die neue Version ist für Android ab sofort verfügbar (Link). Die Version für iOS und die Webversion kommen kurz danach.

Android Pay:

Darauf hat die Welt sicherlich gewartet. Nach Apple und Samsung hat jetzt auch Google mit Android Pay sein eigenes Bezahlsystem Am Start. Wobei es mit Google Wallet ein solches schon gab. Wird jetzt halt durch Android Pay abgelöst. Natürlich voll in Android integriert und natürlich wird es wohl noch ewig dauern, bis sich solche Dienste auch bei uns starten und noch länger, bis sie sich etablieren. Die Amis dürfen ab sofort bei 700.000 Akzeptanzstellen auf diese Weise per Android bezahlen. Hier spielt die Integration des Fingerabdruckscanners eine zentrale Rolle. Um das nutzen zu können wir eine American Express, MasterCard oder Visa Karte benötigt.

Homepage von Android M: http://developer.android.com/preview/overview.html

Kompletter Changelog: android-5.1.1_r4-to-android-m-preview-AOSP-changelog

Download und Anleitung zu Installation der Previews für Nexus 5, 6 und 9: http://developer.android.com/preview/download.html

Und wie immer starten jetzt schon unzählige Diskussionen wann, welches Smartphone oder Tablet dieses Update bekommen werden. Am schnellsten ist mal wieder HTC. Zumindest mit Ankündigungen. Per Twitter hat Jeff Gordon, seines Zeichens Senior Global Online Communications Manager bei HTC, verlauten lassen, dass das HTC One M9 und das M9+ mit dem Update versorgt werden. Weitere Modelle werden in Kürze benannt werden.

Neben Android M gab es noch mehr zu hören bzw. zu sehen. Der Google Play Store wird neue Suchfilter bekommen, mit denen man direkt kindertaugliche Apps, Videos und Bücher angezeigt bekommt oder nach Figuren wie Barbie mit den dazu passenden Inhalten suchen kann. Updates und Verbesserungen der Google Maps, Google Fit und noch viele andere Dinge mehr…

Hands-On:

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QuelleQuelle

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Peter W.

1 Kommentar zu „Android M – die wichtigsten Neuerungen im Überblick“

  1. So lange die Pop-Up Notifications nicht wieder auf den Ticker Stil änderbar sind, werde ich wohl weiterhin auf kitKat bleiben müssen.

    Aber immerhin sieht die Lautlos etc. Sache nun wieder etwas funktionaler aus, auch die dunklen Settings gefallen.

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