Archos Arnova 7b G2 im Dauertest – Gut und günstig? Teil 3 – Display, Kamera und Multimedia

Ein neues Einsteigertablet von Arnova ist auf dem Markt und ich darf es testen, doch was taugt so ein billiges Teil wirklich? Wie ist das Display, der Klang und die eingebaute Kamera? Hopp oder Top? Das erwartet euch im dritten Teil meiner Testreihe zum Arnova 7b G2.

Unter folgenden Links, könnt ihr auch noch mal die anderen Teile des Tests aufrufen:

Teil 1 – Technische Daten, Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Performance, Bedienung und Betriebssystem

Das Display:

Das Arnova hat leider keinen Helligkeitssensor eingebaut, das bedeutet man muss die Helligkeit manuell der Umgebung anpassen. Wollte ich mal erwähnen.Auf dem Speicher sind bereits 20 Fotos gespeichert, diese kommen relativ scharf und naturgetreu rüber, ich war echt überrascht, bei unseren Testbildern sah, das schon etwas anders aus.

Was zuerst auffällt ist, dass die Blautöne sehr schwach ausfallen. Ein tiefes Blau wie man es von einem Füller her kennt wird gar nicht dargestellt. Das bedeutet, dass z.B. ein dunkelblauer Hintergrund oder Himmel durchaus viel blasser und heller dargestellt wird als es tatsächlich ist. Dies sieht man auf unserem zweiten Testbild, dort sind Wassertropfen eigentlich sehr dunkel und kräftig auf dem Tablet genau das Gegenteil. Weiße Kontraste werden dagegen sehr gut dargestellt. Bei dunklen Kontrasten sieht das allerdings wieder anders aus. Die Unterteilung der Grautöne gelingt nicht wirklich gut. Das bedeutet, dass verschiedene Grautöne auf dem Display alle gleich aussehen, dass kann bei vielen Fotos sehr zu Verirrung führen. Tiefes schwarz wird auch einfach nur leicht kräftiges grau dargestellt. Im Endeffekt bedeutet, dies dass besonders auf Fotos mit dunklen Hintergründen, der Hintergrund fast ganz schwarz aussieht, obwohl sich in diesem Hintergrund noch viele Details verbergen. Diese kann man aber nicht schlichtweg nicht erkennen. Des Weiteren gibt es einfach keine Tiefenschärfe auch nicht bei unseren Testbildern, die in sehr hoher Auflösung vorliegen und das erkennt man deutlich.

Durch diese Aspekte kann ich sagen, dass Fotos und Bilder auf dem Display schlichtweg, sehr blass, verfälscht und unnatürlich aussehen. Auf dem ersten Blick sieht man das zwar nicht, hält man aber dann ein anderes Gerät oder seinen Computer Monitor daneben erkennt man deutliche Schwächen in der Farbdarstellung.
Das erstmal zu den Farben und der Darstellung des Displays. Kommen wir nun nochmal zu der Bedienung, die ja ebenfalls über das Display erfolgt.

Mittlerweile habe ich gelernt, dass man beim bedienen immer etwas fester drücken muss, was aber nichts daran ändert, dass scrollen oder Spiele einfach keinen Spaß machen. Und auch das Tippen tut eher weh als das es angenehm ist. Aber immerhin ein gutes Training, für die Fingermuskulatur 😉 Ob das auf Dauer so gesund ist?

Billiges Einsteigertablet? Okay, aber dann auch für Einsteiger bedienbar, ohne dass sie sich nur ärgern müssen. Neulich drückte ich dann mal einer Freundin das Tablet in die Hand mit der Bitte, dass sie mal etwas damit rumspielen soll. Nach einigen Minuten kam folgenden Aussage zurück:

„Das Ding kannst du direkt wegwerfen, das funktioniert ja gar nicht“

Ich versuchte zu erklären, dass etwas mehr Druck ausüben muss als man von den neusten Smartphones gewöhnt ist. Leider kein Erfolg.

„Wenn ich für so etwas 100€ zahlen würde, dann würde ich mich beim Hersteller beschweren, dass es schlicht weg so gut wie gar nicht bedienbar ist.“

Nichts zu machen. 😀 Das zeigt wieder, dass zwar 100€ für ein Tablet nicht viel sind, aber der normale User bei solchen schwächen nicht einmal bereit ist diesen Preis zu zahlen.

Leider ist auch der Blinkwinkel sehr schlecht, wenn nur leicht um die Ecke schaut erkennt man nicht mehr viel. Die Farben sind sehr verfälscht. Ich habe versucht das mal auf folgenden Fotos zu verdeutlichen.

 

Kamera:

Wir haben in der Front eine Kamera eingebaut. Diese löst in VGA auf. Hätte man sich das nicht eigentlich sparen können? Ich meine lieber einen Helligkeitssensor oder ein GPS Modul als so eine Kamera. Man kann wohl damit Videotelefonie machen, aber will man das wirklich?

Man sieht fast nur Bildrauschen wie bei einem alten Fernsehen und ich weiß nicht was für Verhältnisse herrschen müssen, damit überhaupt was Gutes erkennt. Die Fotos sind jedenfalls bescheiden, aber vielleicht für einen Notschnappschuss doch noch brauchbar.

 

 

Zu der Kamera kann man wohl nur sagen, dass sie eingebaut und vorhanden ist. Sogar Bild zeigt sie. Aber man wird sie wohl nie wirklich nutzen wollen, denn sie taugt nichts, auch wenn sie sogar Videoaufnahmen kann. Sorry, aber mein über fünf Jahre altes Sony Ericsson Handy ist da um Längen besser und auch wenn das hier nur ein 99€ Gerät ist entweder was Brauchbares verbauen oder gleich besser in was anderes investieren. Beispielsweise würde ich gerne auf Kamera und 4GB internen Speicher sowie die 1 Ghz CPU verzichten, aber dafür ein gescheites Display. Denn das Teil kann auch einen Dualcore mit 1,4Ghz haben das bringt nichts wenn man es schlichtweg nicht gut bedienen kann. In zweiten Teil haben wir bereits erkannt, dass die Hardware durchaus nicht schlecht ist.

Das Display gehört eben bei so einem Gerät eigentlich zu einer der wichtigsten Komponenten, da es als Bedienung und Anzeige dient, klar muss in dieser Preisklasse gespart werden aber bitte nicht zu 80% beim Display. Gern zahle ich 50€ mehr, aber dafür ein echtes kapazitives Display, bitte. Danke 😉

Nun noch ein kleiner Eindruck der Videofunktion:

 

Musik:

Installiert ist der normale Musik Player von Android, der auch gute Dienste leistet. Weitere Einstellungen außer der Lautstärke gibt es nicht. Es ist genau ein Lautsprecher verbaut, denn auf der rechten Seite befindet sich nur die Kamera und der Rest ist Attrappe auch wenn es so aussieht, als ob sich dort auch noch ein Lautsprecher tummeln würde. Dennoch bietet der kleine Krachmacher  akzeptable Leistungen, jetzt nicht super laut aber er schafft wohl doch schon ein wenig was und dies ohne, dass der Klang sofort miserabel wird oder rauscht. Für das heimische Sofa reicht es alle mal, das ist völlig in Ordnung. Als Küchenradio leistet das Tablet auch gute Dienste.

Arnova 7b G2 – Klang 1

Arnova 7b G2 – Klang 2

Headset ist ja keines dabei, was mich aber natürlich nicht davon abhält, trotzdem mal ein paar Kopfhörer anzuschließen. Der Klang ist wirklich gut. Bin sehr zufrieden, vorausgesetzt natürlich, dass man auch etwas hochwertigere Kopfhörer verwendet, aber dann klingt es nicht schlecht für so ein günstiges Tablet, durchaus brauchbar, das gefällt mir. Höhen und Tiefen werden in akzeptabler Qualität wiedergegeben. Auch Bässe sind spürbar. Verwendet habe ich  ein Sennheiser CX 400, aber auch ein günstiges Headset von Sharkoon beides mit gutem Ergebnis.

Zu welchem Ergebnis kommen wir in diesem Teil?

  • Auf die Kamera könnte ich ruhig verzichten, da sie kaum taugt.
  • Das Display bietet schwache blasse Farben, die leider nicht wirklich naturgetreu sind.
  • Da das Tablet so günstig ist möchte ich da ein Auge zudrücken, aber was die Bedienung angeht, das geht gar nicht. Klar erwartet man keine iPad Leistungen aber es sollte zumindest bedienbar sein und nicht machen, was es will.
  • Der Klang ist sehr gut sowohl über Kopfhörer als auch über den eingebauten Lautsprecher. Es gibt hier nichts zu meckern.

Im nächsten Teil wird es dann um ein paar weitere Kleinigkeiten, die Akkulaufzeit und ein erstes Fazit gehen…

Teil 4 – Akkulaufzeit, Filmgenuss und Erste Erfahrungen

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Peter W.