Blaupunkt Endeavour 1010 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Blaupunkt Endeavour 1010 Hands-On (5)Ich habe ja schon einige Geräte im Laufe der Zeit in den Händen gehabt, aber das was ich mit dem Blaupunkt Endeavour 1010 in Sachen Performance erlebt habe, stellt mich vor ein Rätsel. Dazu noch abweichende Herstellerangaben zum Prozessor und dem RAM. Ebenfalls überraschend die Tatsache, dass es rein Android-technisch beinahe nackt geliefert wird. In der heutigen Zeit auch mal was anderes. Aber alles der Reihe nach…


Überblick
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck

Betriebssystem:

Die erste Überraschung erlebt man direkt nach dem ersten Start. Zuerst einmal ist der interne Speicher in zwei Bereiche geteilt. Dummerweise sind beide als „interner Speicher“ benannt. Der kleinere davon hat 2 GB wovon 1,69 GB nutzbar sind. Hier werden Apps installiert. Also sollte man von der Funktion Gebrauch machen, nachträgich installierte Apps auf die SD Karte zu verschieben. Das geht über die Einstellungen. Der zweite interne Speicher hat insgesamt 10,02 GB und davon sind sage und schreibe 10,01 GB nutzbar. Richtig gelesen. Nicht einmal 10 MB sind belegt von Dateien die kein Mensch braucht. Wer nachrechnet wird sehen, dass 2 GB fehlen. Die sind für das Betriebssystem reserviert.

Und so sieht es auch in der Übersicht aller Apps eher leer aus. Es gibt den 4K Videoplayer, einen einfachen Dateimanager, mit dem PlanMaker ein Möglichkeit zum Excel Tabellen zu öffnen und zu bearbeiten, die App Presentations erlaubt das Abspielen und bearbeiten von Power Point Präsentationen und mit dem Textmaker dasselbe für Word Dokumente. Ansonsten ein paar Standard Android Apps wie den Playstore. Aber Googlemail, Google+, Chrome und Co.? Fehlanzeige. Gibt es nicht. Wer will, kann sich diese nachträglich installieren.

Blaupunkt Endeavour 1010 Screenshots (3)

So wie sich Blaupunkt in Sachen Apps zurück hält, wurde auch an der vorinstallierten Android 4.2.2 Jelly Bean so gut wie nichts verändert. Ein paar neue Icons und unten in der Leiste mit den Buttons Home, Zurück und Taskmanager noch zwei Tasten um die Lautstärke zu verstellen. Das war es auch schon. Ansonsten ist alles vorhanden, es wurde also auch nichts entfernt. Und was viele günstige Tablets nicht beherrschen, kann das Endeavour problemlos. Das drehen im Homescreen in alle Richtungen. Gerade bei den 10-Zöllern möchte man es gerne mal hochkant halten.

Selbst die Möglichkeit seine Apps auf die Speicherkarte auszulagern ist vorhanden. Was mir aber nicht so gut gefällt sind in den Einstellungen unter „Entwickleroptionen“ diese vielen Einträge, die den ein oder anderen unerfahrenen Nutzer zum experimentieren verführen könnten. Ansonsten

 

Leistung und Performance:

Wer jetzt aber meint, dass wenig vorinstallierter Kram automatisch auch gleich sauschnell bedeutet, der wird sich beim Endeavour umschauen. Der Wechsel zwischen den Screens läuft noch sehr flüssig, aber die Drehung des Display nimmt mehrere Sekunden in Anspruch. Dasselbe beim Start einer beliebigen App. Vor allem Facebook braucht hier eine gefühlte Ewigkeit. Dazu gehöre ich sicher nicht zu den Schnelltippern, aber ich hole beim Tippen einen riesigen Vorsprung heraus, bis die Buchstaben dann auch mal erscheinen. Viel schlimmer ist aber die Tatsache, das so gut wie alle Apps früher oder später einfach sang- und klanglos abstürzen. Der Screen wird  schwarz und ohne eine Fehlermeldung erscheint nach kurzer Zeit der Homescreen. Produktiv arbeiten oder Spaß haben geht absolut nicht. Und weil ich es mir nicht erklären kann, setze ich das Endeavour noch einmal komplett neu auf. Also alles erst einmal deinstallieren, sämtliche Speicher löschen und dann zurück setzen.

Aber selbst nach der kompletten Neueinrichtung hakt und hängt es immer wieder. Das nervt einfach. Etwas stutzig machen mich auch die Herstellerangaben zum 1,2 GHz Quad-Core Prozessor und 1 GB RAM. Sämtliche Apps, die die Hardware auslesen zeigen mir da ganz andere Dinge an. Als Prozessor wird immer ein Allwinner A31 mit 4 Kernen zu je 1008.0 MHz gezeigt und beim RAM jeweils immer nur 580 MB. Deswegen werde ich noch mal mit dem Support Kontakt aufnehmen und genauer nachfragen.

Blaupunkt Endeavour 1010 Leistung (14)Aber das ist nur die eine, dunkle Seite, des Tablets. Ganz anders, wenn man spielt.

Wie bei jedem Dauertestkandidaten installiere ich mir Zen Pinball HD, den Flugsimulator X-Plane und natürlich die aktuellen Racing-Kracher GT Racing 2 und Asphalt 8. Und siehe da. Der mit 1,2 GHz getaktete Boxchip A31 Quad-Core Prozessor liefert im Zusammenspiel mit dem PowerVR SGX544MP2 Grafikprozessor ein nahezu ruckelfreies Spielerlebnis. Einfach unfassbar. Im normalen Betrieb klemmt es überall, und da wo alle Komponenten bis zum Maximum gefordert werden, läuft es wie das Lottchen. Habe ich bisher immer nur umgekehrt erlebt.

Hier noch ein paar Benchmarkergebnisse:

  • Vellamo: 1041 / 401
  • Quadrant Standard: 4696
  • NenaMark 2: 41,1 fps
  • Epic Citadel Bechmark: 45,8 fps
  • AnTuTu: 20453
  • CF-Bench: 23966 / 6489 / 13080
  • Ice Storm: 4672
  • Ice Storm Extreme: 2740
  • Ice Storm Unlimited: 3943

Man kann es drehen und wenden wie man will. Das Endeavour hat zwei Gesichter. Leider wird wohl kaum jemand so ein Tablet nur als reine Spielekonsole verwenden und sich, so wie ich, über die massiven Probleme ärgern. Vielleicht schaffen es die Entwickler noch per Firmwareupdate diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Blaupunkt Endeavour 1010 Leistung (12)

Teil 3 – Display und Akku

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Peter W.

4 Kommentare zu „Blaupunkt Endeavour 1010 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung“

  1. Das mit den GHz-Angaben ist normal bei Chinatablets, weil der Allwinner sich bis maximal 1,2 GHz takten lässt, nur macht das anscheinend niemand. Im Datenblatt von Blaupunkt ist von „max. 1,2GHz“ die rede, auf das „max.“ kommts hier an 😉 . Ist beim Rockchip K3188 das selbe, steht auch überall max. 1,8GHz und ist überall mit 1,6 getaktet. The Chinese way of life

  2. Du testest schon so lange Android Tabs und weißt immernoch nicht das der nicht angezeigte Ram für die GPU benutzt wird ? Umso höher die Auflösung umsoweniger Ram steht dem Tab für Programme usw. zu Verfügung. Ein Nexus 10 bspw. hat von 2GB Ram mittlerweile nur noch etwa 1,3GB zur Verfügung

    1. Das weißt vielleicht du und ich, aber 99,99% der Leser hier nicht. Die lesen die Daten und wundern sich, warum da ganz andere Angaben stehen als es wirklich sind. Und sei mal ehrlich. Zwischen 580 MB RAM und 1024 MB RAM ist ein riesiger Unterschied. Das erkläre mal einem Laien, aber auch so, dass er es versteht. Und dann gleich noch eine Antwort auf die Frage, warum der Hersteller das nicht so schreibt, wie es wirklich ist…

      1. Ein Lenovo A5500 hat auch nur 1GB RAM und davon stehen 970MB zur Verfügung! Hier sind esngerade mal 580, was schon fast unverschämt ist. Habe auf die 1GB geachtet beim Kauf. mehrere Apps offen lassen wie Browser, email ist schon fast nicht möglich.

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