Das HTC Sensation XE im Test – Teil 2 – Betriebsystem, Bedienung & Performance

Das HTC Sensation ist das erste Gerät mit Dualcore aus dem Hause HTC und zählt aktuell zum besten, was der Mobilfunkmarkt zu bieten hat. Neben dem Ur-Sensation gibt es mittlerweile zwei weitere, verbesserte Vertreter, die sich namentlich vom älteren Bruder lediglich durch die Zusätze XE und XL unterscheiden. Das HTC Sensation XE liegt nun vor mir und muss sich einem ausführlichen Test unterziehen lassen. Hier nun Teil 2.

Erhalten haben wir es von getgoods.de, vielen Dank für diese Möglichkeit.

Teil 1: Technische Details, Unboxing, erster Eindruck

Teil 3: Akku, Kamera, Telefonie & 2. Eindruck

Teil 4: Kopfhörer & Musik

Teil 5: Verbindungen & Fazit

Der zweite Teil hat etwas auf sich warten lassen. Dafür entschuldige ich mich. Grund war der tagelange Versuch, das Gerät zu rooten, um anständige Screenshots erstellen zu können. Bildschirmfotos wollt ich eigentlich keine benutzen, die sehen immer so unschön aus. Leider ist mir der Root bis jetzt noch nicht gelungen, so dass ich mittlerweile sehr dankbar für den Tipp mit MyPhoneExplorer bin, der den gleichen Erfolg versprach 🙂

Im zweiten Teil des Testberichtes möchte ich mich vor allem mit der Perfomance und Bedienung, dem Betriebssystem, den Apps und dergleichen widmen.

1. Performance und Bedienung:

Über die kann ich gar nicht klagen. Der Touchscreen reagiert wirklich sehr flüssig, bemerkt die kleinsten Gesten, setzt Befehle rasend schnell um und ist wirklich ein Genuss. Gut, von einem Dualcore-Smartphone mit 1,5 GHz erwarte ich auch, dass es astrein läuft, immerhin ist die Ausstattung derzeit eine der höchsten, die man findet.

Die sehr gute Rechenleistung des Prozessors wird vor allem deutlich, wenn man zwischen den Homescreens hin und her switcht. Wie man es bei neueren HTCs kennt, sind diese wie auf einem imaginären Vieleck angeordent und laufen nicht plump durch, sondern wechseln leicht animiert als würde man das Vieleck gerade drehen. Egal, wie schnell man das tut, es ruckelt nix, es wackelt nix, es verzögert nix. Das HTC steckt sogar die Endlosschleife locker weg ohne zu mucken. Gibt man dem ganzen einen Schubs, läuft es wie ein Kreisel durch – ohne ruckeln.

Die schnelle Reaktionsfähigkeit wird natürlich auch im Menü und innerhalb der Apps deutlich. Auch hier konnte ich bisher keine Ruckler feststellen.

Zum Testen habe ich mal ein paar Rennspiele durchprobiert. Auch hier läuft alles tadellos und ohne irgendwelche Macken. Ich bin kein Geschwindigkeits-Junkie und muss nicht das schnellste vom schnellsten haben, aber wenn man vom XE wieder auf ein normales Handy umswitcht, merkt man schon, dass das nun langsamer ist. Je nach Modell werde ich da richtig ungeduldig. Gerade bei Modellen wie dem Samsung Galaxy S1 oder S Plus, dem LG Optimus Black oder dem HTC Desire HD bemerkt man den Unterschied nicht wirklich. Wie gesagt, ich bin kein Speed-Junkie, wenns nicht Sekunden dauert, merk ich nicht wirklich, was nun schneller ist. Aber grad beim Samsung Galaxy Ace, dem Nokia C7 oder gar noch „langsameren“ Modellen wie einem Sony Ericsson Elm ist der Unterschied schon deutlich spürbar. Aber gut, da bewegen wir uns ja dann auch bei 800 MHz und weniger, die natürlich zu einem 1,5 GHz Dualcore eigentlich kein wirklicher Vergleich sind. Deswegen ist mein Fazit dazu auch, dass das XE wirklich wahnsinnig schnell und flott auf der Piste ist, ein wenig „weniger“ Leistung sicher aber auch keinen so großen Unterschied gemacht hätte 🙂

Entsprechend flüssig läuft die ganze Bedienung des XE ab. Das Sensation reagiert quasi wie flüssige Butter auf die kleinsten Gesten. Ich dachte bisher, dass iPad 2 reagiert schon sehr gut, das XE toppt das ganze nochmal um eine ganze Ecke. Besonders angenehm empfinde ich das scrollen oder Pitch-to-Zoom (Heißt das so?), das läuft so sauber, das ich die erste Zeit die ganze Zeit gescrollt habe, in der Vermutung, das muss doch irgendwann mal hängen 😀 Hat es aber nicht.

Selbst wenn man mehrere Sachen im Hintergrund downloaded und Musik hört, kann man keine Leistungseinbußen feststellen. Gut, wie schon erwähnt, wenn der Prozessor das nicht schafft, welcher dann 🙂

2. Das Betriebssystem:

Das Sensation XE habe ich mit der Android-Version 2.3.4 erhalten. Gut, sieht halt aus wie Android so aussieht und ist nach wie vor in meinen Augen nicht besonders hübsch. Das Menü ist schwarz und halt typisch Android:

Ein Lichtblick ist beim XE jedoch HTC Sense, die UI von HTC, die in Version 3.0 daher kommt. Ja, die ist eine echte Augenweide. Mir hat das Sense-Design schon immer gefallen. Jetzt, mit den 3D-Effekten, finde ich Sense noch schöner. Zwar musste ich mich erst daran gewöhnen, dass mir mein Handy beim Lösen der Sperre akustisch sagt, welches Wetter aktuell draußen herscht. Beim ersten „Sturm-Geräusch“ hab ich gedacht, das Gerät ist kaputt 😀

Die Homebildschirme, die man beliebig belegen kann und die so schön annäherend dreidimensional durchswitchen habe ich ja oben schon geschrieben. Durch die reibungslose Performance und den optisch schönen Vorgang macht das switschen zwischen den Homescreens deutlich mehr Spaß als beim Samsung Galaxy Note. Durch das ebenfalls optisch deutlich schönere Sense gefällt mir Android generell besser als beim Note.

Die Widgets sehen ebenfalls sehr schön aus und ich finde auch das Lösen der Tastensperre bzw. das Annehmen eines Anrufes besser und vor allem intuitiver gelöst als bei Samsungs TouchWiz.

 

Zur Erklärung, beim Note hatte ich das Problem, dass das Lösen der Tastensperre nur durch einen kleinen Kreis mit einem Schloss in der Mitte möglich war. Bei dem musste man allerdings wissen, dass man diesen irgendwohin aus dem Bild schieben muss. Ich in meiner Unwissenheit habe natürlich getippt wie eine Blöde – und nix geschah. Ähnliches beim Annehmen eines Anrufes, auch hier musste man einen kleinen Kreis mit einem grünen Hörer aus dem Bild ziehen. Das alles war für mich wenig intuitiv und dauerte ein wenig, bis ich das verinnerlicht hatte.

Bei Sense bzw. beim XE ist das besser gelöst. Zwar wird auch hier ein Kreis/Ring genutzt, größer diesmal und am unteren Rand mittig angeordnet, und man weiß auch nicht auf Anhieb – zumindest ohne Vorkenntnisse 😉 – das man mit diesem etwas anstellen soll. Er passt sich sehr gut ins Design ein, so dass man nicht auf den ersten Blick erkennt, dass dieser zum Lösen der Tastensperre dient. Allerdings hat HTC hier durchaus klüger reagiert als Samsung. Tippt man nun irgendwohin auf den Bildschirm, wackelt die Uhr hin und her, der Ring hüpft nach oben und unten und es erscheint der Text „Zum Entsperren am Ring ziehen“. Geht doch, da weiß jeder, was er tun soll. Super, so muss das sein…. 😀

Ähnlich verhält es sich dann beim Annehmen eines Anrufes. Hier wird zwischen Uhr und Ring ein grüner Hörer und ein roter Hörer angezeigt. Beim ersten Anruf überlegt man auch kurz, was jetzt zu tun ist und tippt den grünen Hörer an. Dieser wackelt wieder ein bisschen, der Ring kommt einem quasi ein Stück entgegen. Aha, Ding Ding Ding, den Hörer in den Ring ziehen. Tada.

Meinen ersten Anruf auf dem XE habe ich diesmal nicht verpasst 😀

Weiterhin finde ich sehr schön, das es auch im Sperrmodus eine Art Schnellstarttasten gibt. Das sind vier kleine Kreise mit den Funktionen „Telefon“, „Mail“, „Kamera“ und „Nachricht“, die wieder zwischen Uhr und Ring angeordnet sind. Zieht man einen davon im Sperrmodus in den Ring, gelangt man sofort zur gewünschten Funktion, ohne die Sperre erst lösen zu müssen.

In den Einstellungen lassen sich diese vier Schnellstart-Apps beliebig austauschen und durch geeignetere ersetzen. Für mich waren die vier Default-Apps allerdings perfekt, also hab ich sie so gelassen.

Alles in allem ist Sense, zumindest die Version 3.0, genau das, was Android für mich angenehm und schön macht. Viele schimpfen ja auf die UIs der Hersteller, aber grade hier beim XE bin ich froh, dass es da ist, weil es optisch einfach schön ist. Und ich als Frau will es natürlich schön haben 😀 Die Effekte sind toll und laufen 1a, die Widgets sind ebenfalls sehr schön gestaltet und funktionieren sogar tadellos (War ja beim Note anders^^). Ich muss sagen, ich habe mich in die Oberfläche des XE quasi verliebt. Ich bin ja eher der Windows Phone Fan, müsste ich mich jetzt allerdings zwischen dem XE und dem Lumia von Nokia entscheiden, dann müsste ich wirklich gut überlegen.

3. Die Benchmarks:

Um die gute Perfomance zu zeigen, habe ich noch ein paar Benchmarks durchlaufen lassen:

CF-Bench: 10104, 1647, 5029

Quadrant Standart: 2262

Vellamo: 1028

NenaMark 2: 27,2 fps

4. Die Apps:

Vorinstalliert ist das übliche, Browser, Nachrichten, Wetter, Aktien. Irgendetwas besonderes, was es zu erwähnen gäbe, habe ich nicht gefunden. Nur das, was man von Android-Smartphones so kennt. Facebook und Twitter kann man zwar im Social-Widget aktivieren, die Apps dazu muss man allerdings erst downloaden. Vorinstalliert sind sie leider nicht. Das einzige, was wirklich schon da war, ist SoundHound. Aber das ist ja nun nichts, was man jeden Tag nutzt. Ich zumindest nicht.

5. Der Browser:

Ich benutze den Standard-Browser, den Android mitliefert. Es besteht auch kein Grund, einen anderen zu nutzen, er tut seinen Dienst mehr als gut und durch die schnelle Performance des XE an sich geht alles super fix und problemlos.

Der Browser stellt auch alles sehr gut da und passt selbst Seiten mit viel Text optimal an die Größe des Displays an. Lesbar ist dann zwar manches nicht mehr, weil es gerade bei viel Text einfach zu klein wird, aber wir sprechen hier auch von einem Handy und keinem Tablet. Der Bildschirm ist nun mal kleiner, da muss man natürlich Abstriche machen. Durch die Schnelligkeit tut das dem Surfspaß allerdings keinen großen Abbruch. Man muss zwar mehr zoomen als bei einem Tablet, ich empfinde das Surfen mit dem XE aber nicht als groß unangenehmer als mit dem iPad oder dem Prestigio. Auch mit dem XE greife ich eher mal zum Smartphone zum surfen auf dem Sofa als erst das iPad zu holen. Und das ist bei mir, der eigentlich große Tablet-Displays zum surfen den Handys vorzieht, ein gutes Zeichen 😀

Der Browser-Benchmark ergab folgenden Wert: 44080

 

6. Die Bedienung:

Ja, über die gibts ebenfalls nichts zu meckern. Fast nichts zumindest. Das einzige, was mich wirklich stört, ist die schwammige Tastatur, die irgendwie zu schwimmen scheint.

Ich bin sicher kein geeigneter Tester, um sowas zu beurteilen, immer bin ich als Frau Fingernagelträger und habe eine recht eigenwillige Fingerdrehung, um kapazitive Touchscreens bedienen zu können. Allerdings fällt mir auf, dass das bei einigen Touchs besser funktioniert als bei anderen. Das Sensation XE gehört leider zu letzterem. Ich habe richtig Probleme, wirklich sauber zu schreiben und muss unverhältnismäßig langsam tippen, um halbwegs fehlerfrei durch einen Text zu kommen. Erst dachte ich, es liegt an den recht kleinen Tasten. Ein Vergleich mit dem Nokia Lumia 800, dessen Tasten deutlich kleiner sind, ergab jedoch, dass ich mit dem Lumia quasi fehlerfrei und schneller tippen kann als mit dem XE. Die Tasten des Lumia schwimmen nicht wie es die des HTC tun. So richtig erklären kann ich das auch gar nicht, allerdings habe ich das Problem beim Desire HD meines Freundes auch. Da muss ich mich auch sehr konzentrieren, um nicht ständig Tippfehler zu machen. Ob es daran liegt, dass der Erkennungsradius bei HTC kleiner ist als bei anderen Herstellern? Keine Ahnung, beim iPhone 4 habe ich solche Probleme auch nicht, da wird auch fast alles erkannt. Ich hab zumindest für mich das Gefühl, das Apple und Nokia Abweichungen von der eigentlichen Taste besser erkennen und trotzdem noch merken, was man tippen wollte. Das HTC springt dann schon zum nächsten Buchstaben, so entstehen die Fehler. Ob das so stimmt oder ob ich das nur so empfinde, kann ich allerdings nicht sagen. Tippen ist so zumindest nicht allzu schön und macht direkt ein wenig Mühe. Gefällt mir, der auch mal schnell zwischendurch was tippen muss, natürlich nicht so sehr.

Um dem Abhilfe zu schaffen, habe ich andere Tastaturen versucht. Eine, die ein wenig besser funktioniert ist die SlideIT-Tastatur, damit schleichen sich deutlich weniger Fehler ein, allerdings ist die Worterkennung für den Huf. Ein paar andere waren auch noch brauchbarer als die voreingestellte, allerdings bleibt das schwimmende Gefühl bestehen. Liegt also wirklich am Gerät und nicht an der Tastatur.

Ich glaube, da benötige ich noch ein wenig, um mich daran zu gewöhnen.

 


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3 Kommentare zu „Das HTC Sensation XE im Test – Teil 2 – Betriebsystem, Bedienung & Performance“

  1. Das HTC Sensation XE bietet übrigens eine integrierte Screenshot-Funktion. Man muss die Power-Taste gedrückt halten und nebenbei auf den Homebutton drücken, schon landet der Screenshot in den Kameraordner.

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