Das Universum in der Handtasche – das Galaxy Note – Teil 1

Das Samsung Galaxy Note ist derzeit eine kleine Besonderheit auf dem Mobilfunkmarkt. Mit seinem 5,3 Zoll großen Touchscreen rangiert es genau zwischen einem handelsüblichen Smartphone und einem Tablet. Von was sprechen wir genau? Einem Tablet, welches auch telefonieren kann oder von einem viel zu großen Smartphone? Für den täglichen Gebrauch zu riesig oder genau richtig? Und vor allem, was sagt die Handtasche dazu? Fragen über Fragen, die ich in den nächsten Tagen klären möchte…

Gleich zu Beginn ein Wort in eigener Sache. Das Galaxy Note, welches hier als Grundlage dient, wurde mir freundlicherweise von Samsung zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich aus diesem Grund bei den mir leider unbekannten Stellen für diese Möglichkeit und hoffe, den Anforderungen gerecht zu werden.

Ich bin desweiteren nicht der erste von uns, der das Samsung Galaxy Note auf Herz und Nieren testet. Peter hat bereits seit einiger Zeit sein Note im Dauereinsatz und berichtet regelmäßig von seinen Erfahrungen: Peters Testbericht

Aus diesem Grund wird mein Bericht auch ein wenig anders werden und das Note vor allem aus der Sicht einer – gut, technikaffinen – Frau bewerten. Und da spielen Stichworte wie Handtaschenkompatibilität, Coffe-to-go-Handling und Beraterqualitäten eine große Rolle.

Seit Sonntag befindet sich das Galaxy Note in meiner Obhut. Ein wenig Zeit also, um sich mit dem Gerät und seinen Funktionen auseinander zu setzen. Als ich den Karton zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich enttäuscht. Irgendwie hatte ich es mir größer vorgestellt, sieht doch gar nicht so riesig aus wie alle sagen. Gut, wenn man bedenkt, dass das Display des HTC Desire HD meines Freundes bereits 4,3 Zoll misst, dann können 5,3 Zoll ja nicht so schlimm sein. Ist ja am Ende auch nur ein Zoll mehr.

Die weiße Verpackung ist samsungtypisch schlicht und entgegen den meisten anderen Smartphone-Verpackungen diesmal ganz in weiß. Was man dabei nicht weiß, Samsung hat beim Verpacken des Galaxy Note eine Meisterleistung in Sachen effiziente Raumnutzung hingelegt. Das wird klar, wenn man den Karton öffnet, da geht kein Stein zur Erde. Alles Zubehör ist Tetris-gleich in die Pappwände eingepasst, man traut sich gar nicht, das Konstrukt zu zerstören, weil es optisch so schön aussieht. Das heißt im gleichen Zuge allerdings auch, dass das Note doch gößer ist als gedacht, nämlich genauso groß wie der Karton. Oha, doch ein ganz schöner Brummer…

Ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie meine Augen unweigerlich meine Handgröße mit der Größe des Note verglichen. Hm, könnte arg eng werden… Denn eines muss man wirklich sagen, für zierliche Frauenhände ist das Note wahrlich nicht geeignet. Wenn Smartphones noch größer werden, brauche ich wohl eine Handprothese mit längeren Fingern um noch das Display bedienen zu können.

Ich hätte um ehrlich zu sein nicht gedacht, dass ein Zoll mehr sich so stark auswirkt. Das Desie HD wirkt irgendwie mickrig gegenüber dem Note, von meinem iPhone 4 fange ich gar nicht erst an, das verliert auf ganzer Länge und Breite.

Beim Umfassen des Note gelange ich bereits knapp an meine Handgrößen-Grenzen. Das iPhone 4 kann ich bequem in einer Hand halten und mit einer Hand bedienen, ohne das ich Angst habe, es fallen zu lassen. Beim Note wird das schon schwieriger. Zwar kann ich auch das Note noch umfassen und halten, beim Tippen muss ich mich schon umgewöhnen und die gewohnte Haltung abändern, sonst fällt mir das Note sofort runter. Und selbst dann sieht sicheres Halten ohne Abrutschgefahr auch anders aus. Da muss ich mich erst dran gewöhnen.

Nächstes Problem, mein Daumen ist zu kurz, viel zu kurz. Gut, einhändiges Halten geht grad so, einhändiges Tippen kann ich vergessen. Ich bin Rechtstipper und komme mit dem Daumen weder bis an den linken Rand noch bis an den oberen. Oder um es in Buchstaben auszudrücken: Auf der Tastatur komme ich genau bis zum „D“, zum „R“ und zur Leertaste. Das heißt, in der Zukunft am besten Worte mit Q, W, E, A und Y vermeiden^^

Ansonsten gibts am Note nichts außergewöhnliches, was man von den kleinen Brüdern wie dem Galaxy S, Galaxy SII oder Galaxy Ace nicht bereits kennt. Das hat allerdings auch den Vorteil, dass ich mich nicht großartig umgewöhnen muss und meine Erfahrungen vom Ace und dem SII nutzen kann. Da Android bisher eher nicht so mein Fall war und ich das Betriebssystem um ehrlich zu sein auch nicht so richtig mag, bin ich natürlich auf das Handling mit Android gespannt. Ich bin ja der felsenfesten Überzeugung, dass für mich bisher einfach noch nicht das richtige Android-Gerät dabei war und ich irgendwann noch auf den Geschmack komme. Mal sehen, ob das Note dieser Kandidat ist.

Was mir ein wenig negativ aufstößt, ist die leider haptisch sehr billig wirkende Außenhülle des Note. Ich bin ein Mensch, der auf Haptik sehr viel Wert legt und mag vor allem Geräte aus Metall oder Glas. HTC hat es mir aus diesem Grund sehr angetan, auch das iPhone 4 gefällt mir da gut. Leider setzt Samsung seit einiger Zeit eher auf Plastik und auch noch auf eine recht dünne billige Sorte, wie ich finde. Das mag den Vorteil haben, dass die Geräte sehr leicht sind, was beim Note sicher ein großer Vorteil ist, fühlt sich aber eben auch nicht wirklich toll an und wirkt in meinen Augen auch irgendwie billig und einfach. Dazu kommt, dass das Plastik recht rutschig ist und ich bei schwitzigen Fingern immer Angst habe, dass es mir aus der Hand rutscht. Ich hätte mir gerade bei einem Fokus-Gerät wie dem Note zumindest besseres Plastik oder wenigstens eine Art Gummierung gewünscht, die nicht ganz so schmierig ist. So trübt die minderwertige Haptik den äußeren Eindruck leider stark, da man in meinen Augen auch sieht, dass es sich nur um einfaches Plastik handelt.

Aber nun genug geschwafelt, das Note muss endlich angeschalten und genutzt werden, zum rumliegen ist es eindeutig zu Schade.

Die Einrichtung des Betriebssystems geht wie gewohnt einfach von der Hand, die Konfiguration des Google-Kontos funktioniert einwandfrei und nach ein paar Augenblick strahlt mich schon der Homebildschirm an. Und ja, der strahlt wirklich. Das Display, übrigens ein S-Amoled, ist wirklich super und brilliant scharf. Wer bisher dachte, das Retina des iPhone 4 sei das Nonplusultra, der sollte sich das Note angucken. Die Farben sind satt und knallig, der Kontrast super klar und Umrandungen, Schriften und dergleichen gestochen scharf. Selbst die große Zeitanzeige, die ein Viertel des Displays einnimmt, lässt nur bei wirklich gaaaannnzzz genauen Hinschauen winzige Pixel erkennen oder besser erahnen. Ich bin vom Display restlos begeistert und hab mich auf den ersten Blick verliebt. Wenn mich jetzt noch das Note noch mit Android überzeugt, kann das iPhone 4 auf meinem Schreibtisch einpacken^^

Aber der erste Schock lässt nicht lange auf sich warten. Meine Kontakte… Nur zwei sind da, wo ist der Rest? Das nicht alle Telefonnummern da sind, das war mir klar. Zwischen meinem letzten Android-Smartphone und dem Note lagen ein paar Monate, da sind natürlich ein paar Kontakte zwischendrin neu dazugekommen. Aber alles weg? Eigentlich sollten die ja in meinem Google-Konto gespeichert sein, es ist ja das gleiche wie beim Ace. Gut, hat nicht geklappt, wie komm ich jetzt an meine Kontakte vom iPhone ohne alles einzeln abtippern zu müssen? Die SIM ist leer und enthält nur die üblichen Betreiber-Verdächtigen. Den ADAC brauche ich nicht, genauso wenig Fleurop und Co.

Google ist dein Freund, wie man so schön sagt. Auch meiner des öfteren, auch wenn ich aktuell einen Teil Googles verfluche, den anderen aber hoffnungsvoll für meine Problemlösung nutze. Beim iPhone 4 geht wie üblich alles über iTunes und das zeigt sich ja mit anderen Programmen wie in meinem Fall Google nicht immer besonders kompatibel. Als Trick 1 spuckt Google aus, dass ich das iPhone über iTunes mit dem Google-Account synchronisieren soll. Gemacht, getan – ohne Erfolg. Die beiden einsamen Kontakte haben sich nicht vermehrt.

Okay, also weiter suchen.

Trick 2 soll über drei Ecken funktionieren. Wieder soll das iPhone über iTunes synchronisiert werden, diesmal jedoch mit den Windows-Kontakten. Und tatsächlich, alle meine Nummern finden sich nach diesem Vorgang in den Windows-Kontakten auf meinem Rechner. Gut, aber jetzt kenn ich den Weg, alles als CSV abspeichern und in Google importien. Und Viola, alle Kontakte sind wie von Zauberhand im Note und können genutzt werden. Super, das war am Ende doch einfacher als gedacht.

Aber bevor es richtig los geht, wird das Note erstmal durchgeladen und mit Strom versorgt. Ich möchte ja auch den ganzen Tag etwas von meinem Tablet-Handy haben und nicht nach ein paar Stunden vor einem dunklen Bildschirm stehen.

Eines habe ich bereits herausgefunden, die Einstellroutinen Androids sind mir bisher noch nicht so geläufig. Das zeigte sich schon beim Einstellen der SMS-Zentralnummer im Gerät, die ich gern nochmal nachkontrolliere um auf Nummer sicher zu gehen. Ich weiß, dass man die bei Android 2.3 einstellen kann, aber wo? Typischerweise findet man die SMS-Einstellungen entweder in den normalen Geräteeinstellungen oder im SMS-Menü, doch da gibt es sowas nicht. Gut, kein Problem, es gibt ja noch den GSM-Code, über den man auch die SMS-Zentrale einstellen kann. Gesagt getan. Ergebnis: SMS kommen zwar rein, gehen aber nicht mehr raus. Das Note meckert mich an, es kann die SMS nicht senden. Hm, supoptimal, man muss ja auch mal auf eine SMS antworten… Also weitersuchen, am Ende sogar googlen. Ohne Erfolg, Google sagt auch nur, dass man das über den GSM-Code einstellen kann. Jungs, das funktioniert ja grade nicht… Kann doch nicht sein, dass mein Test des Note bereits so anfängt und ich die nächsten Tage keine SMS schreiben kann.

Peter hatte dann die rettende Lösung und ist aktuell mein Held der Stunde. Gut, da hätte ich auch selbst drauf kommen können, ich bin im Geschäft ja auch ein alter Hase, aber ich habe die Einstellung der SMS-Zentrale dort schlichtweg gar nicht vermutet, entsprechend auch gar nicht an so etwas gedacht. Im SMS-Hauptmenü einfach die linke Taste drücken, dort findet man die gesuchten Einstellungen… Aber jetzt mal ehrlich, kann man sowas nicht einfach dorthin packen, wo man es als normaler Handynutzer vermutet, in die Geräteeinstellungen? Das ich so an die Einstellungen einzelner Apps oder gedownloadeter Programme komme, weiß ich, die haben ja in dem Sinne nix mit dem Ursprungssystem und -einstellungen zu tun. Aber bei einem vorinstallierten System-Programm suche ich die Einstellungen üblicherweise in den Einstellungen des Gerätes. Erschwerend kommt bei Android hinzu, dass es im SMS-Menü nirgends den Hinweis gibt, dass man zusätzliche Möglichkeiten durch Tippen der linken Taste erhält. Bei Nokia wird das „Optionen“ genannt, Apple verzichtet auf solche Spielereien gleich ganz… Fakt ist, normalerweise gibt es einen Hinweis, das man da was drücken kann und sich zusätzliche Optionen öffnen. Bei Android nicht, das muss man also erstmal wissen. Ich bin durchaus lernwillig und auch probierfreudig, aber ein Laie findet sowas nie! Oder ich bin schlichtweg zu blöde, kann natürlich auch sein^^

Gut, SMS-Zentrale endlich eingestellt und die SMS gehen auch wieder raus. Super, es kann los gehen…

To be continued…

Die übrigen Teile findet ihr hier:

Die Testbericht-Teile 2 bis 5 (Fazit) findet ihr hier: Link zu Teil 2Teil 3, Teil 4 und Teil 5.

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3 Kommentare zu „Das Universum in der Handtasche – das Galaxy Note – Teil 1“

  1. Sauberer Bericht. Mich interessiert vor allem die „Einhandbedienung“ des Gerätes. Da habe ich beim Titan schon Probleme. Kaffee in der einen Hand, dabei stehend in der uBahn ist das Titan kaum zu bedienen. Und das Titan ist nochmal 0,9″ kleiner als das Note und besitzt mit WP7 ein deutlich komfortableres Betriebssystem…

  2. Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen berichten, aber ich bediene das Note die meiste Zeit mit einer Hand. Man muss sich nur ein wenig „einrichten“, also z.B. den Homescreen sinnvoll besetzen, damit man mit der einen Hand die wichtigsten Apps erreicht und was man nicht so häufig braucht kommt in die Ecken. Aber man muss sich wirklich daran gewöhnen.

  3. Hihi Carmen, schon lustig 😀
    Das was dir jetzt bei Android widerfahren ist, kenne ich vom iPhone.

    Vom Androiden kenne ich es so, dass man einfach im
    jeweiligen App sämtliche Einstellungen vornimmt. Demnach findet man auch –
    logischerweise – die SMS-Einstellungen im SMS-App. Beim iPhone wie ein
    Bekloppter die Einstellungen gesucht um dann unter den allgemeinen „Einstellungen“
    fündig zu werden…

    Geht mir auch heute noch so, dass ich zig Einstellungen im
    App suche, nicht finde und es total schade finde…und Wochen später zufällig mal
    unter Einstellungen das App mit genau der gesuchten Einstellung finde…
    *rolleyes* man wird eben alt…. 😀

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