Das Universum in der Handtasche – das Galaxy Note – Teil 4

Das Samsung Galaxy Note ist derzeit eine kleine Besonderheit auf dem Mobilfunkmarkt. Mit seinem 5,3 Zoll großen Touchscreen rangiert es genau zwischen einem handelsüblichen Smartphone und einem Tablet. Von was sprechen wir genau? Einem Tablet, welches auch telefonieren kann oder von einem viel zu großen Smartphone? Für den täglichen Gebrauch zu riesig oder genau richtig? Und vor allem, was sagt die Handtasche dazu? Fragen über Fragen, die ich in den nächsten Tagen klären möchte… Hier nun Teil 4

Die Testbericht-Teile 1 bis 3, sowie Teil 5 (Fazit) findet ihr hier: Link zu Teil 1, Teil 2Teil 3 und Teil 5.

Android zählt nicht gerade zu meinen Lieblings-Betriebssystemen. Dabei missfällt mir vor allem das optische. Ich finde Android einfach nicht schön, bisher zumindest. Das Galaxy Note war ja der Kandidat, der meine Sicht auf das Google Betriebssystem eventuell ändern könnte.

Nach den ersten Fluchern, von denen ich ja bereits in Teil 1 berichtet habe, muss ich zugeben, dass ich mich an Android gewöhnt habe. Es gefällt mir in dem Sinne immer noch nicht, aber das Note hat dieses Manko in der Gesamtheit wieder wett gemacht. Ich kann beim Note über das etwas hässliche Menü und die teils seltsamen System-Routinen hinwegsehen. Ich akzeptiere es quasi^^

Allerdings hat sich Android auf dem Note nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt.

Android: Betriebssystem mit Fehlerquote

Ich muss zugeben, dass ich von den Widgets des Note regelrecht enttäuscht bin. Ich weiß natürlich nicht, wer jetzt genau dafür verantwortlich ist, Samsung oder Google selbst, aber die Widgets gingen gar nicht in meinen Augen. Zum einen fand ich die Größen der Widgets recht seltsam. Bei einigen konnte man zwar zwischen zwei oder drei Größen wählen, aber irgendwie hat man es nie richtig hinbekommen, mal ein oder zwei wirklich neben- oder übereinander angeordnet zu bekommen. Das Facebook-Widget war riesig und hat der Bildschirme komplett eingenommen. Zwar konnte man neben Facebook auch Twitter in dieses Widget integrieren, aber die Darstellung beider gleichzeitig war so konfus, dass es sofort zu Kopfschmerzen geführt hat, da durchzublicken und zu ergründen, was einem grade angezeigt wird. Gut, kein Ding, gibt ja noch ein Twitter-Widget. Problem: Das kann man nicht einfach unter das Facebook-Widget setzen, weil Facebook den ganzen Bildschirm einnimmt und die Größe nicht geändert werden kann. Also musste das Twitter-Widget auf die nächste Seite – allein, weil wieder nix anderes, was ich gern immer im Blick habe, dazu passt.

Alles in allem, hab ich so sechs der sieben Bildschirme zugeballert, um halbwegs meine „Schnellübersichten“ zur Hand zu haben. Auf jedem Bildschirm etwas anderes und vor allem meist auch nur ein was pro Bildschirm. Facebook auf Seite 2, Twitter auf der 3, Email auf der 4… Eine Katastrophe, zumal viele der Widgets eine so bekloppte Größe haben, dass man nicht einfach mal zwei oder drei auf eine Seite packen kann, sondern meist wirklich nur eines. Der Rest der Seite blieb dann frei. Ich weiß nicht, wer diese Layouts verbrochen hat, so richtig nachgedacht hat er wohl nicht.

Dieses Scrollen zwischen den Bildschirmen ist mir nach zwei Tagen auf den Zeiger gegangen.

Das größere Problem der Widgets war allerdings, dass das mit der Aktualisierung bzw. generell mit der Datenbereitstellung gar nicht funktioniert hat.

Das Googlemail-Widget hat nach 3 Tagen sprichwörtlich den Geist aufgegeben. Da konnte man refreshen wie man wollte, an den dargestellten Emails änderte sich nix mehr, die blieben fest auf dem Bildschirm zementiert.

„Neue Emails? Braucht keiner, muss ich dir nicht anzeigen. Die alten tuns auch…“

Man konnte sie im Googlemail-Konto sogar löschen, im Widget blieben sie unverändert stehen^^ Auch ein Löschen und neu reinziehen des Widget hat keine Abhilfe gebracht. Fazit: Unbrauchbar.

Das Facebook-Widget hat ähnlich gezickt, hier hat das refreshen und abrufen neuer Meldungen allerdings ab und an funktioniert. Meistens jedoch recht abenteuerlich. Ein Beispiel: Letzter Refresh Abends um 22:00 Uhr. Morgens um 9:00 tippt man über das Meldungsfeld im Widget eine Statusmeldung und schickt sie ab, refresht und will nun lesen, was seit 22:00 Uhr am Vorabend so passiert ist. Kurioserweise zeigt das Widget jetzt alle Beiträge bis zum Vorabend 22:00 Uhr an und die gerade getätigte Statusmeldung – alles andere bleibt irgendwo im Facebook-Nirvana hängen und wird nicht angezeigt. In meiner naiven Vorstellung dachte ich, es gäbe einfach seitdem nix neues, der Zustand hielt sich trotz regelmäßigen Refreshens dann aber den ganzen Tag und das kam mir spanisch vor. Zwischendrin funktioniert es dann kurzfristig mal wieder, dann erneut wie oben beschrieben. Zudem muss man öfters eine ganz schöne Tipp-Orgie starten, bis das Note zu einem Beitrag die Kommentare öffnet. Mal kann man antworten, man fehlt das Eingabefenster komplett. Fazit: Unbrauchbar.

Gut, die Facebook-App, die mir der Android-Market geliefert hat, war auch eine Katastrophe. Da ging auch nur die Hälfte und Benachrichtigungen kamen mal an, mal nicht… Oft hab ich erst daheim am PC gemerkt, dass da jemand was kommentiert oder mir eine PM geschrieben hat.

Eines muss ich allerdings lobend erwähnen. Wenn man sich das Twitter- und Facebook-Wirrwarr in diesem Widget gemeinsam antut und nicht beides trennen will, kann man beim posten von Statusmeldungen wählen, ob man nur bei Facebook oder Twitter oder bei beiden posten will. Gut, da das ganze Widget nicht richtig geht, ist die Funktion für die Tonne… Aber nett, wenigstens.

Mit den Aufgaben stand ich auch auf Kriegsfuß. Ich habe mir eine Erinnerung eingestellt, die mich daran erinnern sollte, nach der Arbeit noch was einzukaufen. Die Erinnerung selbst hat auch gut geklappt und wirklich vorbildlich funktioniert. Das Problem war nur, der Eintrag selbst lies sich nie wieder löschen. Entweder das Note sagte mir, es gäbe gar nix mehr zum löschen – obwohl ja alles noch da stand – oder es kam eine Fehlermeldung. Fazit: Der Eintrag stand bis zum Ende da und ging nicht mehr weg…

Desweiteren scheint Android meine Mailbox nicht zu mögen, mal stellt es mir Nachrichten durch, mal nicht. Letzteres ist besonders toll, wenn Mama einem was wichtiges auf die Mailbox gesprochen hat und einen Rückruf erwartet. Da das Note nicht Bescheid gesagt hat, hab ich davon nix mitbekommen… Mama war entsprechend sauer.

Das das Problem an meiner SIM liegt, bezweifle ich. Im iPhone klappt das ja auch immer und tadellos…

Alles in allem war ich vom hochgelobten Android dann doch ein wenig enttäuscht. Gut, wer die Widgets verbrochen hat, weiß ich nicht. Das will ich nicht nur Android bzw. Google in die Schuhe schieben. Ich hätte allerdings im gesamten mehr erwartet. Wenn man schon sowas optisch hässliches zaubert, dann sollte es wenigstens halbwegs anständig funktionieren.

Vielleicht bin ich auch einfach zu sehr von iOS verwöhnt 😀

By the way, wer hat sich eigentlich diese bescheidene Vorrichtung zum Lösen der Bildschirmsperre und der Annahme von Anrufen ausgedacht?

Zur Erklärung, will man die Bildschirmsperre lösen, muss man einen Kreis mit einem Schloss in irgendeine Richtung aus dem Bild schieben. Sprich, wenn der Bildschirm angeht, hat man nur diesen Kreis mit dem Schloss in der unteren Mitte des Bildschirms vor sich.

Am Anfang sitzt man davor und tippt nur in den Kreis, weil sich nirgendwoher erschließt, das man jetzt schieben muss. Wenn man schieben will, überlegt man erstmal, ob man eine bestimmte Richtung nehmen muss – denn das findet man auch nirgends und erlebt das Öffnen der Verriegelung eher durch Zufall als Wissen.

Es gibt nur den Kreis mit dem Schloss… Intuitive Bedienung geht anders. Ich stell mir die weniger geübten schon vor, wie sie vor dem Note sitzen und überlegen^^

Selbiges übrigens beim Annehmen eines Anrufes. Das Note blendet dann die Nummer bzw. den Namen des Anrufers ein und links unten einen grünen Kreis mit einem abgenommenen Hörer, unten links eine roten Kreis mit aufgelegten Hörer.

Meinen ersten Anruf hab ich schlicht verpasst, weil ich wie wild auf den grünen Kreis getippt habe. Mein Gehirn war der felsenfesten Überzeugung, das man tippen muss…

Nein nein, auch hier muss man – wir wissen es ja jetzt – in den Kreis tippen und diesen in irgendeine Richtung weg schieben.

Also, einen schönen Gruß, an den, der sich das ausgedacht hat… ich sag dazu eines: Intuitiver Fail…

Ruckeln? Ja? Nein?

Ich wurde auf ein angebliches Ruckeln der Software auf dem Note angesprochen (Ja, Petro. Ich meine dich^^). Ich habe danach aktiv nach einem Ruckeln gesucht, aber keines gefunden. Das Note ist in manchen Situationen etwas träge, das gebe ich zu. Gerade wenn man es aus dem Standby weckt, dauert es kurz bis es voll da ist. Beim zeichnen mit dem Stift kommt das Note ja auch nicht hinterher. Ansonsten konnte ich kein Ruckeln in dem Sinne feststellen, nur die angesprochene leichte Trägheit in manchen Situationen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich das einem 5,3 Zoll großen Handy nicht so übel nehme. Man kann das Note in der Situation eben nicht mit einem 3,5 Zoll Smartphone vergleichen… Für die Größe und die Leistung, die es bietet, arbeitet es schnell und präzise.

Ich kann mich nicht beschweren.

To be continued

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5 Kommentare zu „Das Universum in der Handtasche – das Galaxy Note – Teil 4“

  1. Den Lockscreen kann man bei Android anpassen bzw auswählen…

    Die Widgets kann man mit nem anderen Launcher in der Größe verändern.
    (TouchWiz unterstützt das meines Wissens nicht…)

  2. Unter Einstellungen > Standort und Sicherheit > Bildschirmsperre…
    ich kann da zum Beispiel ein Muster, eine PIN oder Password einstellen, wenn ich das Standardding nicht haben will… So die gibt es zumindest bei der Stockrom vom I9000… Aber Android hat immer mehrere zur auswahl, auch bei anderen Handys habe ich es schon überprüfen können… vielleich fällt Peter ja noch ein zweiter Weg ein…

  3. @ crazyburn: Das man ein Muster und Co. einstellen kann, weiß ich. Das will ich aber nicht. 

    ich habs jetzt spaßeshalber mal beim Sensation getestet. Wenn ich da die Mustersperre einrichte, fragt er die nur zusätzlich ab. Den Standby entfernt man trotzdem durch das normale Verschieben, erst dann will er das Muster haben. Eine Lösung für das genannte Problem der bekloppten Bildschirmsperre ist das also nicht. Es geht ja nicht darum, dass mir die Art der Sperre missfällt, mir gehts darum, dass diese reine Verschieben beim note wenig intuitiv gelöst war. Mit einem Muster oder einem Telefon-PIN ändert sich daran ja aber nix…

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