Der alltägliche Wahnsinn – Sind wir alle süchtig?

Freitag Nachmittag im Bus. Man hat sich schon so an alles gewöhnt vor allem an die ganzen Smartphones, aber wenn man genauer hinsieht ist das schon merkwürdig. Fast jeder schaut in sein Handy oder hört Musik und drückt irgendwas drauf herum. Anstatt, dass sich jemand mit den anderen unterhält, sind die meisten bestimmt in Facebook online. Irgendwie schon beängstigend wie ich finde.

Sind wir alle nur noch Sklaven des Internets und Süchtige? Jeder würde sagen nein, aber irgendwie schon, denn wer könnte noch so ganz ohne? 😀

Das Smartphone ist immer da. Der eine hält es nur in der Hand, der andere schreibt etwas oder surft, wieder jemand anders telefoniert oder hört eben einfach nur Musik. Kennt ihr diese Leute mit den Headsets, wo man zuerst immer denkt, mit wem reden die da immer? 😀 Schon lustig mit der ganzen Technik die wir so nutzen. Ich meine, es gibt doch eigentlich nichts wo man das Smartphone nicht benutzt oder? Fotos machen, telefonieren, Nachrichten lesen, Videos schauen, Navigieren oder kurz etwas nachschauen was man gerade nicht weiß. Ist ja eigentlich ständig so, dass man sich unterhält und dann holt jemand sein iPhone raus und zeigt einem genau das worüber man geredet hat.

Fast jeder in der Stadt rennt rum und schaut nur auf sein Display. Ich finde, dass diese Realität die wir haben unglaublich ist, denn das war doch vor kurzem noch alles „Science Fiction“ und jetzt völlig normal.

Noch interessanter wird es wenn man Kinder sieht die vielleicht gerade mal 8 sind und da mit einem iPad rumhantieren.

Wie steht ihr dazu? Macht ihr auch solche Beobachtungen?

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Peter W.

13 Kommentare zu „Der alltägliche Wahnsinn – Sind wir alle süchtig?“

  1. Mein Sohn mit seinen 2 1/2 Jahren und meine Tochter wollen ständig mit dem Handy spielen. Und was macht ein Technik-Depp wie ich…er kauft ein Samsung Galaxy W, nur für die Kiddies.

    Deine Beobachtungen sind richtig, aber ich stelle mal eine Frage:

    Was macht ihr, wenn ihr zu Hause das Handy vergessen habt…

    Horrortrip oder? Lieber nackig, als ohne Handy 😀

    1.  Ich bin genau so ein Techniksuchti, aber gerade jetzt Wo ich den ganzen Müll habe und Ihn liebe, lass ich Ihn wirklich gerne mal für 1-2 Stunden zuhause. Gerade jetzt im Frühling wenn die Sonne scheint, kann man seine Umgebung ohne mobile Gadgets wirklich genießen.

      1. Ja das finde ich auch, aber viele können sich nicht vorstellen nicht erreichbar zu sein.. Kein Wunder, dass jetzt soviele Burnout kriegen.

  2. Als ich 1995 mein erstes Handy kaufte (notabene eine Nokia Knochen mit herausragender Antenne. Bezeichnung weiss ich nicht mehr und bin jetzt zu faul das Teil heraus zu kramen  :-0), bekam ich einen hochroten Kopf wenn es in der Strassenbahn in meiner Hosentasche klingelte und ich dann vor allen Leuten mit so einem dämlichen Gerät sprechen musste. Man schämte sich richtig gehend. Man sah den Leuten an dass die dachten „der schräge Vogel…“ Schon nur 10 Jahre später war das alles selbstverständlich.

    Für mein Verständnis ist es ein tiefergreifendes psychologisches Phänomen was da heute abgeht, wenn jeder alle paar Sekunden in der Strassenbahn, im Bus, im Zug, auf der Strasse, im Restaurant, auf der Arbeit und und und sein Handy zückt und auf das Display schaut, ob sich da was bewegt hat.
    Es gibt einem halt die Möglichkeit und das Gefühl „dabei“ zu sein. „Wichtig“ zu sein. Die Leute hatten früher genauso wenig miteinander gesprochen in der Strassenbahn wie heute. Die Berührungsängste sind einfach menschlich und da. Sie werden es auch immer sein. Aber die Kommunikation über eine Maschine fällt vielen Leuten leichter. Oder habt ihr noch nie festgestellt dass es manchmal wirklich einfacher ist, gewisse Diskussionen übers Telefon zu führen als persönlich, oder ein Mail an eine unbekannte Person zu senden als anzurufen?
    Es ist aber auch ein Informationsportal sonder gleichen. Noch vor wenigen Jahren brauchte man Tage um sich Informationen zu beschaffen die man heute innert Minuten dank Smartphone bekommt. Usw.
    Es gibt halt wirklich so viele Gründe warum die Teile so beliebt sind bei den Menschen, und warum viele es fast als verlängerten Arm ihrer Persönlichkeit sehen, so wie zu unser Zeit der Opel Manta oder Ford Capri das Selbstwertgefühl aufmotzten :-0 ist es heute die Tatsache, wie oft dein Smartphone an einem Abend in der Bar in der Tasche klingelt oder die Ankunft eines SMS vermeldet.

    Es gäbe sicher noch viele Gründe die man aufzählen könnte, und vielleicht wird das in Zukunft auch noch ein Thema bleiben. Interessant ist es auf jeden Fall. Wenn ich bedenke wie schleichend die ganze Inet und Handy Entwicklung mein Leben rasant verändert hat seit ich 1984 erstmals an einem McIntosh sass (so ne Art aufgestellter Schuhkarton http://de.wikipedia.org/wiki/Apple_Macintosh ) mit so ca. einem 20 cm s/w Bildschirm und als Speichermedium eine 300kb Diskette, zu einem x-fachen Preis eines Smartphones heute, dann mache ich mir auch immer so philosophosche Gedanken wie sie der Peter hier angeregt hat. Wie konnte ich eigentlich vorher mein Leben meistern…. %-)

  3. Ich finds schlimm, wenn die Kiddies im Bus sich miteinander „unterhalten“. Das ist leider oft gleichbedeutend mit: Jeder starrt auf sein Handy und hat mindestens einen In-Ear-Kopfhörer-Stöpsel im Ohr. Entweder sind das alles bewundenswerte Multitasker, oder die Gespräche sind nicht der Rede wert 😉

    Ich begegne häufig einem Mädel im Bus, das seine quietsch-neon-pinken Skullcandy Kopfhörer über (!) einer dicken Häkelmütze trägt. Damit die Arme überhaupt noch was hört, dreht man die Lautstärke so weit hoch, dass der ganze Bus Tokio Hotel mithören kann *grusel*.

    Ich denke, dass vor allem für Jugendliche das Smartphone ein Statussymbol geworden ist, das man in der Hand rumtragen muss. Was in den 80ern und 90ern noch der Sony Walkman oder die Levi Strauss Jeans war, ist halt jetzt das Smartphone.

    Traurig ist nur, dass bei vielen die (besonders schriftliche) Kommunikation ziemlich leidet. Ich halte Kurse an der Uni und habe dutzende Studenten, die alle Wörter nur noch klein schreiben, weil man es in Mails und SMS häufig auch so macht.

    1. Jede Generation jagd eine andere Sau durchs Dorf. Beginnend bei der Eisebahn vor 100 Jahre und der Warnung vieler das das Benutzung der Bahn zu Ohnmachtsanfälle und Verzerrungen in der Zeit kommt da die Geschwindigkeit mit 28KMh zu hoch sei.

      Das Radio sorgt dafür das Menschen nicht mehr lesen können
      Das Fernsehen macht blind und dumm
      Der Walkman macht taub und Unkommunikativ
      .
      .
      .
      Und es ist niemals dazu gekommen. 

      Übrigens, besser 8 Jährige hantieren mit einem iPad als das sie TV schauen. Das eine ist stumpf ohne Interaktion bei dem anderen müssen sie zumindest selbständig etwas machen.

      1. Ich pauschalisiere gar nichts. Ich sage nur, dass die orthographischen Kenntnisse mancher Leute unter SMS und co. ziemlich gelitten haben. Wer das leugnet, möge sich nur mal bei Facebook umsehen. Da begegnet einem auch allerlei Krudes.

        Übrigens: wenn drei Korrektoren über dem Sinn eines Satzes brüten, ist das schon ziemlich erschreckend 😉

        Es gibt halt auch noch eine Welt außerhalb von PC, Smartphone und Tablet. Das vergessen leider viele. Ich kenne Leute, die schon fast einen Cold Turkey haben, wenn zwei Stunden der Computer aus bleibt.

        1. Ich garantiere dir, soviel wie heute haben die Menschen seit Jahren nicht geschrieben…was sollte ich denn mit 15 Jahren schreiben? Ich habe nur geschrieben wenn ich durch Diktat oder ähnliches gezwungen wurde. Wenn ich sehe wie viel heute von den Kiddis in Blogs, Foren etc. geschrieben wird ist es zunächst ein positiver Schritt. 
          Nicht positiv ist natürlich wenn Stundeten nicht richtig schreiben können, kommt aber auf den Fachbereich an. Auch zu meiner Uni-Zeit und die liegt schon einige Jahre zurück,war es üblich Hausarbeiten etc. nur mit dem PC geschrieben abzugeben. Eigentlich sollte jedes Rechtschreib-Korrekturprogramm dort eingreifen.

          Ich glaube einfach nicht daran das es sich so verhält wie in dem Artikel beschrieben. Es gibt ggf. weniger tiefe Bindungen zu einzelnen dafür großflächiger Verteilte Bindungen zu einer sehr viel größeren peer group. Und daran kann man nur wachsen denn jemehr Einflüsse von Außen desto besser für das Individuum 

          1. Das stimmt schon. Ich finds halt (was vielleicht auch daran liegt, dass ich aus dem naturwissenschaftlichen Bereich komme) ziemlich schade, wenn sich die komplette Welt nur noch im Smartphone/PC/Tablet abspielt.

            Das mit der größeren Peer Group stimmt sicherlich. Die abnehmende Bindungstiefe sicherlich auch. Vermutlich hätte man vor 10 Jahren auch nicht 450 Bekannten erzählt, dass man gerade von der Wurzelbehandlung beim Zahnarzt zurück ist und dass die Darmspiegelung erfolgreich war 😛

            Bei uns müssen die Studenten Klausuren schreiben. Da hilft Auto-Korrektur leider nicht weiter. Fazit des letztjährigen Kurses: von 60 anwesenden Studenten waren 35 nicht in der Lage, das Wort „Präparat“ fehlerfrei auf ihr wöchentliches Übungsblatt zu schreiben. Auf die Bitte hin, die Bewegung eines einfach gebauten Mehrzellers (Volvox-Kugel) zu beschreiben, hat man mir folgende Beispiele abgeliefert:

            – Man kann zukuken wie das Waser um der Volvox rumfliesen tut (O-Ton)

            oder

            – Die Volvox kann fortwärts (O-Ton) und rückwärts schwimmen. Wenn sie nicht mehr schwimmt, dann ist sie tot.

            Was auch auffällt: Den Leuten fällt warten immer schwerer. Viele ziehen an der Bushaltestelle ganz mechanisch ihr Handy aus der Tasche, um die Zeit bis der Bus kommt zu überbrücken. Übersprungshandlung?

          2.  Es ist einfach was ich so beobachte, heißt ja nicht das alle so sind und ist auch nicht alles ernst gemeint.. 😉 Aber zu bedenken gibt es einem schon..

  4. Eigendlich schon erbärmlich.
    Ich habe ein Sagem MY100X ohne Akkudeckel und ein Samsung (ausm 20 Euro Prepaid Paket, hat nichtmal ne Kamera). 😀

    Früher war ich genauso Smartphone verrückt, hatte mir das iPhone 4 kurz nach dem Release aus UK über Borderlinx bestellt und auch für das Nexus One hab ich größere Hürden auf mich genommen.

    Mittlerweile merkte ich aber wie abhängig ist von dem ganzen Müll bin und habe meinen Vertrag gekündigt (AllNet Flat + Internet Flat) und nutze eine Prepaid Karte, habe mein Sagem Handy was ich nichtmal bedienen kann. Das hab ich wirklich bis heute nicht verstanden. Und naja. Sonst nur einen iPod touch 4G für MP3’s unterwegs (der ist grad zur Garantie weg, denke wenn der ausgetauscht wird vertick ich den neuen und hol mir einen nano) da die Penner und Sänger in der Bahn die alle 1-2 Stationen reinkommen auf dauer einfach nicht zu ertragen sind und das neue iPad 3 als PC Ersatz.

    Das iPad 3 eig. auch nur wegen dem Retina Display da ich darauf viel lese und mich das mit den Pixeln schon seit der 1. Generation gewundert hat warum Apple so ein komisches Display verbaute.
    Ansonsten liebe ich das iPad 1 da ohne Kameras und den schnick-schnack. Aber das hakt mittlerweile schon wenn ich in iBooks durch meine PDFs scrolle. Leider.

    Ansonsten nutze ich nur Skype um mit Personen aus anderen Städten in Kontakt zu bleiben, checke damit meine Mails, schaue Lernvideos, verfolge Seminare per Livestream und werfe hin und wieder einen blick in die sowieso verlogenen Nachrichten.

    Mehr mach ich nicht und will ich auch garnicht. Ich halte nach wie vor nichts von diesem Social Media kram und der aktuellen Entwicklung.
    Auch ohne Handy könnte ich leben, aber wenn eins der Handys aus ist kommen gleich Beschwerden und die Leute denken man sei gestorben.

    Meine Meinung und das wie ich es praktiziere.
    Wer auf Facebook & Co. steht: Bitteschön. Ich sehe mehr schaden als nutzen darin und lasse es daher.

  5. Ich bin leider auch so ein „Suchti“…

    Seit dem ich mein Samsung Galaxy S habe, habe ich es äußerst selten mal nicht dabei.
    Man kann damit schnell mal googlen wenn man etwas nicht weiß und man ist immer auf dem laufenden.
    Man kann sich bei längeren Wartezeiten die Zeit vertreiben mit surfen oder spielen.

    Aber mal ganz ehrlich…
    Früher sind alle mit einem GameBoy oder einer PSP rumgerannt und heute sind es die Smartphones.
    Also hat sich aus meiner sicht nur das „Medium“ geändert. Vor nicht allzulanger Zeit war man nicht „IN“ wenn man kein Nokia 3210/3310 hatte und keinen GameBoy… (Ja ich bin auch schon älter… 😀 )

    Heute sind es halt die Smartphones die beides vereinen, erreichbarkeit und Spielvergnügen.
    Da ging es fast jede Pause in der Schule darum, wer am weitesten bei Snake gekommen ist oder wer die meisten Pokémon hatte…

    Ein Smartphone ist auch ein Statussymbol das ist schon richtig, obwohl das mittlerweile wieder nicht mehr dazu zählt, weil es ja schon (fast) jeder eines hat.

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