Der Ausstattungswahnsinn hat einen neuen Namen – Oppo Find 7

OPPO Find 7 BannerVorgestern hat Oppo mit dem Find 7 ein Smartphone vorgestellt, welches auf dem Papier alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Zum einen ein 1440p Display, eine 50 Megapixel Kamera und dazu noch einen 2,5 GHz Prozessor. Hier habe ich mal alle wichtigen Daten und Infos und auch mal meine Gedanken dazu gesammelt.

Der Name Oppo ist hierzulande eigentlich nur den Kennern der mobilen Szene ein Begriff. Seinerzeit hat man das bis dahin flachste Smartphone der Welt präsentiert. Wer so eine Flunder wollte, muss den Umweg über das Ausland gehen, denn in Deutschland bekommt man diese Geräte nicht. Vielleicht ändert sich das ja mal irgendwann. Der Prozessor ist übrigens derselbe, wie er auch im kommenden Samsung Galaxy S5 verbaut wird. Wem das zu viel ist, der kann sich auch mal den kleinen Bruder anschauen, denn es wird vom Find 7 gleich zwei Varianten geben, die beim Prozessor, RAM und Speicher etwas abgespeckt wurde. Und nicht wundern, warum bei der Kamera „nur“ 13 Megapixel und nicht wie oben beschrieben 50 Megapixel steht. Hier greift Oppo zu einem Trick ähnlich wie Nokia bei seiner PureView Technik nur umgekehrt. Aus jedem Pixel werden vier gemacht. Oppo nennt das Super Zoom und macht aus den 13 Megapixel rein rechnerisch etwas über 50 Megapixel. Auch beim Akku hat Oppo gezaubert. Eine „VOOC“ genannte Technik soll ihn innerhalb von 30 Minuten von 0 auf 75% aufladen. Das wäre doch mal ein echter Fortschritt, wenn wir schon keine leistungsfähigeren Akkus bekommen. MaxxAudio nennt sich eine integrierte Audiosoftware, die ähnlich wie HTCs BoomSound demselben auf die Sprünge helfen soll.

Auf engadget.com findet ihr Testfotos der Kamera -> Link

OPPO Find 7:

  • Android 4.3 Jelly Bean
  • ColorOS 1.2
  • 5,5″ Super Screen 2.0 Display mit 2560 x 1440 Pixel
  • 538 ppi
  • Gorilla Glass 3
  •  2,5 GHz Snapdragon 801 MSM8974AC Quad-Core Prozessor
  • Adreno 330 GPU
  • 3 GB RAM
  • 32 GB interner Speicher
  • microSD bis 128 GB
  • 13 Megapixel Kamera mit Sony IMX214 Sensor und 4k Videoaufnahme
  • 5 Megapixel Frontkamera
  • LTE
  • NFC
  • GPS
  • Bluetooth 4.0
  • WLAN 802.11 b/g/n/ac (2.4 und 5 GHz)
  • 152,6 x 75 x 9,2 mm
  • 173 g
  • 3000 mAh (wechselbar)

OPPO Find 7A:

  • 5,5″ Display mit 1920 x 1080 Pixel
  • 403 ppi
  • 2,3 GHz Snapdragon 800 MSM8974AB Quad-Core Prozessor
  • 2 GB RAM
  • 16 GB interner Speicher
  • 170 g
  • 2800 mAh (wechselbar)

Produktseite: http://en.oppo.com/products/find7/

Kommen soll das Find 7A schon im April in  Schwarz und Weiß zum Preis von $499 und im Mai dann das Topmodell Find 7 ebenfalls in diesen beiden Farben für $599.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass dieses Wettrüsten im Moment völlig überflüssig ist. Seien wir doch mal ehrlich. Wer braucht Displays mit mehr als 1980 x 1020 Pixel? Auf einem 60″ Fernseher ok, aber doch nicht auf einem Handy. So ähnlich auch bei den Prozessoren, wobei die Spiele auch immer umfangreicher und leistungshungriger werden. Kameras mit 50 Megapixel  Die Hersteller sollten sich zunächst mal daran machen, die Akkus zu verbessern. Also bei gleicher Baugröße mehr Kapazität. Wobei  Oppo mit ihrer neuen Ladetechnik VOOC schon mal einen brauchbaren Weg eingeschlagen hat. Den Akku schneller zu laden, als bisher. Wenn das jetzt mit allen Ladegeräten funktioniert und auch mit den externen Akkus, dann freunde ich mich damit gerne an.

Gerne würde ich es mal testen wollen, aber es ist nach wie vor fraglich, ob man es jemals bei uns ohne Umwege kaufen kann. Interessant wäre es aber auf jeden Fall oder was meint ihr?

 

Offizielles Video:

Hands-On:

[asa]B00IIJ6W4S[/asa]

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.

4 Kommentare zu „Der Ausstattungswahnsinn hat einen neuen Namen – Oppo Find 7“

  1. Interessantes Gerät, auch optisch ansprechend. Ich schließe mich deiner generellen Kritik was die Ausrichtung hin zum Spec-Overflow angeht auch an. Ich bin derzeitig noch super zufrieden mit meinem GalaxyNote2 ohne Full-HD-Display, und ehrlich mir reicht auch auf meinem 60″-Fernseher Full-HD mehr als aus, ich sitze ja schließlich nicht 50cm davon entfernt sondern 4,5mtr. Die Orientierung der Tech-Branche an Kennzahl-Steigerungen sollte in Bälde wirklich enden. Irgendwann realisieren die meisten Kunden, dass sie mit den gebotenen Neuerung quasi keinen Vorteil mehr für sich erreichen werden.

    Ich finde es ehrlich gesagt momentan auch sehr bedenklich, welche ökologischen Konsequenzen dieser Tech-Porn mit sich bringt. Ich bin zwar ein absoluter Techie, und freue mich über jedes neue Gerät, jedoch denke ich, dass in Zeiten knapper werdender Ressourcen mehr und mehr Menschen damit beginnen werden über dieses Höher-Schneller-Weiter-Paradigma zu reflektieren. Das wird irgendwann auch unweigerlich zu großen Problemen in der Mobile-Tech-Branche führen.

    Ich hoffe, dass in Zukunft etwas mehr Aufwand in die Produkt-Nachhaltigkeit (Updates, verwendete Materialien, Erweiterbarkeit) fliesst und weniger in das Spezifikations-Schaulaufen. Ich könnte mich bspw. gut mit dem Gedanken anfreunden ein Modulares Smartphone mein Eigen zu nennen.

    Da würde ich auch jedes Jahr einen neuen Prozessor einclipsen, oder ein Display austauschen, wenn ich das Gefühl habe, es bringt mir was, ohne gleich ein ganzes Gerät zu entsorgen. Wenn man dann noch darüber nachdenken würde, was man Sinnvolles mit den Altkomponenten anfangen kann (Home-Automation, GridComputing etc.), wären wir denke ich auf einem besseren Weg.

    Am Wichtigsten aber wären mir softwareseitige Verbesserungen. Einfacherer Workflow und Konnektivität mit anderen Plattformen. Hand aufs Herz Manchmal ist es noch ein großes Gekrampfe.

  2. Mit Nokias PureView hat die Kamera eigentlich nicht viel gemeinsam.
    Es ist sogar das genaue Gegenteil von PureView.
    Nokia macht aus einem echten 41 MP Sensor 8MP Fotos, Oppo macht aus einem echten 13 MP Sensor 50 MP Fotos…

  3. Was für ein Schwachsinn! Sicherlich kann Technik immer verbessert werden, aber das hier ist in der Tat nur noch Ausstattungswahnsinn in der negativsten Bedeutung.
    Ich habe auch wie Rouven Bedenken bzgl. den ökologischen Konsequenzen, die so ein technischer Aufrüstungswahn mit sich bringt und bin ebenfalls der Ansicht, dass Produkte nachhaltiger entwickelt werden anstatt sie extra so zu verbauen, dass sie möglichst kurz halten und dann mitsamt wertvollen Erden auf dem Schrottplatz landen.
    Die Industrie könnte trotzdem weiterhin Gewinne erwirtschaften, indem sie ihre speziell angepassten Akkus z. B. teurer verkauft.

    Wie Peter schon schrieb: „Wer braucht Displays mit mehr als 1980 x 1020 Pixel?“ Selbst auf dem „Nur“-HD-Display meines Huawei G700 ist alles gestochen scharf, die Pixel sind – wenn überhaupt – nur mit der Lupe zu erkennen. Und trotzdem sollen demnächst 4K-Displays auf den Markt kommen? Sind die Konzerne völlig verblödet? Das ist ja ungefähr so wie mit diesem Supermegapixel-Hype, der bei kleinen Chips rein gar nichts bringt außer immer mehr Rauschen.
    Je mehr Pixel, desto mehr Akkuverbrauch – und da hat sich kaum etwas geändert. Und trotzdem könnten die Hersteller ihre Modelle alle mit mindestens 2.500 mAh-Akkus verbauen, ohne dass die Dicke mehr als 8-10mm beträgt! Hier muss wirklich nicht gespart werden.

Kommentarfunktion geschlossen.