EasyPad 970 Satellite im Test – Teil 5: Kamera, Video, Musik & Fazit

Mein Test des EasyPad 970 Satellite neigt sich dem Ende zu. Nun wird es Zeit, die letzten Aspekt zu betrachten, nämlich die Kamera und die Video- und Musikwiedergaben, und ein abschließendes Fazit zu ziehen. An dessen Ergebnis ist natürlich auch unser Gütesiegel geknüpft, das das EasyPad erhält – oder auch nicht. Wir werden sehen…

 

Teil 1 – Allgemeines, Unboxing & erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps, Performance & Bedienung
Teil 3 – Browser, Akku, Games und eBooks
Teil 4 – Fragen klären, Display und Zwischenfazit
Teil 5 – Kamera, Video, Musik & Fazit

1. Die Kamera:

Die Backkamera des EasyPad 970 Satellite löst mit 2 Megapixeln auf. Das ist natürlich im Vergleich zu den im Smartphone-Sektor vorherrschenden 5, 8 oder gar 12 Megapixeln ein Witz und man sollte entsprechend keine bombastischen Fotos erwarten. Mir fällt auf, das Wort „bombastisch“ kommt in letzter Zeit öfter in meinen Testberichten vor, aber ich schweife ab, zurück zur Kamera… 😉 Mit ihren 2 Megapixeln ist die Knipse des EasyPad zwar gut für den ein oder anderen Schnappschuss geeignet, Preise für Schärfe und Brillanz gewinnt sie allerdings keine. Aber das erwarte ich auch nicht, ich halte eine Backkamera bei einem Tablet eh für recht sinnfrei und sehe sie maximal als nettes Beiwerk und nicht als lebenswichtiges Feature, welches definiert, wie gut oder schlecht ein Tablet abschneidet. Ich finde es auch immer recht lächerlich, wenn die Leute sich mit ihren 10-Zoll-Tablets hinstellen und Fotos schießen. Sieht komisch aus und die Bilder werden am Ende auch nur mittelmäßig. Aber scheint ja jetzt Trend zu sein. Meine Schiwegereltern kommen gerade aus den Paris-Urlaub wieder und berichten, dass im Louvre jeder zweite mit dem Tablet Bilder macht. Komischer Trend, aber was solls, ich schweife schon wieder ab 😀

Also, Kamera mit 2 Megapixeln, die verhältnismäßig anständige Fotos macht. Was das genau genau heißt? Die Bilder werden anschaubar, aber natürlich nicht überragend. Wer die guten Smartphone-Knipsen gewöhnt ist, wird wahrscheinlich leicht erschrecken. Aber man darf nicht vergessen, dass wir hier wirklich nur von 2 Megapixeln sprechen und diese auch noch ohne Blitz oder Fotoleuchte auskommen müssen. Kurz um, für Schnappschüsse oder wenn wirklich keine Digicam oder ein Handy mit besserer Kamera zur Verfügung steht, kann auch das EasyPad den Dienst des schnellen Fotos erfüllen. Eine richtige Digitalkamera oder ein Handy mit guter Cam wird es jedoch nicht dauerhaft ersetzen können.

Ein paar Beispielbilder möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Ich präsentiere, Garfield, den Kater meines Freundes, in bester „Leg-das-Ding-weg-und-lass-mich-endlich-raus-Manier“:

 

2. Video:

Filmfreaks werden mit dem EasyPad 970 Satellite ihre helle Freude haben. Der Wunschfilm kann einfach auf dem PC über Rechtsklick und Senden an „970“ (So wird das EasyPad am Rechner erkannt) auf das Tablet übertragen werden. Das EasyPad packt die Dateien dann ganz automatisch in die Video-App. Und die bietet erstaunlich umfangreiche Möglichkeiten, die Videowiedergabe zu optimieren.

Die Einstellmöglichkeiten präsentieren sich als Fortschrittsbalken und Optionsmenü am unteren Bildschirmrand. Das gesamte Menü ist übersichtlich, aufgeräumt und klar strukturiert. Neben den mittig angeordneten Fortschrittsbalken, den man beliebig ziehen kann, um an einen anderen Punkt der Wiedergabe zu springen, befindet sich rechts ein Shortcut zum Reduzieren der Lautstärke, rechts daneben der Shortcut zum Erhöhen der Lautstärke. Das Gefummel nach den Lautstärketasten am Gehäuserand entfällt also. Unterhalb des Fortschrittsbalken kann man die Videowiedergabe weiter optimieren. Ganz links, als kleiner Filmstreifen mit einem Lesezeichen kann man – wie es das Symbol bereits ausdrückt – Bookmarks für die Wiedergabe erstellen. Denn leider merkt sich das EasyPad nicht die Stelle, an der man ggf. aufgehört hat. Dafür muss man ein Bookmark setzen und wird beim erneuten Anwählen dann gefragt, ob man am Bookmark weiter schauen möchte oder von vorn. Ohne Bookmark beginnt der Film immer wieder von Anfang an. Rechts neben dem Bookmark-Shortcut kann man die Helligkeit während der Widergabe regeln und das in insgesamt fünf Stufen, quasi von Düster bis Taghell. Ein Tippen auf den Shortcut genügt und die gesamte Bildschirmhelligkeit springt eine Stufe nach oben. Hat man alle fünf Stufen erreicht, beginnt man beim erneuten Tippen wieder bei ganz Dunkel. Rechts daneben befinden sich die Shortcuts für Zurückspulen, Pause und Vorspulen, zu denen ich ja nicht viel erklären muss 😉 Wiederum rechts daneben findet man nun die Formateinstellungen, die man bei Bedarf auf „Klein“, „Normal“ (also so, wie das Video konvertiert ist), „16:9“ und „4:3“ stellen kann. Der gedrehte Pfeil auf der rechten Seite bringt einen in das Videomenü zurück, um bei Bedarf einen anderen Film zu wählen. Die drei kleinen Punkten öffnen noch ein paar wenige weitere Möglichkeiten: Das Löschen des Bookmark und erneutes Abspielen von vorn an, das alleinige Löschen des Bookmarks ohne erneutes Abspielen, die Einstellungen des Abspielmodus (Single, Repeat one, Repeat all), sowie die Hilfe.

Alles in allem gefällt mir die Videowiedergabe in ihrer Einfachheit und Aufgeräumtheit sehr gut. Man wird nicht mir Funktionen und Möglichkeiten überschüttet und muss nicht ewig rumprobieren um gute oder perfekte Einstellungen zu finden. Das Menü und die Funktionen sind einfach gehalten, aber übersichtlich und klar strukturiert. Wer will, kann die nötigsten Einstellungen vornehmen, wer das nicht will, findet auch so die wichtigsten Funktionen auf einen Blick und kann sofort starten. Dem Videogenuss steht nicht viel im Wege. Ich persönlich schaue gern mal einen Film auf dem Tablet und will mich dann nicht mit langwierigen Einstellmöglichkeiten rumplagen. Beim EasyPad wurde die Balance zwischen Nötig und Luxus gut getroffen.

Auch die Videodarstellung und -wiedergabe lässt kaum Grund zur Kritik. Videos und Filme werden erstaunlich gut, klar und scharf wieder gegeben. Man meint eigentlich, man würde gerade auf einem Fernseher oder PC-Bildschirm schauen und nicht auf einen Tablet. Auch der Ton wird klar und präzise wiedergegeben, kein Rauschen, kein Knarzen, klar und rein. Wer nicht gern allein guckt, kann dem Tablet auch ausreichend Lautstärke entlocken, ohne das man mit dem Ohr am Bildschirm kleben muss. In einem durchschnittlich ruhigen Raum reicht die mögliche Tonlautstärke völlig aus, um bequem das Video sehen zu können. In lauten Umgebungen empfiehlt sich natürlich wie bei allen Tablets die Nutzung von Kopfhörern.

Alles in allem leistet das EasyPad gute Arbeit bei der Wiedergabe von Videos und schlägt sich als mobile Movie-Maschine mehr als gut. Wer ab und an einen Film schauen möchte, ist mit dem Tablet bestens bedient.

3. Die Musik:

Musikdateien lassen sich ähnlich leicht auf das EasyPad packen wie Filme. Einfach rechts auf die Datei klicken, senden an „970“ auswählen und schon befindet sich die Datei auf dem… Ja, wo eigentlich? Ich finde eine Videoabspielapp, einen eBook-Reader, aber keinen Musikplayer. Aber wo ist meine Datei hin? Der Explorer gibt Aufschluss, dort im Ordner „Music“ finde ich meine Dateien. Aber ein Tippen zum Öffnen der Musik gibt mir die Meldung, dass es aktuell keine Applikation gibt, die diese Datei öffnen kann. Auf Englisch wohlgemerkt, obwohl das System auf Deutsch steht… Das hab ich auch noch nicht erlebt, ein Tablet ohne wenigstens das kleinste Programm, das Musik abspielen kann. Es würde für den Anfang ja was ganz einfaches ala „Play, Pause, Vor, Zurück“ ausreichen. Aber auch das gibts nicht. Also auf in den Market… äh Playstore und Winamp runtergeladen, damit wenigstens etwas dem EasyPad 970 einen Mucks entlockt. Nun möchte ich natürlich nicht darüber schreiben, was an Winamp toll ist oder eben nicht, wer sich ein EasyPad zulegt, sollte sich aber auf jeden Fall beim Wunsch nach Musik hören, einen geeigneten Player downloaden.

Aber hey, der Explorer erkennt jetzt, dass es eine Applikation gibt, die mit dem Musikformat umgehen kann und wechselt automatisch in den Abspielmodus in Winamp. Das das EasyPad in Sachen Wiedergabe gut arbeitet, hatte ich ja im letzten Kapitel bereits geschrieben. Auch mit der Musikwiedergabe erlaubt es sich wenig Schnitzer. Bei normaler Lautstärke hört sich das ganze sauber und klar an, es klingt weder verrauscht noch knarzt etwas. Wenn man die Lautstärke natürlich auf volle Pulle hochdreht, schleicht sich dann doch das ein oder andere leichte unklare Geknarze und Geschepper ein, hält sich aber noch in Grenzen. Man merkt aber, dass man den kleinen Lautsprecher gerade an seine Grenzen führt. Positiv ist, dass das EasyPad aber auch weiß, wann Schluss ist. Man kann die Lautstärke gerade soweit hochdrehen, dass man die beginnenden Unklarheiten in der Wiedergabe bemerkt, weiter gehts dann aber nicht. Und trotzdem ist das ganze schon so laut, dass normale Gespräche schwierig werden. Auch mit Kopfhörern leistet das Tablet gute Arbeit, hier kann man die Lautstärke natürlich lauter einstellen und wer mag, kann sich sicher auch das Trommelfell zerfetzen 😉

Das es kein vorinstalliertes Abspielprogramm gibt, finde ich zwar Schade, aber der Playstore bietet ja genug – auch kostenfreie – Möglichkeiten, den persönlichen Wünschen gerecht zu werden. Und wer gern Musik hört, hat mit dem EasyPad 970 Satellite trotzdem einen zuverlässigen Begleiter an der Hand. Welche Modi und Einstellungen man dann vornehmen kann, hängt natürlich vom verwendeten Player ab, aber wer will, kann sich je nach Player natürlich trotzdem austoben 😉

4. Das Fazit:

Vor einigen Tagen habe ich bereits ein Zwischenfazit gezogen. Und ich muss sagen, dass positive Ergebnis hat sich auch mit diesen letzten Teilen des Testes nicht geändert, sondern eher noch verbessert. Überrascht hat mich die Videofunktion, die für Gelegenheitsgucker wirklich optimale Voraussetzungen schafft und auch ohne große Spielereien ein schönes Videoerlebnis bietet.

Zusammenfassend gefällt mir das EasyPad 970 Satellite sehr gut. Das Tablet bietet alles, was man als Normalnutzer benötigt und das auf sehr hohem Niveau. Gut, bei schnellen Spielen oder reaktionsfreudigen Games hinkt das EasyPad ein wenig hinterher, aber ansonsten schlägt es sich erstaunlich gut. Das Surfen im Internet läuft gut von der Hand und wer sich ein wenig Zeit nimmt und nicht im Sekunden-Stakkato auf die virtuellen Tasten hämmert wie ich, wird die leichten Verzögerungen, die das Tablet bei sehr schnellen Eingaben leider zeigt, gar nicht groß bemerken. Die Videowiedergabe ist super und auch die Musik – wenn man denn einen Player nachinstalliert – kann sich sehen lassen. Dass es keinen vorinstallierten Musikplayer gibt, sehe ich ein wenig als Manko an, aber eines, das sich recht schnell und problemlos beheben lässt. Die Kamera leistet für ihre Auflösung gute Ergebnisse und auch diejenigen, die ab und an mal ein eBook lesen oder sich einfach mal an diese herantasten möchten, kommen auf ihre Kosten.

Ich bleibe bei meinem Ergebnis aus dem letzten Teil. Wer ein günstiges und gutes Tablet sucht, macht mit dem EasyPad 970 Satellite nicht viel verkehrt. Für den Preis erhält man ein solides Stück Technik, dass für Gelegenheits- und auch Normalnutzer bestens geeignet ist. Sowohl Haptik und Verarbeitung wie auch die verbaute Technik leisten gute Dienste und sorgen für ein entspanntes Nutzungserlebnis.

Einzig Heavy-User, die gern schnelle Spiele spielen oder viel Wert auf Performance legen, sollten sich im hochpreisigeren Sektor umsehen. Wer ein paar Abstriche machen kann, erhält jedoch mit dem EasyPad ein gutes Tablet mit guter Ausstattung und guter Leistung. Meine Empfehlung bekommt das EasyPad 970 Satellite auf jeden Fall. Wenn ich nicht schon ein iPad hätte, wäre das EasyPad vom Preis-Leistungs-Verhältnis für mich erste Wahl und schlägt selbst das schon gute Prestigio MultiPad um längen. Unser Gütessiegel erhält es auf jeden Fall:

Pro:

  • brillantes Display und Darstellung
  • gute Verarbeitung und Haptik
  • hochwertige Materialien
  • gute Videowiedergabe
  • schöne Einsteiger-eBook-Funktion
  • gute Kamera
  • schöne UI und benutzerfreundliches Betriebssystem

Contra:

  • bei schnellen Spielen und Co. kommt es zu Verzögerungen und kleinen Rucklern
  • sehr schnelles Tippen führt zu Verzögerungen
  • Akku leider nur durchschnittlich
  • ein wenig zu viele Knöpfe an den Seitenrändern
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