Huawei Ascend P7 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Huawei Ascend P7 Hands-On (3)Der zweite Teil des Huawei Ascend P7 Dauertest wirft einen genaueren Blick auf die EmotionUI Oberfläche mit ihren vielen Extras und fühlt mal dem Herrn Prozessor auf den Zahn. Denn leider zeigt sich hier, dass viele GHz und/ oder viele Kerne nicht immer für Leistung bis zum abwinken sorgen.

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Betriebssystem:

Huawei Ascend P7 Screenshots (2)Auf meinen Testgerät ist Android 4.4.2 KitKat mitsamt der EmotionUI 2.3 vorinstalliert. Direkt nach dem ersten Start sind von 16 GB noch exakt 11,77 GB frei. Allerdings kann man noch ein bisschen Platz schaffen, in dem man alle vorinstallieren Apps wie diverse Spiele, Twitter oder Bitcasa deinstalliert. Die Benachrichtigungsleiste besitzt auch beim P7 diverse Schalter, deren Reihenfolge man verändern und damit schnell mal eine Funktion wie WLAN per Klick an- oder abschalten kann. Hält man so einen Schalter kurz gedrückt, gelangt man direkt in die Einstellungen dieser Funktion. Dazu gibt es wieder diverse Themes, mit denen man das P7 anpassen kann. Für Android Einsteiger ganz nützlich könnte auch der vereinfachte Startbildschirm sein.

Wie schon im ersten Teil erwähnt, blicke ich bei der hauseigenen Oberfläche nicht mehr durch. Jedes Gerät hat irgendwie eine andere Version und jede bietet dazu noch andere Funktionen. So hatte die Version 1.6 des Huawei Ascend P6 (Testbericht) einen richtig genialen Berechtigungsmanager, mit dem man Apps ganz gezielt Rechte entziehen konnte. Dieser fehlt beim Ascend P7 leider komplett. Dafür gibt es eine App mit dem Namen „Telefonmanager“. Mit diesem ist es möglich das System sauber zu halten. Das Prinzip gleicht dem von Clean Master. Mit dem Telefonbeschleuniger kann man Apps komplett schließen, wenn das Handy dadurch ausgebremst wird. Beim Ascend P7 ist das leider auch nötig, wie ich gleich bei der Leistung beschreiben werde.

Huawei Ascend P7 Screenshots (56)

Der Speicherbereiniger löscht sämtliche Caches, Reste von Apps usw. Dazu gibt es noch einen Belästigungsfilter, mit dem man Kontakte blocken kann. Leider kann man Anrufer mit unterdrückter Nummer nicht blocken. Dafür werde Anrufe und SMS von geblockten Kontakten hier gespeichert und können nachträglich angeschaut werden. Desweiteren kann man von hier aus das Energiemanagement kontrollieren, die Bitte die stören Funktion, Vernetzte Apps, den Benachrichtigungsmanager und die Datensicherung.

Aber es gibt noch mehr Extras. Der Menüpunkt „Vernetzte Apps“ erlaubt es dem Nutzer Apps davon abzuhalten, Daten entweder per WLAN und/oder mobile Datenverbindung zu laden. Mit dem „Benachrichtigungsmanager“ kann man entscheiden, welchen Apps es erlaubt wird, eben solche Benachrichtigungen zu schicken. Noch nicht genug? Es gibt noch etwas. Nennt sich „Geschützte Apps“ und ist eine richtig tolle Sache. Apps wie z.B. Facebook laufen normalerweise ständig im Hintergrund. Das zieht Akku und das oft nicht zu knapp. Genau das erkennt diese Funktion und bietet an solche Apps im Standby zu deaktivieren. Die „Schwebende Schaltfläche“ blendet einen an beide Ränder verschiebbaren Button ein, über den man dverse Funktionen jederzeit erreichen kann. Leider kann man diese nicht verändern.

Etwas negativ empfinde ich die Tatsache, dass man keine Widgets im Lockscreen aktivieren kann. Oder das man Musik nur mit dem vorinstallierten Player nur vom internen Speicher abspielen kann. Und es gibt ja die „Nicht stören“ Funktion, die laut Beschreibung alle Töne und die Vibration abschaltet. Leider funktioniert das wohl nicht bei allen Apps. So kamen die Töne unter anderem von Whatsapp trotzdem durch, was vor allem Nachts stört.

Es gibt so viel zu entdecken, das man schon ein bisschen Zeit damit verbringen kann, alles auszuprobieren. Huawei bietet meiner Meinung nach mit die Beste angepasste Oberfläche, aber leider sorgt dieses Chaos bei den Funktionen und Versionen für Kopfschütteln. Warum geht Huawei nicht her und bastelt eine einheitliche Version für alle Modelle und bringt neue Funktionen per Update für alle?

 

Leistung:

Huawei Ascend P7 Leistung (7)Im Ascend P7 werkelt ein eher unbekannter Prozessor des Typs HiSilicon Kirin 910T und taktet auf allen vier Kernen mit jeweils 1,8 GHz. Dazu noch eine Mali 450 MP GPU und 2 GB RAM. Klingt auf dem Papier sehr gut und zum größten Teil taugt diese Kombi auch. Leider hängt das P7 öfter mal im laufenden Betrieb. Egal ob beim Wechsel der Homescreens, starten einer App, einblenden der Tastatur oder im Menü. Diese Denkpausen dauern dabei von kaum bemerkbar bis zu mehreren Sekunden. Da diese Hänger nicht zu provozieren sind, kann man davon  ausgehen, dass es an der Firmware hängt und nicht an einer bestimmten Funktion. Das ist sehr schade, denn auch wenn diese Hänger nicht sehr oft den Betrieb stören, vermiesen sie einem ein bisschen den Spaß am P7.

Wer das Ascend P7 richtig fordert, also leistungshungrige Apps spielt, lange Videos schaut wird merken, dass es im Bereich der rückseitigen Kamera sehr warm wird. Mit meinem Infrarotthermometer konnte ich bis zu 43,8 °C messen. Überhaupt machen extrem leistungshungrige Spiele wie GT Racing 2 dem Ascend P7 ziemlich zu schaffen. Zwar laufen sie, aber ruckeln merklich, was den Spielspaß ziemlich trübt. Wer wirklich High-End Leistung erwartet, sollte eben auch High-End kaufen (ist halt teurer).

Ansonsten sollten 99% der Käufer mit der Leistung zufrieden sein. Ich selber kann da nicht als Messlatte dienen, da ich alle Testgeräte ganz bewusst bis an den Rand bringe.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 24078
  • Base X Mark: 11523 / 4180
  • CF-Bench: 28888 / 7249 / 15904
  • Ice Storm: 7310
  • Ice Storm Extreme: 4574
  • Ice Storm Unlimited: 6887
  • NenaMark 2: 59,4 fps
  • Quadrant Standard: 6836
  • Vellamo: 899 / 1303 / 1189

Huawei Ascend P7 Leistung (11)

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.

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