Im Test – das RAVPower Bolt 6-port USB Ladegerät mit iSmart+ und 50W /10A

Das Anker 5-fach Ldegerät mit 40W 5V / 8A ((Testbericht) hat mir lange Zeit treue Dienste geleistet. Jetzt ist es an der Zeit ein wenig aufzustocken. Und zwar in Form des RAVPower Blot 6-fach Ladegerät mit 50W und 10A. Ich will wissen, ob es wirklich hält, was es verspricht, denn gerade bei der Ausgangsleistung trennt sich ganz schnell die Spreu vom Weizen oder anders ausgedrückt, der Elektroschrott von Topgeräten.

Das RAVPower Netzteil ist bei Amazon in den Farben Schwarz und Weiß für jeweils 17,99 € erhältlich. Damit ist es exakt 12 € günstiger als ebenfalls mit 6 USB Anschlüssen ausgestattete Anker 60W 6-fach Ladegerät mit PowerIQ Technologie*, welches ich aktuell im Test habe.

Technische Daten:

  • Input: 100-240V,50-60HZ,1.3A MaxRAVPower Bolt 6-fach USB Ladegerät (4)
  • Output max.: 10,2A / 5V
  • iSmart output 1: 2,4A max
  • iSmart output 2: 2,4A max
  • iSmart output 3: 2,4A max
  • iSmart output 4: 1A max
  • iSmart output 5: 1A max
  • iSmart output 6: 1A max
  • 101 x 69 x 29 mm
  • 188 g

Produktseite: ravpower.com/6-port-usb-wall-travel-charger

Unboxing:

Das Unboxing kann schnell abgehakt werden, denn neben dem eigentlichen Ladegerät gibt es nur noch das 1,5 m lange Netzkabel und eine Kurzanleitung in mehreren Sprachen. Zusätzliche Mikro-USB oder gar ein Lightning-Kabel sucht man vergebens. Da nimmt man einfach das bereits vorhandene.

Verarbeitung und Ausstattung:

RAVPower Bolt 6-fach USB Ladegerät (3)Das Bolt RP-UC10 ist komplett in schwarz oder weiß gehalten und  komplett aus Kunststoff. Positiv ist, dass an der Unterseite eine Gummierung das rutschen des Netzteils verhindert. Ein kleines aber feines Detail. Das Netzkabel wird hinten mittig eingesteckt und ist demnach abnehmbar. Die Abmessungen und das Gewicht machen es absolut reisetauglich. Sobald es mit Strom versorgt wird, leuchtet dauerhaft eine grüne LED. In einer normalen Umgebung stört diese nicht, aber nachts am Bett könnte es den Ein oder anderen stören. Von den 6 USB Buchsen ist eine etwas schief eingesetzt. Trotzdem hält sie, genau wie die anderen, das Kabel gut fest und verhindert unbeabsichtigtes herausziehen.

Im Gegensatz zu den neueren Anker Ladegeräten mit PowerIQ Technologie muss man beim RAVPower genau hinschauen, wo man was zum laden einstöpselt. Nur drei der USB Buchsen liefern jeweils bis zu 2,4A . Die anderen drei bringen es auf 1A max. So sollten Tablets an den stärkeren Ausgängen geladen werden, Smartphones an den etwas schwächeren. Ist aber nicht weiter tragisch denn die ismart+ Technik des RAVPower erkennt, ob da z.B. ein iPad geladen werden soll oder ein Samsung Galaxy Tab und passt die Ausgangsleistung entsprechend an. Problem ist nämlich, dass diverse Hersteller wie eben Apple und Samsung eigene Schaltkreise verwenden, die bei einem „nicht-original-Ladegerät“ auf langsames Laden umschalten. Dasselbe Prinzip heißt bei Anker PowerIQ, hat aber den Vorteil, dass hier alle Ausgänge bis zu 2,4A liefern können. Da das RAVPower ebenfalls keinen Ein/Ausschalter besitzt, zieht es permanent Strom. Mit unter 1W pro Tag ist das aber sicher hinnehmbar.

Praxistest:

Wie immer gibt es bei mir einen festen Ablauf bei solchen Tests. Ich nehme unter anderem mein iPad Mini 2 und lasse es exakt 1 Stunde laden. Davor und danach notiere ich mir den angezeigten Akkustand. Während des Ladevorgangs wird mit dem EzReal USB Multimeter* permanent die Spannung und Stromstärke gemessen. Diese Werte notiere ich ebenfalls. Die ganze Prozedur mache ich dreimal, um einen Mittelwert zu erhalten. Bei solchen Multiladern teste ich aber auch, wie sie sich verhalten, wenn 3 oder eben bis zu 6 Geräte zum laden angeschlossen werden. Erwärmt es sich? Macht es Geräusche? Sonstige Auffälligkeiten?

Und eines ist mir beim testen durchaus aufgefallen. Zu Beginn wird das iPad Mini 2 mit 2,1A bei 5,01V geladen, also wirklich auch den Werten, wie das original Apple Ladegerät liefert. Aber…

RAVPower Bolt 6-fach USB Ladegerät (1)Innerhalb der einen Stunde zum laden fiel die Stromstärke bis auf 1,66A ab. Die Spannung änderte sich aber nicht und pendelte immer um die 5V. Dieses Schauspiel konnte ich in allen drei Durchgängen beobachten. Die Messergebnisse waren aber völlig in Ordnung. Das iPad Mini 2 wurde in einer Stunde um 29% aufgeladen. Ein wirklich guter Wert, der sich mit dem des original Apple Netzteil (32%) ziemlich deckt. Um dem Phänomen weiter auf die Spur zu kommen, habe ich das iPad Mini 2 dann einfach mal komplett leer laufen lassen und zum laden angeschlossen. Zu Beginn wieder maximale Leistung. Nach einer halben Stunde war ein Wert von 1,86A abzulesen, nach 1 Stunde dann 1,6A, nach 2 Stunden waren es dann nur noch 1,32A und nach 3 Stunden dann 0,91A und nach 4 Stunden waren es nur noch 0,1A. So dauerte der gesamte Ladevorgang von 0 auf 100% exakt 4 Stunden und 52 Minuten. Ich bin kein Physiker und wirklich auskennen tue ich mich auch nicht, aber zum gegenchecken habe ich das bereits angesprochene neue Anker 6-fach Ladegerät ausprobiert. Hier gibt es einen derartigen Leistungsabfall nicht zu beobachten. Also womit hängt das zusammen? Denn das passiert nicht nur bei Apple, sondern bei allen Geräten, die ich ausprobiert habe. Ist das eine Sicherheitseinrichtung? Je voller der Akku, desto niedriger die Ladeleistung?

Wie beschrieben habe ich natürlich auch mal alle 6 Buchsen mit Smartphones, Tablets und externen Akkus zum laden genutzt. Die Erwärmung des RAVPower hält sich mit 30,1°C in Grenzen. Allerdings ist beim genauen hinhören ein leichtes Brummen oder auch mal ein Summen zu hören. Werden nur ein oder zwei Geräte geladen ist es stumm wie ein Fisch, aber auch hier zeigt sich der Effekt mit dem Leistungsabfall.

Fazit:

Ich bin dieses mal echt unsicher, ob ich das Gütesiegel vergeben soll. Ich tue es aber nicht, denn Freunden würde ich zum Anker raten. Auf der einen Seite ist es mit 17,99 € konkurrenzlos günstig. Auf der anderen Seite liefert der teurere Anker aber die erheblich bessere Gesamtleistung. Wer also primär auf den Preis schaut und wenn es auf eine Stunde mehr Ladezeit nicht ankommt, der macht mit dem RAVPower Bolt 6-Port Charger sicher keinen Fehler. Wem es aber wirklich auf maximale Performance ankommt, der könnte ob der im Vergleich längeren Ladezeiten enttäuscht werden.

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Peter W.

2 Kommentare zu „Im Test – das RAVPower Bolt 6-port USB Ladegerät mit iSmart+ und 50W /10A“

  1. „Ich bin kein Physiker und wirklich auskennen tue ich mich auch nicht, aber zum gegenchecken habe ich das bereits angesprochene neue Anker 6-fach Ladegerät ausprobiert. Hier gibt es einen derartigen Leistungsabfall nicht zu beobachten. Also womit hängt das zusammen? Denn das passiert nicht nur bei Apple, sondern bei allen Geräten, die ich ausprobiert habe. Ist das eine Sicherheitseinrichtung? Je voller der Akku, desto niedriger die Ladeleistung?“
    Das Verhalten liegt am angeschlossenen Gerät, nicht am Netzteil/Ladegerät: je voller der Akku, desto weniger Strom kann zum Laden verwendet werden. Entsprechend geht das Laden bei fast vollem Akku deutlich langsamer, als bei leerem Akku. Den Akku von 10% auf 40% zu laden geht daher immer schneller, als bspw. von 80 auf 100% zu laden,
    Dazu kommt, dass sich der Akku beim Laden erwärmt und das Tablet/Smartphone den Ladestrom irgendwann zusätzlich begrenzt, um den Akku nicht durch zu hohe Temperaturen zu beschädigen. Wenn man den Akku von 0% auf bspw 80% lädt ist der Akku dadurch warm und das Smartphone lädt die restlichen 20% langsamer, als wenn man es bei 80% Ladung erstmals (und mit kaltem Akku) ans Ladegerät hängt.

    Um verschiedene Ladegeräte zu vergleichen müsste man ein Gerät komplett auf 0% entladen und dann in einem Rutsch bis 100% laden – bei gleicher Raumtemperatur, ohne Handyhülle (die das Laden verlangsamt da die Hitze des Akkus schlechter abgeführt wird), ohne Nutzung des Geräts und im Flugmodus…

    1. Die Erklärung mit dem Abfall der Leistung beim Laden klingt logisch. Wird wohl daran liegen. Bezüglich Vergleichbarkeit nehme ich immer mein iPad Mini 2. Es hängt ohne Cover im Standby am Ladegerät und wird ohne es zu benutzen exakt eine Stunde geladen. Danach notiere ich mir die ersten Werte und lade es dann weiter auf bis auf 100%. Daher ist die Vergleichbarkeit gewährleistet. Mir geht es um praxisnahe Tests, denn kaum jemand wird sein Handy zum Laden in den Flugmodus versetzen.

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