Im Test – der Multiroom WLAN-Lautsprecher Raumfeld One S

Mobile Bluetooth Lautsprecher habe ich ja mittlerweile einige getestet. Aber wer vorwiegend zu Hause richtig gut Musik hören will, muss nicht zwangsläufig eine Hifianlage kaufen. Auch dafür gibt es mittlerweile eine große Auswahl an „Nur-Lautsprecher“-Systemen, die aber weit mehr können, als nur Musik vom Handy abspielen. Sonos und Bose sind da die absoluten Platzhirsche. Aber es gibt da einen deutschen Hersteller, den jeder sicher kennt, aber oft genug nicht an ihn denkt. Die Rede ist von Raumfeld und die haben mit dem One S ein richtiges Pfund im Programm, welches ich ausführlich getestet habe.

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Schon lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, mir mal so eine Box zuzulegen. Ich habe zwar jetzt nicht so eine große Wohnung, dass ich dort zig Lautsprecher haben muss, aber ich will halt Musik mit einem spitzenmäßigen Klang hören. Bose hat jeder, also habe ich mich mal umgesehen und bin eben bei Raumfeld hängen geblieben. Kannte ich bislang nicht, aber das dort angebotene One S erfüllt eigentlich alles, was ich mir wünsche. Sie verbindet sich per WLAN, hängt am Strom (also nix mehr leerer Akku), ist per App bedienbar, spielt Musik aus diversen Quellen direkt ab und ist mit 249 € nicht so exorbitant teuer. Der One S  ist ein waschechtes Multiroom-System und es besteht die Möglichkeit zweier dieser Lautsprecher zu einem Stereopaar zu koppeln.

Technische Daten:

  • 101 dB/1mRaumFeld One S (5)
  • 60 – 20000 Hz
  • bis zu 192 kHz
  • 1 x 25 mm Alu-Hochtöner
  • 1 x 90 mm Polypropylen Mitteltöner
  • 2 x 95 mm Alu-Tieftöner
  • Class D 2-Kanal Verstärker mit 2 x 10W + 1 x 30W Sinus
  • USB 2.0
  • LAN
  • WLAN 802.11b/g/n
  • 3,5 mm Line-IN
  • Wiedergabe von Smartphone/Tablet, USB, NAS-Laufwerke, UPnP/DLNA Musikserver, iTunes, Spotify, TIDAL, Napster, TuneIn
  • Stromverbrauch im Standby 0,60 Watt
  • Stromverbrauch im Betrieb max. 100 W
  • 180 x 110 x 130 mm
  • 1400 g

Dafür bekommt man dann im Karton folgendes geliefert:

  • Raumfeld One S
  • 2 m LAN-Kabel (flach)
  • Netzkabel
  • Anleitung

Etwas gewundert habe ich mich über das flache Netzwerkabel. Aber spätestens bei der Einrichtung wusste ich warum es beiliegt.

Verarbeitung und Ausstattung:

Die in Schwarz und Weiß lieferbare Box ist mit  angenehm proportioniert im Wohnzimmer nicht direkt aufzufallen. Zumindest solange man keine Musik hört. Rein optisch gewinnt der One S sicher keinen Designpreis. Einfach eine viereckige Box (in meinem Fall schwarz) mit abgerundeten Kanten ohne Auffälligkeiten. Sie besteht komplett aus Kunststoff, welches aber wirklich sehr gut verarbeitet ist und so gar nicht nach Plastik aussieht. Die Front ist bis um die Ecken herum mit Akustikstoff bezogen. Außer die gebürstete Aluleiste ist die Box komplett in schwarz gehalten. Dort sind dann auch gleich die Power-Taste und die beiden LEDs für die Betriebsbereitschaft und das System. Oben ein gummiertes Feld, auf dem dem ebenfalls gummierte Tasten zu finden sind. Gummiert deshalb, um sie z.B. im Bad auch mal mit nassen Händen bedienen zu können. Da hat jemand mitgedacht. Aber wasserdicht ist der One S nicht. Dort sind dann die Lautstärke-Tasten zu finden und vier Tasten für Favoriten. In einer Aussparung auf der Rückseite, unter einer Abdeckung aus Gummi, sind von unten die ganzen Anschlüssen erreichbar. Die LAN-Buchse, daneben die USB 2.0-Buchse, die Reset-Taste, eine Setup-Taste und die Buchse für den Netzstecker. Die Abdeckung kann trotz Netzkabel ihrer Aufgabe nachgehen und die anderen Anschlüsse schützen. An der Unterseite verhindert eine großflächige Gummiplatte das verrutschen und tanzen der Box bei hohen Lautstärken. Über eine optional erhältliche Wandhalterung lässt sich die Box auch an der Wand aufhängen.

Das Gehäuseprinzip ist geschlossen und wird mit einer Passivmembran zum schwingen gebracht. Und das so richtig. Im Inneren verbirgt sich ein komplettes 3-Wege System bestehend aus zwei 95 mm Tieftöner, einem 90 mm Mitteltöner und einem 25 mm Hochtöner. Dazu noch ein Class D Verstärker, der voll digital arbeitet und mit 2 x 10W und 1 x 30W ordentlich Dampf hat. Alleine durch diese Angaben kann man sich schon in etwas ausmalen, was einen da erwartet.

Einrichtung:

Zur Einrichtung muss man sich zunächst einmal die passende App installieren:

Android: raumfeld.android.controller

iOS: itunes.raumfeld-controller

Dann muss die Box für die Ersteinrichtung zwingend mit dem LAN-Kabel an einen Router angeschlossen werden. Etwas unkomfortabel aber dieses soll bald der Vergangenheit angehören. Natürlich auch an den Strom. Der Rest ist kinderleicht, denn die App bietet einen sehr gut gemachten Assistenten, der einen Schritt für die Schritt mit Bildern zum Ziel führt. Danach braucht man das LAN Kabel nicht mehr. Auch wenn man mal die Box vom Strom trennt, braucht man die Einrichtung nicht erneut durchlaufen.

*** Update ***

Seit dem 11. Juli 2015 gibt es ein Update für alle Raumfeld Boxen, welche über die App installiert werden kann. Ab sofort ist keine LAN Verbindung mehr nötig. Es reicht eine WLAN Verbindung.

Raumfeld One S (12)Im ersten Schritt wird die Box mit dem WLAN verbunden, im nächsten ein oder mehrere Räume eingerichtet und im dritten und letzten Schritt festgelegt, aus welchen Quellen die Box mit Musik versorgt werden kann. Bei mir ist es Spotify, Onlineradios via TuneIn, mein WD my Cloud NAS-Server. Es gibt noch mehr Dienste und wie schon beschrieben auch die Möglichkeit von USB-Sticks bzw. lokalen Festplatten Musik zu hören oder von einem Smartphone/ Tablet direkt.

Praktisch ist, dass man mit der App die komplette Box steuern kann, die ganzen Streaming–Dienste und alle anderen Quellen auf einen Blick hat und auch noch über Updates für die Box informiert wird und diese gleich installieren kann. Dazu ein 3-Band Equalizer, die Möglichkeit mehrere Räume einzurichten, Favoriten und Playlisten zu verwalten. Das alles ohne auch nur einen Blick in die Anleitung werfen zu müssen. Es erklärt sich alles von selbst. Allerdings werden Apple-Nutzer schnell merken, dass etwas fehlt. Und zwar AirPlay. Ob das in Zukunft noch per Update nachgeliefert wird, ist derzeit leider nicht in Erfahrung zu bringen.

Über die App kann man auch die vier Tasten der Box an der Oberseite belegen. Und dabei spielt es keine Rolle, was man als Favorit auswählt. Eine Playlist, ein Online-Radiosender, ein kompletter Ordner im Netzwerk oder USB, Playlist bei Spotify oder, oder, oder. Und davon hat man vier Stück. Gerade diese Flexibilität hat mir sehr gut gefallen. Auf der Taste 1 liegt meine Rammstein Playlist von Spotify, auf der 2 die aktuellen Top 100 Charts ebenfalls von Spotify, auf der 3 die Spotify-Playlist von Paul Kalkbrenner und auf der 4 das Onlineradio von B5 Aktuell.

Bedienung:

Die Bedienung über die App ist wie gesagt ein Kinderspiel genauso wie die direkt an der Box. Bei Spotify gibt es aber eine kleine Einschränkung. Zwar kann man auch Spotify direkt über die Raumfeld-App steuern, aber zuerst muss die Box über die Spotify App verbunden werden. Das geht über Spotify Connect. Also die Wiedergabe über die Spotify App starten und rechts unten auf das Connect Icon tippen. Es öffnet sich das entsprechende Fenster, in dem der One S sichtbar sein müsste. Diesen auswählen und läuft.

Klang:

Wer schon mal einen Sonos Play 1 oder Bose Soundtouch 20 Series II gehört hat, weiß was richtig guter Klang ist. Den Klang des One S kann man mit einem Wort ganz gut beschreiben:

Gewaltig

Obwohl die Box vergleichsweise klein ist, erfüllt sie den Raum mit einem für diese Größe irrsinnig guten Klang. Bässe die ordentlich Dampf machen und teilweise sogar spürbar sind. Kommt halt immer auf das Musikmaterial an. Dazu ein sehr stimmiger Mitteltonbereich, der auch einer Sängerin das nötige Volumen verleihen ohne hohl zu klingen. Daran schließen sich sehr detailreiche Höhen an, die wirklich perfekt dazu passen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Überhaupt ist das gesamte Klangbild in sich stimmig und versprühen echte Spielfreude. Und das bis in wirklich hohe Lautstärkeregionen. Mit 101 dB/m geht ordentlich die Post ab und selbst bei sehr hohen Pegeln gerät die Box nicht ins trudeln. Kein scheppern, kein zischeln oder übersteuern. Ich bin zwar eher der Zimmerlautstärke-Hörer aber es macht richtig Spaß auch mal den Hahn aufzudrehen und es richtig krachen zu lassen.

Fazit:

Es kann nur ein Fazit geben. Eine klare Empfehlung meinerseits. Unglaublich flexibel, eine tolle App, unauffälliges und minimalistisches Design. Dazu ein wirklich hervorragender Klang, der dem eines Sonos Play 1 oder Bose SoundTouch 20 Serie II absolut in nichts nachsteht. Und da sie preislich in derselben Region mitspielt, kann es für das Klangwunder made in Germany nur das Gütesiegel geben.

Produktseite: raumfeld.com/raumfeld-one-s

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: raumfeld_One_S-Anleitung.pdf

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Peter W.

3 Kommentare zu „Im Test – der Multiroom WLAN-Lautsprecher Raumfeld One S“

  1. Hallo Peter,
    ich finde meine Box auch super. Was aber gar nicht funktioniert, ist das Belegen der Direktwahltasten; insbesondere nicht mit Spotify-Playlists. Alles andere geht zumindest zunächst zu speichern. Sobald ich aber auch nur einen Spotify-Song starte, funktioniert keine der Direktwahltasten mehr. Hast du einen Trick?

  2. Das Speichern und Starten von Spotify-Favoriten oder -Playlisten auf Raumfeld-Direktwahltasten ist nicht möglich. Starten Sie stattdessen Musik direkt aus der Spotify-App.
    Aus der Anleitung…

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