Xiaomi Roidmi 3S Test – was taugt der Bluetooth V4.2 FM-Transmitter?

Autoradios werden immer smarter. Zumindest in Neuwagen. Wer ein etwas älteres Auto fährt, wird wohl oder übel mit einem eher unsmarten Begleiter unterwegs sein. So wie ich. Der brandneue  Xiaomi Roidmi 3S macht alte Autoradios zukunftssicher, da er viele Geräte in sich vereint. Bluetooth Streaming Stick bzw. FM Transmitter, KFZ Ladegerät und Batterieüberwachung. Was er taugt, wird der Xiaomi Roidmi 3S Test zeigen.




Es ist echt eine tolle Sache seine Musik vom Handy auf das Autoradio zu streamen. Das Radio in meinem Toyota Corolla Verso Baujahr 2009 hat zwar ein riesiges Display und überall Kameras, aber eben keinen USB Slot. Streaming kennt das Teil auch nicht. Und genau hierbei kommt so ein Roidmi gerade recht. Der steckt im Zigarettenanzünder, verbindet sich per Bluetooth mit dem Smartphone und überträgt Musik kabellos über einen FM-Transmitter an das Autoradio. Solche FM-Transmitter gibt es massenweise, aber sie alle taugen nix. Entweder rauschen die wie das Meer und/oder die Wiedergabe Qualität ist eine Katastrophe. Und oft genug besetzt dieser Transmitter den einzigen Zigarettenanzünder im Armaturenbrett. Somit kein Platz mehr für ein Ladegerät. 

Ich habe ja schon den Vorgänger Roidmi 2S (Testbericht) getestet und für gut befunden. Der Nachfolger Xiaomi Roidmi 3S soll alles noch besser können, hat aber eine wichtige Funktion eingebüßt.

Technische Daten Xiaomi Roidmi 3S: 

  • Android / iOS
  • Input 12V / 24V
  • Output 2x 5V / 2,4A max.
  • Output 3,4A max.
  • Output 20W max.
  • Bluetooth 4.2
  • FM-Transmitter
  • Überspannungs-, Überhitzungs- und Überladeschutz
  • 25 x 25 x 53 mm
  • 31 g

Produktseite: roidmi.com

Bedienungsanleitung (englisch): Roidmi-EN.pdf

Den Xiaomi Roidmi 3S Model BFQ04RM gibt es in den Farben Schwarz und Weiß in den einschlägigen China-Shops wie Gearbest* zum Preis von 11,84 € inkl. Versand zu haben. Bei Amazon ist er z.B. unter der Bezeichnung Ollivan Roidmi 3S*ROIDMI 3S 【2017 NEU】* oder 2017 Neue ROIDMI 3S* zu finden. Zwar deutlich teurer, aber erheblich kürzeren Lieferzeiten und der Sicherheit von Amazon im Rücken, wenn es mal Probleme geben sollte. Der Vergangenheit gehören auch asiatische und internationale Versionen an. Endlich gibt es nur noch eine für alle und der Roidmi 3S passt nun in alle Autos.

Verarbeitung und Ausstattung:

Das Unboxing kann man sich sparen, denn in der schlichten Pappschachtel ist bis auf das Ladegerät und einer kurzen Anleitung in chinesisch nichts drin. Auch das Ladegerät ist als solches eher unspektakulär. Eben ein Stecker für den Zigarettenanzünder, wie man ihn so kennt. An der Front die beiden USB Buchsen. Mehr ist da nicht.

Das KFZ-Ladegerät selbst besteht zum größten Teil aus Kunststoff. Nur der Kontakt vorne und der Ring besteht aus Metall. Die Verarbeitung ist tadellos. Und tatsächlich. Der Xiaomi Roidmi 3S passt in alle von mir getesteten Fahrzeugen. Der Vorgänger passte nur in spezielle Buchsen. Jetzt hat er vorne einen Stift wie alle anderen auch und passt perfekt. Er sitzt fest genug, dass er nicht wackelt und trotzdem leicht herausgezogen werden kann.

Die USB- Buchsen sitzen fest und vor allem mittig in den Öffnungen. Nicht unwichtig, denn nur so passen die Ladekabel problemlos in die Buchsen, ohne zu fummeln. Gerade im Auto wird man das Kabel auch mal „blind“ einfädeln und wenn dann die Buchse schief sitzt oder locker. Auch sonst geht die Verarbeitung absolut in Ordnung. Sobald man das Ladegerät in die Buchse steckt, fängt im Inneren eine LED an zu leuchten. Zum Glück stört die nicht weiter und gar sogar in der App farblich angepasst werden. Xiaomi Roidmi 3S Test



Was aber im Gegensatz zum Vorgänger fehlt, ist die Freisprecheinrichtung. Auf vielen Seiten liest man, dass der Xiaomi Roidmi 3S auch eine Freisprechfunktion hat. Das ist totaler Unsinn. Er hat keine. Es fehlt das Mikrofon und wird auch in der Anleitung mit keinem Wort erwähnt. Sehr schade, denn das war das i-Tüpfelchen.

Im Nachfolger fehlt diese leider. Dafür gibt es eine Überwachung der Batteriespannung. Ich vielleicht sinnvoll, um den Ladezustand der Autobatterie zu checken, aber eine Freisprecheinrichtung wäre mir lieber. Außerdem soll eine „Navigation Broadcast“ genannte Funktion vorhanden sein. Erschließt sich mir nicht, da der Roidmi alles auf das Autoradio streamt, was das Smartphone so von sich gibt. Also auch Navigationsanweisungen. 

Man kann den Roidmi 2S und Roidmi 3S ganz einfach unterscheiden, da der 2S, also der Vorgänger links neben den USB Buchsen noch ein Mikrofon hat, welches beim Xiaomi Roidmi 3S fehlt. Am anderen Ende hat der 2S eine silberne halbrunde Platte, der 3S einen Stift, wie man ihn von Zigarettenanzündern kennt.

Verbindung und Bedienung:

Die dazugehörige App nennt sich“Roidmi Driver“ und ist für iOS und Android erhältlich. In der Anleitung wird man zur App MiHome verlinkt, welche aber nicht funktioniert. Scheint wohl ein Fehler zu sein. Nach der Installation steckt man das Ladegerät in den Zigarettenanzünder und verbindet diesen zuerst per Bluetooth mit dem Smartphone.

Die App ist sehr übersichtlich gehalten. Beim ersten Start sucht die App den Roidmi und verbindet diesen ohne weiteres zutun, sofern der Roidmi vorab schon per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden wurde. Voreingestellt ist die Frequenz 96,4 MHz, welche man aber problemlos ändern kann.

Bei mir wurde direkt im Anschluss gleich noch eine neue Firmware installiert. Desweiteren bietet die App an, eine beliebige Musik-App automatisch zu starten. Desweiteren kann man bestimmen, ob die Wiedergabe automatisch starten soll, sobald man verbunden ist oder welche Farbe die LED haben soll.

Was mich stört ist der Ton, sobald die Zündung eingeschaltet wird und der Roidmi 3S aktiv ist. Dasselbe, wenn das Smartphone per Bluetooth verbunden wird. Das kann man leider nicht deaktivieren. Xiaomi Roidmi 3S Test

Praxistest:

Da im Auto bekanntermaßen die Spannung immer etwas schwankt, habe ich für vergleichbare Ergebnisse einen 230V/12V Adapter genutzt und zu Hause an der heimischen Steckdose die Werte ermittelt. Zunächst „lade“ ich zwei Lastwiderstände parallel mit 1A und dann noch mal mit 2A Last. Damit schaffe ich eine bessere Vergleichbarkeit, da z.B. ein Smartphone mit steigenden Akkustand die Ladespannung reduziert und somit die Werte etwas verfälscht.

Die Lastwiderstände belasten die das Ladegerät dauerhaft mit einer definierten und vor allem gleichbleibenden Last und so kann ich auch testen, ob beim Laden von mehreren Geräten gleichzeitig die Leistung einbricht und einzelne USB-Ports abgeschaltet werden. Während des Ladevorgangs habe ich dann jeweils mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2* den Ladestrom, Spannung und Leistung abgelesen. Im Auto teste ich das Ladegerät natürlich auch, allerdings ohne Messgeräte.

Beim Xiaomi Roidmi 3S Test schaue ich aber auch, ob das Ladegerät abnormal warm wird oder irgendwelche Geräusche von sich gibt. 

Links neben den Buchsen fehlt beim 3S das Mikrofon

An dem 1A Lastwiderstand lieferte es 5,05V bei 0,89A  und 4,51W. Nach einer Stunde zeigte das Messgerät einen Wert von 901 mAh bzw. 4,58 Wh an. Bei einer Last von 2A waren es 4,98V bei 1,60A und 7,71W. Nach einer Stunde wurde der Widerstand um exakt 1611 mAh bzw. 8,03 Wh „geladen“.

Allerdings muss erwähnt werden, dass bei einer Last von jeweils 2A an beiden Ausgängen zur gleichen Zeit die Leistung doch erheblich einbricht. Zwar wird kein Port abgeschaltet, aber die Leistung fängt massiv an zu schwanken. Jeder Port bekommt abwechselnd mal mehr oder weniger Leistung ab. Im Auto mit zwei Smartphone unkritisch, aber zwei potente Tablets oder Smartphones stellen das Roidmi vor eine echte Herausforderung. Positiv ist, dass das Ladegerät, bei normaler Nutzung, zu keiner Zeit unangenehm warm wurde oder irgendwelche Geräusche von sich gab.




Das Streamen klappt sehr gut und ohne größere Verzögerungen. Erheblich besser als beim Vorgänger. Das Rauschen ist so gut wie gar nicht zu hören. Ganz ohne Rauschen wird es wohl nicht funktionieren, was aber auch von der gewählten Frequenz abhängt. Hier sollte man sich Zeit nehmen und etwas probieren. Benachbarte Radiosender können den Empfang massiv verschlechtern oder auch andere Störfaktoren wie andere FM -Transmitter in Reichweite.

So konnte ich die Tage die Musik eines Autos neben mir mithören. Zwar kann man durch Schütteln des Handys den Titel wechseln, aber wer das Smartphone so wie ich in einer Halterung hat, wird es kaum schütteln können. Die Lautstärke kann über das Radio eingestellt werden. Alles andere muss leider über das Smartphone passieren.

Fazit:

Wie lautet jetzt das Fazit im Xiaomi Roidmi 3S Test? Ist er empfehlenswert? Kommt drauf an. Wer den Roidmi 2S (Testbericht) besitzt dann eher nicht. Wer noch keinen hat und auf eine Freisprechanlage verzichten kann, für den ist der Xiaomi Roidmi 3S eine tolle Sache. Rein in den Zigarettenanzünder verbinden und streamen.

Leichter geht es nicht mehr und man bekommt noch ein richtig potentes KFZ Ladegerät dazu. Der Preis von knapp unter 12 € ist ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass ein brauchbares Ladegerät nicht unter 10 € zu haben ist und so ein FM-Transmitter nicht unter 20 €. Fehlende Freisprechanlage hin oder her. Für diese Preis/Leistung gibt es das Gütesiegel.

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Peter W.
Xiaomi Roidme 3S
  • 8/10
    Verarbeitung - 8/10
  • 9/10
    Ausstattung - 9/10
  • 9/10
    Praxistest - 9/10
  • 9/10
    Leistung - 9/10
8.8/10

Kurzfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Ladeleistung
+ guter Klang beim Streamen
+ Einfache Einrichtung
+ sehr gutes Preis/ Leistungsverhältnis

– nervige Bestätigungstöne
– keine Freisprechfunktion mehr

3 Kommentare zu „Xiaomi Roidmi 3S Test – was taugt der Bluetooth V4.2 FM-Transmitter?“

  1. Hallo, ein ausgezeichneter Artikel! Ich habe nun noch eine Frage zu dem Gerät: Lässt sich die Bluetooth-Verbindung nur mit einem Gerät herstellen, auf dem die App installiert ist oder dient diese nur der Einrichtung und es lässt sich auch Musik von anderen Geräten streamen, auf welchen die App nicht installiert ist? Ich würde mich über eine Auskunft freuen

  2. Schöner Artikel und ein wirklich nettes Gadget, welches ich mir auch zugelegt habe.

    Es geht auch ohne App, da eine ganz normale Audio-Bluetoothverbindung hergestellt wird.

    Die App benötigt man aber um z.B. die FM-Frequenz zu ändern, die Farbe des LED-Lichts einzustellen oder ein Firmwareupdate einzuspielen sowie weitere Einstellungen vorzunehmen.

    Grüße
    tobby

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