Im Test – die Eachine E56 Selfie Drohne

Im Test habe ich die Eachine E56 Selfie Drohne. Dank Gestensteuerung soll sie kinderleicht zu fliegen sein und knipst Fotos und Video in HD. Mal sehen, ob sie auch im Test überzeugen kann.

Vor kurzem hatte ich JJRC H37 Mini Baby Elfie Drohne (Testbericht) im Test, wobei die ja eher von meinem 8-jährigen Sohn getestet wurde. Mittlerweile hat er sich vollständig vereinnahmt und er fliegt sehr oft damit. Das Teil macht wirklich jede Menge Spaß und die Steuerung ist wirklich kinderleicht. Bei Amazon bin ich dann mit er Eachine E56 auf eine ähnlich konzipierte Drohne gestoßen. Etwas größer, etwas mehr Flugzeit aber vor allem eine bessere Kamera, die in HD Auflösung fotografiert bzw. filmt. Gekauft habe ich die Drohne bei Amazon in den Warehouse Deals für unter 50 €.

Technische Daten:

  • 4 Kanal
  • WLAN
  • 6 Achsen Gyro
  • Headless-Modus
  • Altitude Hold
  • 720p Kamera
  • 40 m Reichweite
  • 146 x 67 x 32 mm (zusammengefaltet)
  • 183 x 178 x 32 mm (auseinandergefaltet)
  • 85 g flugebereit
  • 500 mAh (wechselbar)

Produktseite: eachine.com/Eachine-E56

Bedienungsanleitung: eachine.com/E56-Manual.jpg

Erhältlich ist die Eachine E56 Selfie Drohne in blau/weiß und in verschiedenen Ausführungen, wobei es sich auf die Anzahl der beiliegenden Akkus beschränkt. Aktuell ist die Drohne bei Amazon* mit Abstand am günstigsten zu haben. Bei Gearbest* gibt es sie nicht, genauso wenig bei anderen Chinashops, dafür sind dort aber mehr Ersatzteile zu bekommen und erheblich günstiger, als bei Amazon*. Von ebay würde ich die Finger lassen. Dort habe ich mir noch ein zwei Ersatzakkus besorgt, von denen aber keiner gepasst hat und der Händler auf Mails nicht reagiert.

Verarbeitung und Ausstattung:

Der Lieferumfang des Quadrocopter kann sich schon mal sehen lassen. So findet man zuerst einmal ein schickes Case und darin dann den Eachine E56 nebst einem Akku, der Fernbedienung, ein Ladekabel, vier Ersatzpropeller, ein kleiner Schraubenzieher und eine deutsche Anleitung. Alleine die Tatsache, dass hier schon ein Case dabei ist, ist toll. Alles immer zusammen und sauber verpackt.

Rein optisch unterscheidet sich die Eachine E56 schon etwas von der an sich baugleichen JJRC H37 (Testbericht). Die Eachine E56 und wirkt auch etwas robuster und durch das Design eher schon nach Drohne, als an ein Spielzeug. Zusammengefaltet ist die Drohne sehr kompakt und würde sogar in die Hosentasche passen. Natürlich besteht auch sie komplett aus Kunststoff, daher ist sie so leicht aber gleichzeitig sehr robust. Die Verarbeitung geht für den Preis völlig in Ordnung. Die Drohne hat schon einige Abstürze und Crashes hinter sich, aber bislang ist alles noch funktionstüchtig. Selbst die vier Propeller mussten noch nicht gewechselt werden, obwohl die schon so einiges aushalten mussten. Absolut genial und spricht für die Drohne. 

An der Oberseite ist die Power-Taste zu sehen. An der Front eine um bis zu 90° schwenkbare Kamera, die Fotos und Videos mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel aufnimmt. Darüber zwei weiße LED als Scheinwerfer. An der Rückseite ist dagegen ein rotes LED Band, so dass man sich wie bei einem Auto orientieren kann und zu jederzeit die Fluglage erkennt. Weiß vorne, rot hinten. Hat sogar mein 8-jähriger Sohn nach 2 Sekunden verstanden.

An den Seiten sind jeweils zwei Gelenke mit dem Motor und Luftschraube montiert. Diese kann man ausklappen und das bei der JJRC von mir bemängelte nicht einrasten der vier Arme ist hier perfekt umgesetzt. Beim Ausklappen rasten alle vier in der Endposition ein. Das verhindert bei Kollisionen, dass ein Arm einklappt und die Drohne abstürzt. 

An der Unterseite ist dann noch der Akkuschacht zu sehen. Die Akkus passen nur in eine Richtung, sind schnell eingesetzt, aber es ist eine elende Fummelei, diese wieder zu entnehmen. In der Theorie legt man den Akku in den Schacht ein, schiebt ihn nach vorne bis er einrastet und ist flugfertig. Zur Entnahme schiebt man nach hinten, drückt eine Art Hebel und sollte so den Akku aus dem Schacht etwas anheben, damit man ihn greifen kann. Funktioniert leider nicht so wie gewünscht. Also fummelt man den Akku mit dem beiliegenden Schraubenzieher aus dem Schacht. Vorteil ist aber, dass der Akku im Flug selbst bei krassen Abstürzen niemals von selber herausfallen wird.

Apropos Akku. Einer hält ca. 7 bis 10 Minuten. Je nachdem in welcher Geschwindigkeitseinstellung man fliegt, ob die Beleuchtung aktiviert ist und ob man irgendwelche Kunststücke vollführt. Ein guter Wert, aber leider dauert das Laden eines Akkus knapp 70 Minuten. Daher habe ich mir bei Gearbest* direkt noch zwei Akkus bestellt und mit kann nun drei Akku verfliegen. Ein Netzteil ist zwar nicht im Lieferumfang, aber man kann problemlos jedes vorhandene USB Ladegerät nehmen und zur Not einen Laptop, PC oder ähnliches. Hauptsache USB Buchse.

Verbindung und Bedienung:

Die zur Drohne gehörende App nennt sich schlicht Eachine Fly und gibt es kostenlos für Android und iOS. Eigentlich sollte man zuerst die Drohne per WLAN verbinden. Dazu schaltet man die Drohne ein und in den WLAN Einstellungen des Smartphones sollte die Drohne als „Eachine-xxx“ auftauchen. Leider hat das bei mir nie funktioniert. Egal welches Smartphone oder Tablet ich genommen habe. Zu sehen war die Drohne beim WLAN leider nicht. 

Zum Glück ist das zum Fliegen nicht zwingend notwendig, denn zum Fliegen reicht die beliegende Fernbedienung völlig aus. Es sei denn, man möchte Fotos bzw. Videos im Flug machen oder in der FPV-Ansicht (First Person View) fliegen. Auch Spielereien wie einen Flip kann man nur über die App steuern oder auch die Steuerung über das Smartphone laufen lassen. Hat wie gesagt bei mir gar nicht funktioniert, denn ohne Verbindung geht in der App nichts daher gibt es leider kein Video, welches ich mit der Drohne aufgenommen habe und kann auch nichts über die Steuerung per Smartphone sagen. Aber wie gesagt. Man braucht das nicht wirklich.

Zum Starten schaltet man die Drohne und die Fernbedienung ein. Danach verbinden sich beide, in dem man am Joystick den Knüppel nach oben und dann nach unten zieht und den Knüppel drückt. Nach einem erneuten Druck laufen die Motoren mit niedriger Drehzahl an und die Drohne wartet auf Befehle. Einmal den Knüppel nach oben und die Drohne steigt auf. Die Steuerung ist sehr leicht und eingängig. Nach vorne, zurück, links und rechts fliegen steuert man durch neigen der Fernbedienung aus dem Handgelenk. Dazu reichen schon kleine Bewegungen aus. Nach oben, unten, links und rechts steuert man über den Knüppel. Lässt man den Knüppel los, bleibt die Drohne relativ stabil auf Höhe. Nennt sich Altitude Hold und macht die Steuerung noch einfacher als ohnehin schon.

Genial einfach, einfach genial. Die Taste an der Vorderseite der Fernbedienung ändert in drei Stufen die Geschwindigkeit der Drohne. Die oberste Taste aktiviert den Headless-Mode. Die linke Taste schaltet die Beleuchtung ein und aus, die untere Taste ist der Not-Aus, über den man im Falle eines Falles den Motor direkt ausschaltet und die Drohne zum Absturz bringt. Mit der rechten Taste kann man die Drohne bzw. Fernbedienung kalibrieren.

In der App ist das alles leider nicht so einfach. Die Symbole sind nur zum Teil selbsterklärend. Hier muss man sich wirklich mal vorher die Anleitung anschauen, wofür die einzelnen Symbole stehen. Aber hat sowieso nicht bei mir funktioniert, aber vermisst haben wir das aber nicht. Mein Sohn und ich fliegen ausschließlich über die Fernbedienung.

Praxistest:

Also Akkus laden und raus. Das Wetter ist gut, früher Abend, kein Wind und viel Platz vorhanden. Mein Sohn kann es kaum abwarten und so schwebt die Drohne wenigen Sekunden später gut 5 Meter über unseren Köpfen. Das die Gestensteuerung wirklich kinderleicht ist, zeigt das Video. Und das waren die Anfänge in der langsamen Geschwindigkeitsstufe 1. Mittlerweile fliegt er bei Stufe 3, also Topspeed und hat jede Menge Spaß. Aber nicht nur er. Da wir ja jetzt zwei derartige Drohnen haben, fliegen wir zusamen. Wir jagen uns gegenseitig und versuchen die andere Drohne zu rammen. Mancht einen Höllen Spaß, den die beiden Drohnen halten Zusammenstöße problemlos aus.

Schon nach wenigen Minuten bewegt man die Drohne zielsicher durch die Gegend und steigt auch mal richtig weit in den Himmel. Dank der hellen LEDs ist man jederzeit über die exakte Fluglage informiert. Allerdings reagiert die Drohne mit jedem Meter mehr schlechter und verzögerter. Das muss man unbedingt beachten. Am wohlsten fühlt sie sich in etwas 2 bis 5 Meter Höhe. Die Kamera ist mehr ein Gimmick, denn obwohl sie eine HD-Auflösung bietet, darf man keine wirklich guten Fotos oder Videos erwarten. Für einen Schnappschuss reicht es aber allemal. Wie gesagt hat das mit dem Video aufnehmen während des Fluges bei uns bislang noch nie funktioniert. 

Klar hat die Eachine E56 oberflächlich ein paar Macken auf dem Korpus, aber die beeinträchtigen das Flugverhalten bislang nicht negativ. Mit drei Akkus ist man dann erst einmal beschäftigt und hat jede Menge Spaß.
Hier noch ein Video, welches meinen Sohn Tim und die Drohne in Aktion zeigen:

Fazit:

Auch wenn die Verbindung der Eachine E56 Selfie Drohne zur App nicht funktioniert hat, macht sie dank der kinderleichten Gestensteuerung jede Menge Spaß. Allerdings ist die Eachine fast doppelt so teuer wie die JJRC H37 Mini Baby Elfie Drohne (Testbericht), die zwar etwas kleiner ist, aber denselben Spaß bietet. Wer die Eachine dagegen mal für unter 50 € ergattern kann, sollte sie aber der JJRC vorziehen, denn ihr Plus an Größe äußerst sich in einer besseren Fluglage auch bei leichten Wind. Das Gütesiegel vergebe ich aber nicht, da sie zum Normalpreis von knapp unter 70 € nicht mehr bietet, als die erheblich günstigere JJRC.

Peter W.
Eachine E56 Selfie Drohne
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
3.5

Kurzfassung

+ sehr robust
+ viel Zubehör im Lieferumfang
+ sehr einfache Steuerung über Gesten
+ macht jede Menge Spaß
+ lange Flugzeit

– Kamera eher mäßig
– Verbindungsprobleme zur App (aber braucht man nicht)
– App etwas unübersichtlich
– Entnahme des Akkus etwas fummelig

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