LG G4 im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Teil 4 im LG G4 Dauertest mit dem großen Finale und der Frage nach dem Gütesiegel. Davor muss es sich aber noch in Sachen Klang und Konnektivität beweisen. Mal sehen, ob es hier noch weiter punkten kann, oder ob der Verzicht auf Stereolautsprecher wertvolle Sympathiepunkte kosten wird.


Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance
Teil 3 – Display, Kam era und Akku

Klang:

LG G4 Details (30)Langsam aber sicher sollten Mono-Lautsprecher auf der Rückseite der Vergangenheit angehören. Gerade bei High-End Smartphones sollte sowas nicht mehr praktiziert werden. Die Nachteile überwiegen und Platzmangel an der Front sollte beim LG G4 eigentlich kein Problem sein. Aber es ist, wie es ist und somit schneidet das G4er im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schlechter ab. Dabei ist das Klangbild im gesamten nicht so schlecht und durch die gewölbte Rückseite wird der Lautsprecher zum Glück nicht komplett verdeckt, aber es verschenkt dadurch viel zu viel Potential. Die „Bässe“ gehen für diese Baugröße absolut in Ordnung, die Mitten fügen sich stimmig daran an aber leider ist der Hochtonbereich etwas zu präsent. Wird dem Einen oder Anderen Hörer je nach Musik mit Sicherheit gut gefallen, aber ein leichtes Zischeln ist nicht wegzudiskutieren. In Punkto Maximallautstärke muss das G4 ebenfalls die Konkurrenz ziehen lassen. Zumal es mit zunehmender Lautstärke nicht mehr so souverän klingt und teilweise zum übersteuern neigt.

Bei Telefonaten gibt es bis auf eine Sache nichts auszusetzen. Der Anrufer ist sehr gut zu verstehen und gibt ihnen auch das nötige Volumen. Selbst wenn es in der Umgebung etwas lauter zugehen sollte, filtern die Mikros diese Nebengeräusche gut heraus. Man selber wird ebenfalls sehr gut verstanden, auch wenn mich manch Anrufer auf ein minimales Echo hingewiesen hat. Aber schien alles im Rahmen zu bleiben, dass es eher als nicht störend angesehen wird.

Nervig sind aber diverse Aussetzer bei Telefonaten, die zwar nicht lange andauern (meist nicht einmal eine Sekunde), aber trotzdem durchaus lästig sein können. Ich telefoniere im Netz der Telekom und hatte solche Aussetzer  bei anderen Testgeräten bislang nicht bemerkt. Daher ist davon auszugehen, dass diese Aussetzer nicht vom Netz kommen, sondern vom Gerät selbst.

Konnektivität:

LG G4 Verbindungen (2)Wie es sich für ein Topmodell eines Herstellers gehört, bietet das LG G4 alles auf, was derzeit in so ein Smartphone reingebaut werden kann. Egal ob LTE mit VoLTE (Voice over LTE), WLAN nach 802.11 b/g/n/ac im 2,4 GHz und 5 GHz Band, das derzeit aktuellste Bluetooth 4.1 LE, NFC, DLNA und nicht zuletzt einem eingebauten Infrarotsender.

Beim WLAN gibt es nichts zu bemängeln. Draußen im Hof und selbst über die Straße rüber ist mein WLAN immer noch so gut, dass ich es problemlos nutzen kann. Das gilt auch für Bluetooth. Die Zeiten, dass man es ausschalten sollte, um Akku zu sparen, sind entgültig vorbei. Bei mir ist es immer aktiv und so kann ich versichern, dass Verbindungen zu jederzeit hergestellt und auch stabil gehalten werden. Neben meiner Bluetooth-Freisprechanlage teste ich das auch mit diversen Bluetooth Lautsprecher. Ich verbinde mich damit und gehe aus der Wohnung die Treppe runter und das so lange, bis die Verbindung abbricht. Das war beim LG G4 erst fast im Erdgeschoss der Fall. Geht man ein paar Schritte zurück, wird die Verbindung sofort wieder hergestellt.

Bei der Standortbestimmung per GPS musste ich im Freien mit der App GPS Test zunächst einmal etwas mehr als 10 Sekunden warten, bis ein stabiles Signal empfangen wurde. Auch das geht bei der Konkurrenz bedeutend schneller. Allerdings brauchte es dann nur 13 Satelliten, um auf eine Genauigkeit von unter 5 Meter (16 Fuß) zu kommen. Zu Hause im Wohnzimmer dauerte es auch etwas länger als sonst, aber mit 20 Fuß erzielte ich dann mit 11 Satelliten einen Topwert. Beim navigieren im Auto (und das tue ich beinahe täglich) gab sich das G4 trotz der etwas längeren Suche nach dem ersten Signal keinerlei Blöße. Immer gut positioniert macht es selbst in den Hochhausschluchten von Frankfurt keinerlei Probleme.

Was ich mittlerweile sehr oft nutze, sind Verbindungen zum Fernseher per DLNA bzw. Miracast. Gerade wenn man Fotos oder ein Video gemacht hat, kann man diese sehr einfach und schnell spiegeln. Klappt beim G4 ebenfalls ganz ohne Probleme. Witzigerweise dauerte der Verbindungsaufbau zu einem LG Smart-TV länger als zu meinem Samsung. Nach wie vor ein Gimmick ist für mich die eingebaute Infrarot-Schnittstelle. Dank eines guten Assistenten ist die Verbindung zum eigenen Fernseher, DVD-Player oder was auch immer sehr einfach eingerichtet, aber letztlich dann doch zu umständlich. Habe ich das Telefon nicht gerade in Benutzung, muss ich es in die Hand nehmen, entsperren, die App starten und kann dann erst umschalten. Bis dahin, habe ich die richtige Fernbedienung schon längst wieder hingelegt. Man kann zwar die Fernbedienungs-App in der Benachrichtigungsleiste verankern, dann habe ich die da aber immer drin, auch wenn ich unterwegs bin. Also wird man sie sehr schnell wieder ausblenden und dieses IR-Feature ganz schnell vergessen…

Fazit:

Würde ich das LG G4 meinem besten Freund empfehlen? Ein ganz klares Ja. Es hebt sich vom Rest ab, vor allem, egal ob man sich die Lederversion oder die mit dem Kunststoffcover gönnt. Es ist ein echter Hingucker und bis auf Kleinigkeiten ist es ein echtes Topmodell. Allerdings zeigten sich bei meinem G4 bereits nach 3 Wochen der dauernden Nutzung erste Abnutzungserscheinungen an den Ecke des Ledercovers. Da mein Gerät aber schon vorher von mehreren Testern genutzt wurde, sollte man diesen Umstand nicht abwertend ansehen. Es hat genug Power, um auch für die einigermaßen weitere Zukunft gewappnet zu sein. Updates wird es dafür wohl auch noch in 2 Jahren geben und die Oberfläche kann man sich mit Themes, Icons, Schriftarten usw. beliebig zusammenstellen. Dazu ein wirklich tolles Display, die Beste Kamera, die ich je in einem Smartphone gesehen habe und ein Akku, der vernünftig genutzt, auch mal über den Tag kommen dürfte. Durch den Support von Quick Charge 2.0 ist er in Windeseile wieder aufgeladen, auch wenn man sich das passende Netzteil extra kaufen muss. Ein paar habe ich ja schon getestet -> Link

Bedenkt man jetzt, dass man so ein LG G4 für 490 € gut 40 € günstiger bekommt als ein Galaxy S6 (Testbericht folgt) oder knapp 60 € als ein HTC One M9 (Testbericht folgt), dann ist das G4 sicher eine Empfehlung wert. Schwieriger ist aber die Frage, ob man sich nicht für den Vorgänger LG G3 (Testbericht) entscheiden sollte. Mit rund 320 € ist es eine ganze Ecke günstiger zu haben, aber nicht so viel schlechter. Vielleicht sogar das Gegenteil. Mir hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, auch wenn ich mit den Tasten auf der Rückseite immer noch nicht warm werde. Aber zum Glück braucht man die so gut wie nie.

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Peter W.

3 Kommentare zu „LG G4 im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit“

  1. Eigentlich ist das LG ein gutes Gerät, aaaaaber: Ich habe mein LG G4 5 Tage und nur Probleme mit W-Lan. Mein Router funkt mit 2.4 und 5 Ghz. Nahe am Router komme ich aber nicht mehr ins Internet und in den W-Lan Einstellungen zeigt es mir 5 GHz als Funkfrequenz an. Gehe ich einen Stock höher, bekomme ich wieder Internetverbindung und sehe in den W-Lan Einstellungen 2.4 GHz als Funke. Warum nur, das sollte doch heutzutage nicht mehr vorkommen.

    1. Ich kann dir da leider nichts zu sagen, da ich das LG G4 nicht mehr besitze und auch keinen Überblick über Bugs habe. Gerade habe ich den Dauertest zum LG G5 fertig geschrieben.

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