LG P760 Optimus L9 im Test – Teil 4 – Verbindungen, Klang und Fazit

LG P760 Optimus L9 Hands-OnIm Vierten und damit letzten Teil zum LG Optimus L9 Dauertest höre ich mal bei den Lautsprechern ein bisschen genauer hin, schaue mir an, wie und womit sich das L9 so verbinden lässt und komme dann schon zum Fazit. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten fällt dieses doch recht eindeutig aus.


Übersicht
Teil 1 – das Unboxing und der überraschende erste Eindruck

Teil 2 – Android in Bestform, eine Top Performance aber Speichermangel
Teil 3 – ein tolles Display, die Kamera ganz ok und ein Hammer Akku

Klang:

Zuerst einmal der Klang. Beim L9 hat man die Auswahl von gleich zwei Playern. Einmal dem original Android „Google Play Music“ und dem hauseigenen „Music-Player“, der nicht nur sehr schick aussieht, sondern noch ein tolles Widget mitbringt.

Alles schön und gut, wenn es denn auch Spaß machen würde damit Musik zu hören. MeinLG Optimus L9 Klang (2) erster und einziger Gedanke lautete: Sch****

Nicht nur, dass es selbst bei lautester Einstellung vergleichsweise leise ist, klingt es einfach nur schlecht. So ein winziger Lautsprecher darf je gerne mal übersteuern, aber hier ist es einfach zu heftig. Hier hört niemand freiwillig lange ohne Headset.

Denn sobald man dieses anschließt, wird es besser. Wobei sich beide Player selber im Wege stehen. So klingt der Music Player erheblich besser, als der Google Music, dafür ist der Equalizer beim Google Player um Längen besser. Zudem bietet der Music Player ein richtig tolles Widget.

Ganz anders der Klang beim Telefonieren. Kein Rauschen, kein Spratzeln oder irgendwelche anderen Nebengeräusche. Und das in einer vernünftigen Lautstärke, so dass es auch mal ein wenig lauter rundherum sein kann. So muss das sein.

Trotzdem bin ich von der Vorstellung ziemlich enttäuscht.

Verbindungen:

Vielleicht kann das Optimus L9 in der Disziplin Konnektivität wieder Boden gut machen. Die Voraussetzungen dafür hat es ja. NFC, Bluetooth, WLAN, DLNA. Alles an Bord und funktioniert. Aber der Reihe nach.

LG Optimus L9 Verbindungen

Erfreulicherweise ist sich LG auch beim L9 selber treu geblieben und bietet auch WLAN-Tethering an, welches ich jeden Tag nutze. Also jener Funktion, bei der das Smartphone als Hotspot für ein Tablet oder Laptop fungiert. Erfreulicherweise scheint im L9 ein WLAN Modul der kräftigeren Sorte eingebaut zu sein. Große Reichweite und stabile Verbindungen. Dann klappt das auch auch mit dem Tethering aus der Jackentasche heraus.

Gerade beim Thema NFC fangen bei mir die Augen an zu leuchten. Denn das L9 ist eines, vielleicht das bisher einzigste, Smartphone, bei dem diese neue Funktechnik nicht in wenigen Stunden den Akku leer saugt. Da ich NFC permanent in Benutzung habe, konnte und wollte ich es nicht abschalten. Trotzdem erreicht das L9 beim Standby wie im dritten Teil schon beschrieben enorme Laufzeiten. Zwar bringt das P760 eine hauseigene App zur Nutzung von NFC-Tags mit, aber ich nutze seit jeher den NFC Aufgaben Launcher.

Das Thema Bluetooth kann man schnell abhaken. Ist vorhanden und läuft problemlos. Zumindest hat es an meiner Freisprechanlage im Auto zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Probleme bereitet.

Was aber richtig Laune macht, ist WiFi-Direct und DLNA. Über WiFi-Direct kann man blitzschnell ohne irgendwelche Zusatzhardware Dateien zwischen zwei WLAN-fähigen Geräten austauschen. Ganz praktisch, da ja heute sehr viele neueren Geräte diesen Standard unterstützen. Im L9 nennt sich die dazu passende App „FileShare“

Aber noch viel besser ist DLNA. Mittlerweile zwar schon wieder ein alter Hut, aber man erzeugt immer noch staunende Gesichter wenn man am L9 ein Video startet und das Bild plötzlich auf dem riesigen Fernseher erscheint oder Musik aus den Boxen dröhnt. Herrlich. Und dabei ist das kinderleicht zu nutzen. Einfach die App „SmartShare“ starten, das eigene Handy als Quelle auswählen und z.B. einen Fernseher (das andere Gerät muss natürlich auch DLNA unterstützen) auswählen und dann die Datei auswählen. Das kann ein Video sein, ein Bild oder eben Musik.

LG Optimus L9 DLNA1

Fazit:

Zu Beginn des Dauertests, genauer gesagt am ersten Tag, war ich vom L9 total begeistert. Gerade weil das Optimus L7 wegen des Single-Core Prozessor seinerzeit keinen Spaß gemacht hat. Das L9 war ganz anders. Es rennt, die Firmware ist LG-typisch nahezu perfekt optimiert worden und macht die tägliche Nutzung wirklich zu einer wahren Freude. Dasselbe gilt für das Display, auch wenn ich die Automatik zur Regelung der Displaybeleuchtung vermisse. Soweit alles tutti, aber…

…die Sache mit dem Speicher. 4 GB und davon nur 2 GB nutzbar sind zu wenig. Punkt. Das wiederhole ich zwar jetzt schon zum dritten mal, aber es bringt mich auf die Palme. Vielleicht ist das ja nur ein Bug, dass selbst eine 64GB microSD Speicherkarte beinahe nutzlos ist. Bis auf Fotos wird sie für nichts genutzt. Möglich das das ein Bug in der Firmware ist, aber das interessiert mich als Kunden nicht. Das Ding hat zu funktionieren oder per Update behoben zu werden. Aber Pustekuchen. Seit Beginn des Dauertests gab es zwei Updates (aktuell ist jetzt die IMM76L P76010h) und keines davon hat an diesem Problem etwas geändert.

Da spielt das mit dem Klang schon keine große Rolle mehr. Zumindest für mich nicht mehr.

Das L9 ist in dieser Art und Weise leider nicht empfehlenswert. Zumal es für ein paar € mehr eine wirklich bessere Alternative gibt. Und zwar in Form des Huawei Ascend G 615. Gibt es ab sofort unter anderem bei Amazon zum Preis von 299 €. Dafür gibt es einen Quad-Core Prozessor, ein 4,5″ Display mit  1280 x 720 Pixel, 8 GB internen Speicher, DLNA usw. Das einzige was fehlt ist NFC. Aber es ist eine echte Überlegung wert. Oder man legt noch mal 30 € drauf und greift zum LG P880 Optimus 4X HD.

Von daher vergebe ich auch für das L9 kein Gütesiegel.

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Peter W.

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