Nexus 9 im Dauertest – Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck

Im ersten Teil des Nexus 9 Dauertest gibt es beim Unboxing einiges zu berichten. Gerade hier mussten die ersten gebauten Modelle harsche Kritik über sich ergehen lassen. Ich habe zwar eines der neuern Geräte erwischt, aber perfekt ist auch das nicht. Mein erster Eindruck nach ein paar Tagen der Nutzung fällt dagegen positiver aus.

Übersicht

Unboxing:

Da ich das Tablet direkt von HTC bekommen habe und dieses wohl schon durch mehrere Hände gegangen ist, kann ich nicht wie  üblich den Lieferumfang fotografieren. Bis auf das Tablet war nichts in der Verpackung. Aber für gewöhnlich würdet ihr das vorfinden:

    • Nexus 9
    • 2A Netzteil
    • Ladekabel
    • Kurzanleitung

Also habe ich nicht wirklich viel verpasst. Eben Standard ohne irgendwelche Extras.

Verarbeitung und Ausstattung:

Das Nexus 9 bietet mal wieder ein eher sachliches Design. Erst beim näheren hinsehen entdeckt man ein paar Auffälligkeiten. Durch das 8,9″ Display liegt es von der Größe her ziemlich genau zwischen den 8 und 10-Zöllern. Wem also 8″ zu klein und 10″ zu groß sind, dürfte hier den idealen Kompromiss finden. Die oft nachgefragte Einhandbedienung sollte hier kein Kriterium sein. Obwohl ich eigentlich recht große Hände habe, ist die Bedienung mit einer Hand nur mit Verrenkungen möglich. Und mit 436 g ist das Nexus 9 vergleichsweise schwer. Das Samsung Galaxy Tab S 8.4 (Testbericht) ist mit 298 g deutlich leichter ausgefallen. Und diesen Unterschied merkt man immer deutlicher, je länger man es in der Hand hat.

Die durch Gorilla Glas 3 geschützte Front in tiefen schwarz ohne irgendwelche farblichen Akzente oder Tasten. Die Displayränder fallen mit 5 mm vergleichsweise breit aus. Rein optisch sieht es so aus, als ob das Display bündig eingelassen wurde. Ist aber nicht der Fall, oder ist das ein Produktionsfehler? Denn an einigen Stellen ist es wirklich bündig, an anderen Stellen bemerkt man eine ziemlich scharfe Kante. Rund um das Display zieht sich ein minimaler Spalt, der sich ganz hervorragend dazu eignet, Dreck aufzunehmen und nicht mehr heraus zu geben. Für ein Tablet dieser Preisklasse geht das gar nicht und schon gar nicht für ein Nexus. Wir erwarten nicht weniger als Perfektion.Am oberen und unteren Ende kann man zwei weitere Dreckfänger entdecken. Es sind die Öffnungen für die beiden BoomSound-Lautsprecher. Die  Umrandung aus Aluminium fällt etwas schräg nach unten ab. Dadurch ist es unten herum minimal breiter als oben.

Nexus 9 Hands-On (6)

Am unteren Rand mittig befindet sich die Mikro-USB Buchse und am rechten Rand ein Mikrofon. Links außen ist clean. Am oberen Rand die 3,5 mm Headsetbuchse. Rechts außen ein weiteres Mikrofon, die Power-Taste und die einteilige Lautstärke-Taste, welche beide ebenfalls aus Alu bestehen und klapperfrei in ihren Öffnungen sitzen. Die klaren Druckpunkte werden durch ein dezentes Klicken markiert.

Die leicht gewölbte Rückseite besteht aus Plastik und ist mit einer Art Softgrip überzogen. Auch wenn die Haptik dadurch verbessert wird, zieht sie Fingerabdrücke und Dreck in jeder Form magisch an. Gerade beim weißen Modell sieht das nach wenigen Tagen nicht wirklich schick aus und man muss schon kräftig mit einem Mikrofasertuch reiben, um alle Spuren zu beseitigen. In der linken oberen Ecke die Linse der Hauptkamera und darunter die Foto-LED. Und genau daran scheint man die neue von den alten, schlecht verabeitenden Modellen unterscheiden. Bei den ersten Chargen war die Kamera etwas weiter innen, deutlich aus dem Gehäuse ragend, verbaut. Bei meinem ist die Linse etwas weiter in die Ecke gerutscht und nun bündig versenkt, auch wenn sie am abfallenden Rand herauszuragen scheint. Dadurch liegt es ohne zu kippeln auf einer flachen Oberfläche.

Bis auf diesen Spalt um das Display und die teilweise scharfkantigen Übergänge vom Display zur Aluumrandung ist die Verarbeitung erheblich besser, als bei den ersten Chargen. Ein großes Thema war ja bekanntlich die Nachgiebigkeit der Rückseite. Auch bei meinem Gerät ist da wohl noch viel Luft, so dass man mittig ziemlich tief reindrücken kann. Und beim verwinden gibt es deutlich hörbare Knistergeräusche von sich. Wenn man es noch etwas stärker verdreht kann man den Deckel sogar ein Stück weit abnehmen. Das ist zwar auch bei anderen Tablets der Fall, aber nicht in dieser Preisklasse.

Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:

      • iPad Mini 2
      • iPad Air 2
      • Sony Xperia Z3 Tablet Compact
      • Samsung Galaxy Tab Pro 8.4
      • Sony Xperia Z Tablet

Erster Eindruck:

Nexus 9 ScreenshotBei der Verarbeitung ist also noch einiges an Luft nach oben. Unter der Haube ist das Nexus 9 dann über jeden Zweifel erhaben. Das wischen über das Display wird ohne Verzögerung absolut ruckelfrei umgesetzt. Apps starten umgehend. Kein Wunder, denn es schleppt keinen unnötigen Ballast an Apps von Drittanbietern mit sich herum und der 64bit Prozessor wird von Android 5.0 Lollipop nun komplett unterstützt. Leistung satt. Punkt. Das Display weist auch keinerlei Lichthöfe auf, wie es bei den ersten Chargen der Fall war. Farben kommen gut rüber ohne es bei der Sättigung zu übertreiben. Beim Akku muss ich noch mal ein wenig austesten. Die ersten beiden Ladungen waren ziemlich schnell verbraucht, was aber daran liegt, dass ich die meisten Tests bereits in den ersten beiden Tage durchführe. Ich bin mir sicher, dass sich das noch einpendeln wird.

Bei den Verbindungsmöglichkeiten kann ich bisher keine Auffälligkeiten feststellen. Alles läuft wie es soll. Klanglich liefert das Nexus 9 einen wirklich guten Auftritt. Spotify macht richtig Spaß und man kann auch gerne mal etwas lauter hören, ohne das einem die Ohren bluten. Ich bin wirklich gespannt, wie es sich in den nächsten Tagen und Wochen bei mir schlagen wird.

→ Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

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Peter W.