Nexus 9 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Teil 2 im Nexus 9 Dauertest steht an und das müssten doch eigentlich die beiden Paradedisziplinen für ein Nexus sein. Steht Nexus doch schon seit jeher für Power im Überfluss und ein blütenreines Android Betriebssystem. Aber es ziehen dunkle Wolken am Horizont auf, denn gerade in Punkto Performance gibt es offensichtlich ein Problem…


Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck

Betriebssystem:

Nexus 9 Screenshots (14)Auf meinem Nexus 9 ist Android 5.0.1 Lollipop im Einsatz. Viel braucht man darüber nicht verlieren. Bei Nexus gibt es Android in Reinkultur. HTC baut das Tablet nur, hat aber mit der Firmware nichts am Hut. Daher gibt es hier auch keine zusätzlichen Apps oder die HTC Sense Oberfläche. Zwar liest und hört man immer wieder, dass man sich sehr umstellen muss, wenn man zum ersten mal mit dieser Version arbeitet, aber so schlimm ist das nicht. Primär die Sache mit den neuen Optionen für die Benachrichtigungen muss man sich einmal verinnerlichen. Der Rest ergibt sich von alleine. Erfreulich ist, dass die Funktion „Double-Tap-To-Wake“ also das doppelte antippen des Display im Standby zum einschalten des Nexus nun endgültig Einzug gehalten hat. Das macht das Drücken der Powertaste unnötig. Aber eines nervt mich ohne Ende. Drückt man einmal die Leise oder Laut-Taste erscheint ein Menü,, bei dem man zwischen drei Tonprofilen umschalten kann. Bei „Alle“ bekommt man wie gewohnt über alles eine Benachrichtigung. Entscheidet man sich für „Wichtig“ werden nur Benachrichtigungen von als wichtig eingestuften Apps durchgelassen. Das ist eine tolle Sache. Wer dann aber „Keine“ aktiviert, könnte ein morgens ein Problem bekommen. Denn selbst der Wecker wird stumm geschaltet und es gibt keine Möglichkeit das zu umgehen. Ebenfalls nicht zu Ende gedacht (oder ein Bug?) ist, wenn man die Lautstärke per Taste auf das Minimum stellt. Dann kommt nur bis zur Vibration. Ganz aus geht damit nicht. Wo ist der bekannte und beliebte Lautlos-Modus hin?

Aber sonst macht das Arbeiten mit dem Nexus 9 und Lollipop echt Spaß.

Die allerbesten Tipps und Tricks zu Android 5.0 Lollipop habe ich hier zusammengestellt -> Link

Leistung:

Nexus 9 Leistung (20)Auch wenn in der Tech-Welt viel darüber diskutiert wurde, warum man auf den mit 2,3 GHz getakteten Nvidia Tegra K1 64bit Dual-Core Prozessor und „nur“ 2 GB RAM zurück greift. Aber mal unter uns. Was soll das? Wichtig ist, was unten raus kommt und das ist beim Nexus 9 nun wirklich mehr als genug. Um nicht zu sagen, dass Brett zersägt alles, was ich bisher getestet habe. Mag natürlich auch daran liegen, dass das Nexus 9 keinen unnötigen Softwareballast mit sich herumschleppen muss, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Aber eine Sache ist mir eher zufällig aufgefallen. Nachdem das Tablet bereits einige Stunden lief, unzählige Installationen von Apps, Benchmarks und andere Spielereien hinter sich gebracht hatte, habe ich AnTuTu laufen lassen. Als Ergebnis wurden mir 35683 Punkte angezeigt. An sich nicht schlecht, also notiert. Am nächsten Tag habe ich es mal neu gestartet und weil ich nicht mehr wusste, ob ich jetzt schon AnTuTu hatte laufen lassen, dieses noch einmal gestartet. Und siehe da. Plötzlich waren es 57939 Punkte. Eine Steigerung um fast 40%. Über Nacht? Also weiter probiert und nach weiteren durchgespielten Stunden zeigte AnTuTu wieder erheblich niedrigere Werte an. Dieses Verhalten kann man auch bei anderen Benchmarks und sogar teilweise im Alltag bewundern. So konnte man nach längerer Nutzung den oder anderen Hänger bestaunen. Gerade wenn man aus einer App heraus den Home-Button drückt, dauert es mitunter mal eine Sekunde, bis sich etwas tut. Oder wenn die Tastatur eingeblendet werden muss. Es gab Momente, bei denen ich dachte, dass sich das Nexus aufgehängt hat. Passt nicht so recht ins perfekte Nexus Bild und liegt sicher nicht an zu wenig Power. Als Laie würde ich auf ein Problem mit dem RAM tippen. Also nicht zu wenig davon, sondern dass Android 5.0 Lollipop die Verwaltung desselben noch nicht richtig im Griff hat. Mit entsprechenden Apps kann man dann sichtbar machen, was ich vemutet habe. So muss sich das Nexus 9 teilweise mit weniger als 300MB freien RAM von den ursprünglich 2 GB begnügen (siehe Screenshot). Startet man das Gerät neu ist das kein Thema und es rennt wie neu geboren.

Mal ein paar Runden GT Racing 2 drehen? Das macht auf dem Nexus richtig Laune, denn die Pixel fliegen völlig ruckelfrei über das Display. Zumindest, wenn man nicht stundenlang am Stück spielt.

Kalte Finger wird man bei längeren Spielsessions übrigens nicht bekommen. Nachdem die ganzen Benchmarks durch waren und auch noch ein paar Runden mit GT Racing 2 und Real Racing 3 absolviert waren, zeigte mein Infrarotthermometer immerhin 39,9°C an der heißesten Stelle auf der Rückseite an. Zwar nicht dramatisch hoch, aber deutlich spürbar.

Alles in allem ist das Nexus 9 aktuell eines der potentesten Androiden überhaupt, auch wenn es offensichtlich noch Raum für Optimierungen gibt.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 57939
  • Base X Mark: 38154 / 27982
  • Basemark OS II: 1708 / 1934 / 1618 / 3560 / 764
  • CF-Bench: 40187 / 31250 / 34824
  • Epic Citadel: 59,9 fps
  • Geekbench 3: 1636 / 2789
  • Icestorm Unimited: 25005
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 62,3 fps
  • PCMark: 6071
  • Quadrant Standard: 22515
  • Sunspider Browser Benchmark: 813.4 ms
  • Vellamo: 2793 / 2541 / 5684

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

[asa]B007WTAJTO[/asa]

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.

2 Kommentare zu „Nexus 9 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert