Prestigio MultiPad PMP5080B – das günstige Tablet im Test

Tablets sind nach wie der Renner unter den Geschenken, gerade jetzt kurz vor Weihnachten. Neben den namhaften – und preis intensiven – Geräten wie dem iPad, den Galaxy Tabs und den Tablets von Asus, Acer und Co. tummeln sich massenhaft No-Name-Modelle auf den Markt, die wesentlich günstiger zu haben sind. Doch was taugen die Billig-Tablets wirklich, lohnt sich ein Kauf wirklich und vor allem, kann man sie guten Gewissens verschenken? Wir testen es! In diesem Bericht wird das Prestigio MultiPad PMP5080B genauer unter die Lupe genommen.

Zu aller erst stellt sich mir die Frage, was zum Teufel ist das Prestigio MultiPad. Den Namen habe ich noch nie gehört, das Tablet selbst ist mir bisher auch noch nicht unter die Nase gekommen. Kann es denn überhaupt was anständiges sein, wenn kein größerer Name dahinter steckt? Erwartet mich etwa ein Tablet in Gestalt eines OneTab oder SmartTab oder wie die ganzen Billig-Dinger so heißen und hießen. Grade das OneTab war seinerzeit ein Graus, jede Rahmenseite war anders breit. Man hatte den Eindruck, ein 3-jährige hätte sich am Scherenschnitt versucht. Der Touch war eine Katastrophe, Android auf dem Gerät sowieso und Reaktionsvermögen sah auch anders aus.

Aus diesem Grund muss ich erstmal klären, wer oder was Prestigio eigentlich ist 😀

1. Wer oder was ist Prestigio?

Man denkt ja, die Weiten des Internets machen die Klärung dieser Frage ganz besonders leicht. Pustekuchen, Infos über das Unternehmen Prestigio sind selbst bei Google recht rar und nur schwer zu finden. Zwar gibt es eine offizielle Unternehmens-Webseite, www.prestigio.com, allerdings erfährt man auch dort nicht gerade viel über Herkunftsland und ähnliches. Irgendwo im Menü stößt man zwar auf die Info, dass das Unternehmen seinen Hauptsitz auf Zypern hat, mehr wird aber auch hier nicht preis gegeben.

Nach einigem Suchen bin ich mittlerweile darauf gekommen, dass Prestigio wohl vor allem im Osteuropäischen Markt eine recht große Nummer zu sein scheint, welche vor allem mit den hauseigenen Navigationsgeräten Erfolg hat. in Russland scheinen Prestigio-Navis sogar den Navigationsmarkt zu dominieren. Neben Navis und Tablets zeichnet sich das Unternehmen vor allem durch Ebook-Reader aus.

Besser als nix, immerhin. In Deutschland ist die Marke mehr oder weniger unbekannt. Ob das bedeutet, dass die Produkte schlecht sind, werden wir hier im Laufe des Berichtes klären.

2. Der Preis:

Der Preis spielt bei den meisten Käufern eine große Rolle. Die namhaften Produkte von Apple, Samsung und Co. gehen meist erst bei 400 Euro los. Wer mag, kann so auch gern mal schnell 700 € oder mehr auf den Tisch legen.

Aber seien wir ehrlich, wer kauft sich schon für soviel Geld ein Tablet, wenn er es nicht wirklich haben will oder benötigt. Also ich nicht 😀 Ein guter Grund, sich mal bei den günstigeren Alternativen umzusehen.

Eine dieser Alternativen ist das Prestigio MultiPad, genauer das Modell PMP5080B. Um mal einen Preis in den Raum zu werfen, bei Amazon werden aktuell 199 € für das Tablet verlangt.

Ein sehr günstiger Preis im Gegensatz zu anderen Tablets. Das erste Samsung Galaxy Tab mit 7 Zoll und Wifi-only wird aktuell noch immer bei etwa 350 € gehandelt.

Und für die 199 € bekommt man beim Prestigio schon eine richtig gute Ausstattung dazu.

3. Technische Ausstattung:

Die kann sich beim Prestigio MultiPad durchaus sehen lassen. Für den Preis war und bin ich nach wie vor überrascht, dass man trotzdem so viel für sein Geld bekomme. Micker-Prozessoren und 200-irgendwas-Megabyte-RAMs, die man sonst bei den günstigen Tablets gern mal findet, such man hier vergebens. Stattdessen wurde an der Technik nicht gespart. Sicher, der Markt gibt mittlerweile deutlich mehr her, allerdings sollte man bei 199 € auch Realist bleiben und keine Galaxy SII- oder HTC Sensation-Technik erwarten.

Aber hier nun die technische Ausstattung des MultiPads:

  • 1 GHz ARM Cortex A8 CPU
  • 8 Zoll großer kapazitiver Touchscreen mit Multitouch
  • Auflösung 800 x 600 Pixel
  • 512 MB RAM
  • Android 2.3
  • 4 GB interner Speicher (laut Verpackung sollen davon 2,81 GB nutzbar sein)
  • WLAN
  • Videowiedergabe mit bis zu 1080p
  • Ebook-Funktionen
  • MicroSD-Slot (verkraftet bis zu 32 GB)
  • MicroUSB und HDMI-Ausgang
  • 3D-Spiele spielbar
  • 5400 mAh Akku

Ja, für 199 € nicht schlecht. Das lässt hoffen, dass das Prestigio ein bisschen flotter und geschmeidiger auf der Brust ist als OneTab und Co 😀

4. Unboxing:

Wenn der Postbote zweimal klingelt, hat er Technik im Gepäck. Das Prestigio ist heute bei mir eingetroffen und der Test kann beginnen. Als erstes fällt natürlich der Karton ins Auge, der elegant in schwarz und rot gehalten wurde und zur optischen Aufwertung mit einem Mosaik-Muster aufwartet. Die Verpackung selbst ist bereits hochwertig gestaltet und aus festen Karton, das lässt gutes ahnen.

Öffnet man den Deckel kommt das Tablet zum Vorschein und – welch Überraschung – Prestigio liefert gleich eine passende Lederhülle mit, in die das Tablet im Karton bereits verstaut ist. Auch die Lederhüle macht einen guten Eindruck, die Nähte sind sauber verarbeitet, das Leder wirkt nicht billig. Das Innenfutter besteht aus einem dünnen weichen Mikrofaser, der das empfindliche Display während des Transports schützt. Wie die Verpackung ist die Lederhülle schwarz und innen rot abgesetzt. Sehr schick, unaufdringlich, aber schick.

Neben dem Tablet und der Ledertasche umfasst der Lieferumfang das Ladekabel, ein Datenkabel, die Bedienungsanleitung und restlichen Zettelkram. Damit ist Prestigio kein Gönner in Sachen Zubehör, liefert aber das nötigste mit und gibt zudem gleich eine Transporttasche dazu. Für den Preis deutlich mehr als ich erwartet habe. Ansonsten kann man bei solchen günstigen Tablets ja froh sein, wenn man ein Ladegerät dazu bekommt, das einem nicht gleich um die Ohren fliegt 😀

Aber nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und Bilder sprechen lassen:

5. Erster Eindruck:

Der hochwertige Eindruck der Verpackung und der Ledertasche setzt sich beim Tablet selbst nahtlos fort. Auch das Prestigio macht auf den ersten Blick keine schlechte Figur.

Das Tablet besteht neben dem Glas des Displays aus Plastik. Allerdings scheint Prestigio darauf geachtet zu haben, das ganze nicht allzu billig wirken zu lassen. Das Gehäuse bzw. der Rücken ist nicht so dünnwandig, wie man es erwarten würde. Hier wurde dickeres Plastik verwendet, was dem gesamten Tablet eine gute Stabilität verleiht. Zudem ist gesamte Rückseite inklusive der Ränder und Einfassungen bis hoch zum Display matt gummiert, so dass sich eine angenehme, rutschfeste Haptik ergibt. Dadurch knarrt nichts und es lässt sich auch nichts eindrücken oder irgendwie verschieben. Selbst die Abdeckung des MicroSD-Slots macht einen soliden Eindruck. Sogar ich als Grobmotoriker habe keine Angst, sofort die Abdeckung abzubrechen oder irgendwas kaputt zu machen.

So gesehen, bin ich wirklich mehr als positiv überrascht vom Prestigio MultiPad. Wer ein Billig-Tablet aus minderwertigem Plastik erwartet, liegt völlig falsch. Hier wird viel Wert auf Optik und Hochwertigkeit gelegt. Da wirkt das Samsung Galaxy Tab 7 deutlich billiger als das tatsächlich günstigere Prestigio.

Als Besonderheit fällt auf, dass man das Prestigio nicht wie andere Tablets dieser Größe im Hochformat hält, sondern im Querformat. Die typischen Androidtasten und auch die Frontkamera sind am rechten Rand bzw. oben rechts angeordnet. Der Homebutton und die Lautstärketasten befinden sich an der oberen linken Seite. Wer jetzt denkt, das sich damit die Optik eines Fernsehers ergibt, liegt ebenfalls falsch. Das Tablet ist zwar nicht quadratisch, aber nur wenig breiter als hoch. Dadurch ergibt sich ein in meinen Augen recht harmonisches optisches Bild. Ob sich dieser Eindruck fortsetzt, wird sich nach dem Anschalten zeigen.

Ansonsten gibts am Tablet nicht sehr viel mehr zu sehen. Auf der Rückseite befinden sich zwei Lautsprecher und in der Mitte das Prestigio-Logo. Und links ist der Einschub der MicroSD-Karte ins Gehäuse eingelassen.

Zu erwähnen wäre noch, dass das Prestigio neben einem MicroUSB-Anschluss auch über einen HDMI-Anschluss verfügt. Leider gehört ein HDMI-Kabel nicht mit zum Lieferumfang aber für 199 € kann man das verkraften.

Der erste Eindruck ist also mehr als positiv. Ob sich das Prestigio bewährt, wird sich nach dem Einschalten zeigen.

Teil 2: Betriebssystem, Touchscreen, Leistung, Browser & Android Markt, Benchmarks

Teil 3: Akku, Kamera, Musikwiedergabe und eBook-Funktion

Teil 4: Verbindungen & Fazit

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1 Kommentar zu „Prestigio MultiPad PMP5080B – das günstige Tablet im Test“

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