Prestigio MultiPad PMP5197D 9.7 ULTRA im Test – Teil 2 Betriebssystem, Performance und Display

Mit dem Prestigio MultiPad PMP5197D 9.7 ULTRA versucht man ziemlich offensichtlich eine Alternative zum iPad anzubieten. Dafür sprechen halt die Abmessungen und Design. Jetzt ist so ein iPad natürlich ein Performancewunder. Selbst auf einem iPad 1 laufen so gut wie alle Apps flüssig. Aber trifft das auch für das 9.7 Ultra unter Android zu? Und wie schlägt sich das Display bei Sonnenschein?

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck

Betriebssystem:

Bestückt mit Android 4.0.3 Ice Cream Sandwich ist es aktueller unterwegs als viele Android Konkurrenten auf dem Markt. Sehr positiv ist hierbei die Tatsache, dass der Hersteller recht schnell und vor allem laufend Updates für seine Tablets bringt. Das Update auf Android 4.1 Jelly Bean ist bereits angekündigt und wird sicher bald erhältlich sei (wenn es soweit ist, erfahrt ist es natürlich bei uns).

Ebenfalls höchst erfreulich ist die Tatsache, dass so ein Prestigio vom Werk aus nicht mit unnötigen Apps zugemült ist. Bei der Ersteinrichtung kann man auswählen, ob man ein Paket mit zusäzlichen Apps installieren möchte oder nicht. Wer sich dagegen entscheidet, bekommt einen nahzu leeren Appdrawer (die Übersicht aller Apps auf einem Androiden) zu Gesicht. Sieht man so auch extrem selten, daher erwähne ich es.

Ansonsten bekommt man Android in Reinkultur. Prestigio hält sich mit eigenen Anpassungen sehr zurück, allerdings gibt es auch ein paar Nachteile. Die unter Android 4.0 vorhandene Screenshot-Funktion über die Tastenkombination Lautstärke runter-Taste + Power funktioniert hier nicht. Auch alle anderen Kombinationen funktionieren nicht. Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt das es aber gehen müsste…Mittlerweile habe ich das über einen One-Click-Root gelöst (Link zur Anleitung).

Desweiteren scheint es Probleme mit microSD Speicherkarten zu geben. Meine 64GB von SanDisk wird zwar mit ihrer vollen Kapazität erkannt und kann auch genutzt werden, allerdings erscheint öfter mal die Meldung, dass die Speicherkarte unerwartet entfernt wurde. Nicht nur bei der Großen, sondern auch bei kleinen mit nur 2GB. Kurzes entfernen und wieder einführen derselben behebt das Problem bis zur nächsten Meldung. Ist auf Dauer aber echt nervig. Alle von mir probierten externe Festplatten oder USB Sticks haben dieses Problem bisher nicht.

Den vorinstallierten Dateimanager kann man getrost als unbrauchbar bezeichnen. Braucht ewig zum einlesen von Verzeichnissen und ist auch in der Bedienung einfach nur grauenhaft. Da gibt es im Playstore genügend bessere kostenlose Alternativen.

Leistung und Performance:

Ich glaube bei einem 1 GHz Single-Core Prozessor braucht man nicht wirklich mit einem Performancemonster rechnen. Die verbaute Allwinner A10 ist halt einer von diesen Billig-Prozessoren wie man sie in so gut wie allen diesen Tablets findet. Wer mit so einem Tablet aufwenige Spiele zocken möchte, wird nicht glücklich werden. Dafür sind solche Prozessoren nicht gedacht. Für den normalen Gebrauch wie surfen, ein bisschen Facebook, Twitter usw. ist es schon grenzwertig. Das liegt aber nicht am schwachen Prozessor, sondern daran, dass die Apps im Laufe der Zeit immer oppulenter und umfangreicher geworden sind. Eigentlich klar, denn heute zählen Dual-Core Prozessoren zum Standard und bald schon werden die 4-Kern Prozessoren diese Stellung einnehmen. Und selbst Android hat sich dem Trend angepasst und läuft auf solchen Einfachst-Prozzis sehr zäh. Das fängt beim verzögerten Pinch-to-Zoom an und hört bei teilweise ruckelnden Animationen auf. So wird man sich im Laufe der Zeit mit dem immer wiederauftauchenden Fenster von wegen „Anwendung XY reagiert nicht.“ anfreunden müssen und der App noch ein bisschen Zeit geben. Klingt hart, ist aber leider Realität.

Bei Videos hängt es sehr von dessen Qualität. Wer sich dann doch einmal an einem etwas aufwenigeren Spiel probieren möchte, wird das schnell wieder sein lassen. Wie immer habe ich die Performance mit diversen Games getestet. Unter anderem einem Flipper, einem Flugsimulator, ein paar Rennspielen und solchen Standard Games wie Solitaire. Bei den „Großen“ macht es absolut keinen Spaß. Ruckelige Grafik und spürbare Verzögerungen. Bei Need for Speed Hot Pursuit lenkt man schon lange ein, aber die Karre fährt immer noch gerade aus. Oder ein Flipper der gehobenen Klasse, der mehr Stoppfilm als Flipper ist.  Tetris, Schach, also die eher gemächlichen Spiele laufen problemlos.und Länge ab, ob es flüssig läuft oder ohne Ende ruckelt. Da möchte ich mir keine pauschale Aussage erlauben. Etliche komplette Filme in hoher Qualität liefen anstandslos. Dann gab es auch solche kurzen Videos von Youtube in 1080p Qualität, die das Tablet komplett ausgebremst haben. Ein Film war das nicht mehr, eher ein extrem langsames Daumenkino.

Trotzdem macht die Arbeit mit dem 9.7 Ultra irgendwie Spaß. Denn es läuft. Keinerlei Abstürze (bis auf das Problem mit der Speicherkarte) und wer sich ins Gedächtnis ruft, das man hier ein relativ günstiges 9,7″ Tablet in der Hand hält, der wird seinen Spaß damit haben. Denn mal ganz ehrlich. Zum lesen im Internet, ein Buch lesen, Musik hören oder mal eine Runde Sudoku reicht so ein Tablet allemal aus und das ist genau das, was viele suchen. Kurzweilige Entspannung abends auf der Couch.

Display:

Beim Display bekommt man beim 9.7 Ultra mit einem IPS+ Display mit 1024 x 768 Pixel schon etwas besseres mit auf den Weg. Das sieht man vor allem an den satten und knackigen Farben. Auch die Schärfe ist tadellos. In dieser Preisklasse sicher keine Normalität. Etwas negativ fallen oben links und rechts zwei Lichthöfe auf, die vor allem in dunklen Umgebungen auffallen.

Im Freien gibt es nichts zu bemängeln solange es bewölkt ist. Bei Sonnenschein verwandelt sich auch dieses Display in einen großen Schminkspiegel. Vernünftig arbeiten kann man dann nicht mehr. Da hilft selbst das Aufdrehen auf die maximale Displayhelligkeit nicht mehr weiter. Das das 9.7 Ultra keinen Helligkeitssensor besitzt hatte ich ja schon erwähnt. Da ist Handarbeit gefragt.

Wer das Tablet als ebook Reader nutzen möchte, kann dieses gerne tun. Wie schon erwähnt, ist es scharf genug, um auch mal einen längeren Text ermüdungfrei lesen zu können. Allerdings bremst auch hier der Prozessor unheimlich. Bei einem größeren eBook kann es schon mal eine Minute dauern, bis es überhaupt geladen ist. Aber das sollte eher die Ausnahme, denn die Regel sein.

Ein Bekannter kam auf die Idee, das man es ja als digitalen Fotorahmen nutzen könnte. Das ist durchaus möglich, solange man nicht tausende Bilder durchlaufen lassen möchte.

Teil 3 – Akku, Verbindungen und Fazit

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Peter W.