Ramos W30 im Test – Teil 2 – nackiges Android, ein fetter Prozessor und ein Diva-Display

Ramos W30 Hands-On (4)Diva Display? Was ich damit meine? Das erfährt man, wenn man den zweiten Teil zu meinem Ramos W30 Dauertest liest. Das Display ist wirklich eine zickige Diva. Ansonsten geht es im zweiten Teil um ein Android in Fast-Reinkultur, einem richtig potenten 4-Kern Prozessor, der selbst ein Nexus 7 in den Schatten stellt und eben diesem Display. Trotzdem ist es einer der Besten Tablets, die ich bisher in den Händen hatte. Zumindest in der Preisklasse bis 300 € und dieser Größe.


Übersicht
Teil 1 – das Unboxing und der Erste Eindruck

Betriebssystem:

Diese Abteilung können wir eigentlich schnell abhandeln. Vorinstalliert ist Android 4.0.4 und somit leider nicht das Aktuellste, aber diese Updategeschichte ist ein Thema für sich und wird viel zu überbewertet. Glücklicherweise ist hier so gut wie alles serienmäßig.

Bis auf den richtig guten ES Datei Explorer und einen Batch-App Installer findet man nur noch eine Wetter App, eine News App, einen Ebook Reader und mit RenRen HD so eine Art Messenger. Leider sind diese nicht wirklich nutzbar. Außer man beherrscht die Sprache. Ansonsten alles schön clean und sauber.

Mit die wichtigste Info überhaupt…ja es ist der original Google Play Store drauf und wie es sich gehört auch komplett nutzbar.

Leistung & Performance:

Wenig Bastelei sind die beste Voraussetzung für hohen Speed. Und da ist so ein 1,5 GHz Quad-Core Prozessor von Samsung nicht die schlechteste Wahl. Genauer gesagt gibt hier ein Exynos 4412 Cortex A9 Prozessor den Ton an. Also nicht irgend so ein 08/15 Prozessor sondern was bekanntes. Zusammen mit der Mali 400×4 GPU und 1 GB RAM fliegt hier sprichwörtlich die Kuh.

Eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet als Spitzenleistung. Hatte ja genug von diesen 4-Kernern in der Hand. Egal ob Smartphones oder Tablets. Ob man es braucht, steht auf einem anderen Blatt, aber viel hilft viel. Was mich aber überrascht hat (obwohl auch nicht so wirklich) war die Tatsache, das so ein Ramos W30 ein Google Nexus 7 rein von den Benchmarks in den Regen stellt. Ich halte nach wie vor nix von diesen Leistungsvergleichen, aber wenn man zwei Geräte direkt nebeneinander legt und mit denselben Versionen von Benchmarks vergleichen kann, dann sollten auch die Ergebnisse aussagekräftig sein.

Ramos W30 Prozessor 1

Hier in diesem Fall liegt das Ramos in fast allen Benchmarks vorne. Natürlich merkt man davon im Alltag nichts. Auch ein Nexus 7 werkelt auf hohem Tempo-Niveau. Alles andere ist pure Einbildung.

So erreicht das Nexus 7 im Quadrant Standard beachtliche 3768 Punkte, das Ramos aber  5120…oder Vellamo. Das Nexus 7 bringt 1334 und 401 auf, das Ramos 1510 und 540 Zähler. Noch ein Beispiel? NenaMark2 bringt es beim Nexus 7 auf 53,2 fps, beim Ramos auf stolze 57 fps. Wie gesagt. Das sind nackte Zahlen. Mehr auch nicht.

Egal was man damit anstellt. Zocken von Need for Speed Most Wanted, Flipper, Flugsimulatoren, Full-HD Videos oder das verschieben von mehreren GB an Dateien. Der Prozessor verleiht dem W30 echte Flügel. Hänger oder Abstürze? Fehlanzeige.

Das Ding macht derart Spaß, dass ich zum zocken vorerst das Ramos dem iPad Mini vorziehe. Ich bin sogar kurz davor zu schreiben, dass mit diesem Prozessor die Bezeichnung „Einsteigertablet“ völlig fehl am Platz ist. Vielleicht was den Preis angeht, aber nicht die Leistung. Und kommt mir jetzt bitte keiner von wegen ein Nexus 7 ist billiger. Das W30 ist ein 10-Zöller und kein 7″ Spielzeug. In der 10″-Klasse sucht man diese Leistung zu diesem Preis im Moment noch mit der Lupe.

Von daher gibt es beim Thema Leistung & Performance einen dicken Daumen hoch.

Ramos W30 Apps 2

Display:

Leider kann das Display mit der Leistung nicht so ganz mithalten. Um preislich im Rahmen zu bleiben musste gespart werden und das wurde eindeutig beim Display gemacht. So ein 10,1″ IPS HD LCD Panel mit seinen 1280 x 800 Pixel ist halt Standard. Nicht schlecht aber eben auch nicht perfekt.Ramos W30 Display (1)

Farben werden knackig und leuchtstark wiedergegeben und auch an der Schärfe gibt es nichts zu bemängeln, aber irgendwie zickt es bei mir herum.

Leider machen sich bei Dunkelheit ein paar leuchtstarke Lichthöfe negativ bemerkbar. Vor allem wenn man das Tablet hochkant hält strahlen zwei davon recht hell von der Seite und unten bzw. oben herein.

Mal reagiert es superempfindlich, so dass man aus Versehen mehrere Aktionen durchführt oder es tut sich nichts. Beim Spielen fatal, außer das Spiel wird per Bewegung gesteuert aber beim Tippen sehr lästig. Gerade beim Tippen macht es sich extrem bemerkbar. Der Prozessor verträgt ein Mehrfinger-System locker, aber das Display kommt da nicht mehr mit. Trotz Multitouch und allem Furz und Feuerstein. Es sind keine langen Verzögerungen und auch nicht immer, aber oft und lang genug, um ein flüssiges Schreiben oft genug zu verhindern.

Leider ist auch hier kein Helligkeitssensor eingebaut, so dass man die Helligkeit von Hand regel muss. Wobei es keinen wirklichen Unterschied zwischen ganz dunkel und ganz hell gibt. Von daher habe ich es bei mir fest auf Halb gestellt. Das passt eigentlich immer.

Bei der Sichtbarkeit im Freien kann ich leider keine wirkliche Aussage treffen. Dafür fehlte einfach die Sonne. Aber ich gehe mal davon aus, dass es bei strahlenden Sonnenschein schwer wird noch etwas zu erkennen. Zumindest haben hier gerade diese Gruppe von Tablets immer schon ein Manko gehabt. Und lieber mal vom schlimmsten ausgehen und sich dann freuen, wenn es anders sein sollte. In Räumen oder bei „normalen“ Sonnenschein gab es keinerlei Probleme.

Ramos W30 Hands-On (4)Immer wieder höre ich den „Tipp“, dass man doch lieber „ein bisschen mehr“ ausgeben sollte, um ein Tablets mit besseren Display also noch mehr Pixel zu kaufen. Stimmt nur teilweise und zeigt eigentlich nur, wie wenig sich solche Tippgeber auskennen. Denn es wie mit den Megapixel bei einer Kamera. Es kommt nicht auf die Menge der Pixel an, sondern der Qualität der Bauteile. Und das gilt auch ein Stück für Displays. Auch das Display des 30 mit 1280 x 800 Pixel ist alles andere als unscharf. Egal ob lange Texte wie bei EBooks oder umfangreiche Internetseiten. Augenschäden muss niemand fürchten. Die Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Klar sind mehr Pixel besser weil schärfer und blablabla, aber man braucht es halt nicht zwingend.

Teil 3 – mit dem schlappen Akku, gutem Klang und WLAN Bug zum Fazit

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Peter W.

15 Kommentare zu „Ramos W30 im Test – Teil 2 – nackiges Android, ein fetter Prozessor und ein Diva-Display“

  1. Hallo Peter, ich möchte jetzt nicht dass sie eine Entscheidung für mich treffen, aber nur die Meinung aus Ihrer Sicht hören.
    Sicher ist, dass ich mir demnächst ein Tablet zulegen werde. Dieses dann auch mein erstes sein wird!
    Was würden Sie mir als Einsteiger raten? Ich nutze das Tablet dann eher zum surfen, mailen und ab und an mal office dokumente zu öffnen und bearbeiten und natürlich für Filme.
    Jedoch weiß ich nicht welches, da ich zwischen dem Odys Noon und dem Ramos, irgendwie zu keiner Entscheidung komme! Schmerzgrenze ist aufjedenfall 300 Euro.
    Vielen Dank
    Beste Grüße

      1. Vielen Dank!
        Nur stellt sich noch für mich die Frage, ob ich ein HDMI-Port benötige. Oh man.
        Hätte nicht gedacht, dass so ein Tablet mit so einer Leistung dieses Feature nicht enthält

        1. Wenn du oft und viel mit dem Tablet Website oder Youtube ansurfen und dann die Filme am TV abspielen willst, dann brauchst du sowas – oder es wäre zumindest von Vorteil (Stichwort DLNA als Ersatz), aber meistens haben die aktuellen Fernseher doch sowieso Internet-Dienste dabei.
          Ich für mich persönlich würde wohl nie einen Grund finden mein Tablet per HDMI an meinen TV zu verkabeln. Dafür gibts WLAN und DLNA zum streamen. fertig.

  2. Hallo Peter,
    Du hast es ja mit dem Nexus 7 verglichen. (Bis jetzt ist das Nexus mein Favorit) Wie unterscheiden sich die zwei Tablets im Display? Ich suche ein Tablet mit dem besten Display, Spiele werde ich darauf keine machen.

    1. So einfach ist das leider nicht…bestes Display hat im Moment noch das iPad 4 und das Nexus 10. Da kommt keiner ran. Kosten halt auch ein bisschen was. Aber du suchst ja das Beste…

      1. Es gibt ja mittlerweile die HD Version des Tablets, welche ich zudem gerade in der Hand halte, hier ist die GPU hoeher getaktet und man hat 1920×1080 pixel und 2gb ram. Für 280€ aus Deutschland (shop heißt j4electronics) st das Tab genial! Der Bildschirm ist eine Augenweide! Es ist das selbe Panneln wie beim Acer A700

          1. Ich hoffe du hast mehr Glück als ich. Die erste erste Charge an W30HD hat anscheinend den Produktionsfehler das sich das Kabel vom Display lösen kann und somit man nur noch Sound und kein Bild mehr hat. Meins geht jetzt erstmal zur Reperatur an j4, die Leute welches eins aus China geordert haben machen das selbst 😀

      2. Ok, ich hätte vielleicht noch was zum Budget sagen sollen ;-). Die zwei von Dir vorgeschlagene übersteigen das leider. Deswegen noch mal die Frage. Im direkten vergleich, welches hat das bessere Display nach Deiner Meinung?
        P.s. Macht weiter so, ist ne gute Seite, auf die ich jeden Tag gerne zugreife.

        1. Meinst du jetzt im direkten Vergleich Ramos W30 und Nexus 7? Würde ich niemals vergleichen weil zwischen 7″ und 10″ liegen Welten. Vom Display sind beide bis auf die Größe ziemlich identisch. Da ist das Nexus 7 einen Hauch schärfer weil ein bisschen mehr Pixel. Aber schaue mal nach dem Ramos W30 HD. Das teste ich kurz als nächstes

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