Samsung Galaxy Nexus – Testbericht Teil 2 Ein kritischer Blick

Im heutigen 2. Teil des Testberichtes werden wir uns mal um Android 4.0 Ice Cream Sandwich kümmern. Google hat ja versprochen das Os zu verbessern und viele neue Features einzubauen. Also, was taugt Android 4.0 in der Praxis und was ist nicht zu ende gedacht worden. Auch muss ich über einige gravierende Probleme des vorliegenden Gerätes berichten die sehr unschön sind.

Teil 1 – Ein kritischer Blick – allgemein

Aber starten wir von Vorne. Google hat ja bekannt gegeben mit Android 4.0 ice cream sandwich die Produktlinien für Tablets und Smartphones zusammen zu führen. Ab sofort können Apps sowohl für das Tablet als auch für das Smartphone eingesetzt werden. Was mich aber besonders interessiert hatte ist das neue Outfit von Android 4.0. Weg von den kindlichen Icons, hin zu einem klareren stringenterem Design. Und ich muss zugestehen, das haben sie verwirklicht. Aber wie gsagt, wir starten am Anfang.

Der neu gestaltete Lock screen wird durch ein ziehen des Kreises nach rechts geöffnet. Wenn man nun den Kreis nach links schiebt, öffnet sich sofort die Kamera. Nicht schlecht gelöst denke ich. Zwar muss ich immer noch den Entsperr-Knopf an der Seite drücken um überhaupt den Lockscreen zu sehen aber danach kann ich sofort losschießen. Eine echte Verbesserung zu der Vorgängerversion.


 

Startbildschirm
Wenn man sich den neuen Startbildschirm genauer betrachtet, wird man feststellen, das die bekannten 4 Android Buttons, am unteren Ende des Gerätes, verschwunden sind. Sie sind nun fest in Android 4.0 eingebaut und es sind nur noch 3. Die Suche sowie die Menü Taste wurden ausgetauscht. Es gibt nun nur noch zurück, Home und den Taskmanager. Darüber verteilen sich 4, vom Nutzer austauschbare Schnell-zugriffstasten. Werksseitig voreingestellt sind Telefon, Kontakte,Nachrichten sowie der Browser. Die Google Suchleiste lässt sich nun nicht mehr entfernen.

Der neu gestaltete Taskmanager ist eines der Highlights von Android 4.0. Zumindest für mich. Bekannt ist er schon aus der Honeycomb 3.2 Version für Tablets. Ein Druck auf diese Taste blendet die letzten Tasks in einer Übersicht ein. Man kann nun nach belieben, durch rauschnippen der Anwendung, selbige beenden. Übrigens kennen wir dies bereits von WebOs.

Apps und Widgets
Der App-Bereich ist ebenfalls neu gestaltet. Hier finden sich auch die Widgets. Diese kann man nicht mehr durch einen langen Druck auf eine freie Stelle des Homescreens hinzufügen sondern muss sie aus dieser Übersicht installieren. Schön gemacht ist das weiterblättern innerhalb dieses Bereiches. Es sieht aus wie Karten die von hinten nach vorne, in das Blickfeld geschoben werden. Die Widgets sind nun (zum Teil) in der Größe skalierbar. Auch dies wurde recht gut gelöst. Allerdings bleiben sie für meinen Geschmack etwas zu breit. Schön wäre es 2×2 Widgets auf einem Bildschirm platzieren zu können. Um somit ein aufgeräumtes look and feel zu bekommen.

Kontakte

Tja, die Kontakt-Anwendung hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Die Richtung passt. Die Umsetzung ist, um es vorsichtig zu Sagen eine Katastrophe. Gut, ich bin kein Android Nutzer, wahrscheinlich gibt es einige Tricks die ich nicht kenne, aber ein Gerät welches mehr als €500 kostete sollte solche Fehler nicht beinhalten.
Die Kontakte lassen sich aus diversen Quellen füttern. Google Konto, Live Konto, Xing, Twitter…nur Facebook leider nicht. Halt, das stimmt auch nicht so ganz. Beginnen wir mal von Vorne.
Die Kontakte werden wie üblich angezeigt. Dort wo in den Sozialen Netzwerken Bilder hinterlegt wurden, werden selbige auch übernommen (bis auf Facebook)
Wenn ich nun den ersten Blick ins Telefonbuch werfe, steht mein Eintrag an erster Stelle. Darunter folgen hunderte Einträge die, zum Teil leer sind. Alle heißen „kein Name“. Manchmal ist eine Adresse eingetragen. Das war auch schon.

Auch werden meine Kontakte nicht verknüpft. Ich habe Freunde und Kollegen, die über Twitter, Goolge, Live, Exchange, Xing in das Kontakt-Buch gelandet sind. Somit taucht dieselbe Person 5x in einen Kontakten auf. Das ist voriges Jahrhundert. Soll ich als User mich selber darum kümmern? Dazu kommen noch die hunderte leeren Kontakte.
Egal, weiter gehts.
Man kann Gruppen anlegen und einen Lifestream von ausgewählten Kontakten betrachten. Dieser Lifestream hatte es mir angetan. Einer der Gründe mich für Android 4.0 zu interessieren. Ich demonstriere es mal an meinem Kontakteintrag. Wenn ich diesen anklicke, erscheint mein Lifestream.

Ich kann nun mit einem Wisch nach rechts mir Status-updates anzeigen lassen.

In meinen Kontakten kann ich mir so den Status eines Jeden Kontaktes betrachten. Tweets und auch Facebook!!! Updates werden dort gepostet. Weshalb nun keine Facebook-Kontakte übernommen werden…weiß der Henker. Über einen Stern kann ich mir auch Kontaktgruppen zusammenstellen.

Das alles erinnert an Windows Phone 7.5. Auch das Design mit dem nach rechts wischen und die Art wie die Tiles aufgebaut sind ist deutlich bei Microsoft geguttenbergt. Aber die Umsetzung ist dermaßen schwach und schlecht gemacht.
Ich muss also ständig in meine Kontakte schauen um überhaupt zu sehen was los ist. Ich kann mir keine verschiedenen Lifestream-Gruppen anlegen. Bei WP7 ist es möglich eine Tile mit Kollegen / Freunden / Medien … anzulegen. Diese aktualisiert sich ständig und ich werde über alles wichtige auf einen Blick informiert. Ich kann diese Kontaktgruppen bei Android 4.0 nicht mal als Widget auf einem Startbildschirm platzieren. Aus meiner Sicht ist dieses Gimmick, wie Face-Unlock nicht zu gebrauchen. Wenn schon kopieren, dann bitte richtig und nicht so halbherzig.

Daten-Nutzung
Ein weiteres Highlight (ohne Sarkasmus) ist die neue Datenoption. Wir können nun sehen wieviele Daten wir über das Mobilfunknetz schon gesendet haben. Wir können uns anzeigen lassen welche Anwendungen besonders Datenhungrig sind. Für Nutzer mit einer sehr kleinen Flat können wir sogar einen Wert angeben, bei welcher uns das Telefon warnen soll, das die zur Verfügung stehende Datenmenge beinahe erreicht wurde. Auch können wir ab einer bestimmten Datenmenge die Leitung kappen. Mir gefällt diese Option sehr gut und sie ist praktisch umgesetzt. Ein großes Plus für Android 4.0

Bugs und Fehler
Es sind einige Bugs aufgetaucht. Zum Teil ist es kein Fehler von Android oder dem Gerät. Einige Apps sind gelinde gesagt nicht zu nutzen. Dazu gehören InstaFetch und Spiegel-Online (die App) Scheinbar kommen beide nicht mit der Auflösung des Gerätes klar. Bei der Spiegel-Online App sind alle Artikel so klein gedruckt das man sie nicht oder nur sehr schwer lesen kann. Bei Instafetch werden die Artikel einfach nicht weitergeschoben. Sie bleiben in der Mitte hängen. Nicht schön, aber durch ein Update der Apps sollte die Bugs zu beseitigen sein.

Aber es gibt auch Fehler die richtig ärgerlich sind. Von dem Akku-Reset bei Face-Unlock habe ich ja gestern schon geschrieben. Heute nun ist folgendes passiert. Das Gerät wurde heute morgen von der Steckdose genommen. Über die Akku-Laufzeit kann ich noch nichts sagen, das muss sich erst einpendeln. Derzeit nutze ich es ja, auch weil das Einrichten bei Android zeitaufwändig ist, sehr häufig. Also, wie gesagt heute morgen von der Steckdose genommen. Akku wurde über Nacht geladen. Dann ins Büro, Besprechung gehabt. Dauer ca. 1 Stunde. Das Gerät lag während dessen auf dem Konfi-Tisch. Die Besprechung war zuende, ich nehme es wieder in die Hand und stelle fest, das Gerät ist unheimlich Warm geworden. Geradezu heiß. Ich versuchte das Gerät zu entsperren. Nichts. Auch ein Neustart funktionierte nicht. Also, mal wieder den Akku entnommen und dabei musste ich feststellen das dieser nun wunderbar als Handwärmer zu gebrauchen war. Akku wieder rein und Gerät startete. Nach kurzer Zeit trudelten die Meldungen über verpasste Anrufe und Mails ein.

Ich nutze meine Geräte beruflich. Ich muss mich auf mein Gerät verlassen können. In dieses habe ich kein Vertrauen mehr. in 2 Tagen 3x den Akku ziehen zu müssen ist ein absolutes nogo. Das mag für jeden anderen ziemlich egal sein, für mich ist es Existenziell wichtig das ich zu erreichen bin.
Das Gelächter meiner Kollegen war natürlich riesig. Den ersten Spitznamen als „Gepimpter Plastebomber“ hatte das Gerät schon zu beginn weg. Ja, es sieht im vergleich zu den iPhones und Blackberry meiner Kollegen in seinem Plastik Gehäuse echt billig aus, besonders wenn man es von der Seite betrachtet.

Aber als ich nun zum Ende der Besprechung auch noch diese lächerliche Akku-Abdeckung abnehmen musste…

Also, das Fazit der ersten 3 Tage bleibt bestehen. Mit Android 4.0 ist man auf dem richtigem Weg. Die neuen Features sind zum teil echt toll, wie der Taskmanager, die Apps, Skalieren der Widgets, die Datenüberwachung, aber die Kontakt-Funktion sowie die Unzuverlässigkeit des Gerätes gehen nicht. Eben wurde mir gesagt, weshalb ich auch meine Hauptkarte ins Gerät lege? Stimmt, ab morgen kommt meine Hauptkarte zurück ins Lumia und die Testkarte geht ins Nexus…

Nächstes mal wollen wir uns um die Leistung des Gerätes kümmern. Ich sage nu soviel… 989 Vellamo

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Markus

7 Kommentare zu „Samsung Galaxy Nexus – Testbericht Teil 2 Ein kritischer Blick“

  1. Ja, es sind einige klinken drin, und? Ist der Text unleserlich? Nein ist er nicht. Als Privat geführter Blog, im vergleich zu den vielen von der Industrie bezahlten, musst du dich entscheiden. Die paar Fehler überlesen und echte unverfälschte testberichte lesen, oder aber Rechtschreibfehler-freie, da redaktionell bearbeitete Tests zu lesen.

  2. man merkt dass hier nur wieder versucht wird android schlecht zu reden und das i phone hochzuloben- jeder des seinen, ich respektiere die meinung von usern und die mühe die sie sich gemacht haben einen testbericht zu verfassen- der endlich mal die wahrheit über bugs und so sagt- aber auch i phones können macken haben, handies sind von menschen gemacht, und menschen machen fehler…insofern^^

      1. verzeihung, wollte nicht beleidigen oder dafür sorgen dass der author sich beleidigt fühlt..zudem ich ja eigentlich garnichts sagen brauche, weil ich den vergleich nich hab, aber es kam halt an ein paar stellen so rüber, dass android nicht so das traum-os des authors zu sein scheint…dennoch danke für den sehr ehrlichen bericht 😉 weiter so!

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