Samsung Galaxy Note 4 im Dauertest – Teil 2 – Betriebssystem und Leistung

Teil 2 im Samsung Galaxy Note 4 Dauertest steht auf dem Plan. Und hier kann ich direkt mit Android 5.0.1 Lollipop loslegen, denn das Update steht bereit. Am meisten interessiert mich aber, ob ich dieses mal den Stift öfter nutze, als bei den Vorgängern und wie Samsung die Integration desselben optimiert hat und überhaupt seine viel gescholtene TouchWiz Oberfläche in den Griff bekommen hat. Dann ist natürlich nicht ganz uninteressant, was der Prozessor dazu sagt und sich gibt.

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck

Betriebssystem:

Samsung Galaxy Note 4 Screenshots (50)Direkt nach dem ersten Start hat mir das Note 4 das Update auf Android 5.0.1 Lollipop angeboten, welches ich auch direkt installiert habe. Nach dessen Installation, noch völlig nackt, bleiben von den 32GB Speicher exakt 22,29 GB übrig. In der Vergangenheit (und auch heute noch) schimpfen viele auf eine völlig zugemüllte TouchWiz Oberfläche mit allerlei vorinstallierten Apps, die keiner braucht. Hier kann ich Entwarnung geben. Es gibt sie zwar noch, aber das in einer echt überschaubaren Zahl und einige davon kann man problemlos deinstallieren. Wie immer lässt man bei Samsung von der ursprünglichen Android Oberfläche nicht viel übrig. Alles wird angepasst und erweitert. Und mittlerweile kann ich mich mit der TouchWiz Oberfläche sogar richtig anfreunden, denn sie bietet sehr viele Möglichkeiten zur persönlichen Gestaltung. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich die Oberfläche nicht von den anderen Modellen. Natürlich gibt es etliche Erweiterungen speziell für den S-Pen, also den Stift. Um den dreht sich so gut wie alles.

Der Lockscreen bietet leider nicht die Möglichkeit Widgets zu verwenden. Dafür kann man sich bei den Homescreens austoben. Schon bald soll es auch Themes geben, mit denen man die Oberfläche per Klick optisch komplett umkrempeln kann. Wischt man im Homescreen mal nach rechts, erscheint ein weiterer Screen, der sich Flipboard Briefing nennt. Sowas wie BlinkFeed bei HTC, wo aus allen möglichen Kanälen Neuigkeiten gesammelt werden und somit sehr schnell konsumiert werden können. Wer das nicht will oder braucht, kann das zum Glück abschalten. Wie das geht, habe ich bei den Tipps und Tricks zum Note 4 beschrieben.

Das Hauptding ist aber der Stift. Zieht man ihn heraus, passt sich die Oberfläche etwas an. Was genau, kann man in einem eigenen Menü entscheiden. Voreingestellt ist das Erscheinen eines rundes Menüs, über das man mit dem Stift eine Aktion auswählen kann. Überhaupt hat auch der Stift einige Verbesserungen erfahren. Mit ihm kann man jetzt deutlich präziser arbeiten und auch flüssiger arbeiten. Bei den früheren von mir getesteten Notes habe ich den Stift nach kurzer Zeit nicht mehr genutzt. Beim Note 4 ist das etwas anders. Es macht richtig Spaß damit zu hantieren, weil eben die Integration nahezu perfekt ist. Schnell mal eine Notiz kritzeln geht sogar direkt aus dem Locksreen heraus. Oder ein Foto „verschönern“, sich durch die Menüs zu bewegen oder was auch immer. Egal wo man sich gerade befindet, kann man mit dem Stift direkt loslegen, also markieren, ausschneiden oder einen Screenshot erstellen und direkt darauf Notizen machen. Man merkt, dass sich die Entwickler wirklich hingesetzt haben und überlegt, wie man so einen Stift vernünftig in das System integriert. Es ist ihnen absolut gelungen, auch wenn ich das Tippen von Texten mit einer lernfähigen Tastatur wie die vorinstalliert oder in meinem Fall SwiftKey bevorzuge als auf dem Display mit dem Stift herum zu kritzeln.

Ich weiß jetzt zwar nicht, ob das schon die entschlackte Oberfläche sein soll, wenn ja, dann ist Samsung auf dem richtigen Weg. Wenn nicht, dann gibt es eigentlich nicht viel daran zu meckern.. Wenn ich da an das Sony Xperia Z3 (Testbericht) denke, was da alles für ein Zeug vorinstalliert, dann ist Samsung ein Musterknabe.

Ein Tipp noch zum Schluss: auf einem Homescreen findet man ein Widget „Galaxy Gifts“. Dazu gibt es auch eine App und da lohnt es sich ab und zu mal reinzuschauen. Dort gibt es allerlei Goodies für Note 4 Besitzer wie z.B. kostenlosen Speicherplatz bei Dropbox oder gratis Apps, die sonst kostenpflichtig  sind und vieles mehr.

Leistung:

2,7 GHz Snapdragon 805 Quad-Core Prozessor, Adreno 420 GPU und 3 GB RAM. Wer auf nackte Zahlen steht, wird sich alleine schon deswegen für das Note 4 begeistern lassen. Mich lässt das eher kalt, denn für mich zählt nur, was ein Hersteller aus diesem Potential heraus holt. Oft genug  hapert es nämlich genau an diesem Punkt. Aber auch hier kann ich grünes Licht geben. Wie nicht anders zu erwarten rennt die Kiste, als ob es kein Morgen gäbe. Apps starten ohne Verzögerung, dasselbe bei Menüs, oder wenn die Tastatur eingeblendet werden soll. Nur wenn man aus dem Appdrawer, also der Übersicht aller installierten Apps, zurück auf den Homescreen möchte, dauert es mitunter mal einen kurzen Moment. Dramatisch ist es nicht, aber es fällt auf. Auch, dass das Note 4 bei längerer Nutzung irgendwie langsamer zu werden scheint. Vor allem bei Spielen und Filmen ist mir das aufgefallen. Ich spiele leidenschaftlich gerne GT Racing 2 und das auch mal längere Zeit am Stück. Während es zu Beginn völlig ruckelfrei und sehr, sehr flüssig läuft, kann man nach einiger Zeit die ersten Ruckler feststellen. Dasselbe bei Filmen in Full-HD Auflösung. Das kann man sogar ein Stück weit mit jeder beliebigen Benchmark App „messen“. Liefert AnTuTu beim ersten Durchlauf direkt vor Spielbeginn noch sagenhafte 51736 Punkte, sind es nach 1 Stunde GT Racing 2 „nur“ noch 43337 Punkt. Also ein Einbruch um fast 8000 Punkte und damit knapp 20%. Beim Nexus 9 (Testbericht) habe ich etwas ähnliches festgestellt. Da ist aber die RAM Verwaltung schuld, die diesen zu knapp werden lässt und das Tablet ausbremst. Ob das auch beim Note 4 so ist? Schließlich setzen beide auf Android 5.0.x Lollipop. Gönnt man dem Note 4 ein paar Minuten Pause, läuft es wieder geschmeidig wie vorher.

Die wärmste Stelle konnte ich mit 40,8°C im Bereich der Kamera messen. Also alles noch im grünen, unbedenklichen Bereich.

Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:

  • AnTuTu: 51736
  • Base X Mark: 29814 / 20616
  • Basemark OS II: 1287 / 2513 / 598 / 2424 / 752
  • CF-Bench: 49611 / 52347 / 51252
  • Epic Citadel: 55,3 fps
  • Geekbench 3: 1085 / 3443
  • Icestorm Unimited: 23821
  • Icestorm Extreme: Maxed Out
  • Icestorm: Maxed Out
  • NenaMark 2: 59,7 fps
  • PCMark: 4459
  • Quadrant Standard: 30325
  • Sunspider Browser Benchmark: 768,9 ms
  • Vellamo: 1802 / 1833 / 2930

Samsung Galaxy Note 4 Leistung (28)

→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku

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Peter W.

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