Test Motorola RAZR Teil 3 (Ende?) – Foto, Video, Performance, Androidsystem…

DSC00061Willkommen zum dritten und wahrscheinlich letzten Teil von diesem Testbericht. Diesmal gehen wir mal auf die Foto und Videoqualität ein. Auch wird die Performance beleuchtet mit einigen Benchmarks. Wer den 2ten Teil noch nicht gelesen hat, kann dies hier gerne nachholen.

Wobei man aber die Benchmarks nicht allzu ernst nehmen sollte, weil es doch nur Zahlen sind. Aber man muss es ja machen um halbwegs Vergleiche anstellen zu können.

Auch werden wir uns mal mit dem Androidsystem vom RAZR beschäftigen, denn da ist Haufen Müll installiert den man eigentlich garnicht braucht und damit fangen wir auch sogleich an.

Schauen wir uns nur mal ganz kurz den Locker und den HomeScreen an:

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So sieht also MotoBlur aus. Eigentlich schick, aber viel anpassen lässt sich da nicht wirklich. Natürlich kann man Widgets hinzufügen, aber skalieren? Nicht wirklich. Verschieben funktioniert, aber das auch nur schlecht als Recht. Wer mehr will, muss dann auf einen der Alternativen zurückgreifen,wie zum Beispiel ADWLauncher.EX. Hat aber den Nachteil: Man kann nicht mehr auf den MotoBlurlauncher zurück. Dazu muss man erst den Alternativen Launcher deinstallieren.

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Immerhin sieht das ganze zumindest schick aus, weil animiert.

Das ganze System läuft auch richtig flüssig, was natürlich dem vielen RAM und der Dual-Core CPU geschuldet ist. Viel RAM bleibt allerdings nicht wirklich übrig. Okay, hier auf dem System ist jetzt bisschen was installiert. Direkt nach dem Start hat man zwischen 450-470MB frei. Wer mehr installiert hat, bleibt natürlich weniger übrig und wenn Widgets verwendet werden, sowieso noch weniger:

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Was aber die meisten sicherlich stören wird ist folgender Punkt: Man kann diverse Apps, die Standardmässig installiert sind ohne Root einfach nicht löschen, was echt ziemlich nervig ist. Dazu gehört zum Beispiel die Bild-App. Vielleicht brauchen es manche, die Bild unbedingt lesen wollen, aber darum geht es ja nicht. Man kriegt die App einfach nicht gelöscht, weil sie fest ins System verankert ist. Der Flashplayer ist ebenfalls schon vorinstalliert. Ein Schelm wer böses denkt, denn Adobe hat die Unterstützung für den Mobilen Flashplayer nämlich eingestellt. Man bekommt zwar ab und zu noch ein Update, aber das wars schon. Wer Flash nicht nutzt, sieht dennoch in die Röhre: Lässt sich nicht löschen und frisst somit sinnlos wertvollen RAM-Speicher.

Ach völlig vergessen. Die Bild-App ist natürlich nur begrenzt kostenlos. Man kann auch Abos buchen. Immerhin bekommt man so eine Art Premiumaccount beim Kauf des RAZRs dazu.

Weiterhin sind Apps installiert, womit ich persönlich überhaupt nichts anfangen kann:

  • GoToMeeting – Keine Ahnung was es macht, ist wohl eine Unternehmensapp mit Chat.
  • Zinio Reader – Das scheint wohl so eine Art Büchershop zu sein, ähnlich dem von Amazon. Hab ich persönlich auch nicht getestet.

Und natürlich Haufen Sozialmediazeugs und Ortungsmüll. Es wird hier beim RAZR auch massiv auf Socialmedia getrimmt. Und das nicht zuwenig. Der Homescreen ist per Default gleich mal mit einem riesigen Widgets bestückt, welches sich Soziale Netzwerke nennt. Dabei kennt es nicht mal viele Soziale Netzwerke.

Grad mal Facebook, Flickr, LastFM, LinkedIn, Photobucket, Picasa, Twitter und die YouTube Galerie.

Es gibt auch richtig richtig gute Apps, darunter zählt zum Beispiel die Galerie, welche optisch echt klasse ausschaut. Als besonderes Gimmick dient hier die Fotorolle:

6-fotorolle

Die Galerie selbst ist wieder mit diversen Sozialen Netzwerken verknüpft und auch mittels MotoCast (welches hier nicht behandelt wird) kann man das an seinen Rechner schicken.

6-galerie

Gleiches gilt dann auch für Musikapp, welche im übrigen auch gleich einen DLNA-Server UND Clienten integriert hat.

Im großen und ganzen ist Motorola diesmal mit MotoBlur was richtig gutes gelungen. Die vorherigen Versionen waren ja nicht gerade so der Brüller.

Durch das ganze Socialmediagedöhns immer wieder der Hinweis: Eine Internetflat ist hier absolutes MUSS! Oder man nutzt das alles nicht. Was schade ist, da es sich doch schon sehr gut ins System integriert.

Was auf jedenfall neu ist, sind die intelligenten Aktionen. Absolut genial und einmalig bei Android. Zumindest was Standardmässig installiert ist. Es gibt zwar Apps im Market, welche ungefähr das gleiche können, aber VORINSTALLIERT hab ich das noch auf keinem Androiden gesehen.

Und zwar kann man da penibel einstellen, was das Gerät wann machen soll.

Es gibt schon Presets, wie zum Beispiel Akkuschonung, wenn Akku schwach, welches dann folgendes macht:

Auslöser:

  • Akku unter 20% und das Gerät wird nicht geladen

Aktion:

  • Displayhelligkeit auf 25% senken GPS und Hintergrundsync deaktivieren.

Das ganze sieht dann so aus:

7-ia

Man kann sich auch gänzlich neue Aktionen anlegen. Zum Beispiel, dass man sich eine Benachrichtung schicken lässt, wenn man einen Anruf verpasst hat, eigentlich sinnfrei, da man ja so oder so informiert wird, aber es geht:

7-ia-neu7-ia-see

Wenn man also bisschen rumspielt und die Auslöser und Aktionen sinnvoll wählt, kann man zum Beispiel das Maximum an Akkupower rausholen. Die schon vorhandenen Einträge sind schon eine Hilfestellung was wie wann sinnvoll ist. Echt klasse die App. Sowas gehört in jedes Android.

Ist natürlich eine interessante Frage, ob man das auf andere Androiden portieren kann. Vielleicht schafft man es ja. Wer weiß. Momentan geschieht da aber nicht wirklich was.

Was gibt es noch bei Motoblur? Ich weiß nicht ob es neu ist, aber vorher hatte ich das noch nicht. Nämlich, dass man in der Telefonapp unter Kontakte eine Person hinzufügen kann, die man im Notfall erreicht. Find ich persönlich absolut klasse, zum Beispiel, wenn man einen Unfall hat und man bewusstlos ist. Nachteilig ist eigentlich nur, dass es die wenigsten wissen. Wer denkt schon daran man ins Telefonbuch zu schauen? Ich denke doch niemand.

Das soll es soweit vom System selbst sein, aber nun kommen wir mal zur Kammera.

Die Geschmäcker dürften sich ehrlich gesagt massiv unterscheiden, aber ich persönlich finde, die Kamera vom RAZR macht deutlich schlechtere Bilder als die vom Milestone. Zudem ist sie absolut ungewohnt. Man muss auf den Touch drücken um die Kamera auszulösen. Kein Hardwareknopf mehr der ein manuelles Fokosieren erlaubt, nein, der Fokus geschieht durchweg vollautomatisch. Das ist absolut nervend. Vorallem, weil das grüne Viereck auch dann erscheint, wenn das Bild scheinbar noch teilweise unscharf ist. Aber nun denn. Hier mal ein paar Bilderchen, geschossen mit dem RAZR:

Wie soll ich sagen, die Fotos kommen mir extrem komprimiert vor und digital transparent massiv aufgearbeitet. Und das sind nur die Standardeinstellungen. Da wurde noch nichts gedreht. Allerdings kriegt man die Qualität nicht wirklich besser hin. Fotos im hellen bei Sonne gibts leider keine, weil hier fast nie die Sonne geschiehen hat.

Videos hingegen kann man zwar zum Beispiel in 1080p aufnehmen, aber einen Unterschied zu 720p gibts nicht wirklich, abgesehen von der Größe.

1080p (wer in HD schauen will, muss das direkt auf Youtube schauen):

720p (wer auch dieses in HD schauen will, ebenfalls direkt auf YT schauen):

Ist leider etwas dunkler da gewesen, aber so sieht man am besten was die Kamera leistet. Im hellen ist es dementsprechend viel bessere Qualität.

Immerhin ist ein Stabilitsfilter mit eingebaut, der ein leichtes verruckeln abfängt. Bei zu starken rucklern greift der Filter natürlich nicht, aber das ist ja klar. Find ich klasse. Auch wenn man nicht viele Videos aufnehmen sollte.

Man kann sogar das Mikrofon bei der Videoaufnahme auf verschiedene Szenen einstellen. Dennoch wurde es bei Standard gelassen. Es gibt Audioszenen für:

  • Stereo
  • Winddämpfung
  • Konzert
  • Ausgeglichen
  • nach vorn gerichtet

Dies hat garantiert irgendwas mit der internen Aufnahmelautstärke zu tun, sicher bin ich mir nicht.

Nun denn, von den etwas ernüchternden Kamerawerten wechseln wir wieder zur Software. Speziell zur Benchmarkingsoftware welche die interne Hardware austesten soll bzw hat.

Das Gerät wurde mit verschiedenen Benchmarks getestet, nämlich mit:

  • cf-Bench
  • NenaMark 2
  • Quadrant
  • Vellamo
  • Browsermark (nur Standardbrowser)

Die Tests wurden bei einzelnen Test 3 mal durchgeführt und soweit vorhanden auch eine Gesamtstatistik angezeigt. cf-Bench hingegen ist nur 1 mal durchgelaufen, weil der doch sehr sehr lange geht. Dennoch gibt es 3 Bilder, weil die Ergebnisse lang sind. Hier sind die Ergbnisse aller:

cf-Bench:

cf-bench-1cf-bench-1cf-bench-1

NenaMark 2:

NenaMark2-FirstNenaMark2-SecondNenaMark2-Third

Quadrant:

Quadrant-firstQuadrant-secondQuadrant-third

Velammo inkl der Details:

Vellamo-FirstVellamo-SecondVellamo-Third

Vellamo-First-DetailsVellamo-Second-DetailsVellamo-Third-Details

Browsermark:

Browsermark-FirstBrowsermark-Second

Das sind jetzt so die Ergenisse. Wie einige eventuell festgestellt haben sollten, sind die Ergebnisse für den 3D Benchmark nicht gerade berauschend. Völlig normal. Denn in dem Gerät werkelt „nur“ eine PowerVR SGX540 GPU. Nicht mehr die schnellste auf dem Markt und zudem auch noch schlecht implementiert. Warum? Im Nexus S zum Beispiel ist die gleiche GPU verbaut und dort läuft GTA3 mit ein paar Modfikationen, dass RAZR hingegen kommt mit den gleichen Modifikationen vollkommen aus dem Takt und verreckt elendig beim Versuch das Spiel richtig zu starten. Es muss sogar ein Notreboot durchgeführt werden. Nun denn. Für alle anderen 3D-Anwendungen/Spiele reichts so halbwegs. Ach, auch alle Gameloftspiele wollen NICHT mit dem RAZR. Das kuriose ist aber: Wenn eine PowerVR GPU verbaut ist, wie kann ich dann bitte das Tegra-Spiel Vendetta Online auf dem RAZR spielen? Sollte doch eigentlich ohne Tegrachip garnicht machbar sein. Also alles bisschen kurios das ganze. Wer aber nicht auf Spiele aus ist, oder nur selten spielt, für den ist das natürlich echt uninteressant.

So langsam kommt man hier auch zum Ende, allerdings gibts nach ein paar Wochen testen schon wieder was zu bemängeln, auch wenn es vielleicht nichts großes ist: Der Powerknopf geht mittlerweile recht schwergängig bzw reagiert nicht gleich sofort und/oder reagiert gleich doppelt. Woran das liegt, gute Frage. Es ist weder runtergefallen, noch wurde es misshandelt. Nach einem Reboot, gehts dann wieder, wobei es einen richtigen Reboot beim RAZR, so wie man ihn normalerweise von Android kennt, nicht gibt, sondern man muss es erst ausschalten und dann wieder anschalten.

Also wird es wohl am System liegen. Wer weiß wer weiß. Ach, was ganz wichtiges doch vergessen. Das Telefonverhalten. Also ganz ehrlich? Es telefoniert sich wirklich klasse. Man versteht alles, kein rauschen, keine Rückkopplungen, ordentlicher Sound, sowohl im Hörer, als auch Lautsprecher. Im Hörer sogar noch bisschen Bass, wenn man das so nennen darf. Also richtig richtig angenehm. So macht telefonieren auf jeden Fall Spaß.

Und es hat ja auch 2 Mikophone eingebaut, wegen Crystal Talk und so. Somit kann man sozusagen auch im Sturm telefonieren, sofern man selbst noch was versteht. Okay, bisschen übertrieben, aber windig darfs dann trotzdem sein, wird so gut es geht rausgefiltert.

Mein persönliches Fazit: Es hat seine Fehler, ganz klar und auch teilweise unverständliche Hardware. Was sich jetzt aber nur auf den Grafikchip bezieht, aber im großen und ganzen doch ein supergeiles Gerät. Leicht, groß, viel Speicher, schnell. Und mit Update auf Android 4.0 sicher noch eine Ecke besser. Aber das Update kommt ja erst nächstes Jahr, leider.

Persönlich kann ich es auf jedenfall empfehlen, wenn man es sich leisten kann.

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Peter W.

1 Kommentar zu „Test Motorola RAZR Teil 3 (Ende?) – Foto, Video, Performance, Androidsystem…“

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