Teuer vs. günstig – HTC Flyer gegen ViewSonic ViewPad 7, Samsung Galaxy Tab und Base Tablet [das Fazit]

Ein Tablet wollen viele haben und die Auswahl wird von Tag zu Tag größer. Da den Überblick zu behalten ist mühselig, zumal die Preise bei 99 € beginnen und nach oben hin fast offen sind. Und da stellen sich viele Interessenten die Frage aller Fragen…wie viel Geld muss ich wirklich anlegen und ist teuer wirklich besser? Wir versuchen das zu klären…

Und zwar in Form von vier aktuellen Android Tablets der 7″ Klasse in verschiedenen Preisklassen. Sie sind handlich genug, um damit auch unterwegs mobil zu sein, aber groß genug um auch mal auf der Couch zu liegen.

  • ViewSonic ViewPad 7 für UVP 199 € (aktueller Straßenpreis ca. 150 €)
  • Samsung P1000 Galaxy Tab  (aktueller Straßenpreis ca. 340 €)
  • Base ZTE Tab (nur mit 24 Monate Vertrag erhältlich = 456 €)
  • HTC Flyer für UVP 669 €  (aktueller Straßenpreis ca. 550 €)

In diesem Vergleich werde ich nicht auf spezielle Details der einzelnen Tablets eingehen, sondern alle 4 in Alltagssituationen vergleichen. Zum ViewPad 7 gibt es schon einen ausführlichen Erfahrungsbericht (Link), genauso zum Base Tab (Link). Der Bericht zum Flyer wird die Tage starten.

Hier mal ein Vergleich der wichtigsten technischen Daten, wobei hier nur die Unterschiede gegenüber gestellt werden.

ViewPad 7 Base Tab HTC Flyer Samsung Galaxy Tab
Displayauflösung in Pixel 400 × 800 480 × 800 600 × 1024 1024 x 600
Prozessor 600 MHz 600 MHz 1,5 GHz 1 GHz
RAM 512 MB 200 MB 1 GB 512 MB
Speicher 32 GB 16 GB
Kamera Megapixel 3 3 5 3
Frontkamera Megapixel 0,3 0,3 1,3 1,3
Abmessungen mm 110 x 179.4 x 11.5 192 x 110 x 12,6 195.4 x 122 x 13.2 190 x 121 x 11,98
Gewicht in Gramm 375 403 420 380
Akku mAh 3240 3400 4000 4000

Lieferumfang:

Schauen wir uns mal so an, was die Tablets so alles als Beilage haben. USB Datenkabel/ Ladekabel, Headset, Anleitung ist bei allen Standard. Beim ViewPad 7 wird eine Tasche mitgeliefert, die auch eine Standfunktion bietet. Das Base Tab punktet mit einer beliegenden 16 GB microSD Speicherkarte von SanDisk, das HTC Flyer kommt mit dem Stylus und einer einfachen Tasche. Das Galaxy Tab bietet kein weiteres Zubehör außer Standard.

Erster Eindruck:

In meinen Augen mit der schönste Moment, wenn ein neues Spielzeug auf dem Tisch vor mir liegt. Wie sieht es aus? Wie fühlt es sich an? Wie ist es verarbeitet usw.

Das ViewPad habe ich ja nun schon ein paar Wochen und habe mich an das eckige Design gewöhnt. Obwohl komplett aus Plastik fühlt es sich gut an und liegt gut in der Hand. Dachte ich zumindest, bis ich das Base Tab zum ersten mal in die Hand genommen habe.

Es besteht ebenfalls komplett aus Plastik, aber wirkt hochwertiger als das ViewPad und liegt durch die Rundungen erheblich besser in der Hand. Den Gewichtsunterschied merkt man sofort, ist aber eher ein Vorteil im Handling als ein Nachteil.

Nur beim Base Tab kann man den Akkudeckel abnehmen und kommt so an den Akku ran. Alle anderen Geräte haben fest verbaute Akkus.

Das Galaxy Tab liegt durch seine leicht gewölbte Form sehr gut in der Hand und wirkt sehr hochwertig, obwohl komplett aus Plastik gefertigt.

Dann kommt das von mir lang ersehnte HTC Flyer an die Reihe. Ein Backcover aus kühlen Aluminium, oben und unten jeweils Kappen aus Plastik und es klappert. Ja es klappert, genauer gesagt die Lautstärketaste. Diese sitzt nicht 100% passgenau.

Legen wir mal die Akkus, Speicherkarten und Simkarten ein, denn alle vier besitzen eingebaute Modems um auch ohne WLAN in der Nähe ins Netz zu kommen.

Beim ViewPad ist das sehr einfach. Seitliche Abdeckung öffnen, Karten rein, Abdeckung schließen, fertig. Beim Base Tab kann man wie bereits beschrieben das komplette Backcover über einen Schlitz links unten entfernen. Leider muss man den Akku entfernen, um die microSD- und Simkarte einzulegen bzw. zu entfernen. Backcover aufsetzen, drücken und passt.

Das Einlegen der Speicher- bzw. Simkarte ist beim Galaxy Tab genauso einfach gelöscht, wie beim ViewPad. und somit sehr schnell erledigt.

Das Flyer hinterlässt erst einmal drei Fragezeichen über dem Kopf. Wo ist denn hier der Eingang? Also zieht, drückt und schiebt man an den oben erwähnten Kappen aber ohne Erfolg. Also Anleitung rausholen und siehe da…mit beiden Daumen in der Mitte der oberen Kappe (die mit der Kamera) nach oben wegschieben. Voila…wo ist der eigentlich der Akku? Fest eingebaut und somit ein richtig dickes Minus.

Verarbeitung und Ausstattung:

Gestern hatte ich alle Tablets mal unterschiedlichen Personen in die Hand gedrückt und beurteilen lassen, welches von den Dreien am besten in der Hand liegt, vom Design her gefällt und die Beste Verarbeitung aufweist.

Es waren Frauen und Männer verschiedener Altersklassen und niemand kennt sich wirklich damit aus, so waren die Herstellernamen, technische Daten und Preise ohne Belang.

Interessanterweise war bei der weiblichen Fraktion bei der Bewertung des Design das ViewPad 7 immer ganz vorne , gefolgt vom Base Tab und dem Flyer. Beim Handling punktete das Base Tab durch seine „sanfte Form“, Platz zwei teilt sich HTC und Viewsonic. Dasselbe Bild bei der Verarbeitung.

Beim Flyer gefiel das Aluminium auf der Rückseite, aber fast alle bemängelten die Plastikkappen und jeder Testerin fielen ebenfalls die klappernden Lautstärke-Tasten auf.

Bei den Kerlen lag wie erwartet das Flyer in allen Disziplinen ganz vorne. Auch hier wurden die lärmenden Tasten entdeckt, aber niemand störte sich ernsthaft daran…beim Design landete das ViewPad knapp hinter dem Fyler, gefolgt vom Base Tab. Hier wurde bemängelt, das es „zu rund“ sei. Beim ViewPad wünschten sich alle männlichen Tester einen Alurahmen.

Knapp hinter dem Flyer landet das Galaxy Tab. Männer wie Frauen sind vom Design und der Verarbeitung einfach nur begeistert. Größter Kritikpunkt ist das viele Plastik.

Diese kleine Befragung ist zwar jetzt kein Kaufargument, aber es war auf jeden Fall interessant.

Bedienung und Leistung:

Der 600 MHz Prozessor des Base Tablet hat sich nicht mit Ruhm bekleckert und hat meine Vermutung aus den ersten 3 Tagen bereits bestätigt. Obwohl gleich stark oder schwach wie beim ViewPad 7 hat es ewig lange 13 Sekunden gedauert, bis eins der später erwähnten Testbilder geladen wurde. Das ViewPad brauchte keine 2 Sekunden und vom Galaxy Tab bzw. Flyer reden wir erst gar nicht. Die Ladezeit war nicht messbar.

Bei der Bedienung der Touchscreens bietet das Flyer mit Abstand das Beste Gefühl. Es flutscht einfach und das ohne Verzögerung.

Hier liegt das Base Tab noch vor dem ViewPad, denn es reagiert ebenfalls sehr schnell und präzise, wo hingegen das ViewSonic öfter mal hängen bleibt, oder eine Eingabe auch beim 3 mal antippen nicht umsetzen will. Auch beim Scrollen kommt es nicht an das Base Tab und dieses nicht an das Flyer heran.

Alle Kandidaten habe ich durch diverse Benchmarks gejagt, deren Ergebnisse nicht für viel Überraschung gesorgt haben:

An3DBenchXL:

Base Tab = 7366
ViewPad 7 = 7477
HTC Flyer = 28358
Galaxy Tab = 24273

CF Bench:

Base Tab = 684
ViewPad 7 = 642
HTC Flyer = 3941
Galaxy Tab = 2353

Quadrant Standard:

Base Tab = – (abgestürzt)
ViewPad 7 = 383
HTC Flyer = 1874
Galaxy Tab = 1035

Vellamo Mobile Benchmark:

Base Tab = 63
ViewPad 7 = 148
HTC Flyer = 834
Galaxy Tab = 515

Hier zeigt sich, das der nominal gleiche 600 MHz Prozessor des Base Tab dem des ViewPad 7 hinterher hinkt. Das Flyer und Galaxy Tab ziehen davon. Kein Wunder, denn beim Flyer kommt ein 1,5 GHz Prozessor zum Einsatz und das merkt man auch im Alltag.

Die 1 GHz des Galaxy Tab lassen ebenfalls keine Wünsche offen, auch wenn dieser gegenüber dem Flyer vor allem bei recheninteniven Aufgaben Federn lassen muss.

So ganz nebenbei habe ich herausgefunden, das man beim HTC Flyer für Screenshots gar keinen Root braucht. Einfach mit dem Stylus auf das Display oder das entsprechende Icon rechts unten drücken und schon wird ein Screenshot erstellt, den man bei Bedarf noch bearbeiten kann.

Mit allen 4 habe ich mich auch per Navigon MobileNavigator mehrmals lotsen lassen. Dabei kann man ob, die Prozsssorleistung auch für solche Anwendungen brauchbar sind. Obwohl sich das Base Tablet bisher wenig erfreulich präsentiert, arbeitet das Navi zügig. Es scrollt einigermaßen flüssig und Ruckler bemerkt man während der Fahrt sowieso nicht wirklich. Ein bisschen nachteilig ist die maximale Lautstärke, die nicht wirklich hoch ist, so das man bei Anweisungen ziemlich genau hinhören muss.

Da mittlerweile auch das Base Tablet und Galaxy Tab einen Root verpasst bekommen haben, habe ich gleich mal die Displaytastaturen verglichen.

Dabei bietet das Base Tablet insgesamt 3 per Klick umschaltbare Tastaturen an, die sich auch ganz gut und flott bedienen lässt. HTC bietet keine Auswahl an, funktioniert dafür aber nahezu perfekt und verdammt schnell.

Das ViewSonic bleibt ein wenig zurück, da man hier wieder teilweise mehrfach tippen muss, bis ein Buchstabe erscheint und wenn man aus Ungeduld mehrmals drückt, bekommt man anschließend einen Buchstabensalat präsentiert.

Die Tastatur des Galaxy Tab verwöhnt dann wieder mit einer tollen Reaktion und somit problemloses tippen. Extras bietet sie aber keine.

Base Tab:

 

ViewPad 7:

 

HTC Flyer:

 

Galaxy Tab:

Mein Ziel war es ja, alle vier Tablets exakt gleich zu installieren. Klingt gut, aber leider scheitert es bei der Durchführung.

Das Base Tab meldet bei knapp 40 installierten Apps das der interne Speicher belegt ist und verweigert weitere Installationen. Selbst eine Optimierung per App2SD hat nicht wirklich geholfen, also muss ich etwas umstricken und genau überlegen, was ich jetzt installieren und worauf ich verzichte.

Beim ViewPad habe ich diese Meldung bisher noch nicht erhalten, vermute aber, das es nicht mehr lange dauern wird.

Das Flyer hingegen rennt und rennt und rennt. Spaßeshalber habe ich mittlerweile 130 Apps installiert und nichts davon auf die SD ausgelagert. Trotzdem bemerkt man keinerlei Einbußen bei der Leistung.

Ebenfalls problemlos das Samsung Tablet. An die Grenze habe ich es bisher nicht bringen können.

Das Base Tablet bringt mich aber wirklich auf die Palme. Ein derart schönes und zugleich gut verarbeitetes Tablet findet man selten und dann verbaut man darin einen so kleinen Arbeitsspeicher und schlechtes Display das es absolut keinen Spaß macht sich damit länger zu beschäftigen. Der Prozessor tut sein übriges zum Trauerspiel. Wenn ich per Dateimanager auf die SD Karte in einer Ordner wechsel, der mehr als 1000 Dateien hat dann dauert das ewig. Das ViewPad mit dem gleichen Prozessor lädt diesen Ordner in knapp 5 Sekunden.

Display:

Mit Testbildern habe ich mal die Display der Tablets miteinander verglichen. Ich bitte die unprofessionellen Fotos zu entschuldigen, aber man erkennt ziemlich gut, wovon ich schreibe.

Dafür habe ich 4 verschiedene Bilder verwendet, mit denen man ganz gut die Qualität von Displays testen kann. Ist schwarz wirklich schwarz, wie kommen die Farben rüber? Der Kontrast und da diese Bilder komplett unbearbeitet sind und eine Auflösung von bis zu 4000 x 3000 Pixel haben und mehrere MB groß, kann man dabei auch gleich mal sehen, was der Prozessor leistet.

Leider ist das Base Tablet in der Disziplin Display komplett durchgefallen. Alles wirkt milchig und leicht verschwommen. Um ganz sicher zu gehen, habe ich es extra noch mal komplett zurück gesetzt und neu aufgesetzt. Es blieb milchig und das nicht nur bei Fotos.

So kann man dann leider auch keine Aussage zu Kontrast und Farbechtheit machen.

Bei Texten ja noch kein großes Problem, aber beim surfen wirken Bilder einfach nur unschön. Ganz schlimm wird es beim Navigieren. Alles wirkt blass und sobald ein bisschen die Sonne rauskommt, erkennt man im Auto nichts mehr oder nur sehr mühselig.

Das Display des ViewPad 7 schlägt sich dagegen richtig gut und ist nicht wirklich viel schlechter als das des Flyer.

Ok, an die Brillianz und Farbtreue eines Flyer kommt es nicht heran, aber schwarz ist schwarz und so kann die Anzeige der Testbilder absolut überzeugen  (man bedenke den Preisunterschied von knapp 250%).

Nicht weit entfernt vom hervorragenden Display des Fyler und oft sogar besser ist das AMOLED Display des Galaxy Tab. Es wirkt farbechter, wärmer, lässt aber ein wenig an Brillianz vermissen.

ViewSonic ViewPad 7 vs. Base Tab

 

Base Tab vs. HTC Flyer

 

ViewSonic ViewPad 7 vs. HTC Flyer

 

Samsung Galaxy Tab vs. HTC Fyler

Draußen im Freien bei Sonnenschein mussten alle vier dann zeigen, wie es um die Ablesbarkeit bestellt ist.

Als Einstellung wurde die maximale Helligkeit gewählt und die automatische Helligkeit deaktiviert.

Beim HTC Flyer und Galaxy Tab kann man alles noch ganz gut erkennen, auch wenn man von der Ablesbarkeit eines iPad 2 meilenweit entfernt ist, aber man kann damit arbeiten.

Eine ganze Ecke schlechter, aber gerade noch akzeptabel ist das Base Tab. Man ist aber immer irgendwie am hantieren, um noch ein bisschen mehr zu erkennen.

Richtig elend war es dann beim ViewPad 7. Hier bekommt man einen perfekten Schminkspiegel, denn auf dem Display erkennt man nichts mehr. Rein gar nichts und dabei kann man es drehen und wenden, wie man will. Eine glatte 6…

Von links nach rechts: HTC Flyer, Samsung Galaxy Tab, Base Tablet, ViewSonic ViewPad 7

Kamera und Video:

Um Videos anzuschauen kam der Rockplayer zum Einsatz, da er auf allen Tablets läuft, obwohl das HTC und Samsung Tablet so ein mp4 Video mit ihren eingebauten Playern direkt abspielen können. Die beiden anderen mochten nicht so recht.

Video schauen auf dem Base Tab? Geht prinzipiell schon, kommt aber wirklich auf das Video an. Sehr kurze Videos unter 1 Minute laufen. Aber eine komplette DVD runtergerechnet auf mp4 Format lädt erst mal mehrere Minuten und man kann diesen anschließend in Super-Zeitlupe ansehen, wenn man überhaupt noch von ansehen sprechen kann. Kein Ton, wenn dann nur ein paar Wortfetzen, und schlimmer als Daumenkino gespickt mit unendlich vielen Unterbrechungen von mehreren Sekunden. Um es kurz zu machen: für Videos untauglich

Zwar auch mit etlichen Rucklern spielt das ViewPad sich durch den Film. Leider ist hier der Ton asynchron, wodurch Video schauen auch damit keinen Spaß machen = durchgefallen

Beim HTC Flyer und Galaxy Tab lassen sich selbst knapp 1 GB große Filme im mp4 Format problemlos abspielen. Da ruckelt nix, das passt einfach alles inkl. einem nahezu perfekten Bild.

Nachdem die Sonne mal für ein paar Minuten heraus gekommen ist, habe ich mal ein paar Testfotos und jeweils ein kurzes Testvideo gedreht:

HTC Flyer:

[youtube id=“B7k_EYjUyVo“ w=“480″]

 

Base Tablet:

[youtube id=“sKCSNSUb3LE“ w=“480″]

 

ViewSonic ViewPad 7:

[youtube id=“SemBp7Dsb8c“ w=“480″]

 

Samsung Galaxy Tab:

[youtube id=“-_0lAJptM3Q“ w=“480″]

Akku:

Im Moment durchlaufen alle vier einen Akkutest, bei dem ich jedes voll auflade und dann einzeln solange nutze, bis der Akku leer ist. Dabei verwende ich es in meinem ganz normalen Alltag, was sonst mein HTC Sensation erledigt.

Es geht morgens gleich los mit Twitter, RSS lesen, Facebook und Mails. Was halt alles so in der Nacht passiert ist. Dann mal einen Blick ins Forum und den Blog werfen, ein bisschen rumsurfen was es sonst so neues gibt usw.

Das wiederholt sich zig mal am Tag um dann abends ein wenig auf der Couch zu liegen und zu surfen.

Ich muss zugeben, das ich kein Zocker bin, also nicht wirklich die Hammerspiele ausprobiere. Aber ein paar habe ich installiert und ausprobiert. Aber eigentlich nur, um die Performance zu testen.

Dafür navigiere ich viel mit dem Navigon Mobile Navigator und da müssen alle vier Kandidaten durch.

Der Akku des Base Tab macht hier vieles wieder wett, was es beim Display bzw. Prozessor verliert. Nach 2 Tagen der Nutzung steht der Akku trotz navigieren und unzähligen Sessions immer noch bei 28% Kapazität.

Vorteil ist hier, das das WLAN im Standby abgeschaltet wird und sobald man es aufweckt wird es blitzschnell aktiviert und ist einsatzbereit.

Nicht anders das ViewPad 7. Das läuft und läuft und läuft…ebenfalls seit 2 Tagen und auch hier noch 19% Saft im Akku. Navigieren problemlos, Display um Längen besser als beim Base und auch der Prozessor geht trotz gleichem Takt erheblich besser zu Werke.

Das Flyer hängt bei der Akkuleistung beiden deutlich hinterher. Nach einem kompletten Tag der o.g. Nutzung muss es geladen werden. Der Tribut an das fast perfekte Display und den 1,5 GHz Prozessor, der über jeden Zweifel erhaben ist.

Irgendwo dazwischen positioniert sich das Galaxy Tab von Samsung. Es versieht klaglos seinen Dienst und nach knapp 1,5 Tagen war auch hier der Akku am Ende. Ansonsten gibt es sich keine Blöße und steht dem erheblich teureren Flyer irgendwie in Nichts nach. Zumindest nicht im normalen Alltag.

Sonstiges:

Übrigens kann man mit dem Base Tab, Galaxy Tab und dem ViewPad richtig telefonieren. Natürlich nur über die eingebauten Lautsprecher und das Mikro oder einem Bluetooth Headset und das funktioniert bei beiden ganz gut, auch wenn man beim ViewPad ein ziemlich lautes Rauschen im Hintergrund hört und beim Base bei hohen Lautstärken, die man auch wählen sollte um etwas zu verstehen, die Lautsprecher anfangen zu scheppern.

Das kann das Flyer überhaupt nicht. Auch nicht mit einem Bluetooth Headset.

Das ViewPad 7 ist das einzige Gerät im Test, welches über einen Reset-Taster verfügt. Bei der ganzen rumtesterei hat es sich einmal komplett aufgehangen und da man nicht an den Akku heran kommt steht man vor einem kleinen Problem. Übrigens auch bei allen anderen Geräten, bei denen der Akku fest verbaut ist.

Beim ViewPad drückt man mit einer Büroklammer o.ä. einfach kurz den Taster und schon startet es neu.

Beim HTC Flyer gefällt mir die automatische Umschaltung der vier „Tasten“ sobald man das Tablet dreht. So sind alle Tasten immer am unteren Rand zu finden. Tolle Idee und hervorragend umgesetzt.

Fazit:

Tja, dann wollen wir mal die Frage aller Fragen versuchen zu beantworten. Lohnt sich der Mehrpreis für ein hochwertiges Tablet oder reicht für den normalen Gebrauch ein günstigeres Modell?

Wer wirklich nur ab und zu mal auf der Couch, im Zug oder sonstwo unterwegs seine Mails checken will, ein bisschen rumsurfen usw. der findet im ViewPad 7 einen vernünftigen Einstieg. Aktuell bekommt man es für knapp über 150 € und dafür bietet es eine wirklich gute Verarbeitung, ein brauchbares Display und vernünftige Performance.

Vom Base Tablet muss ich leider Gottes abraten. So schwer es mir fällt, denn bis auf das Galaxy Tab liegt keines so gut in der Hand und schmeichelt dem Auge. Aber leider täuscht tolles Aussehen wie im richtigen Leben nicht über schlechte innere Werte hinweg. Der lahme Prozessor lassen viele Aktionen zum Geduldsspiel werden und das schlechte Display macht den Rest Spaß dann endgültig zu nichte.

Das Samsung Galaxy Tab ist hier der ganz klare Preis/ Leistungssieger. Für etwas unter 300 € bekommt man Leistung satt, das Display ist eine Freude und auch vom Design und Handlichkeit muss es sich hinter dem HTC Flyer absolut nicht verstecken. Es taugt auch zur Bespaßung der Kiddies auf langen Auto- oder Bahnfahrten weil Videos egal welcher Größe klaglos abgespielt werden. Da das Update auf Android Gingerbread kurz bevor steht, ist man auch in dieser Hinsicht auf der sicheren Seite und hat so noch lange Freude am Brettchen.

Wer mit einem Tablet wirklich viel Spielen möchte, vor allem Topaktuelle und bekannte Titel wie Asphalt 6 der wird um ein Hochpreis-Tablet wie das HTC Flyer nicht herum kommen. Extras wie den Stift nimmt man zwar gerne mit, wären aber für mich persönlich kein Kaufargument, denn in den letzten 2 Wochen habe ich diesen nicht einmal benutzt. Aber durch die pure Leistung macht es einfach Spaß mit dem Tablet zu arbeiten. Das Display und da vor allem die hohe Auflösung sind ebenfalls unschlagbar müssen aber erst einmal bezahlt werden.

Somit ist man gezwungen sein eigenes Nutzungsverhalten irgendwie realistisch einzuschätzen um dann eine Entscheidung zu treffen. Aber einen Tipp kann ich mit auf den Weg geben…man wird ein Tablet nie so nutzen, wie man es sich vorstellt.

Ich habe seit Monaten die verschiedensten Tablets zur Verfügung gehabt, angefangen vom Pearl Touchlet für 99 € bis hin zum iPad 2 für 700 € und keines davon habe ich permanent benutzt. Immer nur mal so zwischendurch.

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Peter W.

6 Kommentare zu „Teuer vs. günstig – HTC Flyer gegen ViewSonic ViewPad 7, Samsung Galaxy Tab und Base Tablet [das Fazit]“

  1. Ich habe mir Anfang Juli selbst das Flyer gegönnt und bin schon gespannt wie dein Test weiter geht. Die Kritik am Designaspekt ist verständlich und ich würde ihr zustimmen. Allerdings ist das für mich eine sekundäre Eigenschaft. Deshalb finde ich es wichtiger, wenn du demnächst auf die haptischen Eigenheiten und vor allem die Stylus Funktion zu sprechen kommst. Das Flyer ist in meinen Augen nämlich ein Nischenprodukt, aber mit sehr guter Qualität in den Funktionen. Die einzige Frage die mich beschäftigt ist, ob ich z.Z. meine alte blau.de Simkarte reinstecke, weil das Netz von Eplus doch sehr mau ist. Wirst du auch noch einen WLAN/UMTAS Vergleich machen?

  2. Vergleiche gerade beim Netz sind sehr, sehr schwer. In allen drei steckt eine Simkarte mit eplus Netz, darunter auch zwei von blau.de und eplus deshalb, weil ich damit sehr zufrieden bin. Somit kann ich dazu nicht wirklich eine Aussage treffen. Zum Stylus werde ich auf jeden Fall etwas schreiben. Im Moment ist das für mich eine Spielerei.

    Interessant wäre es, wenn es für das Flyer ein spezielles Notiz Widget gäbe, mit dem man direkt auf dem Homescreen eine Notiz erstellen kann. Das habe ich aber bisher nicht finden können.

  3. Naja ich benutze halt den Stylus um PDF Dateien zu markieren und notzien darauf zu machen. Aber wie gesagt es ist eher eine Nischenanwendung.

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