Im Test – Ultra Glass Displayschutz aus Hartglas

Ich hab einen sehr interessanten Displayschutz zum testen erhalten. Anders als die bekannten Schutzfolien schützt das Ultra Glass – wie der Name schon sagt – das Display durch Glas und legt sich wie eine zweite Haut auf das iPhone 4 und iPhone 4S. Dadurch soll das empfindliche Display der Geräte noch effektiver und umfassender vor Beschädigungen geschützt sein. Schauen wir uns das ganze mal im Praxistest an und überprüfen, ob das Ultra Glass hält, was es verspricht.



Was ist Ultra Glass?

Der Ultra Glass Displayschutz besteht laut Herstellerangaben aus Hartglas. Damit man keinen massiven Glasblock auf dem Display mit sich spazieren trägt, wurde durch eine Dünnschichtglas-Technologie die Dicke des Glases reduziert. Es soll besonders resistent und robust sein und sich dadurch von vergleichbaren Folien abheben.

Diese Features werden als Besonderheit abgegeben:

  • Schlagfest – Schutz vor starken Stößen
  • Kratzfest – Nahe zur permanenten Lebensdauer
  • Glatte Oberfläche/Anti-Fingerdruck
  • Keine Blasenbildung

Wer sich genauer über das Ultra Glass informieren möchte, kann dies auf der Herstellerseite www.ultraglass.de tun.

Auf der Hersteller-Homepage wird Amazon als Bezugsquelle angegeben, wo man das Ultra Glass für das iPhone 4 bzw. iPhone 4S zum Preis von 29,99 € direkt vom Hersteller bestellen kann. Aktuell gibt es das Utra Glass nur in schwarz, es scheinen aber auch die Farben weiß, blau und pink geplant zu sein.

Der Displayschutz ist auch für das Samsung Galaxy S2 erhältlich, auch hier leider aktuell nur in schwarz.

Erster Eindruck

Der Ultra Glass Displayschutz kommt recht unauffällig daher. Wie man es von Folien kennt, steckt er in einer kleinen flachen Umverpackung, die wohl im Nomalfall an einem Blisterhaken an einer Präsenterwand hängt. Die Verpackung ist weiß und mit einem Produktbild bedruckt. Sinnbildlich bohrt dort ein Bohrer auf den Displayschutz, um gleich zu verdeutlichen, um was es sich handelt. Auf der Rückseite werden noch einmal die oben genannten Produkthighlights genannt und die Farbe angegeben, die man wenige Sekunden später in der Hand hält.

In meinem Fall ist das schwarz, die anderen Farben (weiß würde mich echt reizen) sind leider noch nicht verfügbar. Die Verpackung lässt sich über eine Lasche an der Unterseite öffnen und man zieht ein kleines Tütchen hervor, in der sich neben dem Displayschutz selbst auch ein kleines Putztuch für die Vorabreinigung des Displays befindet. Eine Anleitung, wie man sie von den Folien gewöhnt ist, fehlt leider. Dazu muss man sagen, dass das Anbringen einer Folie oder auch eines solchen Displayschutzes nicht sonderlich schwer ist, aber ich denke, vielen Nutzer wird eine Anleitung dennoch fehlen. Gerade dann, wenn so etwas zum ersten Mal durchgeführt wird, ist eine Anleitung zum Überprüfen der richtigen Reihenfolge wünschenswert. Aber gut, Anleitung gibts hier keine, muss also so gehen 🙂

Das Ultra Glass selbst sieht aus wie die Frontabdeckung eines iPhone 4. Display in der Mitte, schwarzer Rand drumrum und Aussparung unten für den Bedienknopf. Auf der Vorderseite des Ultra Glass befindet sich eine Folie, die man abzieht, wenn man den Schutz erfolgreich angebracht hat, und auch die Klebefläche auf der Rückseite ist noch einmal mit einer Folie abgedeckt, damit sie erst dann klebt, wenn sie es wirklich soll. Welche Seite man auf das iPhone klebt, erkennt man sehr leicht. Die Klebeseite ist sichtbar mit Kleber bestrichen, so dass es zumindest bei meinem Exemplar keine Frage ist, wie rum der Schutz angebracht werden muss.

 

Das Anbringen

Nun gehts an eingemachte und an die Frage, wie einfach lässt sich der Schutz anbringen. Das es blasenfrei von statten geht, glaube ich sofort. Das Ultra Glass ist keine biegsame Folie, sondern ein festes, wenig biegsames Glas. Da kann sich nichts verdrehen oder wellen, um blasen zu werfen. Ob es tatsächlich Glas ist kann ich nicht sagen, es könnte auch Hartplastik sein. Der Fingernagel-Klopf-Test ergibt keine eindeutige Zuordnung zu Glas oder Kunststoff.

Aber genug geschwaffelt, an die Arbeit. Erstmal muss meine alte Folien – mächtig ramponiert – runter. Dann wird das Display – makellos wie eh und je, der Folie sei Dank – auf Hochglanz poliert und völlig Staubfrei zurückgelassen. Nun wirds spannend, die hintere Trägerfolie abziehen und vorsichtig auf das iPhone legen. An sich kein großes Problem, allerdings fällt beim Anpassen an Displayfläche des iPhones auf, dass die Abmessungen des Ultra Glass nicht zu 100% mit denen des iPhones übereinstimmen. Hat man das Glas oben bündig angebracht, fehlt unten ein Millimeter. Hat man den Schutz unten bündig angebracht, fehlt oben ein winziger Millimeter. Orientiert man sich am Homebutton, fällt auf, das der ausgesparte Kreis, in den der Homebutton eingepasst werden muss, auch ein wenig größer ist als der Button selbst. Wie man es auch versucht, man muss einen Kompromiss treffen, entweder oben nicht ganz bündig oder unten nicht. Am besten ist es noch, sich am Homebutton zu orientieren, da es richtig dämlich aussieht, wenn die Abstände zwischen Kante Schutzglas und Button nicht gleichmäßig sind 😉

Ganz zufrieden bin ich dadurch mit der Passgenauigkeit nicht, es fehlt halt an einem Ende immer ein Millimeter und um den Homebbutton herum ist ein kleiner Rand. Aber gut, geht nicht besser, muss so bleiben. Hat man eine optimale Position für das Glas gefunden, drückt man es einfach einmal gut fest und das wars.

Wer jetzt glaubt, das kann niemals halten, wird überrascht sein. Auch wenn man noch daran herumdrückt, das Glas bleibt wo es ist und verrutscht keinen Millimeter. Wer die Position noch korrigieren möchte, kann dies allerdings trotzdem tun. Man muss zwar ein wenig mehr Kraft aufwenden, um das Glas wieder runter zu hebeln, aber machbar ist es trotzdem. Denoch hält es erstaunlich gut und bleibt dort, wo es bleiben soll. Ich bin überrascht.

2. Eindruck

Auch der ist erfreulich gut. Auf den ersten Blick ist nicht zu erkennen, dass man das Ultra Glass auf dem iPhone angebracht hat. Wäre die Passgenauigkeit ein wenig besser, würde man es auch auf den zweiten Blick nicht sehen. Bei genauem Hinsehen bemerkt man dann allerdings, das zum unteren Rand ein Müh fehlt und das um den Homebutton ein Rand zu sehen ist, da die Aussparung des Glases ein wenig zu groß ist und dadurch den Homebutton zu weiträumig umschließt.

 

Bedienung und Handling

In der Bedienung konnte ich keine Unterschiede zum Normalzustand feststellen. Das iPhone reagiert auch mit dem Ultra Glass genauso schnell und zügig wie sonst. Tippen und Eingaben werden genauso rasch erkannt wie ohne den Schutz. Einschränkungen in der Bedienung? Fehlanzeige.

Ein klein wenig Gewöhnung muss man jedoch dem Homebutton zusprechen. Das Ultra Glass ist zwar sehr dünn, aber natürlich dennoch mit einer gewissen Dicke versehen. Im normalen Gebrauch fällt das nicht auf, nur beim Betätigen des Homebutton merkt man, das man tiefer drückt als sonst. Man spürt, dass man mit dem Finger etwas tiefer sinkt. Oder um es mit den Worten meines Freundes auszudrücken „Ei, hast du dir den Homebutton eingedrückt?“ 😉 Aber er hat Recht, damit kann man es am ehesten vergleichen. Es fühlt sich an, als hätte man den Button ein wenig zu stark gedrückt und er wäre zu weit im Gerät eingesunken. Allerdings gewöhnt man sich daran sehr schnell, es fühlt sich am Anfang nur ungewohnt an.

Ansonsten gibt es keine Einschränkungen, das iPhone lässt sich genauso bedienen wie vorher.

Bumper und ähnliches sollte man allerdings nicht benutzen. Die passen durch das Ultra Glass nicht mehr richtig und sorgen dafür, dass das Ultra Glass nicht mehr optimal sitzt. Dadurch wird das Glas anscheinend ein wenig ausgehebelt, die Verbindung zum Display reist ab und Befehle werden nicht mehr erkannt. Ohne Bumper klappt alles perfekt.

Der Praxistest

Aber kommen wir zum wichtigsten, was hält das Ultra Glas wirklich aus? Laut Hersteller-Homepage soll selbst ein laufender Bohrer keine sichtbaren Kratzer hinterlassen. Das will ich mit etwas kleinerem überprüfen, der Bohrer-Test ist mir zu heavy und mein iPhone dafür zu Schade 😀

Ich bin eine Frau, ich schmeiße mein Handy immer in die Handtasche. Tasche? Ne, zu umständlich, lass ich überall liegen oder verliere sie. Also kommt mein iPhone einfach so in die Handtasche und purzelt dort munter mit Kosmetiktäschen, Terminplaner, Portemonaise und Schlüssel durcheinander. Das Schlüssel nicht beste Freunde eines Displays sind, ist ja hinreichend bekannt.

Puderdose, Lippenstift und der Metall-Reißverschluss meiner Kosmetiktasche heben das Ultra Glass nicht an, das steckt es weg ohne sich wirklich beeindruckt zu zeigen. Kein Kratzer ist zu sehen, keine Kerbe, nix. Die Miene des Kugelschreibers hinterlässt auch keinen Eindruck, der Schirm ebenfalls nicht. Gut, greifen wir zu schwereren Geschützen, dem Schlüsselbund…

Aber auch der kommt dem Ultra Glass nicht bei. Ich versuche alles, kratze mit dem gesamten Bund über das Display, schabe mit dem Bart einzelner Schlüssel mit voller Kraft auf dem Ultra Glass herum – es tut sich nichts, alles Flecken lassen sich wieder anstandslos weg putzen. Das Ultra Glass glänzt noch immer wie neu und sieht aus, als wäre nie etwas passiert. Ich bin wirklich begeistert, meine alte Folie hat das nicht so gut weg gesteckt, da war schon der eine oder andere Kratzer drauf. Die Maltretierung mit dem Schlüsselbund hätte sie nie und nimmer überstanden.

Fazit

Das Ultra Glass bekommt von mir in Sachen „Wir halten unser Versprechen“ volle Punktzahl. Ach, Punkte haben wir nicht? Mist, da war was… Aber wir haben ein Gütesiegel und das steht für vollste Weiterempfehlung und genau das kann ich dem Ultra Glass aussprechen. Wer einen wirklich robusten Schutz sucht, der sich leicht aufbringen lässt, ist mit dem Ultra Glass gut bedient und hat neben wenig Arbeit auch lange Freude an dem Displayschutz. Gegen Alltagskratzer ist das Ultra Glass quasi immun und selbst mutwillige Kratzer mit Schlüssel und Co. steckt das Glas mühelos weg.

Ein paar Abstriche muss man wegen der Passgenauigkeit machen, da das Glas nicht wirklich zu 100 % passt. Aber das tun viele Folien auch nicht 😉 Diesen kleinen Negativpunkt macht das Ultra Glass durch seine Robustheit deutlich wieder wett und ich werde das Glas so schnell nicht wieder entfernen. Besonders schön ist zudem, dass die Brillianz des Displays erhalten bleibt und man keine Farbeinbußen hinnehmen muss, wie es bei dem meisten dickeren Folien der Fall ist.

Also, kurz um, ich bin voll überzeugt und apelliere nun an den Hersteller, doch das Ultra Glass bitte in weiß anzubieten, damit ich mein schwarzes iPhone endlich in ein weißes verwandeln kann, ohne alles auseinanderschrauben zu müssen 😉

     

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2 Kommentare zu „Im Test – Ultra Glass Displayschutz aus Hartglas“

  1. Also bei der Bedienung habe ich schon Unterschiede gemerkt !
    Hab den Displayschutz wieder runtergemacht, weil es mich genervt hat, dass ich teilweise 2-3 Mal auf ein Icon App tippen musste, bis das reagiert hat.
    Und das kein Bumper oder Case passt ist auch nicht toll… Wenn ich das Iphone zu Schutz bspw. in eine Neoprenhülle stecken muss, weil nix anderes passt, dann brauch ich auch keinen Displayschutz mehr

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