Huawei Ascend P1 – der schicke Mittelklässler im Test

Vor wenigen Tagen hat Huawei in München seinen neuesten Smartphone, dass Ascend P1 ganz offiziell vorgestellt. Und schon liegt es bei uns auf dem Tisch und wartet auf den Start des Dauertest. Das P1 sah man zum ersten mal im Januar, als es auf der CES als dünnstes Smartphone der Welt präsentiert wurde (Link). Mittlerweile gibt es zwar noch dünnere, aber solche Titel interessieren uns ja nicht. Wir wollen wissen, ob es sein Geld wert ist oder welche Alternativen es gibt.


Das Huawei gute Smartphones bauen kann, haben sie ja schon mit dem von uns richtig gut getesteten Huawei U8860 Honor bewiesen. Wenn das Ascend P1 ähnlich abschneidet könnte es wirklich eine Art Geheimtipp werden.

Technische Daten:

  • Android 4.0 Ice Cream Sandwich (Update auf 4.1 Jelly Bean bestätigt)
  • 4,3″ Super AMOLED qHD Display mit 960 x 540 Pixel und Gorilla Glas
  • 1,5 GHz TI OMAP 4460 Cortext-A9 Dual-Core Prozessor
  • 1 GB RAM
  • 4 GB interner Speicher
  • 8 Megapixel Kamera mit Dual-LED Blitz
  • 1,3 Megapixel Frontkamera
  • 1080p HD Videoaufnahme
  • micro-SD Slot
  • Bluetooth 3.0
  • WLAN 802.11b/g/n
  • DLNA
  • 3,5 mm Headsetbuchse
  • 129 x 64,8 x 7,69 mm
  • 110 g
  • 1800 mAh

Erhältlich ist es in den Farben Schwarz und Weiß zu einem UVP von 449 €. In den großen Onlineshops ist es aber schon für 379 € zu haben. Nicht mehr lange und der Preis wird auf unter 300 € abrutschen.

Produktseite (deutsch): http://www.huaweidevices.de/telefone/ascend-p1.html

Deutsche Bedienungsanleitung als PDF: http://www.huaweidevices.de/downloads/ascend-p1/HUAWEI-Ascend-P1-FAQs-DE.pdf

Übersicht:

Unboxing:

Ok, ein weißer eckiger Karton. Darin das Huawei und etwas wenig Zubehör. Da hat uns Huawei früher ein bisschen mehr spendiert. Aber auch das ist ein untrügliches Zeichen dafür, das man die Geplogenheiten der „Großen“ übernimmt.

  • Huawei Ascend P1
  • Ladestecker
  • USB Kabel
  • Headset
  • Kurzanleitung

Schick sieht es aus und es fast sich richtig gut an. Ich übertreibe nicht, wenn ich die Haptik des P1 mit der eines HTC One S oder One X vergleiche. Das P1 ist gerade auf der Rückseite um einiges griffiger, was an diesem leicht gummiähnlichen Softtouch-Material liegt. Es fühlt sich einfach sehr gut an. Punkt. Die Ascend Serie ist uns allen als extrem dünn in Erinnerung. So wurde und wird es zumindest überall beworben. Allerdings galt der überall genannte Weltrekord mit 6,6 mm dem Ascend P1 S und nicht dem jetzt erhältlichen und hier getesteten P1. Trotzdem ist es mit 7,7 mm auch noch verdammt dünn.

Aber leider nicht überall, denn auch hier bedient man sich wie z.B. beim One X zweier Tricks. Zum einen ist der Akku fest verbaut. Also nichts mit Akku wechseln. Und wenn man keinen abnehmbaren Akkudeckel braucht, kann das Gehäuse flacher ausfallen. Die Kamera ragt aus dem Gehäuse heraus und auch so kann man wieder ein bisschen was sparen.

Ansonsten ist designmäßig eher klassisch gehalten, wobei die Stirnseiten nach hinten hin abgerundet sind. Unten auf der Rückseite ist wie schon beim Motorola RAZR (dort aber oben) eine Kante. Zwar nicht sehr schick, aber hier wird man bei der Bedienung des P1 einen Finger ablegen und macht es somit trotz seiner Dünnheit gut handlebar.

Etwas unpassend wirkt das nicht bündig eingesetzte Display. Rundherum verläuft eine deutlich spürbare Kante. Ansonsten ist die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Die beiden Tasten für Power und die Laut/Leise-Taste haben jeweils einen guten Druckpunkt.

An der Stirnseite oben befindet sich die ungeschützte 3.5 mm Headsetbuchse, die ebenfalls ungeschützte micro-USB Buchse sowie der Schacht für die Simkarte. Hier kommt noch eine „normale“ Sim zum Einsatz aber der Einbau ist echt tricky. Erstes Problem hierbei, dass sich die Abdeckung sich nicht weit genug entfernen lässt. So ist sie immer im Weg. Auch ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, wie man die Simkarte einsetzen muss. Liegt das P1 auf dem Display muss die Schräge der Simkarte links oben sein. So schiebt man sie in den Schlitz, bis sie einrastet.

Rechts befindet sich die Power-Taste und der Schacht für die microSD Speicherkarte. Hier gibt es beim Einsetzen keine Probleme.

Die Rückseite beherbergt unten links einen Lautsprecher und oben die Erhebung mit dem Dual-LED Blitz und der Kameralinse. Zwar ist die Linse durch Glas geschützt, aber die Einfassung wird sicher schnell verkratzen. Denn genau auf dieser liegt das P1 wenn es z.B. auf einem Tisch liegt. Und da sie zu schmal ist wackelt das P1 beim Tippen hin und her.

Wie schon beschrieben fasst sich das P1 sehr gut an. Obwohl es so dünn ist, hat man nicht das Gefühl das es einem aus der Hand fällt.

Betriebssystem:

Die Einrichtung ist typisch Android 4.0.3 und somit fix erledigt. Somit wird der Lockscreen das Erste sein, was der stolze Neubesitzer zu Gesicht bekommen wird. Und schon der hat ein Facelift erhalten. Denn neben den üblichen Einstellungen wie Face Unlock oder Muster gibt es noch 2D oder 3D zur Auswahl. Wobei das eher nur ein optischer Gimmick denn nützlich ist. Aber immerhin kann man alle vier Shortcuts beliebig anpassen.

Im Homescreen sieht zunächst alles aus wie immer. Also Android 4.0 in ziemlicher Reinkultur. Bis auf ein Wetter-Widget ist wirklich so gut wie alles original belassen worden. Aber eben nur auf den ersten Blick. Denn sobald man mal die Menü-Taste drückt, wird man zwei eher seltene Menüpunkte zu Gesicht bekommen:

  • Themen-Einstellungen
  • 3D Home

Was nach Themes klingt, ist es dann auch. Huawei liefert gleich mal 3 Themes mit. Einmal das Standard-Android, dann eines mit dem Namen „Dämmerung“ und ein „Luftig transparent.

Aktiviert man „3D Home“ wird die Auswahl noch einmal erweitert. Dann kann man bei den Übergängen zwischen Drehen und Verschieben auswählen, oder aus zwei Icons Sets „Boxy“ und „Breeze“ auswählen.

Also schon mal was zum modden ohne überhaupt etwas dafür extra installieren zu müssen. Hardcore-User werden so etwas sicher nur müde belächeln, aber für viele andere ist es eine schöne Möglichkeit „sein“ P1 ein Stück weit zu individualisieren und für Abwechslung zu sorgen. Denn es wird wirklich so gut wie alles sichtbare angepasst, also auch die Widgets usw.

Echt toll gemacht, zumal das alles sehr sauber und flüssig scrollt bzw. animiert ist. Ansonsten hat man alle bekannten Möglichkeiten wie Ordner erstellen (auch die werde je nach Theme angepasst) usw.

Und auch der Appdrawer, also die Übersicht aller Apps, verändert sein Aussehen sobald man ein anderes Theme aktiviert. Sehr schön, das man hier über die Menü-Taste im Standard Theme den Cache löschen kann. Auch dafür braucht man normalerweise eine extra App. Hier ist es inklusive.

Schaltet man auf das oben beschriebene 3D Home um, dann verändert sich auch der komplette Appdrawer. Hier kann man nun eigene Ordner anlegen und seine Apps sortieren und auch direkt deinstallieren.

In der Nachrichtenleiste befinden sich oben insgesamt fünf Schnellzugriffe, die man aber leider nicht ändern kann.

Übrigens. Auch beim Ascend P1 kann man jederzeit Screenshots erstellen. Einfach die „Leise-Taste“ und die „Power-Taste“ zusammen drücken.

Bei den vorinstallierten Apps hat man sich bei Huawei schön zurück gehalten.

  • Backup
  • AppInstaller
  • DLNA
  • Riptide GP
  • Security Guard
  • Taschenlampe

Gerade dieses „Alles sichern“ hat es mir dabei angetan. Hier kann man nicht nur die üblichen Sachen wie Anrufliste, SMS, Kontakte usw. sichern sondern auch die Apps. Und dort auch gleich noch die jeweiligen Einstellungen der Apps.Richtig gelesen. Wofür man eigentlich immer einen Root gebraucht hat, funktioniert hier von Werk aus. Einfach auswählen was gesichert werden soll und schon wird es (auf Wunsch auch nach Zeitplan) gesichert und kann jederzeit wiederhergestellt werden. Absolut genial weil es funktioniert.

Das nächste ist der AppInstaller. Klingt zunächst harmlos, aber füllt eine Lücke, die der aktuelle Playstore offen lässt. Über diese App kann ich alle Apps aus dem Store auswählen, die ich jemals installiert oder gekauft habe. Haken an eine App und installieren lassen. Wenn es sein muss, alle auf einmal in einem Rutsch. Auch das ist hier ab Werk mit dabei.

Über Riptide GP muss man sicher nichts sagen. Ein Jetski Rennspiel. Ganz witzig und vor allem grafisch sehr hübsch anzuschauen.

Dieses Security Guard klingt zunächst wie einer dieser vielen sinnlosen Virenscanner, bietet dann aber doch noch mehr. Eine Blacklist für Anrufer ist mit dabei, ein Passwort Tresor und die Möglichkeit Dateien zu verschlüsseln.

Auch bei der Tastatur gibt es ein bisschen mehr als Standardkost. Zwar sieht sie im ersten Moment ziemlich normal aus, aber die Details stecken unter der Haube. Zuerst einmal kann man zwischen zwei Designs auswählen (blau und grau).

Nach ein bissche Training kann sie dann auch wie SwiftKey das nächste Wort vorschlagen. Allerdings dauert das Training doch recht lange. Erst nach ein paar Tagen erschienen die ersten zaghaften Vorschläge. Zwar nicht immer passend, aber es verbessert sich stetig.

*** Update vom 07.05.2013 ***

Ab sofort steht das Update auf Android 4.1 Jelly Bean auf der Homepage zum Download bereit.

Performance:

Was nützt einem die tollste Optik oder Funktionen, wenn der Prozessor nicht mitspielt. Da kann ich nach dem Test des LG Optimus L5 und Optimus L7 ein Lied singen. Tolle Handys aber die impotenten Prozzis vermiesen jeden Spaß. Aber beim Ascend P1 kann ich Entwarnung geben. Der 1,5 GHz Dual-Core rennt genau wie beim gleichstarken HTC One S oder Galaxy Nexus.

Vielleicht gibt es unterschiedliche Ergebnisse bei den Benchmarks, aber bemerken würde man diese sicher nicht. Egal ob beim Zocken, Filme schauen oder einfach nur mal surfen. Zum Vergleich habe ich einmal Riptide GP, den Hubschrauber Simulator C.H.A.O.S und einen Flipper auch auf meinem Galaxy Nexus installiert. Wie zu erwarten gab es bei der Optik oder der Performance keinerlei Unterschiede. Beide ruckeln ganz leicht an ziemlich den gleichen Stellen.

Filme schauen in bester HD Qualität? Kein Problem. Ohne ruckeln oder Verzögerungen.

Seit dem ich eine 64GB microSD Speicherkarte von Sandisk besitze (Link zum Test), müssen alle Smartphones diese zwangsläufig nutzen. Der Beste Leistungstest überhaupt. Gefüllt ist sie aktuell mit knapp 41GB verteilt auf rund 108.000 Dateien. Die beide LG Optimus Smartphones haben sich beim laden der Speicherkarte so richtig zeit genommen. Mehrere Minuten bis ich sie nutzen konnte.

Das Ascend P1 initialisiert sie in nicht einmal 8 Sekunden…da kann selbst ein HTC One X oder Galaxy Nexus nicht mithalten. Deren Speicher kann man nicht erweitern…also ein dickes Plus für das P1 oder?

In der ganzen Zeit hatte ich bisher keinerlei Hänger, Aussetzer oder gar Abstürze. Übrigens kille ich keine Prozesse oder sonstigen Tuning-Quatsch. So ein modernes Smartphones muss aus dem Karton heraus laufen. Ohne irgendein Tuning und das trifft auf das Ascend P1 absolut zu. Marke bedeutet hier also nicht automatisch auch gleich eine bessere Performance. Das Ascend P1 nimmt es auch in dieser Disziplin locker mit der namhaften Konkurrenz auf.

Natürlich hängt es auch vom Nutzungsverhalten ab. Sicher wird auch ein P1 beim absoluten Oberknaller Game mal ins Stocken geraten oder nach der Installation der 150. App ins Schwitzen kommen, aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das zu wenig Leistung vorhanden ist. Ich maße mir jetzt einmal an das beurteilen zu können, denn ich habe lange genug mit einem HTC One X, einem Samsung Galaxy SIII oder LG Optimus 4X HD hantiert. Allesamt 4-Kern-Monster und wie schon erwähnt zocke ich auch gerne mal, dann mit Vorliebe irgendwelche Simulatoren oder Rennspiele.

Display:

Auch wenn es viele nicht glauben wollen, im Ascend P1 steckt exakt dasselbe Display wie beim HTC One S drin. Also ein 4,3″ Super AMOLED qHD Display mit 960 x 540 Pixel und von daher geben sich die beiden rein gar nichts. Auch das P1 liefert Farbenpracht pur, knackige Kontraste und das bei einer Helligkeit die wirklich über jeden Zweifel erhaben ist. Es strahlt irre hell und auch der so oft zitierte Schwarzwert ist perfekt. Schwarz ist so dunkel wie scharz eben sein sollte. Dasselbe gilt für weiß. Reinweiß und kein grau. Wer es gerne scharf mag, der findet im P1 den richtigen Partner. Dank qHD wirken alle Icons und Grafiken gestochen scharf. Lichthöfe sind keine zu erkennen. Zumindest keinen nennenswerten.

Damit es noch besser wird, kann man im Menü noch ein bisschen was einstellen. Allerdings habe ich z.B. nach der Aktivierung von „Anzeigeversorgung autom. einst.“ nichts bemerkt. Sie soll durch eine Bildanalyse und durch durch Steuerung der Helligkeit beim Akku sparen helfen. Egal ob An oder Aus. Am Standby hat sich nichts geändert.

Dasselbe bei „Bildverbesserung“. Sie soll Bilder lebhafter machen. Man muss schon gaaaaanz hinschauen, um da einen Unterschied zu sehen. Aber an sich muss man hier nichts verbessern. Mir gefällt es und das auch im Freien.

Selbst wenn man es bei strahlenden Sonnenschein benutzen möchte, bleibt das Display sehr gut ablesbar. Da hatte z.B. ein Samsung Galaxy S3 massive Probleme. Eine der Hauptgründe, warum ich das S3 schnell wieder verkauft habe.

Trotzdem gibt es auch ein bisschen Kritik. Bei den Blickwinkeln verwischt es doch schneller als bei einigen Konkurrenten. Aber mal ganz ehrlich. Wie oft seit ihr von so vielen Leuten umringt und ale wollen schauen…

Kamera:

Die 8 Megapixel Kamera verspricht laut Datenblatt einiges und auch die Werbung ist da nicht gerade kleinlaut.Sie verspricht hervorragende Bilder und das bei einer riesigen Auswahl an Funktionen.

Also bei den Funktionen muss ich der Werbung Recht geben. Hier bekommt man viel fürs Geld. Die Frage ist halt nur, ob man diese Fülle an Optionen wirklich benötigt. Da wäre um einen verschedene Szenen. Vn „Aktion“ über „Nachtportrait“ bis „Strand“ kann man das passende auswählen. Dazu kann man dann noch einen Aufnahmemodus aktivieren. „Einzelbild“, „Gruppe“ oder „Panorama“ sind nur drei aus der großen Auswahl.

Reicht noch nicht? Dann verschönern wir das Foto hal noch mit dem Zauberstab. Der verwandelt dann aus eiem normalen Foto eines ins Sepia Optik, Mono, Aqua, usw. Und weil Huawei kreativ ist, kann man Personen auch noch „verschönern“. Eine dicke Nase zaubern, ein breites Lächeln und andere sinnvolle Spielereien.

Alles ganz toll, aber leider taugt die Kamera nicht.Die Foos wirken an sich sich super. Sehr Farbenprächtig aber immer noch natürlich, gut fokussiert und die Aufnahme ist recht schnell im Kasten bzw. Speicherkarte aber irgendwas passt das mit der Schärfe nicht.

Im Zentrum, in dem de Kamera fokussiert ist auch alles paletti. Aber außen herum ist alles verschwommen. Egal was ich ausprobiert habe, es wurde nicht besser. Definitiv unbrauchbar werden die Bilder, sobald die Ausleuchtung nachlässt also in der Dämmerung oder Nachts. Da hilft leider auch der Dual-LED Blitz nicht mehr, auch wenn er auf kurzen Distanzen wirklich hell macht.

Videoaufnahmen in Full-HD gelingen leidlich.Ruhig stehen bleiben ist Pflicht und zu schnell sollten sich die gefilmten Objekte auch nicht bwegen. Sonst wird es unschön.

Velleicht setzt Huawei hier mal mit einem Fimware Update an, denn ich wette der Fehler liegt in der Softare und nicht der Hardware.

Die Testfotos sind wie gewohnt ohne irgendwelche Optimierungen aufgenommen worden.

Alle Fotos in der original Größe findet ihr bei Flickr -> Link

Akku:

Mit 1800 mAh ist der Akku ein bisschen größer als z.B beim HTC One S mit 1650 mAh. Allerdings kann es diesen Vorteil nicht wirlich in Stunden mehr an Standby umsetzen. Wobei man her auf recht hohen Niveau jammert.

Morgens um hab 6 trenn ich es vom Ladegerät und nutze es den ganzen Tag über sehr oft. Mails checken und beantworten, RSS Feed lese, im Netz surfen, Twitter lesen, ab und an mal ein kleines Spielchen, Navigieren und Telefonieren. Eben die ganze Bandbreite.

Und da haben mich viele Kandidaten schon am frühen Mttag im Stich gelassen. Auch ein One S was aber am Ende an den vielen akivien Widgets gelegen hat. Da ist das P1 zum Glück etwas zurückhaltender. Bei meiner Art von Nutzung hat der Akku so gu wie immer bis zum späten Abend gehalten. Bei moderater Nutzung auch mal bis zum Mittag des nächsten Tages.

Eine Stunde Video in einer hohen Qualität schauen verbraucht mit 14% recht wenig. Beim Spielen von anspruchsvollen Games sind es dann aber auch schon mal 24% oder wie bei Riptide GP satte 31%. Dabei wird das P1 auch verdammt warm.

Wer noch ein bisschen mehr heraus holen möchte, kann im Menü unter „Stromsparmodus“ noch ein bisschen optimieren. Wobei sich das auf 3 Stufen beschränkt:

„Akkuschonfunktion“, „Ausgewogen“ oder auf „Leistung“ kann hier getrimmt werden. Wobei man vielleicht nur im Labor eine signifikante Stegerung nachweisen könnte. Im ALltag habe ich bei den verschiedenen Einstellungen nicht viel bemerkt außer dass das Display zu dunkel war und die Leistung in den Keller ging, da wohl auch der Prozessor eingebremst wurde. Von daher habe ich es auf „Ausgewogn“ belassen.

So gesehen gibt es beim Akku nicht viel zu meckern. Viele wird halt stören, das er fest verbaut ist. Aber das ist eben der Preis für eine schlanke Linie.

Verbindungen:

Leider ist das P1 auch beim Thema Konnektivität nicht wirklich mustergültig. WLAN, Bluetooth, micro-USB. Klappt alles problemlos, wobei..Stopp…WLAN beim Ascend P1.

Bei mir zu Hause steht der WLAN Router im Wohnzimmer. Normalerweise habe ich per Repeater auch guten Empfang im Garten. Zumindest war das bei den bisherigen Testgeräten kein Thema. Ich konnte im Garten sitzen und hatte sehr guten Empfang.

Beim P1 ist mir öfter mal aufgefallen, das die Signalstärke sehr schwankend war. Mal super gut, dann ein paar Minuten später wieder gegen 0. Erklären kann ich mir das nicht wirklich. Zwar schaltet das P1 im Standby WLAN ab, aktiviert diese aber beim Aufwecken sofort wieder. Selbst bei der Nutzung kann man dem permanent schwankenden WLAN Balken zusehen. Vielleicht ein Firmware Problem, denn dieses Verhalten habe ich nicht nur zu Hause beobachten können.

Die angebotenen Optionen für WLAN- und Bluetooth Tethering hingegen liefern keinen Grund zur Beanstandung. Das P1 liefert ein stabiles, starkes Signal.

Bluetooth wird bei mir eigentlich nur noch im Auto für die Verbindung zur Freisprechanlage genutzt. Auch hier funktionierte alles ohne Probleme.

Verfügt man zu Hause über ein DLNA-fähiges Gerät z.B. Fernseher, kann man mit dem P1 sehr einfach und übersichtlich über eine vorinstallierte App seine Daten verfügbar machen Klappte mit meinem Samsung Fernseher auf Anhieb, auch wenn man bei hochauflösenden Videos schon merkt, das es so langsam an seine Leistungsgrenze kommt.

Überaus positiv ist mir der GPS Empfang aufgefallen. Liegt vermutlich am Kunststoff-Body, denn selbst in geschlossenen Räumen gab es genug Empfang für eine exakte Positionsbestimmung bis auf wenige Meter.

Übrigens wird meine 64GB microSD Speicherkarte von SanDisk sofort und komplett erkannt.

Telefonie:

Was soll man hier groß schreiben. Bis auf das auch der Hörer recht leise ist, gibt es keinerlei besonderen Vorkommnisse. Bei Telefonaten gibt es keine störenden Nebengeräusche oder Aussetzer. Funktioniert halt, wie man es sich wünscht.

Klang:

Der Musikplayer ist Android Standard und leider auch der Klang, auch wenn es über Dolby-Mobile verfügt. Bei der Wiedergabe über den eingebauten Lautsprecher merkt man davon nichts. Der Klang ist ok, reißt aber niemanden vom Hocker. Bei der Lautstärke sollte man nicht zuviel erwarten. Hier zeigt das P1 seine asiatische Zurückhaltung. Vielen ist es einfach zu leise (mir auch und das will was heißen).

Leider wird es auch nicht wirklich besser, wenn man ein Headset anschließt. Zwar greift jetzt Dolby-Mobile, in dem man aus diversen Voreinstellungen wählen kann, aber es wird weder lauter noch klingt es merklich besser.

Der Player an sich ist eben Standard, hatte bei mir aber das Problem, dass er bei jedem Titel immer ein und dasselbe Cover angezeigt hat. Ansonsten gibt es keinerlei Besonderheiten und dementsprechend wenig einzustellen.

Fazit:

Wer sich einredet, das man heutzutage ohne 4 Kerne im Prozessor nicht mehr glücklich wird, sollte das Ascend P1 im Regal liegen lassen. Da kann auch ein P1 nicht mithalten. Aber im direkten Vergleich zum HTC One S ist es durchaus ebenbürtig. Gerade beim Display und Prozessor schenken sich diese beiden nichts und nach wie vor behaupte ich einmal, das man mit einem Dual-Core noch sehr gut bedient ist.

Das Problem mit dem Fokus der Kamera und dem doch zu leisen Lautsprecher könnte man seitens Huawei sicher mit einem Firmware Update beheben. Hoffen wir einmal, das man dort reagiert, denn bisher habe ich noch keine Antwort auf diese Frage erhalten.

Und vergebe ich nun unser Gütesiegel?

Nein…obwohl das Huawei Ascend P1 durchaus empfehlenswert ist. Aber die zu kleine preisliche Differenz zu einem HTC One S verhindern eine Vergabe unseres Gütesiegels. Ein One S ist aktuell für um die 390 € erhältlich, das Ascend P1 etwas über 370 €. Ok, man muss kein Orakel sein um vorherzusagen, das der Preis sehr schnell noch weiter fallen wird, aber das wird sicher auch beim One S passieren. Aktuell bekomme ich beim One S für ein paar € mehr eine absolut geniale Kamera, Topklang in einem absolut perfekt verarbeiteten Body.

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Peter W.