Testbericht Sony Xperia S: Sonys erstes “Flaggschiff” Teil 5 – NFC/SmartTags, Audio und Fazit

Hier kommt der mit – hoffentlich – Spannung erwartete abschließende Teil des Testberichts über Sony erstes „Flaggschiff“ Smartphone, das Xperia S. Ich gehe hier näher auf die neue NFC (= Near Field Communication) Technologie in Zusammenarbeit mit den SmartTags ein, nutze das Gerät als Walkman und ziehe mein Fazit.

Die älteren Teile findet Ihr unter …

Teil 1: Unboxing und erster Eindruck
Teil 2: Prozessor, Display, Betriebssystem & Apps
Teil 3: Display, Apps und Kamera
Teil 4: Betriebssystem, Kamera, Video, Telefonie und Akku

NFC/SmartTags

SmartTags™ sind RFID Chips, die beim Smartphone über eine App gewisse Dinge auslösen kann. Welche das sind wird beispielhaft in folgendem Video erklärt:

Und genau so funktioniert es auch: Einfach das Handy an das SmartTag™ halten (die haben alle verschiedene Farben – die Unterscheidung welches SmartTag™ was steuert ist also sehr einfach) und das Xperia™ S macht genau das, was man in einer (vorinstallierten) App eingestellt hat, was es machen soll.

Also z.B. im Auto WIFI ausschalten, Bluetooth einschalten (für die Kopplung mit der Freisprecheinrichtung), GPS einschalten und die bevorzugte Navi-App starten. Oder im Büro WIFI, Bluetooth und GPS ausschalten, Profil auf Lautlos (um bei Konferenzen nicht zu stören) und Vibration einschalten (um trotzdem keinen Anruf zu verpassen). Halt alles, was man an diesem Ort benötigt, um optimal mit dem Smartphone zu arbeiten.

Um das zu ermöglichen müßt Ihr lediglich in den Einstellungen NFC aktivieren (siehe Screenshot) und dem jeweiligen SmartTag™ die gewünschten Aktionen zuordnen.

Es ist also wirklich so supereinfach, wie oben im Video beschrieben und macht den Umgang mit dem Xperia™ S viel einfacher. Ein ganz klarer Pluspunkt für dieses Gerät – vor allem, da zwei SmartTags™ schon beiliegen.

Übrigens sollen die Smarttags™ mit sämtlichen Smartphones, die NFC Technologie eingebaut haben, funktionieren. Die SmartTag™-App ist im Google Play Market für jedermann herunterladbar.

Audio

Dem Gerät liegen Sony Ericsson MH850c In-Ear-Kopfhörer bei und das ist genau mein Ding: Kopfhörer ins Ohr und nur noch die Musik genießen. Sollte man aber nicht beim Auto- oder Radfahren machen, da In-Ear-Kopfhörer sämtliche Umgebungsgeräusche ausblenden.

Der Sound ist glasklar – kommt natürlich immer auf die Bitrate der MP3-Datei an – und es macht einfach nur Spaß, damit Musik zu hören.

Auch ist die Bedienung dank des vorinstallierten Widgets sehr einfach (siehe Screenshot). Man sieht, welcher Titel gespielt werden soll und kann durch Druck auf das Dreieck den Titel starten. Nochmaliges drücken hält den Titel an und die beiden Buttons Links und Rechts davon suchen den nächsten oder vorherigen Titel. Alle auf der Speicherkarte abgelegten Sounddateien werden automatisch bei Neustart des Geräts erfaßt, man kann sich natürlich auch selbst Playlisten anlegen, um seine – je nach Stimmungslage – bevorzugten Titel abspielen zu lassen.

Als MP3-Player-Ersatz also unbedingt empfehlenswert – wenn man nach dem Hören damit leben kann, ggf. nicht mehr telefonieren zu können, da wahrscheinlich der Akku dann leer ist.

Akku

Ich hatte ja im letzten Testteil in den Kommentaren geschrieben, daß ich die Screenshots aus dem Service-Menü über den Akku nachreichen wollte. Also ich kann den Daten nicht wirklich was entnehmen, im Gegenteil, hier ist der Akku sogar nur mit 1.500 mAh angegeben anstatt der – laut technischen Daten – vorhandenen 1.750 mAh.

Und nun zum …

Fazit

Ich bin hin- und hergerissen für mein Fazit. Einerseits ist das ein geniales Gerät mit genialen Funktionen. Das Display ist phantastisch, die NFC Funktion mit den mitgelieferten SmartTags macht die Einstellungen in verschiedenen Situationen sehr einfach, die Kamera mit ihren 12 Megapixel macht sehr gute Bilder (und ist sehr schnell einsetzbar), der Dual-Core Prozessor läßt sämtliche Apps super flüssig laufen, der Speicher ist sehr großzügig dimensioniert, während des gesammten Tests kam es nie zu Speicherproblemen und das Design ist von der Norm abweichend und für mich sehr ansprechend.

Aber es gibt leider auch vier Dinge, die mich wahnsinnig stören. Diese sind …

  1. Der Akku ist für die Leistung mehr als unterdimensioniert bzw. die Betriebssystem-Software noch nicht richtig darauf eingestellt.
  2. Der Akku ist fest verbaut, welches mit dem fehlenden Feintuning aus Punkt 1.) ein Unding ist, da man so keinen zweiten, geladenen Akku als Ausgleich nutzen kann.
  3. Man muß sich eine micro-SIM-Karte zulegen bzw. seine „normale“ SIM-Karte auf die entsprechende Größe schneiden, um das Gerät als Mobiltelefon nutzen zu können und
  4. es gibt keinen Speicherkartenslot. Der Transfer der Apps und Daten auf dieses Gerät ist nur Online möglich.

So sehr mir das Gerät auch ans Herz gewachsen ist, ich es als legitimen Nachfolger des legendären Xperia X10i betrachte und es sich als würdiges Flaggschiff für Sony Mobile präsentiert, die vier Punkte verhindern, daß ich dem Xperia S unser Gütesiegel gebe.

Sollte Sony Mobile es mit dem Android 4.0 (IceCreamSandwich) Upgrade schaffen, die Akkuprobleme zu lösen, so werde ich im Juni – wenn das Update herausgekommen ist und wir das Gerät damit nochmal näher kritisch betrachten – mit Freuden das Gütesiegel vergeben, aber momentan, so wie es sich jetzt mir präsentiert hat, sehe ich dazu keine Chance.

Mein Dank gilt getgoods.de, von denen wir das Testgerät gestellt bekommen haben und wo Ihr es für momentan EUR 439,- kaufen könnt.

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17 Kommentare zu „Testbericht Sony Xperia S: Sonys erstes “Flaggschiff” Teil 5 – NFC/SmartTags, Audio und Fazit“

  1. Hallo,

    Punkt 4 stimmt nicht. Man kann das Gerät wie alle früheren SD Slot Geräte einfach anschließen und die per Drag & Drop im Browser die Dateien rüber ziehen. Man muss nichts online übertragen. Die interne Speichereinheit wird ganz normal als Massenspeicher erkannt.Einziger Nachteil bisher, man bekommt bei Videos/Bilder kein kleines Vorschaubild angezeigt, wieso auch immer….

    1. Trotzdem bin ich bei Deiner – zugegebenermaßen recht nützlichen und von mir auch praktizierten – Methode auf einen PC angewiesen. Mit einem Speicherkartenslot schiebe ich meine alte Speicherkarte ins neue Smartphone und habe alle Apps sofort zur Installation zur Verfügung und kann das sogar beispielsweise direkt beim Händler im Laden machen!

  2. Angeblich sind mit dem Firmwareupdate auf .73 die Akkuprobleme schon behoben. Es hält der Akku laut diversen Foren um einiges länger. Ausserdem wer braucht schon mehr als 32GB?! Und die Micro-SIM hat der Handytandler ums Eck in 2 Sek. herausgestanzt. Und selbst wer die SIM wieder benötigt kann sie wieder Zusammenbasteln 😉  

    1. Glaubt mir, während der Testzeit habe ich via OTA und SEUS täglich nach einem Update nachgesehen, aber es gab keines für mein ungebrandetes deutsches Gerät. Und WotanServer erkennt noch kein Xperia S!

      Und einen Stanzer habe ich nicht, also hätte ich die Schere nutzen müssen und damit ist die SIM-Karte dann nicht mal wieder auf die Schnelle zusammengebastelt!

      Ich brauche keine Massen von RAM, mir reichen meine 8 Gig mehr als genug aus, um aber Apps von einem Handy zum anderen zu transferieren brauche ich eine externe Speicherkarte, da das damit schneller geht als über WLAN aus dem Google Play Market und ich Apps nutze, die ich nicht über den Market downloaden kann.

        1. Dann erklär‘ mir mal bitte, wie Du ohne PC, SIM-Karte bzw. WIFI-Zugriff via Hotspot irgendwelche Daten per Bluetooth oder Daten-Micro-USB Kabel von Deinem alten Smartphone auf Dein neues Xperia S übertragen willst? Geht nicht, da Du erst ein paar Apps aus dem Google Play Market installieren mußt bzw. das Kabel nicht zwei Smartphones verbinden kann!

    1. Kann sein, kann ich aber nicht testen, denn das Xperia S ist seit Karfreitag bei Peter W. und die neue Firmware kam erst heute – also vier Tage später – für „unser“ ungebrandetes deutsches Gerät heraus!

  3. ad 2. Ein fest verbauter Akku hat WESENTLICHE Vorteile:

    – man kann diesen als Dieb nicht einfach rausnehmen und damit die hervorragenden Möglichkeiten für den Besitzer über so tolle Apps wie z.B. AVAST (Anti Theft), nämlich das Smartphone zu sperren und zu orten etc., zu unterbinden!!!

    -> FAZIT: Fest verbaute Akkus sind heutzutage ein KLARER VORTEIL!!!

    1. Es gibt Anti-Theft Apps, die installieren sich bei entsperrtem Bootloader und gerootetem Gerät – was beim Xperia S (unter Verlust der Garantie) problemlos möglich ist – per update.zip direkt über die Recovery. Die App siehst Du nicht im Task-Manager und auch ein Akkuwechsel bringt nichts, da sie im Kernel verankert ist. Einzig und allein Flashen hilft, aber das mußt Du manuell machen, da bei entsperrtem Bootloader SEUS und PC Companion streiken!

      Ob Anti-Theft Apps aber wirklich nützlich sind muß jeder für sich entscheiden, ich halte sie für sinnlos, da die wenigsten wohl ein gestohlenes Smartphone sofort einschalten, sondern erst mal das Betriebssystem neu flashen.

  4. ad 3. Micro-SIM Karten werden von jedem Mobilfunk-Provider kostenlos angeboten (Austausch von Normal-SIM)

    1. Und dann wartest Du tagelang auf den (Post-)Boten, da nur du persönlich die SIM-Karte entgegen nehmen darfst und dafür unterschreiben mußt. Selbst erlebt bei SIM-Karten von T-Mobile und Congstar!

  5. ad 4. Auch hierzu gilt: Gibt es keinen Karten-Slot, kann man (wieder als Dieb z.B. zu verstehen) auch keine Privatdaten (Fotos, Dokumente etc.) einfach so aus dem Smartphone entfernen und anschließend „missbrauchen“!

    MEIN FAZIT:
    Ein Umdenken muss her! Ein Smartphone, das schon auf Basis der Bauweise (Hardwarekonfiguration) einige Barrieren für Diebe darstellt, ist für mich DAS NEUE SMARTPHONE schlechthin…so, wie eben ein modernes SMARTPHONE heutzutage sein muss 🙂 Klare Vorteile!

    1. Selbst wenn ich das Gerät per SEUS flashe – habe selbst mit dem Xperia S ausprobiert, weil ich sehen wollte, ob es schon eine Firmware gibt, bei der der Akku länger durchhält – bleibt der Speicher, in dem Fotos, Videos und andere Daten abgelegt sind, erhalten! Lediglich alle installierten Apps sind weg, also ist auch die – ach so tolle – Anti-Theft App gelöscht. Bringt Dir Dein Umdenken also mal rein gar nichts!

  6. Hallo, Besitze das Xperia S mit Android Ics und diversen Firmwareuodates und bin mit der Akkulaufzeit mehr als zufrieden. Wenn man z.b. den MP3-PLAYER nutzt, bleiben nach Ca 7 Stunden gedudel noch gute 92%!!!! Restenergie, was durchaus noch für das ein oder andere Telefonat reicht. Der feste is also kein Problem. Und die MicroSim als minuspunkt? Handy gekauft, zum T-Punkt gegangen und for Free MicroSim und Datenfransfer bekommen, 5 min Zeitaufwand.

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