Nokia Lumia 720 Testbericht – Teil 2 – Leistung und Display

Lumia720Kommen wir im zweiten Teil mal zu zwei Punkten, die immer wieder unterschiedlich besprochen werden. Die Prozessorleistung und das Display.

Die übrigen Teile könnt ihr hier lesen

Übersicht:

Teil 1 – Unboxing
Teil 2 – Leistung und Display
Teil 3 –Kamera und Akku
Teil 4 – Klang und Verbindungen
Teil 5 – Fazit

Beginnen wir mal mit der vorhandenen Arbeitsleistung. Im Lumia 720 werkelt ein 1,0 GHz schneller Qualcomm Snapdragon S4 Dualcore Prozessor. Unterstützt wird dieser von 512 MB Arbeitsspeicher. Wenn man diese Werte mit den Top Android-Geräten vergleicht, macht sich ein leichtes Grinsen bemerkbar. Quadcore und mehr werden ja derzeit vom HTC One oder Samsung Galaxy S4 (Testbericht hier) vorgelegt. Trotzdem, in punkto Bedienung, Scrollverhalten, Ruckeln oder Stocken braucht es schon mehr als 4 Kerne um mit einem Windows Phone Gerät mithalten zu können. So war es zumindest bisher.

Aber wir hatten bisher auch kein Windows Phone 8 Gerät mit diesen vergleichsweise bescheidenen technischen Voraussetzungen. Sei es nun das HTC 8X (Testbericht), das Lumia 820 (Testbericht) oder das Lumia 920 (Testbericht). Alle von uns getesteten Geräte hatten mehr RAM und einen stärkeren Prozessor. Und das macht sich bemerkbar. Nein, das Lumia 720 stockt nicht, aber es ruckelt (manchmal). Nicht auffallend und auch nicht immer, aber für jemanden der direkt vom Lumia 820 gewechselt ist, doch bemerkbar. Das Ruckeln passiert, wenn man aus einer App in die App-Übersicht wechselt. In der ersten Sekunde des scrollens durch die Liste ist ein leichtes ruckeln zu bemerken. Auch das Aufklappen der Apps läuft nicht so smooth wie wir es von den anderen Windows Phone 8 Geräten gewohnt sind.

Aber muss zugeben, dass dieses nur mir aufgefallen ist. Kollegen die in der Hauptsache Android Geräte nutzen, haben nichts bemerkt. Als ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, wurde ich sparsam angeschaut und bekam den Satz „Das nennst du ruckeln?“ zu hören.

Wenn ich meine Lumia 820 Brille mal absetze muss ich Sagen, dass ein Lumia 720 zu 98% unglaublich smooth und schnell zu Werke geht. Apps öffnen sich zügig und auch das scrollen durch lange Listen stellt keine Probleme dar. Beinahe hat man das Gefühl keinen Leistungsunterschied zu den anderen Geräten, die technisch überlegen sind, zu bemerken.

Trotzdem, so schell sich die Apps auch öffnen, so schnell man durch das Gerät fliegen kann, merke ich immer wieder das es noch schneller geht.

Nun habe ich hier das Lumia 720 und das 820 liegen. Also habe ich bei beiden mal zeitgleich den selben Benchmark (WP-Bench für Windows Phone der beste, download am Ende des Artikels) durchlaufen lassen. Was soll ich sagen, die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Wp-Bench Resultat
Nokia Lumia 720: 177,17 Punkte
Nokia Lumia 820: 234,33 Punkte

Was das in der wirklichen Welt bedeutet, habe ich mal in einem kurzen Video versucht zu verdeutlichen.

Wie ihr seht starten alle Apps des Lumia 720 zwar etwas langsamer, dabei geht es aber nur um wenigen Sekunden und nicht um Minuten. Ich gehe mal davon aus, das ein Großteil der Nutzer mit diesen paar Sekunden sehr gut leben kann.

Nun stellt sich die Frage, warum sollte man damit leben und nicht gleich zum ungefähr gleichteuern Nokia Lumia 820 greifen wenn das Gerät doch schneller und eine deutlich höhere technische Leitung bietet?


Tja, einer der Gründe die für das Nokia Lumia 720 sprechen könnten ist das Display. Wir haben es hier mit derselben Displaygröße zu tun, wie sie auch im Nokia Lumia 820 verbaut ist. 4.3 Zoll. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Während im Nokia Lumia 820 ein AMOLED Display verbaut wird, kommt das Lumia 720 mit einem IPS-Clear Black Display daher. Zusätzlich wird das Display noch durch Corning Gorilla Glas 2 geschützt.

Werbegeschwaller? Mitnichten. Während meine anderen Lumias allesamt Gorilla Glas besessen haben und nach Monaten noch makellos waren, habe ich schon deutliche Kratzer auf dem Display des Nokia Lumia 820.

Für mich ist das IPS-Clear Black Display eines der besten, die man in Smartphones verbauen kann. Die Auflösung des Lumia 720 beträgt 800×480 Pixel. Ich weiß das es Nutzer da draußen gibt, die der Meinung sind, solche Auflösungen sollten im Jahr 2013 nicht mehr verwendet werden. Schon vor einem Jahr hat das Galaxy S3 eine Auflösung von 1280×720 Pixel. Zugegeben bei einer Displaygröße von 4.8 Zoll.

Wisst ihr, was ich von diesen ganzen Zahlenspiele mit den Pixeln halte? Egal sind sie mir, total egal. Das Display des Lumia 720 ist klasse. Durch die verwendete Technologie ist der Bildschirm auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar. Ich habe zwar weniger Pixel, kann aber in jeder Situation mit meinem Smartphone etwas anfangen. Nicht so wie andere Geräte (S3) die sich bei direktem Sonnenlicht in einen Taschenspiegel verwandeln. Das Display reagiert unglaublich schnell und sanft auf Eingaben. Es ist eine Freude mit so einem Bildschirm zu arbeiten.

Was mir am Display aber besonders gut gefällt ist die Farbe. Das Display ist schwarz. Egal wie man das Gerät hinlegt, egal von welchem Winkel man daraufschaut. Es bleibt immer schwarz. Man kann kaum einen Übergang von Display zum Gehäuse erkennen. Der Displayübergang ins Gehäuse ist beinahe fließend. Nicht ganz so perfekt wie beim Lumia 800 aber dennoch schön anzusehen.

uebergang

Apropo Winkel und draufschauen. Die verwendete Technologie sogt dafür, dass die Darstellung des Inhaltes, trotz der geringen Pixelanzahl, wie gedruckt aussieht. Zumindest im Homescreen. Die möglichen Ablesewinkel ist fantastisch. Egal wie schräg man das Gerät hält. Es ist immer gut abzulesen.

gedruckt

Die Farbwiedergabe ist wirklich gut, die Diplayhelligkeit sehr gut. Die Automatische Helligkeitsregelung funktioniert. Nicht zu schnell, aber auch nicht zu hektisch, wird das Display an die Helligkeit angepasst. Aber, hier kommt es auf den eigenen Geschmack an. Für mich wirken AMOLED Displays etwas wärmer. Während das Display des Lumia 720 mit seiner schieren Helligkeit Details verschluckt, liefert das AMOLED Display des Lumia 820 einen tieferen Blick. Beide Bildschirme sind auf Helligkeit niedrig und Automatik aus eingestellt. Trotzdem sind die Details beim Lumia 820 (Wolken) deutlich besser zu sehen.
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Also, die Arbeitsgeschwindigkeit beim Lumia 720 geht in Ordnung, das Display ist im Ausgeschalteten Zustand mit seiner schwarzen Stealth Anmutung eine Augenweide. Im eingeschalteten Zustand entscheidet der persönliche Geschmack. Wie man es dreht und wendet. Das Display des Lumia 720 ist ein Knaller.

Ich weiß heute noch nicht, ob ich nach dem Test das Lumia 820 oder das Lumia 720 behalten soll.

Im nächsten Teil widmen wir uns der Kamera und dem Akku. Dort, soviel sei schon mal vorweggenommen, warten zwei Überraschungen auf uns. Eine gute Kamera und ein, seit Jahren in keinem Smartphone erlebte Akku-Leistung.

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Markus

1 Kommentar zu „Nokia Lumia 720 Testbericht – Teil 2 – Leistung und Display“

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