LG P700 Optimus L7 im Test – Teil 4 Klang, Verbindungen und Telefonfunktion

Es folgt Teil 4 im LG Optimus L7 Dauertest und hier hören wir bei den Lautsprechern einmal genauer hin, nehmen uns alle Verbindungsoptionen vor und wollen mal sehen, ob man mit den Ding auch vernünftig telefonieren kann. Ganz besonders gehe ich bei den Verbindungen auf die NFC Funktion ein, die drahtlose Kommunikation über kurze Distanzen, denn mit den LG Tag+ wächst hier ein wirklich gut gemachter Konkurrent zu den Sony Smart Tags heran.

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Leistung und Performance
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Tja, was soll ich zu Thema Klang groß schreiben? Der Player an sich ist wieder einmal Android Standard. Coveranzeige, Titelinformationen, ein einfacher Equalizer mit 5 Voreinstellungen und das war es dann auch schon. Leider, denn Spaß macht das Optimus L7 beim Hören von Musik wirklich nicht.

Es klingt kurz gesagt schauderhaft. Der externe Lautsprecher bringt keine Bässe, egal was man im Equalizer einstellt, dafür sind die Höhen etwas übertrieben hoch. Sobald man die Lautstärke hochdreht wird es unangenehm, da es eigentlich nur noch zischelt. Nein, das geht gar nicht, also schnell das beiligende No-Name Headset angeschlossen und darauf gehofft, das es damit besser klingt. Aber leider auch hier Fehlanzeige. Man hört jetzt zwar die Bässe und die Höhen sind nicht mehr ganz so extrem, aber so richtig gut anhören tut es sich immer noch nicht.

Zur Gegenprüfung habe ich dann noch mal mein eigenes Headset angeschlossen. Nun fängt es an, wirklich mal ein wenig zu klingen. Also man könnte wirklich von Klang sprechen, aber insgesamt ist der Klang in seiner Gesamtheit einfach zu dünn.

Wer auf extreme Lautstärken steht, wird ebenfalls enttäuscht werden. Es kann zwar recht laut, aber das wird man sich über mehr als ein paar Sekunden nicht antun.

Filme schauen ist ganz ok, solange keine Passagen mit opulenten Klangeinlagen kommen. Sprache ist gut verständlich, aber sobald halt mal ein bisschen mehr Musik in den Vordergrund tritt, ist es vorbei.

Von daher haken wir dieses Thema direkt ab.

Verbindungen:

Bei den Verbindungen und/ oder dem Menü hat LG alles belassen, wie es von Android 4.0 geliefert wird. Erfreulicherweise kann auch das Optimus L7 per WiFi-Tethering als Hotspot für andere Devices fungieren und bietet mit NFC im Zusammenspiel mit den LG Tags+ die vielleicht bessere Alternative zu den Xperia Smart Tags von Sony.

Wie bei Android 4.0 üblich, kann man ganz oben in den Einstellungen zunächst einmal WLAN und Bluetooth per Klick ein- oder ausschalten. Die eigentlichen Verbindungseinstellungen findet man in den Einstellungen nach einem Klick auf „Mehr…“

Tethering funktioniert zwar nur per WLAN, dafür aber wie gewohnt ohne jedes Problem.

Auch bei Verbindungen per Bluetooth gab es keinerlei Beanstandungen. Nur beim WLAN bin ich mir nicht so 100% sicher, ob das alles so passt. Normalerweise empfange ich vor dem Haus mein WLAN noch recht gut, so das ich darüber arbeiten kann. So kannte ich das halt von meinen anderen Smartphones. Beim L7 hingegen, habe ich vor dem Haus zwar ein schwaches Signal, aber surfen oder den Playstore nutzen funktioniert nicht. Dafür reicht die Leistung wohl nicht aus. Zur Gegenprobe habe ich mal mit meinem One X nach Hotspots in der Nähe suchen lassen. Es wurden 5 gefunden. Das Optimus L7 zeigte nur 3 davon an. Wenn man aber mal ein gutes WLAN Signal hat, dann wird dieses auch stabil gehalten. Abbrüche oder dergleichen waren nicht zu beklagen.

Wer das LG für die Navigation nutzen möchte, kann dieses problemlos tun. Das Signal wird schnell gefunden und auch gut gehalten. Allerdings ist die Genauigkeit ziemlich schwankend. Die App GPS Test zeigt zwar 15 empfangbare Satelliten (One X zeigt 16), aber bei der Genauigkeit springt es permanent zwischen 5 und knapp 50 m hin und her. Zum navigieren völlig ausreichend, aber zum Geocachen wohl dann doch eher ungeeignet. Wobei man beim navigieren ab und zu mal echte Probleme bekommt, weil die Performance etwas arg zu wünschen übrig lässt. Mein Tipp: Google Navigation anstatt einer vollwertigen Navi wie CoPilot oder Navigon Navigator nutzen. Dann klappt das auch.

LG Tag+ nennt sich bei LG eine Funktion, die auf NFC basiert und eine Umschaltung von Profilen per Sticker ermöglicht. So etwas bietet auch Sony mit seinen Smart Tags an, nur setzt LG nicht wie Sony auf Plastikchips sondern Aufkleber mit 25 x 25 mm und das hat durchaus seine Vorteile. Ein solcher Tag+ Aufkleber liegt jedem Optimus L7 bei. Nachträglich kann man leider bisher keine nachbestellen und auch die dazu benötigte App, auf dem L7 vorinstalliert, kann man nicht nachträglich installieren. Wie schon die Sony SmartTag App, läuft such Tag+ sicher auf allen Smartphones mit NFC.

Im Moment beschränkt sich die App auf vier verschiedene Modis, wobei man aber leider keine weiteren hinzufügen kann. Dafür kann man die vorhandenen nach belieben ändern und seine Einstellungen auf den Chip schreiben. Und das funktioniert sehr einfach, aber leider sind die Funktionen im Moment noch nicht sehr umfangreich. Das wird sich aber sicher im Laufe der Zeit ändern.

Man wählt irgendein Profil zur Bearbeitung aus und kann dann diverse Funktionen aktivieren oder deaktivieren lassen. Das kann z.B. auch eine App sein.

Und das habe ich gleich mal in diversen Situationen getestet. Im „Schlafmodus“ habe ich alles so belassen wie voreingestellt, also WLAN aus, Stummschaltung außer das bei mir noch die Wecker App automatisch gestartet werden soll. Den Aufkleber habe ich auf meinem Nachttisch provisorisch befestigt.

Sobald man nun das Handy in einem Bereich um 10 cm in die Nähe des Aufkleber bringt, ertönt eine kurze Bestätigung für die Erkennung und das Profil wird aktiviert. Jetzt klingen 10 cm ja nicht gerade viel und genau da liegt der Vorteil von Aufklebern gegenüber diesen Chips wie von Sony genutzt. Diesen Aufkleber könnte man z.B. in eine Ladeschale kleben, wenn das Handy dort über Nacht geladen wird oder direkt auf den Nachttisch, wenn das Handy wie bei mir einfach lose herumliegt.

Der nächste Versuch im Auto und da habe ich den Aufkleber in meine Exogear Exomount Halter geklebt. L7 rein und pling wird GPS aktiviert, WLAN deaktiviert und der Car-Modus gestartet.

Und so könnte man sich einen dieser Aufkleber am Arbeitsplatz aufkleben, in der Umkleide seines Sportvereins, zu Hause irgendwo im Hausflur oder wo auch immer.

In meinen Augen sind diese Aufkleber flexibler einsetzbar, da sie nicht verloren gehen können wie diese Sony Tags, was aber auch gleichzeitig der Nachteil von Aufklebern ist. Einmal aufgeklebt bekommt man sie nicht mehr so ohne weiteres entfernt. Es sei denn, man befestigt den Sticker per Teasfilm und lässt ihn dabei auf seinem Träger. Eine tolle Sache, bei der ich gespannt bin, wie sich diese entwickeln wird und hoffentlich macht LG die dazu gehörende App öffentlich per Store verfügbar und bietet zeitnah die Sticker zum Kauf an.

Wie bereits im zweiten Teil des Test kurz angesprochen, habe ich natürlich auch mal die SmartShare App ausprobiert. Hier können Inhalte vom Handy per WLAN auf verbundene Geräte wie einen Fernseher gestreamt werden. Leider funktioniert das nur mit Videos, Fotos und Musik. Surfen, Spielen oder YouTube Videos auf dem Fernseher schauen funktioniert darüber nicht. Dafür ist die Einrichtung in Sekunden erledigt. Quelle auswählen, Ziele suchen lassen, auswählen, fertig und funktioniert.

Telefonfunktion:

Ja, telefonieren kann man auch mit einem Optimus L7. Zumindest einigermaßen, denn interessanterweise habe ich seit der Nutzung des L7 immer wieder Verbindungsabbrüche. Da ich so etwas von eplus mittlerweile leider schon gewohnt bin, habe ich es erst einmal auf den Provider geschoben. Da meine Frau aber auch eplus nutzt und derlei Probleme bei ihr aktuell nicht auftreten, habe ich versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Dafür habe ich mehrere Minuten mit dem One X oder Galaxy Nexus telefoniert, aufgelegt und dann direkt im Anschluss mit dem L7 dieselbe Person noch einmal angerufen. Und siehe da. Mit dem L7 brachen die Gespräche immer wieder ab. Zwar nicht immer, aber schon so oft, das es auffällt und am Ende richtig ärgerlich wurde.

Das das L7 ein paar Probleme mit seiner Leistung hat, darüber habe ich ja nun mehrfach gesprochen. Hier kommt es extrem zum Vorschein.

Man wird angerufen. Das L7 wacht aus dem Standby auf und man möchte das Gespräch annehmen. Dafür zieht man den Ring nach oben. Eigentlich. Denn wenn man dieses tut, kann es durchaus sein, das sich mal rein gar nichts tut. Das Handy bimmelt föhlich weiter und man selber zieht sich einen Wolf, bis dann entweder der Anrufer aufgibt oder das L7 irgendwann mal genug Reserven frei hat, um das Telefonat anzunehmen.

Klingt jetzt vielleicht ein wenig hart und übertrieben, aber das ist leider nicht nur ein- oder zweimal passiert sondern in 90% der Fälle. Wenn man Glück hat und das Telefon klingelt bei aktivier Nutzung des Telefons, gibt es dieses Problem nicht. Grünen Button antippen und telefonieren. So wie es sich eben gehört.

Sollte man dann wirklich einmal zum telefonieren kommen, dann klingt das ganz ok. Ein wenig blechern, aber dafür kaum Hintergrundgeräusche, die man aber nur hört, wenn es wirklich sehr leise ist. Ein Echo oder Hall ist auch dann nicht zu hören.

Telefonate über eine Freisprechanlage waren zu jeder Zeit gut bis sehr gut verständlich, aber auch hier gibt es die genannten Probleme bei der Rufannahme.

Somit bleibt eigentlich nur die Schlussfolgerung das LG hier dringend nachbessern muss, denn das scheint wirklich ein reines Firmware Problem zu sein.

Teil 5 – Langzeiterfahrungen und Fazit

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Peter W.

5 Kommentare zu „LG P700 Optimus L7 im Test – Teil 4 Klang, Verbindungen und Telefonfunktion“

  1. Das kann ich bestätigen. Nervt einfach nur wenn man nicht mal die Grundfunktionen eines Smartphones nutzen kann. Da kommt immer der neidische Blick auf das Arc S meiner Frau, welches alle Funktionen mit einem Fingerstreich erledigt. Wahrscheilich werde ich, obwohl mir die Oberfläche von LG super gefällt, mir nicht nochmal eines holen. Was momentan von Sony kommt sagt mir ebend mehr zu.
    Kann zumindestens die Grundfunktionen ohne Probleme….

  2. So, mal eine wichtig Info!!!

    Hast du zufälliger Weise wie ich gleich deine eigene Speicherkarte reingetan?
    Falls ja nehm bitte mal ne andere Formatier sie neu und schau mal auf den Speed?!

    Also bei mir rennt das Ding jetzt so wie ich es mir vorgestellt habe.Sicherlich gibt es hier und da noch leichte Hänger, jedoch jedes andere SingelCore reagiert da genauso!

    Wäre nett wenn du dazu mal ein Feedback geben könntest ob das auch bei dir so ist?!

    Danke Mika

    1.  Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und so habe ich mal eine frische 8GB Karte heraus gekramt und formatiert. Geändert hat sich leider nichts. Es laggt nach wie vor und schlimmer, als je zuvor. Also habe ich die radikale Methode angewandt.

      Ich habe nach und nach Apps desinstalliert. Zu Beginn hatte ich 38 Apps nachträglich installiert, darunter solche riesigen Apps wie den Navigon Navigator, Instagram usw.

      Und siehe da, je mehr ich von denen deinstalliert habe, lief es schneller und schneller. Als ich die Größten davon deinstalliert hatte, rannte es plötzlich…

  3. ich weiß nicht ob ich nach der langen Zeit hier jetzt noch auf Antwort hoffen kann, aber trotzdem stelle ich meine Frage nun mal, vielleicht kann mir ja doch noch jemand behilflich sein. Also, ich habe ein Lg p700 geschenkt bekommen. So weit ist alles gut. Nur frage ich mich, was ich tun muss, damit die w-lan verbindung konstant bestehen bleibt. Jedesmal wenn ich das Handy weglege, geht es auch aus dem w-lan raus. Also sobald es im Standby-modus ist. Was kann ich nun machen, damit das nicht mehr passiert? Lg..

    1. Hi, das ist extra so gemacht und auch gut so. Würde deine WLAN Verbindung permanent bestehen, hättest keine Freude a Akku. Dann wäre nach 2 vielleicht 3 Stunden der Akku komplett leer. Dieses abschalten des WLAN machen mittlerweile so gut wie alle modernen Smartphones. Aber sie trennen sich nicht komplett. Sobald eine Nachricht reinkommt, woher auch immer, wird die Verbindung kurz aufgebaut, die Nachricht abgeholt und dann wieder getrennt. Das ist zumindest mal eine ganz, ganz kurze Erklärung.

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