Ainol Novo 7 Venus im Dauertest – Teil 2 – Android inkl. ROOT, durchschnittliche Performance aber ein Spitzen-Display

Ainol Novo 7 Venus Display (2)Das Ainol Novo 7 Venus hat einiges zu bieten. Neben unangenehmen Überraschungen wie einem schwächeren Prozessor wie angekündigt gibt es mittlerweile ein Firmware Update, welches offensichtlich die angezogene Handbremse löst. Und für mich völlig überraschend ist das Display wirklich mehr als sehenswert. Aber der Reihe nach…


Übersicht
Teil 1 – das Unboxing und der erste etwas enttäuschende Eindruck

Betriebssystem:

Ainol Novo 7 Version

Erfreulicherweise hat Ainol die Android Oberfläche so gut wie unberührt gelassen. Somit gibt es ein nahezu cleanes Android 4.1.1 Jelly Bean. Es gibt zwar ein paar vorinstallierte Apps, aber das hat sich mittlerweile erledigt.

Ein Leser hat mich auf ein bereit stehendes Firmware Update aufmerksam gemacht (vielen Dank dafür). Also bin ich auf die Suche gegangen und habe auf der komplett in chinesisch gehaltenen Homepage nach einem Update gesucht und auch gefunden. Mit dem über 300 MB großen Update wurde die Version vom  10. Januar 2013 und eine vom 31. Januar 2013 erneuert. Und die hat einiges bewirkt.

Zuerst einmal sind etliche der sowieso schon sehr wenigen vorinstallierten Apps verschwunden. Unter anderem auch der ES Explorer und ES Taskmanager, die man noch auf den Screenshots sieht. An der Android Version 4.1.1 Jelly Bean hat sich nichts geändert. Dieses etwas bescheuerte Wallpaper ist leider auch geblieben, kann aber problemlos geändert werden.

Ansonsten ist wirklich alles Stock-Android wie der Fachmann sagen würde.

Eine Anleitung zum Firmware Update eines Ainol Tablet ist schon in Arbeit.

Ainol Novo 7 Venus Apps

Aber jetzt kommts. Wer mal den Screenshot von eben mal genauer anschaut, wird dort eine App „Superuser“ sehen. Eben diese hat man nur, wenn ein Androide gerootet wurde.

Das Ainol Novo 7 Venus ist vom Werk aus gerootet!!!

Kein Witz. Selbst die aktuelle Firmware ist bereits vom Werk aus gerootet. Hatte ich in dieser Form auch noch nicht. Für 99,8% der Menschheit ist der Root-Zugriff unwichtig, ein Gruppe von 0,19% bildet sich ein, den zu brauchen und die restlichen 0,01% wollen wirklich und wissen damit etwas anzufangen. Hier ein Beweisfoto und ich habe es wirklich nicht selber gerootet:

Ainol Novo 7 Venus Root

Leistung & Performance:

Seit der ersten Inbetriebnahme war ich ein wenig entsetzt, wie sehr die ganze Kiste, trotz Quad-Core Prozessor, hängt. Als ich dann herausgefunden habe, dass statt 1,5 GHz pro Kern „nur“ 1,2 GHz anliegen sah die Sache schon ein bisschen anders aus. Hier scheint man bewusst  oder unbewusst falsche Angaben gemacht zu haben. Ärgerlich auf jeden Fall, aber von Betrug will ich nicht reden. Zumindest nicht bei den Shops und anderen Blogs. Hier hat jeder vom anderen falsch abgeschrieben. Trotzdem war es dem Nexus 7 (Testbericht) mit seinem 1,3 GHz Quad-Core hoffnungslos unterlegen. Ich war sogar schon so weit zu sagen, dass selbst ein Acer Iconia B1 (Testbericht) mit seinem 1,2 GHz Dual-Core Prozessor flotter zu Werke geht.

Ainol Novo 7 Venus Prozessor (2)

Seit dem Firmwareupdate flutscht es erheblich besser. Zwar nicht so flüssig wie man essich wünscht, aber nun kann man das Venus wirklich nutzen und auch mal ein Spielchen wagen. Allerdings halte ich diesen im Teil 1 beschriebenen Screenshot mit den 10801 Antutu Punkten nach wie vor für eine Fälschung. Denn auch nach dem Update haben sich die Punktzahlen bei den Benchmarks nur unwesentlich verändert. Antutu hat es von 5660 auf jetzt 5830 Punkte gehievt, der Quadrant von 2599 auf 2703, der Vellamo von 940 auf 951 Punkte. Nur beim NenaMark 2 gab es ein sattes Plus und das merkt man auch beim Zocken. Von 32,4 fps kommt man jetzt auf 39,8 fps.

Zahlen sind halt nur Zahlen. Wichtig ist, was vorne rauskommt. Und so flitzen nun auch die Renner in Need for Speed Most Wanted vernünftig über die Strecke und der JetSki in Riptide GP vermittelt einen guten Eindruck der Geschwindigkeit. So macht es Spaß und so soll es sein.

Interessant ist hierbei aber die Tatsache, dass das Acer Iconia B1 in allen Benschmarks wesentlich besser abschneidet. Nur zur Erinnerung. Das B1 kostet gerade einmal 99 € und bietet nur einen Dual-Core Prozessor. Nur beim NenaMark 2 muss es im direkten Verglich zum Ainol novo 7 Venus mit 20,4 fps Federn lassen, aber davon merkt man halt nichts.

Noch mal zum Verständnis. Das Venus ist nicht mehr so eine lahme Krücke wie noch vor ein paar Tagen. Das Update hat einiges gebracht, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Ih glaube auch nicht, dass es am Prozessor liegt. Eher am Zusammenspiel von allen Komponenten und gerade in Sachen Firmware kann Ainol sicher noch ein bisschen was heraus holen.

Display:

Mittlerweile sind wir ja wirklich einiges von den Herstellern gewohnt. Vor allem was die Ablesbarkeit der Displays im Freien angeht. Meistens mutierten diese zu waschechten Schminkspiegeln. Bedienen oder irgendwas Ablesen? Nada…geht nix. Also waren meine Erwartungen bei der Venus nicht gerade hoch. Aber dann…Ainol Novo 7 Venus Display (1)

Das Artikelbild zeigt das Venus Display im Freien bei strahlenden Sonnenschein. Ja genau. Da erkennt man noch was. Das gibt es nicht oft.

Wie viele andere auch, wird hier ein stinknormales IPS Display mit 1280 x 800 Pixel verbaut. Von der Auflösung her ist es mit dem des Nexus 7 identisch. Beide bieten satte 215 ppi. Und ist das Display nun schlechter als das den Platzhirsches Nexus 7? Nein. Absolut nicht.

Farben werden wirklich sehr schön und lebendig wiedergegeben ohne zu übertreiben. Kontrast und Schärfe? Einwandfrei. Einziger Wehrmutstropfen sind ein paar Lichthöfe am linken Rand. Aber die stören wirklich nur, wenn es stockfinster ist und man in schwarzes Bild anschaut. Also eher selten.

Ebenfalls über jeden Zweifel erhaben sind die erzielbaren Blickwinkel. Genau hier zieht das Acer Iconia B1 gnadenlos den Kürzeren. Beim Venus kann von eigentlich allen Seiten aufs Display schauen. Beim B1 ist das nicht gegeben.

Ainol Novo 7 Venus Display (9)

Leider verfügt das Venus über keine automatische Helligkeitsregelung, so dass man es entweder fest einstellen muss, oder immer wieder nachregulieren muss.

Ebooks lesen? Kein Thema. Gestochen scharf lässt es die Augen auch nach Stunden nicht ermüden.

Aber eine klitzekleine Kleinigkeit will ich dann doch noch zum Display loswerden. Es lässt sich zwar gut bedienen, aber hier ist das Nexus 7 einen Tick präziser. Es gibt zwar keine Phantomeingaben, aber es kann durchaus mal vorkommen, dass man einen Button zweimal drücken muss, bis dieser das tut, was er soll.

Alles in allem hat Ainol in Sachen Display ins richtige Regal gegriffen.

Wäre der Prozessor noch einen Ticken flotter unterwegs, dann hätte sich das Bild zum Novo 7 Venus innerhalb von wenigen Tagen komplett gewendet. Weg vom Beinahe-Flop, hin zum Geheimtipp. So bleibt es also spannend, wie es sich in den nächsten Tagen verhält.

Teil 3 – der Akku und der WLAN Bug aber dafür ein richtig guter Klang

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Peter W.

3 Kommentare zu „Ainol Novo 7 Venus im Dauertest – Teil 2 – Android inkl. ROOT, durchschnittliche Performance aber ein Spitzen-Display“

  1. Sind scheinbar etliche „China“tablets, die seit 4.1 ab Werk gerootet sind.

    Mein Trekstor SurfTab ventos 8 (welches Chinatablet dahintersteckt hab ich vergessen und finde es auch gard nicht, meine auch ein Ainol) ist auch seit 4.1 werksgerootet.

  2. Warte auf Teil 3 und sehnlichst auf ein HowTo für das Firmware Upgrade.. Ich glaube in dem Teil steckt weitaus mehr Leistung, als im Augenblick geboten. Ließt sich bisher wunderbar, weiter so 🙂 Toller ‚Blog‘!

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