Akkukapazität ist durch nichts zu ersetzen, außer durch noch mehr Akkukapazität. Eine alte Weisheit aus Ägypten….oder so ähnlich. Ist ja auch egal. Fakt ist, dass wir heutzutage mächtige Akkus brauchen, um mit unseren Boliden über den Tag zu kommen. Beim ASUS ZenFone Max ist der Name Programm oder besser gesagt. Der Akku ist echt Max. Aber kann es auch in den anderen Punkten punkten? Das klärt der Dauertest schonungslos.
.2Das sich bei der Entwicklung der Akkus nach wie vor nichts tut, ist hinlänglich bekannt. Techniken zum schnellen Laden ist ja schon ganz toll, aber leider setzt jeder Hersteller mal wieder auf eigene Systeme und die sind untereinander nicht kompatibel. Oder sie sind an Hardware gebunden wie Quick Charge. Eine tolle Technik, die leider nur in ein paar Qualcomm Prozessoren zu finden ist. Also muss man das Pferd von hinten aufzäumen. Dickere Akkus. Bislang kann man Smartphones mit Akkus jenseits der 4000 mAh an einer Hand abzählen und kennen tut man Hersteller wie Gionee oder Innos auch nicht wirklich, aber nun kommt mit dem ZenFone Max ein weiteres hinzu. Satte 5000 mAh wirft es in die Waagschale und das verspricht sehr lange Laufzeiten. Aber auch sonst hat dieses Phablet einiges zu bieten. Zumindest auf dem Papier.
Bevor es mit dem eigentlichen Dauertest los geht, zunächst einmal kurz die wichtigsten technischen Daten zum Kandidaten:
- Dual-SIM (Micro / Micro)
- Android 6.0.1 Marshmallow
- ASUS ZenUI 2.0
- 5,5″ IPS Display mit 1280 x 720 Pixel
- 267 ppi
- Gorilla Glass 4
- 1,2 GHz Snapdragon 410 64bit Quad-Core Prozessor
- Adreno 306 GPU
- 2 GB RAM
- 16 GB interner Speicher
- microSD Speicherkarte bis 128 GB
- 13 Megapixel Kamera mit Laser-Autofokus und Dual-Tone-LED Blitz
- 5 Weitwinkel Megapixel Frontkamera
- LTE Cat.4 (bis zu 150/50 MBit/s)
- WLAN 802.11 b/g/n
- Wi-Fi Direct
- USB-OTG
- Bluetooth 4.0
- GPS / GLONASS
- Powerbank-Funktion
- 156 x 77,5 x 10,55 mm
- 202 g
- 5000 mAh (nicht wechselbar)
Produktseite: asus.com/de/ZenFone-Max
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: asus.com/ZenFoneMax_DE.pdf
Das ASUS ZenFone Max ZC550KL ist in den Farben Schwarz und Weiß ab 219 € im Handel erhältlich.
Übersicht:
- Unboxing
- Verarbeitung und Ausstattung
- Betriebssystem und Leistung
- Display
- Kamera
- Akku
- Konnektivität
- Klang
- Fazit
Unboxing:
Der Karton des ZenFone Max ist hübsch bunt und beinhaltet folgendes:
- ASUS ZenFone Max
- 1A / 5V Netzteil
- Micro-USB Kabel
- USB-OTG Kabel
- Kurzanleitung
Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass zum Laden des riesigen 5000 mAh Akkus des Max nur ein Ladegerät mit mickrigen 1A beigelegt ist. Damit dauert das Laden ewig. Es hätte schon 2A sein können. Ein Headset gibt es nicht.
Verarbeitung und Ausstattung:
Ehrlich gesagt ist das ZenFone Max keine Schönheit. Also es ist nicht hässlich, aber schlicht, gewöhnlich ja fast schon bieder. Das einzige Highlight ist vielleicht noch die Rückseite. Ansonsten sticht es aus der Masse eigentlich nicht hervor. Natürlich ist es wegen seines üppigst dimensionierten 5000 mAh Akku vergleichsweise schwer und dick. Dabei gibt es eine einfache Gleichung:
Großer Akku = dickes und schweres Handy
Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern, daher ist beim Max alles im Rahmen. Obwohl das ZenFone Max überwiegend aus Plastik besteht, fühlt es sich nicht billig an. Ganz im Gegenteil. Durch das abgerundete Design liegt es gut in der Hand. Das abnehmbare Backcover ist dank seiner Lederähnlichen Struktur einigermaßen rutschfest und sitzt bombenfest. Unter der Abdeckung verbergen sich die beiden Fächer für die Simkarten im Micro Format und noch ein dritter Schacht für die microSD Speicherkarte. Somit ist das ASUS ZenFone Max eines der ganz wenigen Geräte, die Dual-SIM bieten und noch zusätzlich den Speicher erweitern können. Wichtig zu wissen, dass zwar beide Simkarten LTE unterstützen, aber immer nur eine davon dieses auch nutzen kann. Die zweite Simkarte wird nur GPRS bekommen. Und das ZenFone Max ist ein Dual-SIM Standby Gerät. Was das genau bedeutet, habe ich hier beschrieben -> Link
An der Front oben links die beiden Sensoren für Helligkeit und Annäherung, der Lautsprecher für Telefonate, die Benachrichtigungs-LED und die Linse der Frontkamera. Richtige Tasten gibt es nicht. Ihre Softtouch Kollegen sind unterhalb des Displays zu finden. Am unteren befindet sich mittig die Micro-USB 2.0 Buchse und daneben eines der beiden Mikrofone. Bei der Micro-Buchse muss man darauf achten, dass sie doch sehr tief drin sitzt. Einige Kabel mit zu kurzem Stecker könnten (und werden) bei einer kleinen Berührung herausrutschen. Links außen ist frei, am oberen Rand befindet sich die 3,5 mm Headsetbuchse. Rechts außen dann noch die einteilige Lautstärke-Taste und direkt darunter die Power-Taste. Beide besitzen eine leichte Riffelung und sehr gute Druckpunkte. Auch klappern sie nicht.
Das Backcover sieht aus wie Leder ist aber aus Plastik und hat eine leicht gummiartige Beschichtung. Unten sind beinahe über die gesamte Breite Löcher zu sehen, die man für einen riesigen Lautsprecher halten könnte. Leider ist nur rechts ca. 1/5 der Länge ein Lautsprecher abgedeckt. Die restlichen Bohrungen sind nur Zierde ohne Funktion. Mittig und minimal erhaben die Linse der Hauptkamera. Drum herum angesiedelt der Dual-Tone LED-Blitz, das zweite Mikrofon und der Laser-Autofokus.
Und hier der bei mir obligatorische Größenvergleich:
- Huawei Mate S (Testbericht)
- Huawei P9 Plus
- Huawei GX8 (Testbericht)
- Sony Xperia Z5 Premium
- iPhone 6 Plus (Testbericht)
- Samsung Galaxy S7 Edge (Testbericht)
Betriebssystem und Leistung:
Mitten im Dauertest, genauer gesagt am 8. Juni 2016 wurde das fast 1,2 GB große Update auf Android 6.0.1 Marshmallow per OTA zur Verfügung gestellt und ich habe es direkt installiert. Somit ist man schon mal auf der aktuellen Seite. Soweit so gut. Von den 16 GB Speicher sind direkt nach dem ersten Start noch exakt 7,10 GB frei. Das ist erschreckend wenig, aber wenn man sich mal ein wenig umschaut, wird man ganz schnell sehen, warum es so wenig ist.
Das ZenFone Max ist komplett zugemüllt mit unzähligen Apps. Da ist ja selbst Sony noch als zurückhaltend zu bezeichnen und die galten bei mir bislang als die absoluten Bloatware-Könige. Zwar fragt das Max beim ersten Start höflich nach, welche Drittanbieter Apps man gerne noch so haben möchte, aber selbst wenn man gar keine nimmt, ist das Smartphone bis oben hin voll damit. Sogar fragwürdige Apps wie der Clean Master von der noch fragwürdigeren Firma Cheetah Mobile haben es bis zur Vorinstallation geschafft. Zum Glück kann man derartigen Dreck direkt deinstallieren. Das gilt übrigens auch für alle ASUS-eigenen Apps. Egal ob die Kontakte App, Kalender, Kamera, ZenUI Oberfläche, Galerie oder was auch immer. Das sind alles eigene Apps, die man durch eigene Apps problemlos ersetzen kann. Das ist wiederum sehr löblich und lässt einem wirklich die freie Wahl, was man wofür einsetzen möchte.
Das gilt auch für die ZenUI Oberfläche. Die von Huawei ist ja schon genial, aber ASUS schießt hier echt den Vogel ab und das im positiven Sinne. Der ZenUI Launcher ist ein richtig erwachsener ala Nova. Man kann alles ändern und seinen Wünschen anpassen. Es ist echt nicht weniger, als bei meinem Nova Launcher inkl. unzähligen Themes, Icons, Wallpaper und weiß der Kuckuck noch was. Hier kann man sich wirklich nach herzenslust austoben. Aber nicht nur das. Auch die Sicherheit wird groß geschrieben. Es gibt einen Startmanager, über den man sehr genau einrichten kann, welche App beim Start direkt mit gestartet wird und welche auch noch im Standby laufen darf. Selbstverständlich auch eine sehr gute Rechtevergabe und Benachrichtigungsmanager.
Mit dem ASUS-Manager hat man die wichtigsten Funktionen im Überblick. Hierüber kann man auch mal ordentlich aufräumen, was auch öfter mal nötig wird, denn so angepasst die Oberfläche auch ist, so schwerfällig läuft sie auch. Leider.
Der mit 1,2 GHz getaktete Snapdragon 410 Prozessor ist leider etwas unterdimensioniert. Das gesamte System hängt oft sekundenlang oder stürzt gnadenlos ab. Ich bin ja durchaus leidensfähig, aber das ZenFone Max markiert für mich die Spitze im negativen Sinne. Mehrmals täglich habe ich das gute Stück neu starten müssen, damit es überhaupt wieder vernünftig läuft. Den RAM oder Speicher aufräumen hat immer nur kurzzeitig geholfen. Das ist auch mit dem Marshmallow Update nur unwesentlich besser geworden. Hier zeigt sich ziemlich deutlich, dass viele Möglichkeiten und Funktionen auch negative Auswirkungen auf die Performance haben können. Nur zur Klarstellung. Alle meine Testgeräte sind exakt identisch eingerichtet. Die Apps sind immer die gleichen, genauso die Einstellungen. Somit kann ich sehr gut vergleichen und das kaum besser ausgestattete Honor 5X (Testbericht), welches ich privat nutze wenn ich mal kein Testgerät habe, ist deutlich performanter und flüssiger.
Bei einfachen Spielen geht es noch ganz gut, aber bei anspruchsvollen Spielen wie GT Racing 2 ist das Ruckeln deutlich bemerkbar und macht auch Dauer keinen Spaß. Das ist halt der Preis für die Maximierung der Akkulaufzeit.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- AnTuTu: 25869
- Base X Mark: 3955 / 1830
- Basemark OS II: 611 / 1054 / 775 / 315 / 542
- CF-Bench: 24535 / 26577 / 25760
- Epic Citadel: 54,2 fps (High Quality)
- Epic Citadel: 28,6 fps (Ultra High Quality)
- Epic Citadel: 54,4 fps (High Performance)
- Geekbench 3: 490 / 1456
- Icestorm Sing Shot: 52
- Icestorm Unlimited: 4291
- Icestorm Extreme: 2621
- Icestorm: 5225
- NenaMark 2: 53,6 fps
- Octane 2.0 Score: 2780
- Quadrant Standard: 19068
- Sunspider Browser Benchmark (Chrome): 1820,4 ms
- PC Mark Work Performance: 3327
- PC Mark Storage Score: 1627
- Vellamo: 1447 / 846 / 1954
Display:
Das IPS Display bringt es auf 5,5″ wodurch es zur Gattung der Phablets gehört. Allerdings nur mit einer Auflösung von 1280 x 720 Pixel, also HD und nicht Full-HD. Die Pixeldichte entspricht daher 267 ppi. Wie so oft erkennt man keinen wirklichen Unterschied ob nun HD oder Full-HD. Zumindest nicht wir normalen Nutzer. Zwar sind bei maximaler Vergrößerung durchaus Treppenbildungen an den Buchstaben und Zahlen zu sehen, aber wer schon so vergrößern muss, wird das auch bei einem Full-HD Display bemerken. Im normalen Gebrauch sieht man wie gesagt keinen wirklichen Unterschied. Die Farben kommen gut rüber, aber die Kontraste hätten ruhig etwas kräftiger ausfallen können. In den Displayeinstellungen kann man sich die Farbtemperatur individuell einstellen. Für eine erhöhte Empfindlichkeit kann der Handschumodus aktiviert werden und wem das Display zu groß wird, die Einhandbedienung. Dann genügt es die Home-Taste zweimal zu drücken, um den Displayinhalt zu verkleinern.
Um es vor Kratzer zu schützen ist das Display durch Gorilla Glass 4 geschützt. Die automatische Helligkeitregelung arbeitet eher unzuverlässig. Zu oft wird die Helligkeit einfach auf das absolute Minimum herunter geregelt. Was nachts ok ist, wird am Tage oft genug zum Problem. Denn man sieht schlicht nichts mehr, weil zu dunkel. Funktioniert es aber mal, dann kann das Display im Freien bei Sonnenschein absolut überzeugen.
Etwas negativ fällt aber noch auf, dass sich die Farben relativ schnell verändern, sobald man nicht mehr frontal auf das Display schaut. Ein Effekt, den ich so schon lange nicht mehr gesehen habe. Dachte das wäre mittlerweile kein Thema mehr.
Kamera:
Die Hauptkamera des Asus Zenfone Max bietet 13 Megapixel für die Hauptkamera auf und derer 5 an der Frontkamera. Das Kameramenü sollte niemanden vor Rätsel stellen. Etwas irritiert ist man zu Beginn aber das Icon unten links, welches eine Eule, oder besser gesagt, deren Augen, darstellen soll. Das ist der extra Nachtmodus, auf den ich gleich noch zu sprechen komme. Unten links, diese vier kleinen Rechtecke, bringt uns zu den Motivprogrammen. Davon gibt es einige. Sogar einen QR-Scanner. Es sind schon ein paar lustige dabei, mit denen das Fotografieren durchaus Spaß macht. Profis werden wohl direkt den vorhandenen Manuellen Modus aktivieren und sich wohlfühlen.
Wie so oft, spielen auch beim Max die Bedingungen die Hauptrolle. Bei Sonnenschein gelingen wirklich tolle Fotos mit einer natürlichen Farbdarstellung, sehr guter Schärfe und knackigen Kontrasten. Selbst bei maximaler Vergrößerung sind einzelne Blätter an den Bäumen noch gut erkennbar. Das hat mich wirklich positiv überrascht. Je bedeckter der Himmel bzw. schlechter die Beleuchtung in Räumen, umso stärker wird das Bildrauschen. Ist zwar völlig normal, aber ich bilde mir ein, dass dieser Effekt beim Max etwas deutlicher als bei der Konkurrenz wie dem Honor 5X (Testbericht) auftritt.
So ein Laser-Autofokus leistet schon beim LG G4 (Testbericht) hervorragende Arbeit, also waren meine Erwartungen diesbezüglich schon etwas höher als bei einer Kamera mit einem normalen Fokus. Beim ZenFone Max hat er mich nicht enttäuscht. Zwar reagiert er nicht so pfeilschnell wie beim LG G4, aber selbst wenn man sehr nahe an das Motiv heran geht, macht die Kamerra entsprechend scharfe Fotos. Nachts bietet einem die Kamera den Nachtmodus an. Erkennbar durch eine Eule und diese Option hat es in sich. Einmal aktiviert, gelingen sogar nachts richtig gute Aufnahmen. Die Frontkamera konnte mich trotz Weitwinkel nicht wirklich überzeugen. Zu dunkel, starkes Bildrauschen und an den Rändern zu unscharf. Mal für ein schnelles Whatsapp Selfie ok, aber mehr auch nicht. Videos in Full-HD wissen dagegen wieder zu gefallen, auch wenn der Ton etwas dumpf rüber kommt.
Was aber absolut negativ auffällt, sind die teils unendlich langen Sekunden vom Drücken des Auslösers, bis das Foto dann auch gemacht wird. Das dauert mitunter mehrere Sekunden. Kein Witz. Ich habe Fotos von bewegten Objekten wie z.B. Autos gemacht, die schon lange weg waren, bis die Kamera ausgelöst wurde. Schöne Schnappschüsse mit dem ZenFone Max? Keine Chance. So gut die Qualität der Fotos auch ist. Man produziert unmengen Ausschuss. Bis ich die Testbilder beisammen hatte, waren viele Fotos und noch mehr Nerven nötig. Auch das Update auf Android 6.0 Marshmallow hat da nichts gebracht.
Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link
Akku:
5000…das ist doch mal eine Ansage. Exakt 5000 mAh speichert der fest verbaute Akku des ZenFone Max und damit wird das Teil zu einem echten Dauerläufer. Allerdings verstehe ich nicht, warum man dem Max nur ein mickriges 1A Netzteil beilegt. Damit lädt man fast 6 Stunden von 0 auf 100%. Es gibt nicht einmal eine Unterstützung für Quick Charge oder Fast Charge. Daher wäre mindestens ein 2A Netzteil Pflicht gewesen.
Laut Homepage und Beschreibung kann das ZenFone Max in Stromnot geratene Handys oder Tablets aufladen, also als Powerbank fungieren. Eigens dafür liegt auch ein extra Adapter bei. Kurios ist aber, dass ich es nie geschafft habe, damit ein anderes Gerät zu laden. Im Gegenteil. Das ZenFone Max hat sich den Saft bei dem anderen Handy geklaut. Also das genaue Gegenteil. Keine Ahnung, woran das liegt. Es funktioniert einfach nicht.
Wie immer nutze ich das Testgerät mit immer der gleichen Konfiguration. WLAN, Bluetooth, Sync und GPS immer aktiv. Das Display auf 75% Helligkeit mit Automatik und die Abschaltung bei 5 Minuten. Das Smartphone habe ich eigentlich ständig in der Hand. Würde mich selbst als Heavyuser bezeichnen. Ich bin mit meinem Nutzungsverhalten immer ganz locker über den Tag gekommen. Meistens hatte ich zum Schlafen gehen immer noch 30 oder 40% Akku übrig. Das Maximum waren knapp 30 Stunden, wie man auf dem Screenshot unten sehen kann. Zum Screenshot gehört eine Screen-On Time von 6 Stunden und 44 Minuten. Wie immer sollen solche Angaben nur eine Richtschnur darstellen und keine definierten Werte. Dafür ist das eigene Nutzungsverhalten mit Surfen im Netz, Bilder und Videos schauen, Netzempfang usw. viel zu unterschiedlich.
Der Energiesparmodus ist ziemlich umfassend. Es gibt insgesamt 5 Energiesparmodis von Leistung, Energie sparen, Supersparmodus oder einem angepassten Modus, bei dem man selber bestimmen kann, was wann abgeschaltet bzw. eingeschränkt wird. Damit man Akkufressern auf die Schliche kommt, überwacht das Max die Apps im Hintergrund und meldet, sobald eine App negativ auffällt. Dann kann man entscheiden, ob diese App weiter im Hintergrund laufen darf, oder im Standby gestoppt wird.
Beim PC Mark Akkutest kommt es auf sagenhafte 16 Stunden und 41 Minuten. Im AnTuTu Akkutest auf 23911 Punkte und im Geekbench Akkutest erreicht es nach 13 Stunden und 41 Minuten eie Punktzahl von 5473 Punkten.
Konnektivität:
Als eines der wenigen Smartphones auf dem Markt, besitzt das ZenFone Max insgesamt drei Schächte unter dem Akkudeckel. Einmal den für die Speichererweiterung per microSD Speicherkarte und dann noch für zwei Simkarten. In den Einstellungen kann man genau einstellen, welche Simkarte wofür zuständig sein soll. Erfreulicherweise unterstützen beide Schächte LTE, allerdings kann immer nur eine davon auch per LTE ins Netz gehen. Die andere Simkarte muss sich dann mit 2G begnügen. Weiterhin ist das ZenFone Max ein Dual-SIM Standby Gerät. Was das genau bedeutet, habe ich hier beschrieben -> Link
Das WLAN funkt nach 802.11 b/g/n Standard und leider nur im 2,4 GHz Band. Dafür gibt es Wi-Fi Direct und dieses sogar mit einem Schnellstart-Shortcurt. So kann man Fotos und Videos in sekundenschnelle auf einen Smart-TV streamen. Funktioniert hervorragend und möchte ich heutzutage nicht mehr missen, zumal man das Max auf Wunsch direkt als Server konfigurieren kann. Und durch die Unterstützung von OTG inkl. mitgelieferten Adapter kann das Max auch direkt von USB Sticks streamen. Bluetoothverbindungen werden schnell aufgebaut und sicher gehalten. Hierbei gab es keine Auffälligkeiten.
In Punkto GPS gab es dann aber doch noch was negatives zu berichten. Zwar wurde das Signal sehr schnell gefunden, aber die Verbindung ging sehr oft verloren. Und das nicht nur kurzzeitig, sondern auch mal über mehrere Minuten bis hin zu gar keinem Empfang mehr. Nicht einmal das Aus- oder Einschalten von GPS brachte Besserung. Sehr schade, denn so taugt das ZenFone Max nur bedingt zum navigieren und das ist eine Funktion, die ich täglich mehrfach nutze und auch brauche.
Klang:
Dreht man das ZenFone Max einmal um, fallen einem direkt die vielen Löcher am unteren Ende auf. Das muss der Lautsprecher sein. Man…der muss ja riesig sein und deswegen ordentlich bumms haben. Schön wärs. Als die ersten Takte meiner Playlist mit allerlei Testmusik anklingen, schaue ich direkt nach, ob da nichts verstopft ist. Das klingt total dünn. Wobei klingen fast schon übertrieben ist. Die Töne dümpeln vor sich hin. Also runter mit dem Akkudeckel und sofort sieht man, warum der Klang so grottig ist. Gerade einmal 1/5 der Länge ist wirklich Lautsprecher. Die restlichen Löcher sind Fake. Ohne Funktion. Bass? Nicht vorhanden? Dafür passen wenigstens die Mitten und Höhen einigermaßen zusammen. Aber so richtig gut klingen tut es nicht. Zudem ist es verdammt leise. Sogar mir und das will schon was heißen.
Das der Lautsprecher zu leise ist, betrifft auch den Lautsprecher für Telefonate. Selbst bei maximaler Lautstärke muss man schon genau hinhören, wenn es um einen herum mal etwas unruhiger sein sollte. Unruhig sage ich bewusst, denn wenn es wirklich laut wird wie z.B. an einer Straße oder gar einem Bahnhof, dann hört man schlicht nichts mehr. Eine totale Pleite.
Fazit:
Das ASUS ZenFone Max ist nicht gerade hübsch, die Performance eher mau, die Kamera langsam, das GPS eher selten vorhanden aber der Akku ist echt der Knaller. Aber reicht das für das Gütesiegel? Natürlich nicht, denn was hilft mir der ewige Akku, wenn ich das Gerät vor Wut an die Wand geworfen habe? Auch wenn das vielleicht mein letztes ASUS Testgerät war, kann und werde ich keine Kaufempfehlung aussprechen. Leider hat auch das Update auf Android 6.0 Marshmallow keine Besserung gebracht. Sehr, sehr schade, denn ASUS kann durchaus tolle Smartphones bauen. Aber hier ist der Akkuausdauer einfach zu viel geopfert worden.
Alternativen? Allen voran das Honor 5X (Testbericht), welches mittlerweile schon für knapp 180 € zu haben ist. Zwar nicht so überragend von der Akkulaufzeit wie das Max, aber preislich absolut konkurrenzfähig und ebenbürtig. Wer wirklich auf den Akku schaut, muss schon etwas länger nach einer Alternative suchen. Vielleicht noch das Huawei P8 Max, welches ich aber selbst nicht getestet habe oder wer es exotisch mag, dass Elephone P8000 oder UleFone Power. Erheblich teurer, um Längen besser ausgestattet aber auch größer ist das Huawei Mate 8 (Testbericht).
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ASUS zenFone Max
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Kurzfassung
+ hervorragende Akkulaufzeit
+ Dual-SIM und noch eine Speicherkarte
+ gutes Handling
+ ordentliche Kamera
+ ZenUI mit vielen Anpassungsmöglichkeiten
– etwas zu schwer
– miese Performance
– zu viele unnötige Apps
– Probleme beim GPS Empfang
– keine Schnellladefunktion