Das Neue iPad 3 im Dauertest Teil 5 – der Vergleich mit dem iPad 2

Der vielleicht spannendste Vergleich für das neue iPad der 3. Generation ist wohl der mit dem Vorgänger, also dem iPad 2. Durch die Preissenkung ist es für viele in bezahlbare Regionen vorgerückt und gerade die 400 € Klasse ist bei Tablets irgendwie eine Art Schallmauer. So stellen sich viele Interessenten die ganz einfache Frage, ob denn nicht auch ein iPad 2 für den normalen Nutzer ausreicht, oder ob man nicht doch ein wenig länger sparen soll, um das iPad 3 zu kaufen. Dieser Frage wollen wir im nun folgenden Fünften Teil nachgehen…

Teil 1 – Unboxing und der erste Eindruck
Teil 2 – erste Erfahrungen zum Akku, Leistung und Display
Teil 3 – der Vergleich mit dem Samsung Galaxy Tab 7.7
Teil 4 – der Vergleich mit dem Samsung Galaxy Tab 10.1N

Wie man sicher mitbekommen hat, sind die Änderungen beim neuen iPad nicht so radikal ausgefallen, wie von vielen gehofft und ohne sich jetzt in technischen Kleinstdetails zu verrennen sei hier nur das Wichtigste kurz erläutert.

Laut dem Datenblatt hat sich zwar am Takt des 1 GHz Dual-Core Prozessor nichts verändert, aber durch den neuen erheblich potenteren Grafikprozessor soll er flotter sein. Der RAM hat sich von 512 MB auf 1 GB verdoppelt und über das Display muss man wohl keine weiteren Worte verlieren.

Bei Apple direkt bekommt man leider nur noch die 16GB Varianten des iPad 2, aber bei diversen Shops wie z.B. Gravis und natürlich ebay und Co. man man noch die 32er oder 64GB bekommen.

Hier nun die aktuellen Preise (Stand 29.03.2012)

iPad 2 16GB Wifi: 399 €
iPad (3. Gen) 16GB WiFi: 479 €

iPad 2 16GB Wifi + 3G: 519 €
iPad (3. Gen) 16GB WiFi + 3G: 599 €

iPad 2 32GB Wifi: 449 €
iPad (3. Gen) 32GB WiFi: 579 €

iPad 2 32GB Wifi: + 3G: 549 €
iPad (3. Gen) 32GB WiFi + 3G: 699 €

iPad 2 64GB Wifi: 529 €
iPad (3. Gen) 64GB WiFi: 679 €

iPad 2 64GB Wifi: + 3G: 649 €
iPad (3. Gen) 64GB WiFi + 3G: 799 €

An dieser Stelle möchte ich meinem Schwager danken, der mir sein iPad 2 für den Vergleich zur Verfügung gestellt hat.

Da er sich in der Materie auskennt, war ich auf sein Urteil beim direkten Vergleich ziemlich gespannt. Stellvertretend für die „Nur-Nutzer“ Fraktion hat sich auch meine Schwester beide Kandidaten genauer angeschaut. Ihr sind technische Daten egal. Hier zählt was rauskommt und was es kostet.

Vergleich der Hardware:

Auf den ersten Blick sind beide Tablets nicht voneinander zu unterscheiden. Sie sehen völlig identisch aus. Zum Glück war das iPad 2 ein weißes und mein 3er ein schwarzes Modell. Sonst hätte meine Schwester und auch mein Schwager beim bloßen optischen Vergleich nicht sagen können, wer welches ist.

Überall wurde geschrieben, das das neue iPad dicker als das 2er sei. Laut Datenblatt wären das 8,8 mm beim iPad 2 und 9,4 mm beim iPad 3. Im Alltag bemerkt man das nicht. Aber beim Gewicht. Und das deutlich. Obwohl die 652 g (662 g beim 3G) des iPad 3 auf dem Papier gegenüber den 601 g (613 beim 3G) des iPad 2 nicht so extrem klingen, spürt man das Mehrgewicht mehr als deutlich. Allerdings empfindet man es nicht störend. Im Gegenteil. Das Neue iPad wirkt dadurch irgendwie robuster.

Nur auf dem Zweiten Blick erkennt man die größere Linse der Kamera. Diese hat jetzt 5 Megapixel, die vom Vorgänger mit mickrigen 0,3 Megapixel.

Grafik & Display:

Auch hier wird man sich wohl kaum wundern, das die Auflösung von 2048 x 1536 Pixel beim Retina Display des iPad 3 die 1024 x 768 Pixel des iPad 2 in den Schatten stellen. Aber wer jetzt glaubt, das es so extrem ist, der wird enttäuscht. Klar ist alles beim iPad 3 schärfer und kontrastreicher, aber meine Schwester musste genauer hinschauen um den Unterschied zu sehen. Nicht das sie Probleme mit ihren Augen hätte, sondern nur, weil auch das Display des iPad 2 einfach nur klasse ist. Bei der Bedienung des Touchscreen sind beide identisch. Fix und Punktgenau. Eben Apple – eben perfekt.

Übrigens wurden bei beiden für den Vergleich wieder die Displayhelligkeit auf Maximal gestellt und die automatische Helligkeit deaktiviert.

Oben ist immer das iPad 2 zu sehen, darunter das iPad 3. Wenn man sich zum Vergleich noch mal die Bilder vom Samsung Galaxy Tab 10.1N anschaut, dann ist selbst der Unterschied vom Galaxy Tab zum iPad 2 ziemlich deutlich.

Bei Texten ist es dasselbe. Beim iPad 3 gestochen scharf (Bild unten), beim iPad nur unwesentlich schlechter. Den Vergleich mit einem ebook habe ich jetzt mal ausgelassen, denn die Anzeige ist bei beiden absolut identisch, nur das es beim 3er eben etwas schärfer ist.

 

Beim Anschauen von Filmen dasselbe Bild im und das im wahrsten Sinne des Wortes. Obwohl der Grafikchip im A5X Prozessor des neuen iPad mehr Dampf haben soll, wird man das wohl erst bei Filmen zum Tragen kommen, die schon bei der Konvertierung für das Retinadisplay optimiert wurden. Stellt sich halt wieder die Frage nach dem Platzbedarf solcher Filme und ob da nicht auch „Standard“ ausreicht, der dann auch auf einem iPad 2 problemlos und in einer guten bis sehr guten Qualität abgespielt werden würden.

Kamera:

Tja, was soll man da schreiben? Ich glaube eine 0,3 Megapixel Kamera mit einer 5 Megapixel zu vergleich wäre unfair. Wobei man aber zugeben muss, das selbst diese VGA Kamera des iPad 2 bessere Bilder macht, als manches Smartphone mit erheblich mehr Megapixel.

Performance bei Spielen:

Für mich persönlich mittlerweile ein spannendes Thema, denn obwohl ich mit einem iPad für meine alltägliche Arbeit nicht zurecht komme, ist der Spaßfaktor bei anspruchsvollen Games extrem hoch. Vom iPad 3 bin ich mittlerweile ziemlich verwöhnt und es ist mittlerweile so weit, das ich auch meinem geliebten Galaxy Tab 7.7 gar nicht mehr spielen mag. Es fungiert nur noch als reines Arbeitstier. Aber wie schneidet das iPad 2 ab?

Dafür habe ich ein paar der Games installiert, die auch auf dem neuen iPad gerne spiele. Need for Speed – Hot Pursuit, Sky Gamblers: Air Supremacy und Real Racing 2 HD. Und was soll ich sagen. Sie alle laufen auch auf dem 2er einfach tadellos. Solange die Apps halt nicht für das Retina Display optimiert worden sind, erkennt man keinen Unterschied. Weder bei der Grafik, noch bei der Performance. Der Flugsimulator Air Supremacy ist einer der wenigen angepassten Apps, aber hier muss man schon sehr genau hinschauen, um wirklich nennenswerte Unterschiede zu finden. Selbst in einem Online-Wettkampf mit mächtig Getümmel am Himmel kommt das 2er nicht ins Stocken. Kurzum ein Patt in dieser Disziplin.

Klang:

Da exakt die gleiche Hardware und Software zum Einsatz kommt, gibt es keinerlei Unterschiede. Beide machen einfach nur Laune.

Akku:

Wie man in diversen Blogs und Foren lesen kann, geben sich beide Äpfel beim Thema Akku bzw. Akkulaufzeit nichts. Der mit 11065 mAh erheblich größere Akku des 3er (iPad 2 = 6930 mAh) bedeutet nicht, das sich die Laufzeit verlängert hat. Die Mehrleistung wird wohl für das Display und den Prozessor benötigt. 10 Stunden Dauerlauf sind für beide kein Thema und im normalen Einsatz kommt man locker mehrere Tage über die Runden.

Zwischenfazit:

Dieses fällt für meinen Schwager und meine Schwester ziemlich eindeutig aus. Ein iPad 3 lohnt sich nicht. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Dafür sind die Unterschiede einfach zu gering. Meine Schwester bringt das auf den Punkt. Nur für das Display mehr Geld ausgeben? Nein. Für die Kamera? Nein. Bin doch nicht bescheuert so einen riesigen Kasten vor die Nase zu halten. Dafür habe ich eine richtige Kamera.

Ich persönlich sehe das ein wenig anders.

Es lohnt sich noch nicht.

Jeden Tag kommen optimierte Apps und Games dazu und über kurz oder lang werden die Entwickler ganz gezielt für das neue Retina Display und Prozessor programmieren und dann sieht die Sache ein wenig anders aus. Natürlich nur für die Gamer. Wer ab und mal eine Runde Tetris spielt, der dürfte auch mit einem iPad 2 in Zukunft glücklich werden.

Wer aber viele Ebooks liest oder sonstwie auf ein gestochen scharfes Display wert legt, wird im iPad 2 keine Alternative finden. Aber das gilt auch nur für echte Hardcore-Ebooker. Für tägliches Lesen der Tageszeitung reicht auch ein 2er allemal aus.

Teil 6 – der Vergleich mit dem iPad 1

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Peter W.