Erfahrungsbericht zum Samsung Galaxy Note – die perfekte Symbiose aus Tablet und Smartphone? Teil 2

Weiter geht es mit Teil 2 des Alltags-Erfahrungsberichts zum Samsung N7000 Galaxy Note. Hier kommen wir jetzt zu den Punkten Bedienung, der Leistung des Prozessors und dem Android Betriebssystem inkl. der vorinstallierten Apps.

Teil 1: Unboxing, erster Eindruck und dem Vergleich mit anderen Smartphones und Tablets

Bedienung und Performance:

Es funktioniert einfach und macht einen riesigen Spaß damit zu hantieren, aber wo Licht ist, da ist natürlich auch Schatten und dieser soll nicht zu kurz kommen.

Im Moment suche ich nach einer passenden Transportmöglichkeit, denn handelsübliche Taschen sind logischerweise viel zu klein. Zum Glück hatte ich noch so eine Kunstledertasche von einem Dell Streak 5. Da passt es gerade so hinein, aber besser als nix. Zumindest fürs Erste.

Erfreulicherweise passt das Note mit seinen 5,3″ problemlos in die von mir im Auto genutzte ExoMount Halterung, so das ich diese Sorge schon mal los bin. Sieht halt schon heiß aus mit so einem riesigen Ding in der Scheibe.

Die Bedienung mit einer Hand klappt besser als gedacht, denn die wichtige Zurück-Taste liegt rechts unten und durch die normale Handhaltung kommt man direkt an den Power-Schalter. Kommt halt auf die Größe der Hand an. Bei meiner Frau klappt das nicht so gut, aber sie hat ja ein iPhone 4S…

Unterwegs mal schnell im Twitter oder Facebook vorbei schauen, Mails checken usw. also eher unspektakulärer Alltagskram klappt mit einer Hand. Schreiben mit einer Hand geht gerade so, aber ich empfehle das Gerät bei solchen Sachen mit beiden Händen im Querformat zu nutzen. Geht einfach schneller.

Während des ganzen Test gab es keinerlei Ausfälle, Hänger oder sonstige Abnormitäten. Es läuft einfach rund.

Natürlich habe ich es auch durch diverse Benachmarks gejagt und die scheinen es richtig gefordert zu haben, denn zum ersten mal wurde das Note schön warm. Aber es hielt sich in Grenzen und die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen:

Galaxy Note Galaxy S II HTC Sensation  LG Optimus 3D
CF Bench  7316  6442  5064  5291
Quadrant Standard  3650  3029  1907  2413
 Vellamo  703  –  –  764
Smartbench 2011  4445  3783  2596  2959

Zum Prozessor und seiner Leistungsfähigkeit muss man angesichts eines 1,4 GHz Dual-Core Prozessors wohl nicht viel schreiben. Für die alltägliche Arbeit mehr als ausreichend und selbst meine 32GB microSD Speicherkarte durchforstet er in Sekunden auf der Suche nach einer Datei oder beim Öffnen von Ordnern mit mehr als 2000 Dateien. Nennt man dann wohl Power satt.

Die Performance bei Games wie Asphalt 6 ist in meinen Augen mehr als ausreichend. An der Grafik ruckelt nix, alles läuft flüssig. Aber ich muss zugeben, das ich nicht so der Hardcorezocker bin und eher auf Flipper, Mahjong, Tetris usw. stehe.

Nach 4 Wochen sind auf dem Note ganze 106 Apps installiert, der interne 16GB Speicher zu 90% gefüllt und meine 32GB Speicherkarte zu 92% und ich kann immer noch keine Performanceprobleme feststellen. Es rennt wie am ersten Tag und das alles ohne irgendwelche Taskkiller oder ähnlichen Humbug.

Kurzzeitig hatte ich auch mal solche Akkusparer wie Settingprofiles oder Juice Defender ausprobiert, aber damit wurde der Akkuverbrauch nur höher anstatt niedriger.

Betriebssystem & Apps:

Geliefert wird es mit Android 2.3.5 und der von Samsung bekannten TouchWiz Oberfläche und der Firmware N7000XXKJ4, also aktuellster Stand.

Der Homescreen bietet vom Werk aus 6 Screens, kann aber beliebig erweitert und verändert werden. Im Moment weiß ich nicht, ob mir HTC Sense besser gefällt oder TouchWiz. Samsung hat es irgendwie geschafft die richtigen Widgets und Funktionen für den Homescreen einzubauen, um diesen eigentlich ohne einen anderen Launcher direkt nutzen zu können. Egal ob Twitter, Facebook, Mails, SMS, Nachrichten, Kalender, Favoriten, Wetter usw. für alles gibt es ein passendes gut gemachtes Widget.

Zudem sind alle Widgets in der Größe veränderbar, so das jeder den für sich perfekten Homescreen basteln kann.

Der Appdrawer ist Standard, scrollt in Samsung-Manier horizontal und bietet über die Menütaste die Möglichkeit der Sortierung und anlegen von eigenen Ordnern an. Neu installierte Apps landen zunächst immer am Ende und direktes verschieben innerhalb der Liste ist nicht möglich. Deinstalliert man eine „ältere“ App dann klafft eine Lücke, die leider nicht automatisch aufgefüllt wird. Ein kleines Manko, welches aber bei einer Vielzahl von Installationen und Deinstallation auf Dauer sicher ein wenig übersichtlich werden wird. Da muss man also von Zeit zu Zeit mal selber Hand anlegen und Ordnung schaffen.

Der mitgelieferte Stylus ist nicht einfach nur ein billiger Plastikstift, denn erst beim fünften mal hinsehen erkennt man einen Taster. Und der macht diesen Stift zu einem wahren Künstler. Natürlich kann man per Stift das Gerät ganz gut bedienen, aber erst wenn man die Taste drückt erwacht er zum Leben und zeigt was in ihm steckt.

So kann man z.B. mit der gedrückten Taste und absetzen und halten des Stiftes auf dem Display jederzeit einen Screenshot erstellen. So weit so unspektakulär, aber mit dem Stift kann man diesen Screenshot dann noch durch Notizen ergänzen. Echt prima gemacht und funktioniert tadellos. Und das in allen von mir genutzten Apps.

Richtig genial ist aber die Möglichkeit egal wo, ob App, Homescreen oder weiß der Geier wo eine Notiz erstellen kann. Ist man z.B. gerade bei Facebook unterwegs und muss dringend etwas notieren, drückt man am Stift die Taste und tippt doppelt auf das Display. Schwuppdiewupp hat man den Notiz Zettel vor sich.

Diese Notizen kann man über die Optionen auch gleich als Widget auf dem Homescreen anzeigen lassen und jederzeit durch antippen direkt bearbeiten. Somit werden zusätzlich Notiz-Apps unnötig.

Kennt man ja eigentlich schon vom HTC Flyer, aber dort war es nicht mal ansatzweise so perfekt gelöst.

Und ich nehme bewusst den Begriff perfekt in den Mund bzw. Tastatur, denn es funktioniert wirklich problemlos und so langsam merke ich, wie nützlich so ein Stück Plastik doch sein kann. Es gibt eine Vielzahl von Gesten, die das Schreiben oder Bedienen des Note per Stift drastisch vereinfachen. Man muss es einfach mal ausprobieren.

Sprechen wir bei der Gelegenheit doch gleich mal über die Tastatur. Auch hier eigentlich Samsung Standard, aber durch die Größe tippt man hier wirklich schnell, weil Tasten groß genug und genügend Abstand zueinander haben. Auch die Wortvorschläge passen nach ein bisschen Training. Unten rechts kann man jederzeit zwischen Tastatur und Stifteingabe umschalten und selbst beim kritzeln mit meiner üblen Handschrift liegt die Trefferquote erstaunlich hoch.

Aber auch die Sprachwahl beherrscht das Note, auch wenn diese an Siri ehrlich gesagt noch nicht heran kommt. Aber das Wichtigste funktioniert, wobei man aber erst mal alles im Kopf behalten muss, da konkrete Befehle erwartet werden…

Es gibt jede Menge vorinstallierte Apps, wie z.B. den Social-Hub, der wie der Name schon erahnen lässt, ein All-in-One-Social-Network Client darstellt. Mails, SMS, Facebook und Twitter können hier in einem Fenster (auf Wunsch auch als Widget) im Auge behalten werden. Der Browser bietet auch nur Standard, dafür aber recht schnell und mit einer hübschen Tab- und Favoritenübersicht.

Hier kann man z.B. mit zwei Fingern mal auf Display drücken und das Note kippen und et voila zoomt man munter hin und her.

Und laut ist es. Egal ob beim klingeln oder Musik hören. Mir bei maximaler Lautstärke schon zu laut, klingt dabei aber noch einigermaßen vernünftig. Aber für mich ist das nix…

Weil die Frage nach der Stärke der Vibration gekommen ist. Selbst in der Jackentasche merkt man das Vibrieren deutlich, somit dürfte es für den Alltag ausreichen.

Apropo mp3 Player…dieser verfügt über alles, was ein moderner Player so braucht. Eine Playlistenverwaltung, Anzeige von Cover, einen richtig guten Equalizer, verschiedene Klangszenarien, die man allerdings nur mit einem Kopfhörer aktivieren kann und einen verdammt guten Klang. Und das mit dem gelieferten Headset. Zwar nicht brutal laut, dafür aber einen richtig schönen satten, aber dennoch feinen Klang.

Hier mal Screenshots einiger Apps wie z.B. dem mp3 Player, Videoplayer usw.

Desweiteren habe ich mal mal den Navigon Mobile Navigator, CoPilot uind die Google Maps laufen lassen. Funktioniert soweit alles. Zumindest sind mir jetzt bis auf Kleinigkeiten bei der Anpassung an das riesige Display nichts aufgefallen.

Und jetzt zum Schatten, den man aber nicht Samsung in die Schuhe schieben kann, sondern den App Herstellern, wobei man denen halt auch ein wenig Zeit geben muss.

Die meisten von mir genutzten Apps nutzen das Display mit seinen 1280 x 800 Pixel sehr gut aus. Allen voran natürlich der Market.

Negativbeispiel ist hier mein geliebtes Plume, einer der Besten Twitterclients überhaupt. Das Galaxy Note wird von den Apps wohl als Tablet erkannt, denn im Market können nur solche Apps installiert werden, die auch für Tablets angepasst sind. Nur sind eben diese meist auf 7″ oder größer optimiert. Und so schaut es dann bei Plume aus, wenn man das Hote im Portraitmodus hält und einen Tweet anklickt…

Daneben sieht man Screenshots im Landscapemodus, der einem sofort die Tabletdarstellung zeigt.

Ich denke mal, das es in der nächsten Zeit etliche Updates bezüglich solcher neuen Displaygrößen geben wird und dann wird man hier keinen Unterschied mehr bemerken.

Beim Navigieren ist das Plus an Displaygröße sofort bemerkbar. Spätestens jetzt braucht man wirklich kein Extra Navi mehr für das Auto…

Dann habe ich mal den Standard-Browser und den xScope Browser durch den BrowserMark von Rightware gejagt, da dieser wohl so eine Art Quasistandard ist.

Völlig platt war ich dann aber von den Ergebnissen im Vergleich zum iPhone 4S:

  • Galaxy Note Stock Browser: 104464
  • Galaxy Note xScope Browser:104719
  • iPhone 4S Safari Browser: 87103

Auf den Screenshots sieht man auch mal die Ergebnisse eines Galaxy S II oder Optimus 3D…

Teil 3: Display, Kamera und Akku

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Peter W.

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