Der zweite Teil des Huawei MediaPad M2 8.0 Dauertest befasst sich mit dem Betriebssystem und der Performance. Android Lollipop wird mit der hauseigenen EmotionUI in der aktuellsten Version ausgeliefert und die hat es in sich, denn sie glänzt mit Zusatzfunktionen ohne Ende. Normalerweise bremst sowas ja den Prozessor aus. Ob das auch beim MediaPad M2 der Fall ist? Genau werde ich herausfinden.
Übersicht |
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck |
Betriebssystem:
Android 5.1.1 Lollipop gepaart mit der EMUI Oberfläche in der Version 3.1. Man kann über Herstellereigene Oberflächen kann man denken wie man will. Huawei ist für mich der einzige Hersteller, der es schafft Android mit Funktionen zu erweitern, die einem wirklich helfen und die alltägliche Arbeit erleichtern. Da die EMUI 3.1 auch beim Huawei P8 (Testbericht) zum Einsatz kommt, habe ich einige Teile aus diesem Teil des Tests übernommen, da sie völlig identisch sind. Das Update auf Android 6.0 Marshmallow ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, wird aber laut diversen Quellen kommen. Das wäre lobenswert, denn mit Updates hat es Huawei ja leider nicht so.
Von den 16 GB Speicher bleiben nach dem ersten Start und dem Update aller vorinstallierten Apps noch 8,52 GB frei zur freien Verfügung. Wer eine microSD Speicherkarte einlegt, kann in den Speichereinstellungen direkt den Standardpfad für Apps, Fotos, Videos usw. auf die Speicherkarte legen. Klappt zwar nicht bei allen Apps, aber dann auch nur deswegen, weil die es nicht unterstützen. Wie gehabt verzichtet Huawei auf Unmengen vorinstallierter Apps. Es gibt die von Google vorgeschriebenen Google Apps, dazu noch den „Tabletmanager“, „WPS Office“, eine „Wetter“ App und eine „Datensicherung“. Wer die Office App nicht benötigt, kann diese auf Wunsch deinstallieren. So weit so gut. Immer noch vorhanden sind die zahlreichen, konfigurierbaren, Schalter in der Benachrichtigungsleiste und die zahlreichen Möglichkeiten Akkufresser oder geschwätzige Apps aufzuspüren und lahm zu legen. Zu Beginn nervt es vielleicht, wenn ständig neue Meldungen kommen. Aber nach kurzer Zeit ist alles fertig eingestellt und die Meldungen nehmen sichtlich ab. Die Zeit sollte man sich dafür wirklich nehmen. Denn das M2 meldet, wenn eine App im Hintergrund läuft oder wenn eine App übermäßig viel Akku zu verbrauchen scheint. Desweiteren kann man direkt entscheiden, ob eine App in Zukunft weiterhin Push-Benachrichtigungen schicken darf oder nicht. Bei der Installation einer App wird man direkt gefragt, ob die betreffende App auch im Hintergrund laufen darf oder nicht. Wird das verneint, wird die App gnadenlos geschlossen, sobald das Tablet in den Standby geht. Und das funktioniert ganz hervorragend. Im Menü kann man im „Benachrichtigungszentrum“ sehr genau steuern, welche App wo Meldungen machen darf und wo nicht. Unter „Geschützte Apps“ kann man entscheiden, welche Apps im Hintergrund laufen dürfen und welche nicht. In den Akkueinstellungen kann man sich anzeigen lassen, welche App wie lange gelaufen und ob diese als leistungsintensiv eingestuft wurde. Ein Kandidat, der hier immer zu finden sein wird ist z.B. Facebook. Der „Tablet-Manager“ ist und bleibt aber das ultimative Tool für Android. Unter einer Oberfläche sind alle genannten Optionen direkt per Klick erreichbar. Außerdem kann hier auf Wunsch der Speicher bereinigt werden und effektiv Platz geschaffen werden. Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken wie eine Dual-Window Funktion, um mit zwei Apps zur gleichen Zeit parallel arbeiten zu können, einen richtig guten Theme-Manager, Apps können mit einem Passwort gesichert werden und vieles mehr.
Etwas unfertig wirkt der Punkt „Spracherkennung“. Hier ist zwar alles schön auf deutsch beschrieben, aber sie funktioniert nur nach Aktivierung der englischen Sprache als Systemsprache. Also total unnütz. Zumindest aktuell. In die Kategorie Gimmick fällt das „Magazin“ für den Sperrbildschirm. Hierbei kann man beliebige Fotos auswählen, die bei jedem Einschalten des Displays nach dem Zufallsprinzip ein anderes Foto anzeigt. Zieht man im Sperrbildschirm die Leiste von unten nach oben, kann man die hier gezeigten Fotos auswählen, durchblättern oder auch entfernen.
Leistung:
In Sachen Prozessor setzt man bei Huawei natürlich auf die Eigenmarke in Form des Kirin 930. Ein ausgewachsener 64bit Prozzi mit der Kraft von 8 Herzen. Vier davon werden mit 2 GHz getaktet und die anderen vier mit jeweils 1,5 GHz. Auch hier gibt es immer wieder heiße Diskussionen, ob der Kirin jetzt wirklich so viel schlechter als ein Snapdragon ist. Mir ist das völlig schnuppe, denn es spielt für mich keine Rolle, von wem der Prozessor kommt. Hauptsache ist doch, dass die Kiste vernünftig läuft. Oder eben nicht. Aber keine Panik. Im Zusammenspiel mit der Mali-T628 MP4 Grafikeinheit und 2 GB RAM wird man so schnell nicht an die Grenze kommen. Ich habe es zumindest nicht geschafft. Egal ob ich mehrere Ordner mit zusammen über 16.000 Fotos im Hintergrund von der Speicherkarte auf den internen Speicher kopiert habe und dabei noch was gespielt habe oder der Wechsel zwischen den Homescreens oder Menüs. Alles geht ruckzuck und ohne nennenswerte Verzögerung über die Bühne. Echte Zocker wird es freuen, dass bei Spielen wie Real Racing 3, Aphalt 8 oder ähnlichen prozessorlastigen Apps dem M2 nicht die Puste aufgeht. Im Gegenteil. Die Pixel rasen über das Display ohne auch nur den Hauch eines Ruckeln zu zeigen. Das Ding läuft wie geschmiert. Hier zeigen sich die Vorteile, wenn Hardware und Software aus einer Hand kommen wie bei auch bei Apple. Alles harmoniert perfekt.
Eine erwähnenswerte Erwärmung konnte ich selbst nach dem Durchlauf aller im Anschluss genannten Benchmarks, direkt hintereinander ohne Pause, nicht bemerken. Das M2 behält immer einen kühlen Kopf bzw. kühle Rückseite.
Hier noch ein paar Benchmark Ergebnisse:
- AnTuTu: 49200
- Base X Mark: 16179 / 7412
- Basemark OS II: 1116 / 2000 / 1267 / 817 / 750
- CF-Bench: 82590 / 32307 / 52420
- Epic Citadel: 42,2 fps (Ultra High Quality)
- Epic Citadel: 54,6 fps (High Quality)
- Epic Citadel: 54,3 fps (High Performance)
- Geekbench 3: 876 / 3368
- Icestorm Sing Shot: 70
- Icestorm Unimited: 12215
- Icestorm Extreme: 8179
- Icestorm: Maxed Out
- Jetstream Benchmark: 24.318
- NenaMark 2: 58,0 fps
- Quadrant Standard: 12763
- PC Mark: 4425
- Chrome Sunspider Browser Benchmark: 1330,7 ms
- Vellamo: 1934 / 1314 / 2852
→ Teil 3 – Display, Kamera und Akku
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