Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mich über die Pro und Contras der diversen Fitnesstracker ausgelassen. Trotzdem habe ich mich wieder auf die Suche nach weiteren Fitnesstrackern in der Preisklasse bis 50 € gemacht, die man in Deutschland kaufen kann, über ein Display und Pulsmesser verfügen. Gefunden habe ich das Padgene C6 Fitnessarmband. Also bestellt und getestet.
Wie so oft, habe ich auch dieses Gadget selber gekauft und nicht vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommen. Damit unterscheidet sich mein Test von vielen anderen und ich nehme ganz sicher kein Blatt vor den Mund. Mir ist egal, ob dem Hersteller mein Urteil gefällt oder nicht. Aktuell trage ich das Xiaomi Mi Band 2 (Testbericht), der für mich aktuell der Fitnesstracker mit dem besten Preis/Leistungsverhältnisses darstellt. Das Padgene C6 ist genauso teuer und ganz normal über Amazon zu haben. Knapp eine Woche habe ich das Padgene getragen und dann…aber lest selbst.
Technische Daten:
- Android und iOS
- 0,69″ OLED Display
- Pulsmesser
- wasser- und staubdicht nach IP65
- Bluetooth 4.0 LE
- Pulsmesser
- 38 x 13 x 12 mm (Tracker)
- 4,2 g (Tracker)
- 45 mAh
Produktseite: n/a
Das Padgene C6 Fitnessarmband kann bei Amazon* in den Farben Schwarz, Türkis, Gelb, Orange und Pink zum Preis ab 32,99 € gekauft werden. Es geht aber noch günstiger, weil es unter anderem auch noch unter de Namen Hunpta C6*, GoldFox C6 Premium*, gosund Fitness Tracker C6*, new-silk Road C6* oder auch FOLLOWUS C6* zu finden ist. Sie alle sind absolut identisch.
Verarbeitung und Ausstattung:
Ja, das Padgene C6 sieht dem Xiaomi Mi Band 1 bzw. 1S (Testbericht) verdammt ähnlich. Der Hauptunterschied liegt im Display des Padgene C6. Von den Abmessungen entspricht das C6 bis auf die Dicke dem Xiaomi. Auch das Armband aus TPU ist identisch und so passen die beiden Tracker auch perfekt in die Bänder des jeweiligen Konkurrenten. In der Länge ist es von 155 bis 225 mm variabel und ist komfortabel zu tragen. Der Geruch ist neutral. In der Verpackung ist neben dem Tracker noch das dazu passende Ladegerät und eine Kurzanleitung in chinesisch und englischer Sprache zu finden.
Geladen wird der herausnehmbare Tracker über zwei Pins an der einen Seite. Leider passt das Ladegerät vom 1 bzw. 1S nicht ganz, aber von der Art und Weise sind auch diese identisch. Das OLED-Display löst etwas grob auf, was aber die Ablesbarkeit die beeinträchtigt. Eher schon, dass es schon an einem einigermaßen sonnigen Tag so gut wie nicht mehr ablesbar ist. Aber dieses Problem haben viele andere Tracker auch. Unterhalb des Display befindet sich ein Touchsensor. Auf der Rückseite ist der Pulssensor zu sehen.
Etwas widersprüchlich sind die Angaben zur Wasserdichtigkeit. In der Beschreibung und diversen Bilder liest man was von Waterproof und IP65. Dieses 65 steht laut Wikipedia für Staubdichtigkeit und Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus beliebigem Winkel. In der Anleitung steht dann aber geschrieben, dass man es nicht zum duschen oder schwimmen tragen soll. Ich habe es trotzdem getan und es hat dicht gehalten.
Der Akku soll zwischen 7 und 10 Tagen durchhalten, was ich aber nicht wirklich austesten konnte.
Bedienung und App:
Die Bedienung des Trackers ist einfach. Eingeschaltet wird das C6 durch gedrückt halten der Sensortaste. Über sie schaltet man auch zwischen den Anzeigen um, kann es wieder ausschalten oder den Puls messen lassen. Die Pulsmessung läuft nicht automatisiert. Am Tracker schaltet man auf die Anzeige der Herzfrequenz um und startet die Messung durch gedrückt halten der Taste. Die Messung beginnt, sobald das gezeigte Herz anfängt zu pulsieren. Dann misst das Band so lange, bis man die Messung wieder durch gedrückt halten der Tastatur stoppt. Ein weitere Option ist über die App. Das Display zeigt die Uhrzeit im 24 Stunden Format an und den aktuellen Akkustand. Diesen allerdings eher grob. Durch Wischen oder Tippen der Sensortaste, schaltet man dann weiter zur Schrittzahl, Entfernung und Puls.
Die App heißt DayDay Band und ist für Android und iOS erhältlich. Rein optisch ist sie sehr gelungen aber die deutsche Übersetzung zaubert öfter mal ein Lächeln auf die Lippen. Aber man versteht, worum es geht und das zählt. Die Verbindung geht schnell und problemlos über die Bühne. Dann noch schnell das Profil mit den wichtigsten Daten erstellen und es kann los gehen. Eine Verbindung zu Google Fit gibt es leider nicht und Aktivitäten müssen händisch gestartet werden. Benachrichtigungen wie eingehende Anrufe oder SMS werden signalisiert und auf Wunsch auch noch Benachrichtigungen von bis zu 10 eigene Apps. Zumindest in der Theorie, denn das Band meldete sich eher selten, obwohl ich diverse Benachrichtigungen aktiviert habe. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Wecker alles andere als zuverlässig arbeitet. Gar nicht funktioniert hat das smarte Entsperren. Da weiß ich nicht einmal, was das sein soll. Genausowenig dieses Smart-Anti-Verloren. Ich kann das Band liegen lassen und mich sehr weit entfernen, ohne das sich das Band oder die App meldet. Was aber funktioniert ist das fotografieren oder besser gesagt das Auslösen der Kamera per Armband. Einfach die Hand schütteln und knips.
Alltagstest:
Was erwarte ich von einem Fitnessracker? Ganz klar, dass er präzise Schritte zählt. Und hier patzt das Padgene C6 so richtig. Damit ich vergleichbare Ergebnisse bekomme, habe ich das Mi Band 2 und das Padgene C6 zusammen an gleichen Arm getragen. Heute habe ich laut Mi Band 2 exakt 3649 Schritte mit einer Distanz von 2,7 km gemacht, was auch soweit passt. Das Pa dgene C6 zeigt 708 Schritte und 500 Meter an. Eine dezente Diskrepanz, die sich auch beim Lauftrainig zeigt. Dort habe ich als dritten Fitnesstracker noch das Runtastic Orbit am gleichen Arm dabei. Das Mi Band 2 zeigte eine Strecke von 5,98 km und 6512 Schritte. Das Padgene gerade einmal 2,3 km und 2666 Schritte. Passt hinten wie vorne nicht. Strecken werden zwar aufgezeichnet, aber da es kein eigenes GPS Modul gibt, werden diese Daten vom Handy geholt und dabei gab es die nächste Überraschung. Unsere Laufrunde ist ziemlich genau 6 km lang und eben eine Runde. Wir starten an einem Punkt und kommt dort nach ca. 1 Stunde wieder an. Die App zeigt ein wildes Hin und Her, ist also absolut unbrauchbar zumal es aus den 6 km mal eben über 37 km macht.
Die Pulsmessung funktioniert ganz gut. Auch beim Laufen oder anderen Aktivitäten liefert das Band einigermaßen korrekte Werte. Richtig Probleme gibt es leider mit dem Schlaftracker. Zwar erkennt das Band automatisch, ob man schläft oder nicht, aber oft genug wird gar nichts aufgezeichnet und wenn dann falsch. Auch hängt sich der Tracker immer wieder mal komplett auf. Es reagiert einfach auf nichts mehr. Da hilft nur noch den Tracker ins Ladegerät zu stecken und kurz zu warten. Ein weiteres No-Go sind aber die permanenten Verbindungsabbrüche. So gut wie nie kommt eine stabile Verbindung zum Handy zustande. Das nervt extrem und vermiest einem den restlichen Spaß am Padgene C6. Und deswegen habe ich es dann auch nach einer Woche nicht mehr tragen wollen.
Fazit:
Kurz und knapp. Das Padgene C6 taugt nix. Es sieht zwar ganz gut aus, funktioniert aber nicht wie es soll. Das ich mit meinen schlechten Erfahrungen nicht alleine bin, zeigen die vielen negativen Kommetare bei Amazon. Für den Preis von knapp 33 € sollte man sich gleich das Xiaomi Mi Band 2 (Testbericht) zulegen. Beim deutschen Shop tradingshenzhen.com ist es zu haben -> Link
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Padgene C6
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8/10
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4/10
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Kurzfassung
+ gute Verarbeitung
+ optisch ansprechende App für iOS und Android
+ Armbänder vom Xiaomi Mi Band 1S passen
– App mit zwhalreichen Übersetzungsfehler
– Verbindung instabil bis gar nicht möglich
– Tracker hängt sich häufig auf
– GPS Aufzeichnung nutzlos
– Schrittzähler extrem ungenau
– Distanz ebenfalls extrem ungenau
– Preis/ Leistung