Im Test – der Sony SRS-XB10 Bluetooth Lautsprecher

Im örtlichen Media Markt war letztens der Sony SRS-XB10 im Supersonderangebot und da dieser extrem kleine Bluetooth Lautsprecher doch sooo gut klingen soll, habe ich direkt gekauft und getestet.

Auch bei mydealz entstehen jedes mal  hitzige Diskussionen um den Sony SRS-XB110, sobald er mal wieder irgendwo im Angebot ist. WIe klingt der im Vergleich zum JBL Go (Testbericht), dem JKR KR-1000 (Testbericht) oder gar einen JBL Flip 4 (Testbericht)? Und jedes mal gibt es Lobeshymnen ohne Ende für den Sony. Also Zeit für einen Test. Gezahlt habe ich bei Media Markt exakt 34,99 € gezahlt.

Technische Daten Sony SRS-XB10:

  • 2 x 6W
  • 20Hz– 20kHz
  • Bluetooth 4.2
  • A2DP, AVRCP, HFP, HSP
  • NFC
  • 3,5 mm Aux-IN
  • spritzwassergeschützt nach IPX5
  • 91 x 75 mm
  • 260 g
  • 4400 mAh

Produktseite: sony.de/srs-xb10

Deutsche Bedienungsanleitung: sony.de/SRS-XB10_Anleitung.pdf

Zu haben ist der Sony SRS-XB10 bei Amazon* zum Preis von 36,99 € in den Farben Schwarz, Rot, Gelb, Grün, Blau und Weiß.

Verarbeitung und Ausstattung:

Optisch und auch technisch erinnert mich der Sony SRS-XB10 sehr stark an den Anker SoundCore Mini 2, den ich demnächst testen werde. Beide sind ähnlich aufgebaut, sind gegen Spitzwasser geschützt, bieten die Möglichkeit durch einen zweiten seiner Art zu einem Stereopaar verbunden zu werden und sind auch preislich identisch.

Durch die sehr kompakte Bauform und auch das relativ niedrige Gewicht, ist der Sony SRS-XB10 ideal für unterwegs. Nicht zuletzt wegen der pfiffigen Schlaufe. Zu Beginn denkt man sich, warum die so klobig ausfällt. Aber genau das ist der Witz, denn auf sie kann man die Box legen oder auch irgendwo aufhängen. Da die Schlaufe aus Gummi ist, entkoppelt sie die Box akustisch vom Untergrund.

Die komplette Oberfläche ist mit einer Softgrip Beschichtung überzogen. Das ist gut für das Handling und sieht auch toll aus, zieht aber Fingerabdrücke und Staub magisch an und die sind dann nur schwer zu entfernen.

Im Inneren werkelt ein einzelner Treiber mit je 46 mm Durchmesser und ein Passivradiator. Die Bedienelemente, ein Mikrofon und eine LED befinden sich am Außenrand im unteren Bereich. Dort sind unter einer etwas fummeligen Gummiabdeckung auch die Buchsen zum Laden, ein Reset-Taster und der 3,5 mm Klinkenanschluss zu finden.

Die Tasten sind nicht direkt zu sehen, bieten aber einen sehr guten Druckpunkt und die Beschriftung lässt keine Fragen offen.

Leider gibt es keine Angabe zur Kapazität des Akkus. Dieser soll aber bis zu 16 Stunden durchhalten, was ich aber nicht ganz bestätigen kann. Zumindest nicht im normalen Betrieb bei Zimmerlautstärke. Da war nach etwas über 12 Stunden Schluss mit Musik. 

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen.

Verbindung und Bedienung:

Dank NFC ist die Verbindung beim Sony SRS-XB10 ein Kinderspiel, sofern das eigene Smartphone darüber verfügt. So zumindest die Theorie. Mit meinem OnePlus 5T hat es leider nicht funktioniert, obwohl es NFC besitzt. Ich vermute mal, dass es mal wieder daran scheitert, dass OnePlus und Sony auf verschiedene NFC Standards setzen.

Ok, kein Problem, denn über Bluetooth funktioniert es immer. Wer das Glück hat und einen zweiten XB10 besitzt, kann beide sehr einfach per Knopfdruck kabellos mit einander zu einem echten Stereopaar verbinden.

Beim Einschalten, und auch beim Ausschalten, ertönen jeweils kurze Melodien. Ansonsten ist das alles in Sachen Bedienung bis auf eine Kleinigkeit unspektakulär. Und zwar muss man zum Titel vorwärts springen die Play/Pause-Taste zweimal drücken.

Die Bedienungsanleitung schweigt sich zum Thema Freisprecheinrichtung komplett aus. Hier habe ich durch probieren herausfinden können, dass man mit einem Druck auf die Play/Pause-Taste einen Anruf annehmen und auch beenden kann.

Klang:

Kommen wir zum wichtigsten Punkt bei einem Lautsprecher. Wie klingt denn der Sony SRS-XB10? Und da muss ich sagen, dass ich absolut überrascht war und zwar überaus positiv. So einer kleinen Dose traut man ja nicht wirklich was zu. Egal ob Markenhersteller oder No Name. Irgendwie hat die Physik ihre Grenzen und aus kleinen Lautsprechern kann nur kleiner Klang kommen. Von wegen. 

Dabei klingt die Box meiner Meinung nach besser, wenn man sie hinstellt anstatt auf die Schlaufe zu legen. Ein schöner satter Bass ist zu hören. Herrlich. Aus so einer kleinen Hütte. Mag man gar nicht glauben, aber es funktioniert. Irgendwie. Sony nennt es „EXTRA BASS“ und den liefert ein Passivradiator, der tiefe Frequenzen optimiert. Nicht schlecht Herr Specht.

Und auch der Rest des Frequenzbandes kann sich hören lassen. Stimmen haben das nötige Volumen und hohe Töne werden sauber reproduziert. Allerdings neigen die Höhen bei höheren Lautstärken deutlich hörbar zum übersteuern. Das gilt leider auch für den Bass. Schon ab etwas der Hälfte der maximalen Lautstärke, verzerrt der Sony SRS-XB10 deutlich hörbar und kommt an seine Grenzen.Da schlägt die Physik eben gnadenlos zurück. 

Die Box ist also eher nichts für Liebhaber der lauten Musik, sondern eher was für alle, die sich im Hintergrund bei Zimmerlautstärke oder minimal darüber beschallen lassen wollen. Wie bei mir auf der Wache im Büro. Da brauche ich es nicht laut, aber möchte schon ordentlich Bumms haben. Daher begleitet mich seit geraumer Zeit der JBL Flip 4 (Testbericht). Der ist halt doppelt so groß, schwer und teuer.

Den direkten Vergleich mit der JBL Go (Testbericht) gewinnt der Sony SRS-XB10 locker. Fülligerer Bass, mehr Volumen in den Mitten und schönere Höhen. Kurz einen besseren Klang, aber nur ein paar Euro teurer. Gegen den JKR KR-1000 (Testbericht) kommt die Sony ebenfalls an. Zumindest im normalen Modus. Sobald man die JKR aber auf den Bass- der Sourroundmodus umstellt, kommt die Sony nicht mehr mit. Hier spielt die JKR halt gnadenlos die elektronischen Tricks aus. Ob die JKR hierbei besser klingt, wage ich stark zu bezweifeln, denn hier wird nicht anderes als der Tief-und Hochton hochgedreht, was zu Lasten des Gesamtklangbild und Lautstärke geht.

Und gegen die JBL Flip 4 (Testbericht) hat die Sony dann am Ende nicht den Hauch einer Chance. Da kommen halt zum tragen, dass die JBL über zwei Lautsprecher verfügt, damit über die doppelte Membranfläche und auch mehr Volumen. Das macht sich mit noch besserem Bass und viel höherer Maximallautstärke bei gutem Klang bemerkbar. Trotz allem schlägt sich der Sony SRS-XB10 beachtlich, wenn man die Größe und Preis bedenkt. 

Im Gegensatz zu vielen anderen von mir getesteten Bluetooth Lautsprechern ist auch die Freisprechfunktion wirklich brauchbar. Kommt ein Anruf rein, wird die Musikwiedergabe gestoppt und man kann das Telefonat mit der Play-Taste annehmen. Man selber wird dabei sehr gut verstanden. Kein Rauschen oder Echo. Das Gegenüber klingt angenehm und ist gut zu verstehen. Auch hier ist selbst beim genauen Hinhören kein Echo oder ähnliches hörbar. 

Fazit:

Und ist der Sony SRS-XB10 empfehlenswert? Ja. Ohne Wenn und Aber. Sicher nur zum Beschallen der Gartenparty, aber für alles andere drinnen und draußen und das bei absolut kompakten Abmessungen. Viel kleiner, viel leichter und nicht schlechter klingend bei normalen Lautstärken. Und genau deswegen wird sie mich ab sofort auf der Wache begleiten und der JBL eingemottet. Dafür gibt es dann auch Gütesiegel.

Wer noch weitere Alternativen sucht, dem lege ich meine Bestenliste für Bluetooth Lautsprecher in verschiedenen Preisklassen ans Herz.

Peter W.
Sony SRS-XB10
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.8

Kurzfassung

+ sehr lange Akkuaufzeit
+ gute Haptik
+ spritzwassergeschützt
+ für die Größe sehr guter Klang
+ NFC
+ zwei miteinander verbinden zu Stereo möglich

– verzerrt ab mittlerer Lautstärke hörbar
– geringe Maximallautstärke

2 Kommentare zu „Im Test – der Sony SRS-XB10 Bluetooth Lautsprecher“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert