Moto X Play im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

Vierter und damit letzter Teil im Dauertest des Moto X Play. Wie klingt das gute Stück und wie sieht es mit den Verbindungsmöglichkeiten aus. Es hat ja alles an Bord, was im Moment so angesagt ist. Und am Ende mein Fazit nach über 3 Wochen der Nutzung. Ist es empfehlenswert oder nicht?

 

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Moto X Play Details (11)„Cool, das Teil hat ja Stereo-Frontlautsprecher“ war mein erster Gedanke, als ich das X Play zum ersten mal gesehen habe. Leider ein Trugschluss, denn auch wenn das zwei Lautsprechern aussieht, ist es leider nur einer. Also zur Musikwiedergabe. Dafür ist nämlich nur der untere zuständig. Der oben ist ausschließlich für Telefonate gedacht. Schade, denn das X Play hätte durchaus das Potential für eine echte Krawallschachtel gehabt.

Da der Lautsprecher etwas größer als bei vielen Konkurrenten ist, macht das X Play durchaus Laune. Bässe gibt es zwar nur begrenzt aber irgendwas macht da doch Druck. Der Mitteltonbereich neigt zum leichten „näseln“. Gerade Sängerinnen klingen etwas verschnupft, was man aber nur beim Screenshot_2015-10-04-18-07-59genauen hinhören bemerken wird. 99% der Hörer werden den minimal überzogenen Hochtonbereich lieben. Dafür gibt es kristallklare Höhen. Bei Ushers Yeah hört man die hellen Glocken im Hintergrund sehr sauber heraus. Gibt genug, teurere, Konkurrenten, bei denen die Glocken in einer Höhensuppe untergehen. Und laut ist es, wobei das natürlich immer eine persönliche Empfindung ist. Ich selber höre Musik nicht so extrem laut, aber für mich ist die maximale Lautstärke mehr als ausreichend. Meine 80 m² kann ich damit komplett und schön laut beschallen. Wer am Klang noch etwas feilen möchte, der findet in den Einstellungen für Ton & Benachrichtigung einen Punkt „Audioeffekte“. Hier kann man sich an einem 5-Band Equalizer mitsamt 5 Voreinstellungen seinen Frequenzgang zurechtbiegen.

Wenn ihr richtig fetten Klang haben wollt, dann solltet ihr euch für 15 € das Xiaomi Piston 3 Red Dot In-Ear Headset (Testbericht) holen und an das X Play anschließen. Denn dann fliegt die Kuh und das so richtig.

Bei Telefonaten gibt es am Klang nichts auszusetzen. Anrufer kommen klar und ohne Nebengeräusche im Gehör an. Man selbst wird ebenfalls gut verstanden, auch wenn es im Hintergrund mal etwas lauter zugehen sollte.

Konnektivität:

Moto X Play Screenshots (38)Das Moto X Play bietet eigentlich alles, was man sich so wünschen kann. Dual-Band WLAN, Bluetooth 4.0 LE, NFC usw. allerdings fehlt beim WLAN der ac-Standard. Ansonsten gibt es sich bei den Empfangstests keine Blöße. Von den 8 empfangbaren WLANs in meiner Umgebung findet es 4 Stück. Ich selber habe zwei drahtlose Netzwerke in der Wohnung und dabei ist mir aufgefallen, dass das X Play beim umschalten von einem in das andere WLAN etwas Probleme hat. Obwohl das eine WLAN nur noch ganz schwach empfangen wird, das andere aber mit 100%, dauert es mitunter eine halbe Ewigkeit, bis das X Play umschaltet. Das ist aber auch das Einzige. Beim Bluetooth gibt es nichts zu beanstanden. Die Bluetooth-Freisprechanlage in meinem Auto verbindet sich zuverlässig und auch die Reichweite geht in Ordnung.

Beim GPS Empfangstest gehört das X Play zwar nicht zum Spitzenfeld aber eine Genauigkeit von 10 m im Freien ist mehr als ausreichend. Der Satfix gelingt schnell und von den 20 empfangbaren Satelliten reichen 11 für diese Genauigkeit aus. In geschlossenen Räumen (meinem Wohnzimmer) sind es ebenfalls 10 Meter Genauigkeit, wobei aber schon 13 Satelliten benötigt werden.

Über die Empfangsqualitäten kann ich mich nicht wirklich äußern, da ich im Netz der Telekom unterwegs bin und mitten im Rhein-Main Gebiet wohne. Da hat man eigentlich überall Empfang und Verbindungsabbrüche hatte ich zu keinem Zeitpunkt zu beklagen. Das NFC Modul sitzt übrigens auf der Rückseite unter der Motorola Logo und funktioniert tadellos.

Ganz kurz möchte ich noch auf die von Motorola vorinstallierte App „Connect“ eingehen. Gehört ja auch zum Thema Verbindungen. Zuerst dachte ich, dass man dort alles mögliche an Verbindungen verwalten kann. Solche Sachen wie drahtloses Übertragen von Fotos, Videos oder Musik an Fernseher usw. Aber weit gefehlt. Aktuell werden da nur die Verbindungen zu Hardware von Motorola wie die Moto 360 verwaltet. Schade, denn somit ist diese App für alle nutzlos, die keine Motorola Hardware besitzen.

Fazit:

Würde ich das Moto X Play meinem besten Freund empfehlen? Ja, absolut. Aktuell ist es für knapp 336 € erhältlich und dafür bekommt man richtig viel Handy fürs Geld. Eine nahezu unberührte Androidoberfläche und die Gewissheit bei Updates wie auf Android 6.0 Marshmallow nicht außen vor zu bleiben. Ein tolles Display, ein Akku der einen so schnell nicht im Stich lässt, vernünftige Kamera, die zwar nicht für Schnappschüsse tauft, aber ansonsten wirklich tolle Fotos liefert. In Sachen Performance gibt es auch nichts zu meckern. Das alles in einem schicken Kleid verpackt, was auch noch spritzwassergeschützt ist und durch wechselbare Cover angepasst werden kann. Echte Schwächen hat das X Play nicht wirklich zu bieten.

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Peter W.

3 Kommentare zu „Moto X Play im Dauertest – Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit“

  1. Hallo Peter, würdest du das X Play dem G4 vorziehen? Ich möchte mein Phone mind. 3 Jahre nutzen können und selbst entwickelte Android Java Apps darauf laufen lassen. Ich bin Entwickler und kein Jugendlicher, der spielen will bzw. den Bloatware Müll von Samsung benötigt. Vielen Dank für deine Einschätzung! Beste Grüße, Gernot

    1. Alleine vom Preis her schon. Das X Play kostet knapp 270 €, ein G4 über 400. Von der Leistung sollte es reichen. Und das mit Bloatware bei Samsung ist Vergangenheit. Die haben nicht mehr oder weniger als die anderen

      1. Vielen lieben Dank! Siehst du noch ein anderes Gerät, das dem X Play ebenbürtig sein könnte? Die „Investitionssicherheit“ hat bei mir Vorrang.

        Noch ein Gedanke: Ich verfolge deine Seite seit längerem als praxisorientierte Objektivierung zu Chip etc.. Hast du mal darüber nachgedacht, eine Art ausgewählte Bestenliste zu erstellen – aus Käufersicht? Wenn du unterschiedl. Benutzergruppen berücksichtigen wolltest, so könntest du z.B. Business, Spieler/Cineast und Gelegenheitsanwender nehmen. Ich denke, dass eine Orientierung für viele deiner Leser sehr (!) hilfreich wäre, da du eben eine Menge Erfahrung mit den von dir getesteten Geräten gemacht hast. Chip und Co. sind leider sell-side orientiert. Da ist teuer immer gleich gut.
        Bemerkungen von dir wie z.B. zum Mate 7 als Handy des Jahres sind wirklich aussagekräftige Pointen. Das zeichnet aus!

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