Motorola Xoom 2 im Test – Teil 4 – Klangqualitäten, Verbindungsmöglichkeiten und Fazit

Das große Finale im Motorola XOOM 2 Tests. Im Vierten und Letzten Teil werden wir die Klangqualitäten überprüfen, welche Verbindungsmöglichkeiten es bietet und wie diese funktionieren und zum krönenden Abschluss das Fazit. Dabei wäre die Frage zu klären, ob es sich unser Gütesiegel verdient oder nicht.

 

Teil 1 – Unboxing und erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Bedienung und Leistung
Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Klang:

Das XOOM 2 bietet auf der Rückseite Platz für zwei Lautsprecher und die machen ordentlich Krach. Aber eben nur Krach, denn Klang ist leider anders. Zumindest was die beiden externen Lautsprecher bieten, wenn man mal ein wenig aufdrehen will. Bei niedrigen Lautstärken oder einem Headset sieht das schon ganz anders aus. Aber der Reihe nach.

Obwohl es im Menü unter „Sound“ ein extra Untermenü mit dem tollen Namen „Audioeffekte“ gibt, wir nennen so etwas schlicht Equalizer, bekommt man es einfach nicht hin, das die beiden Lautsprecher vernünftig klingen. Ganz im Gegenteil. Wer dort mal „Extremer Bass“ oder „Bass-Schlag“ einstellt, bekommt nur noch einen Brei serviert. Anhören kann und mag man sich das wirklich nicht. In den anderen Einstellungen „Ausgeglichen“, „Strahlende Höhen“ oder „Vocalizer“ wird man zwar den nervigen Bass los, aber dafür schreien einem die Höhen förmlich an. Das ist dann sogar noch unangenehmer als mit Bass. Daher kurz und knapp…wer ohne Headset Musik hören möchte, darf nicht zu hoch aufdrehen. Das macht mit dem XOOM 2 keinen wirklichen Spaß.

Mit Headset dann das genaue Gegenteil. Super Klang, mit der Beste, den ich bei einem Tablet bislang zu hören bekommen habe. Vielleicht sogar noch eine Stufe besser als beim iPad 3, welches schon verdammt gut klingt. Das macht richtig Laune, egal welcher Musikstil und das selbst bis zu hohen Pegeln. Und wer es sich so richtig geben will, dem empfehle ich ein hochwertiges Headest zum zocken. Da fliegt echt die Kuh. Einfach nur der Hammer.

Da das XOOM 2 keine Telefonfunktion besitzt, kann ich leider keine Aussage zur Klangqualität bei Telefonaten machen.

Verbindungen:

An Verbindungsmöglichkeiten bietet das XOOM 2 so einiges. Natürlich die Standards wie Bluetooth oder WLAN, ein 3G Modem ist ebenfalls an Bord, aber auch micro-HDMI sind vorhanden, micro-USB 2.0 und ein IR-Sender.

Die vorinstallierte App DiJit (kostenlos im Playstore erhältlich) macht aus dem XOOM 2 eine Universal-Fernbedienung. Zu diesem Zweck verfügt das Tablet auch am Kopfende eine IR-Schnittstelle, die man aber für anderweitige Nutzung nicht ansprechen kann. Dafür klappt das bei meinem Samsung Fernseher völlig problemlos und auf Anhieb. Was musste ich lachen, als ich die ratlosen Gesichter meiner beiden Kinder gesehen habe, weil plötzlich wie von Geisterhand das Programm umgeschaltet wurde und die eigentliche Fernbedienung lag unberührt auf dem Tisch…herrlich…

Eine weitere vorinstallierte App ist Twonky Mobile. Ein App zum Streamen vom Tablet auf einen Fernseher. Und auch das klappt mit der äußerst stabilen WLAN Verbindung einwandfrei. Fotos, Videos oder Musik im Großformat. Eine tolle Sache, die ich zukünftig öfter nutzen werde.

Per micro-HDMI verbindet man das XOOM 2 in Sekunden mit einem passenden Fernseher. In meinem Fall wieder die 51″ Samsung Glotze, auf der ich dann alles sehen konnte, was auch auf dem Tablet zu sehen war. YouTube Videos schauen, surfen oder zocken. Alles ohne irgendwelche Abbrüche oder anderweitige Störungen. Macht ebenfalls richtig Laune. Dafür braucht es halt ein extra langes HDMI Kabel.

Tethering gibt es für WLAN und Bluetooth, wobei ich nur WLAN probiert habe und auch hier gab es zu keiner Zeit Anlass zur Klage. Läuft prima, auch wenn der Akkuverbrauch verdammt hoch ist. Zum Glück hält der große Akku aber lange genug durch. Knappe 4 Stunden waren es bei mir.

Leider kann ich nicht ausprobieren, ob die USB 2.0 Buchse auch Host-fähig ist, also z.B. extrene Festplatten oder USB Sticks daran angeschlossen werden können und erkannt werden. Der bestellte Adapter ist leider immer noch nicht bei mir angekommen.

Das 3G Modem arbeitet problemlos mit verschiedensten Simkarten diverser Anbieter und auch das GPS Signal ist über jeden Zweifel erhaben. Funktioniert einfach.

In Sachen Verbindungen alles im Butter.

Fazit:

Kommen wir zum Fazit und der Frage, ob ich das Gütesiegel vergebe.

Nein, ich vergebe das Gütesiegel nicht. Warum?

Preislich bewegt sich das XOOM 2 derzeit um die 400 € in der 16GB WiFi-Only Ausführung. Für den Preis bekommt man aber auch ein Medion LifeTab P9516 mit 32 GB und eingebauten 3G Modem und viel Zubehör. Bei gleicher Ausstattung würde das XOOM 2 mit knapp 500 € zu Buche schlagen. Ok, das Motorola ist dünner und leichter, aber sonst?

Erst einmal die positiven Aspekte wie das Display, welches wirklich gut ist und schnell auf Eingaben reagiert. Die Kamera, die wirklich tolle Bilder macht, aber leider nicht wirklich ein Kaufargument für ein 10,1″ Tablet. Der Dual-Core Prozessor bringt eine ordentliche Leistung, wenn man nicht zu anspruchsvolle Apps wie Simulatoren spielen möchte. Und halt der Akku. Da kommt kaum ein Tablet mit. Erstaunlich lange 7000 mAh durchhalten und der größte Pluspunkt des XOOM 2.

Und nun die negativen Geschichten, weshalb ich unser Gütesiegel nicht vergebe.

Für den aktuellen Preis von etwas über 450 € aufwärts gibt es schon Modelle mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich. Für das XOOM 2 soll es erst im Laufe des 3. Quartal kommen und wer Motorola kennt, weiß, das man es nicht so genau nimmt mit irgendwelchen Daten für ein Update. Aber das ist nicht der Hauptgrund.

Vielmehr die Handlichkeit. Die Form ist toll und hebt sich von der Masse ab, aber es ist unhaltbar und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es macht einfach keinen Spaß das XOOM 2 über eine längere Zeit in der Hand zu halten. Dazu kommen die beiden wirklich miesen Lautsprecher. Wenn ich so ein Tablet zum Musik hören nutzen möchte, dann soll das bitte auch anständig klingen. Aber selbst bei normalen Lautstärken ist der Klang alles andere als in Ordnung. Sehr schade, denn hier bietet das Samsung Galaxy Tab 10.1N wesentlich mehr fürs Geld, auch wenn dem Samsung der HDMI Port fehlt.

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Peter W.