Move to iOS – der Umstieg von Android zum iPhone in der Praxis

Ja, ich habe es gemacht. Nach gefühlt 100 Jahren bin ich von Android zu iOS gewechselt. Im laufenden Betrieb ohne Netz und doppelten Boden. Was ich dabei erlebt habe, mit ein paar wichtigen Tipps, lest ihr hier.

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Alles begann mit einem fatalen Satz während der Aufnahme unseres Podcast. Ich als bekennender Androide von Anfang an, ja ich habe mit Android 1.0 angefangen, behauptete aus meinen vergangenen Erfahrungen mit iOS, dass es mir zu eingeengt ist. 

Überhaupt ist iOS nichts für mich, denn ich liebe die Offenheit von Android. Nein, ich brauche sie sogar. Ohne geht es gar nicht, denn ich kann nicht ohne. Dazu die unendlichen Möglichkeiten der Anpassung. Egal ob Oberfläche, Benachrichtigungen, Rechte usw. kurzum. Das alles kann Apple nicht. Dachte ich.

Nur wenige Sekunden später diese fixe Idee. Ich steige mal testweise für 2 Wochen komplett auf iOS um. Mit allem. So der Plan. Mein OnePlus 7T weicht einem iPhone, meine Huawei Watch GT2 (Testbericht) und mein TWS Headset Haylou GT2 (Testbericht) den AirPods Pro (Testbericht).

Jetzt muss man wissen, dass ich Google durch und durch bin. Ich habe alle Kontakte, Kalender, Erinnerungen, Fotos usw. schon seit Jahren bei Google und dementsprechend viele Dienste miteinander verknüpft. Ganz sicher werde ich die nicht zu Apple migrieren. Es muss bei Google bleiben. Apple hin oder her.

Und tatsächlich. Cyberport hat sich bereit erklärt mir ein iPhone 11 Pro, eine Apple Watch 5 GPS 40 mm und die AirPods Pro für den Erlebnisbericht leihweise zur Verfügung zu stellen.

Das Experiment kann also beginnen und wenige Tage später waren die drei Neuen bei mir.

Der Umstieg:

Diese Frage stellt sich jeder Umsteiger. Wie bekomme ich meine Daten von meinem Androiden auf das iPhone? Heutzutage ist das echt kein Thema mehr. Schon bei der Einrichtung fragt das iPhone (und auch alle anderen) ob man seine Daten von einem anderen Smartphone wie eben Android übertragen möchte.

Ja, das möchte ich in der Tat und es wird direkt mit der Installation der Move to iOS App angeboten. Ziemlich idiotensicher. Auf beiden Seiten die Übertragung starten und je nach Datenmenge ist nach wenigen Minuten der Umzug vollzogen.

Zumindest in der Theorie. Anruflisten, SMS, Kontakte, Kalender usw. waren wirklich mitsamt allen gespeicherte WLANs auf dem iPhone 11 Pro übertragen.

Leider fehlten sämtliche Apps. Ich hatte gehofft, das das iPhone auf meinem Androiden nach Apps sucht, diese dann im Appstore sucht und direkt installiert. Leider nein. Ich musste alle Apps händisch installieren, was aber sehr schnell geht, denn die Installation ist bei iOS gefühlt doppelt so schnell wie bei Android.




Die Einrichtung:

Die abschließende Einrichtung geht dann wirklich verdammt schnell über die Bühne. Ich habe zwar ein iPad zu Hause, aber das steuert nur die Sonos Anlage. Ansonsten nutzen wir es eigentlich nicht, von daher möchte ich jetzt nicht behaupten, dass ich mich mit Apple auskenne.

Zuerst wühlt man sich durch das Menü und sieht sehr schnell ein, dass da nicht mehr viel einzurichten ist. Noch Apple Pay aktivieren, tipp, tipp, klick und fertig eingerichtet ist es. Irgendwie fluffiger als bei Android.

Das gilt im übrigen auch für die Apple Watch. Die beiden verbinden sich und ruckzuck ist alles fertig. Auch die AirPods Pro sind in wenigen Sekunden einsatzbereit. Ganz ehrlich? Das ist bei Android ja schon einfach, aber noch schneller und einfacher als bei Apple geht echt nicht mehr. Die AirPods klappt man auf, schon erscheint auf dem iPhone eine Animation mit der Frage, ob man diese verbinden will. Bestätigen und fertig. Irre.

Markus hat im Podcast immer wieder mal erwähnt, dass er viele Apps unter iOS schöner findet und auch intuitiver zu bedienen. Mittlerweile muss ich das bestätigen. Bestes Beispiel ist LastPass. Mein Passwort Manager, den ich seit Jahren nutze.

Unter Android zickt es gerne mal herum. Da muss man oft genug händisch das Passwort eintragen, weil das automatische Ausfüllen nicht funktioniert. Oder es stürzt schlicht ab. Bei Apple ist die App mit wenigen Klicks am Start und das automatische Ausfüllen funktioniert einfach und dank Face-ID muss man nur kurz das Gesicht in die Kamera halten. Markus, du hast sowas von recht. 

Es ist alles eingerichtet und das ging schneller als erwartet. Nur dass man die Apps händisch suchen und installieren muss, war der einzige Kritikpunkt. Jetzt geht an den Alltag und der ist äußerst Akkuraubend und beinhaltet viel Display-On-Time.

Meine Erfahrungen:

Zuerst einmal muss man sich mal davon frei machen, iOS mit Android zu vergleichen. Ein Fehler, denn die allermeisten Umsteiger machen und dann lang und breit darüber referieren. Ich bin völlig offen an diesen Umstieg heran gegangen und das ist die Grundvoraussetzung, denn iOS und Android unterscheiden sich. Zum Glück.

Bei Android habe ich mich über die Jahre für meine Bedürfnisse perfekt eingerichtet. Mein Nova-Launcher war recht spärlich bestückt. Mein Homescreen bestand eigentlich nur aus einem Wetter Widget, einem Kalender Widget, einer Aufgabenliste und sechs Ordner in der unteren Leiste, in der alle Apps eingruppiert waren.

Etliche Apps erleichtern meinen Alltag. So programmiere ich meine Receiver, schaue meine Aufnahmen, höre Podcasts, und Musik, gehe mit den Google Notizen einkaufen, spiele PUBG, navigiere im Auto usw.

Also alles das, was eigentlich jeder mit einem Smartphone so macht nur eben etwas intensiver.

Und ja, Android ist wesentlich offener, was die Gestaltung des Homescreens angeht, egal was, wo, wann und mit wem zu teilen. Ja, Android bietet viel mehr Funktionen und Möglichkeiten. Aber…

…ich brauche das alles gar nicht. Ich habe sehr lange immer gedacht, dass ich mit den Einschränkungen von Apple nicht leben kann bzw. will. Aber beim genauen Hinsehen, und das kann man erst nach mehreren Tagen der ständigen Nutzung, habe ich festgestellt, dass ich diese ganzen Möglichkeiten gar nicht brauche.

Ganz im Gegenteil. Das was Apple oder besser gesagt iOS bietet, macht es schlicht perfekt. Ein kleines Beispiel ist mein Receiver. Ich habe einen von Gigablue, den ich auf Android mit mehreren Apps gesteuert habe. Direkt streamen meiner Aufnahmen von der Box oder TV schauen, vielleicht sogar von meinem Arbeitsplatz aus? Ging alles nicht. Nie, obwohl ich monatelang probiert habe.

Bei iOS gibt es mit e2RemoteLite eine App für alles. Und was soll ich sagen. Diese App hat alles voll automatisch eingerichtet. Ich musste nur meine Box finden lassen und bestätigen. Nun kann ich alles vom iPhone aus erledigen. Einfach genial.

Oder das leidige Thema Android Auto. Unser Ford Focus kann das, aber es hat genau einmal funktioniert. Seitdem nie wieder. Updates ohne Ende von Ford installiert. Nix geht. Das iPhone mal probehalber angesteckt und schwupps war alles da. Jederzeit und so oft ich will. Mal ganz abgesehen von der nahezu perfekten Integration der Apps. Es funktioniert einfach.




So kann ich die Liste beliebig fortführen wie z.B. dass ich mein OnePlus 7T eigentlich jeden zweiten Tag mal neu starten musste, weil irgendwas mal wieder nicht funktioniert hat. Das iPhone habe ich vom ersten Tag an nicht einmal neu gestartet. Es rennt nach wie vor. App Updates? Brauche ich nicht mehr. Macht iOS im Hintergrund automatisch. 

Akkulaufzeit? Ich habe das iPhone 11 Pro hier liegen. Dieses hat einen Akku mit 3046 mAh. Mein OnePlus 7T einen mit 3800 mAh. Es war für mich völlig normal am Nachmittag gegen 14 Uhr laden zu müssen. So gut wie nie kam ich über den Tag. 

Das iPhone 11 Pro nutze ich genauso wie das OnePlus 7T vorher und ich lade es erst, wenn ich ins Bett gehe und habe dann meist noch um die 15-20% Akku. Bei der gleichen intensiven Nutzung.

Achso, das Android ist dafür potenter? Schwachsinn. Ich spiele auf dem iPhone 11 Pro genauso PUBG mit maximalen Einstellungen auf dem OnePlus 7T. Nur dass das OnePlus sehr warm dabei wird und eine Stunden gut 50% Akku verbraucht hat. Das iPhone verbraucht knapp 30% und läuft genauso geschmeidig. Ich merke da absolut keinen Unterschied.

Oder ihr schaut gerne Youtube mit einem Headset? Dann kennt ihr die enormen Latenzen. Also die zeitliche Verschiebung zwischen Bild und Ton. Beim iPhone kenne ich das nicht mehr. Egal ob günstiges TWS Headset oder die AirPods Pro. Es gibt keine Latenz. Zumindest bemerke ich keine.

Oder die Google Integration. Es klingt irre und Markus hat mich darauf aufmerksam gemacht. Die sind allesamt bei iOS irgendwie besser implementiert. Völlig irre. Das fängt schon bei den Widgets im „Heute“ Bildschirm an. Das sieht einfach viel besser aus und lässt keine Wünsche offen. Meine Fotos und Videos werden immer noch direkt zu Google Fotos hochgeladen, meine Mails kommen rein und raus usw. Erschreckende Erkenntnis.

Mein Fazit:

Markus hat vollkommen Recht mit seinem Spruch: „Apple ist für Menschen, die kein Interesse an Technik haben.“ Einfach Simkarte rein und nicht mehr drum kümmern. Auch ich bin dem erlegen.

Und was soll ich sagen. Schon nach wenigen Tagen war die Entscheidung gefallen. Meine Frau und ich steigen per sofort auf iPhones um und haben uns direkt jeweils ein iPhone 11 mit 256 GB und eine Apple Watch 5 GPS bestellt. Demnächst werde ich mir noch die AirPods pro kaufen. Nicht sofort, denn unsere Bang & Olufsen Beoplay H9i (Testbericht) und Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) haben wir erst vor kurzem gekauft und funktionieren natürlich auch mit unseren iPhones.

Mein Fazit lautet daher, dass jede(r) mal diesen, vielleicht auch nur zeitweisen, Umstieg ausprobieren sollte und schauen, wie es wirklich ist. So wie ich.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Onlineshop Cyberport.de als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.)

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Peter W.

3 Kommentare zu „Move to iOS – der Umstieg von Android zum iPhone in der Praxis“

  1. Ich verstehe den Interessenkonflikt! Vielen Dank für eure Seite und für eure Zeit. Mit Werbeblocker habe ich allerdings die Möglichkeit diesen gezielt auszuschalten. Vor Werbung im Stil von „bei diesem WLAN-Repeater werden die netzbetreiber verrückt vor ärgern“ bin ich dann trotzdem geschützt und unterstütze trotzdem die Seiten, die es in meinen Augen verdient haben.

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