Nexus 6 von Motorola im Dauertest – Teil 3 – Display, Kamera und Akku

Nachdem das Nexus 6 im Dauertest bislang überzeugen konnte, wird es spannend, wie es sich im 3. Teil bei den Themen Display, Kamera und Akku schlägt. Dabei stellt sich aber heraus, dass das Nexus 6 ein richtig heftiges Displayproblem hat…

Übersicht
Teil 1 – Unboxing und Erster Eindruck
Teil 2 – Betriebssystem, Apps und Performance

Display:

Nexus 6 Display (10)Superlative gibt es beim Nexus 6 massig, so auch beim Display. Es misst 5,96″ in der Diagonalen und ist damit ein Gerät aus der Gruppe der Phablets. Aber nicht nur das. Immer wieder bekommen Menschen leuchtende Augen, wenn sie etwas von AMOLED Display lesen. Jeder kennt die knallbunten Samsung Displays, die einen mit Farben förmlich erschlagen. Ganz so krass ist es beim Nexus 6 zwar nicht (zum Glück), denn an der Farbtemperatur kann man bei einem Nexus nichts verändern. Die Mischung an Farbintensität und Kontraste liefert ein sehr schönes natürliches Bild. Nicht zu bunt, aber auch nicht die graue Maus, eben optimal. Geschützt ist dieses wertvolle Bauteil durch Gorilla Glass 3. Ich war ja ganz schlau und habe mir für mein Nexus 6 einen Schutz als Panzerglas von iProtect gekauft. Den erschütternden Erfahrungsbericht könnt ihr hier nachlesen.

Schon seit dem LG G3 (Testbericht) und Samsung Galaxy Note 4 (Testbericht) wird mit Hingabe darüber diskutiert, ob man wirklich solche QHD-Displays mit 2560 x 1440 Pixel (ergibt 493 ppi) braucht. Ich habe da meine Meinung und sehe die auch wieder beim Nexus 6 bestätigt. Einen wirklichen Vorteil gegenüber Full-HD bieten solche hohen Auflösungen im Alltag absolut nicht. Dafür gibt es keinerlei Lichthöfe an den Rändern wenn es mal dunkel ist und schwarz ist wirklich schwarz. Ist aber auch kein Wunder, denn AMOLED-Displays schalten die Beleuchtung bei der Darstellung der Farbe Schwarz einfach ab. Wo kein Licht, kann auch nichts reinleuchten. Auch bei der Blickwinkelstabilität schenken sich AMOLED und IPS Displays nichts mehr. Selbst wenn man sehr flach auf das Display schaut, ist alles noch gut erkennen. Die Gleiteigenschaften sind sehr gut und selbst mehrere Eingaben zur gleichen Zeit, z.B. beim Tippen mit mehreren Fingern, werden alle Eingaben korrekt und sehr schnell umgesetzt.

Dafür hat das Nexus 6 ein echtes Problem mit der Helligkeit. Vor allem wenn draußen die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint. Dann ist es vorbei mit der Ablesbarkeit. Zwar arbeitet die automatische Helligkeitsregelung sehr gut und schnell, aber auch die kann die mangelnde Helligkeit nicht ausmerzen. Man sieht absolut nichts mehr. Es schlimmer als bei manchem Einsteigergerät für 100 €.

Nexus 6 Display (2)

 

Kamera:

Die Nacktheit eines cleanen Android setzt sich auch bei der Kamera fort. Opulente Menüs mit zig Optionen, Filtern und anderen Spielereien sucht man bei einem Nexus traditionell vergebens. Startet man die Kamera ist da erst einmal nicht viel zu sehen. Unten der Auslösebutton und drei Punkte. Über diese gelangt man in ein Menü, in dem man solche Sachen wie HDR+ oder den Blitz aktivieren bzw. deaktivieren kann. Hier schaltet man auch zwischen Front- und Hauptkamera um. Das wars. Wischt man mal nach rechts, kann man zwischen 5 Modis umschalten. „Photo Sphere“ für 360° Aufnahmen, „Panorama“, „Fokuseffekt“, „Kamera“ und „Video“. Unten rechts dann noch ein Zahnrad für ein paar weitere Einstellungen wie die Auflösung, Geotag und Manuelle Belichtung.

Die 13 Megapixel Kamera des Nexus 6 mit ihrem Dual-LED-Blitz in Ringform liefert wirklich gute Fotos. Der Fokus arbeitet zügig, hat aber häufig Probleme richtig zu fokussieren, wenn man mal et derwas näher an ein Objekt herangeht. Dieses Problem kann man umgehen, wenn man den Modus „Fokuseffekt“ aktiviert. Dann kann man im nachhinein den Fokus korrigieren und auch mal eine gescheite Nahaufnahme bekommen. Leider ist das Nexus 6 beim Auslösen eher langsam. Ich hatte ja vorher das LG G Flex 2 (Testbericht) und da liegen Welten dazwischen. Das Nexus 6 der lahme Esel, das LG der Formel 1 Renner. Da muss nachgebessert werden. Dafür gefallen die Fotos bei guten Bedingungen mit schönen natürlichen Farben und Details. Je schlechter die Beleuchtung, desto mehr rauscht es, was aber auch logisch ist. In geschlossenen Räumen merkt man davon teilweise noch nicht viel, aber Nachts kann auch der LED-Blitz nicht genug Licht liefern. Für 08/15 Knipser wie mich, reicht es aber allemal. Das ist Jammern auf hohem Niveau. Sehr zu empfehlen ist HDR+. Damit sehen Fotos noch realistischer und vor allem lebendiger aus. Das Foto unten ist mit HDR+ gemacht worden, alle anderen ohne. Selfie-Fans werden angesichts 2 Megapixel an der Front eher schlecht bedient. Zwar sind auch hier die Farben ok, aber nur solange es wirklich sonnig ist. Schon bei bewölkten Himmel werden die Aufnahmen sichtbar schlechter.

Wie immer findet ihr alle Fotos in ihren vollen Auflösung und unbearbeitet bei Flickr -> Link

Nexus 6 Testfoto (8)

Und hier noch ein kurzes Testvideo in 1080p Full-HD aufgenommen:

Akku:

Viele denken ja beim Anblick eines Phablets dieser Größe immer, dass da ein richtig fetter Akku drin steckt, der ewig hält. Das dem nicht so ist, beweißt das Nexus 6 leider auch ein Stück weit. Mit 3220 mAh (nicht wechselbar) ist er genauso groß wie der des Samsung Galaxy Note 4 (Testbericht) und hält damit auch länger durch, aber an die 4100 mAh und die wirklich sehr guten Laufzeiten des Huawei Ascend Mate 7 (Testbericht) kommt das Nexus 6 aber nicht heran. Wie immer ist bei mit WLAN, Bluetooth, GPS, NFC, Sync und was es alles noch so gibt dauerhaft aktiviert. Ich kaufe ja nicht so ein maximal ausgestattetes Gerät zum Spaß und nutze die Möglichkeiten konsequent. Da ist mittlerweile kein Tablet besitze, nutze ich das Nexus 6 entsprechend intensiv. Dementsprechend sieht auch ein ganz typischer Akkuverlauf bei mir aus. Bei dem Screenshot unten betrug die Displayzeit 4 Stunden und 23 Minuten. Wer viel spielt oder hochauflösende Videos schaut, wird erheblich schneller an die Steckdose müssen. Denn eine Stunde Video in Full-HD haben den Akku um 16% reduziert. Für eine Stunde spielen von GT Racing 2 sind dann 18% fällig. Mit Android 5 gibt es endlich auch einen Akkusparmodus, der sich bei einem Stand von 15% meldet.

Beim Laden kann das Nexus 6 auf ganzer Linie überzeugen. Zum einen kann es kabellos durch die Qi-Unterstützung geladen werden und das mitgelieferte Quickcharge Ladegerät macht dem Akku so richtig Beine. Innerhalb von 10 Minuten gibt es 15% dazu und von 2% bis zu 100% dauert es gerade einmal 1 Stunde und 26 Minuten.

Nexus 6 Akku (2)

→ Teil 4 – Klang, Konnektivität und Fazit

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Peter W.

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