Mit den QCY T4 habe ich das neueste TWS Headset des Herstellers QCY im Test und hier könnt ihr nachlesen, was ich gut finde und was nicht.
Mittlerweile habe ich so gut wie alle QCY TWS-Headsets getestet und nun ist der aktuellste Neuzugang, das QCY T4, in meiner Mangel. Wer jetzt meint, dass so ein T4 sich zwischen dem QCY T3 (Testbericht) und dem QCY T5 (Testbericht) einreiht, ist erst einmal auf dem Holzweg.
Es scheint, als ob kreuz und quer nummeriert wird. Denn rein optisch passen die QCY T4 eher zum QCY T2C (Testbericht), was sich auch beim genauen Hinsehen bestätigt. Übrigens nutze ich auf der Wache nach wie vor die Haylou GT2 (Testbericht) für meine Podcasts und genau diese habe ich dann auch noch für den direkten Vergleich dazu geholt.
Technische Daten QCY T4:
- 6 mm Treiber
- 20 Hz – 20 kHz
- 102 ± 2dB
- 32 Ohm
- Bluetooth 5.0
- A2DP, AVRCP, HFP, HSP, SBC, AAC
- Google Assistant/ Siri
- Freisprechfunktion
- Bedienung per Tasten
- spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
- Micro-USB
- 5 g (pro Earpiece)
- 42 g (gesamt mit Case)
- 43 mAh (Earpiece)
- 400 mAh (Case)
Produktseite: jd.com/qcyt4
Englische Bedienungsanleitung: QCYT4Manual.pdf
Erhältlich ist das QCY T4 derzeit nur bei Shops wie Gearbest* mit einem Preis von 21,99 Euro und selbst dieser Preis ist noch mal von Aliexpress* mit 20,49 Euro unterboten worden. Bei Amazon konnte ich es nicht finden.
Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link
Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link
Was ich gut finde:
Wie schon bei allen anderen, gibt es bei den QCY T4 keine Beanstandungen, wenn es um die Verarbeitung geht. Die Taste ist schön groß und lässt sich sehr gut drücken, ohne dass man das sich den Ohrstöpsel beim drücken noch weiter in das Ohr drückt.
Das Case klappt mit einem schönen satten „Klack“ zu, wirkt aber alles im allen etwas billig. Eben reines Plastik, aber das ist bei allen anderen genauso.
Was ich ok finde:
In der Verpackung findet man neben zwei weiteren Aufsätzen, einem kurzen Ladekabel noch eine englische Kurzanleitung. Soweit, so normal.
Das gilt auch für die Ausstattung. Extras wie z.B. aptX oder ANC gibt es nicht. Einzig die allseits vorhandene Geräuschreduzierung für das Mikrofon wird hervorgehoben, aber wie gesagt. Das haben sie alle.
Bei den Abmessungen kann das sehr kleine Case überzeugen. Ok, das Case hat auch nur eine Kapazität von 400 mAh, was immer noch ausreichend ist, dafür ist es eben klein und verschwindet problemlos in jeder Hosentasche.
Leider gilt das nicht für die beiden Ohrstöpsel, wie ich gleich noch erläutern werden.
Wasserdicht ist das QCY T4 nicht. Wie üblich nur gegen Spritzwasser d.h. der Regenschauer oder starkes Schwitzen sind kein Problem. Nur duschen oder gar schwimmen sollte man mit ihnen nicht.
Der Akku soll bis zu 4 Stunden durchhalten und auch dieses mal hat es nicht ganz gereicht. Nach exakt 2 Stunden und 56 Minuten war der Spaß vorbei. Dabei muss man sagen, dass ich nicht sehr laut höre. Das ist schon vergleichsweise wenig, denn die kleineren Haylou T15 (Testbericht) halten genauso lang bzw. kurz.
Die Bedienung ist sehr einfach gehalten. Ok, fairerweise muss man sagen, dass solche günstigen Headsets nicht viele Funktionen haben. Durch gedrückt halten kann man das Headset ein- und ausschalten. Natürlich schalten sie sich ein, sobald man sie aus dem Case nimmt bzw. schalten sich ab, wenn man sie zurücklegt.
Einmal drücken beim Musik hören steuert Play/ Pause. Doppeltes Drücken links oder rechts springt einen Titel zurück oder vor. Die Lautstärke kann man nicht steuern.
Kommt ein Anruf rein, kann man diesen durch kurzes Drücken annehmen und durch gedrückt halten ablehnen. Während des Telefonats kann man durch gedrückt halten das Gespräch auf das Smartphone legen. Das war es auch schon.
Um das QCY T4 zurücksetzen möchte, also einen Reset durchführen, dann nimmt man beide Stöpsel aus dem Case und hält die Taste jeweils länger als 10 Sekunden gedrückt
Der Klang ist für diese Preisklasse absolut ok. Es gibt diese typische Badewannencharakteristik. Das bedeutet, dass die Bässe etwas überzogen wirken, zwar recht tief und sogar schon mit ordentlich wumms, dafür müssen sie aber perfekt sitzen und vor allem tief im Ohr. Werden viele nicht lange durchhalten. Mich eingeschlossen. Die beiden recht großen Ohrstöpsel drücken ordentlich.
Die Mitten etwas zurückhaltender, die Höhen dafür wieder überzogen. Das geht leider ein bisschen zu weit, denn mit zunehmender Lautstärke bohren sich die vorlauten Höhen mitten ins Gehirn.
Am Ende klingen die QCY T4 schlechter als die genannten Haylou GT2 (Testbericht) oder die Haylou T15 (Testbericht). Das ist aber wie schon eingangs erwähnt mein ganz persönlicher Höreindruck.
Was ich nicht gut finde:
Die des Vorgängers QCY T2C (Testbericht) waren im direkten Vergleich zum Haylou GT2 (Testbericht) oder den Haylou T15 (Testbericht) schon sehr groß.
Die des QCY T4 sind sogar noch etwas größer und schwerer. Ich habe mit meinen 1,90 Meter schon ordentlich große Ohren, aber selbst bei mir halten sie eher schlecht. Auch auf der Couch sitzend muss ich die beiden tief in das Ohr schieben, damit sie einigermaßen halt.
Mehr als einmal sind sie mir beim Spielen von PUBG Mobile ohne zutun aus dem Ohr gefallen. Einfach nur beim Sitzen. Beim Sport war es ein Desaster und nach 2 Minuten habe ich sie raus genommen. Schon beim ersten Jumping Jack sind mir beide herausgefallen. Seilspringen braucht man gar nicht erst anfangen und auch beim Powerwalking auf dem Laufband fallen die ständig heraus.
Die Verbindung ist auch so ein Problem. Nicht immer wird die Verbindung hergestellt, wenn man es aus dem Case nimmt. Ich musste des öfteren einen der beiden Ohrstöpsel manuell einschalten. Auch die Reichweite lässt überraschenderweise zu wünschen übrig. Bin ich so von QCY gar nicht gewohnt. Keines der vielen hatte bisher solche Probleme.
Das geht teilweise so weit, dass die Verbindung abbricht, obwohl man beide Ohrstöpsel im Ohr hat und das Case bei sich. Hatte ich schon ewig nicht mehr.
Die Latenz ist dieses mal auch deutlich stärker wahrnehmbar. Auch das kann QCY eigentlich besser.
Auf mehreren Seiten von QCY sieht man eine App, die ich aber nirgends finden kann. Auch eine Anfrage beim Support ist bislang nicht beantwortet worden. Ich gehe davon aus, dass es die App nur in China gibt. Mit ihr kann man die Bedienung ändern, was durchaus interessant sein könnte.
Fazit:
Ist das QCY T4 empfehlendwert? Kurz und knapp. Nein. Die Ohrstöpsel sind zu groß und halten schlecht. Der Klang ist nicht so prickelnd und mit der Verbindung gibt es immer wieder Probleme. Da gibt es genug Alternativen zum gleichen Preis, die ich weiter oben bzw. im Text verlinkt habe.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.
QCY T4
Kurzfassung
+ sehr kompakt
+ gute Akkulaufzeit
+ gute Tastenbedienung
– schlechte Verbindung
– schlechter Halt