Testbericht Sony Ericsson Xperia ray – Teil 4 Update auf Android 4.0 (IceCreamSandwich)

Sony Ericsson Xperia™ rayHier kommt der vierte Testteil zum Sony Ercisson Xperia™ ray. Moment, der vierte Teil? Das Fazit war doch schon vor Monaten im dritten Teil genannt worden. Soweit alles richtig, doch Sony Mobile will für sämtliche, in 2011 erschienenen Xperia™ Modelle, ein Update auf Android 4.0 (IceCreamSandwich) bereitstellen (wir berichteten) und beim Xperia™ ray ist es jetzt soweit (wir berichteten), in den ersten Regionen wird das Update verteilt. Deshalb werden wir das Gerät noch einmal neu bewerten.

Hier die bisherigen Teile in der …

Übersicht:

Teil 1: „Das Unpacking und die ersten Eindrücke
Teil 2: „Das Design, die Verarbeitung & Ausstattung, das Display und die Apps
Teil 3: „Kamera, Audio, Telefonie und Fazit

Was ist neu?

Lassen wir doch dazu Sony Mobile selbst (auf Englisch) zu Wort kommen:

Im Lockscreen kann man jetzt die Wiedergabe von MP3-Dateien steuern – und das ohne zusätzliche App.

Das Pull-down Menü läßt sich jetzt im Lockscreen herunterziehen, um Statusmeldungen, SMS oder verpaßte Anrufe sehen zu können. Durch wischen nach Links lassen sich einzelne Meldungen entfernen.

Neben dem Datum ist ein Einstellungs-Menü-Icon, wenn man da drauf drückt kommt man direkt vom Lockscreen in die Einstellungen und kann dort Veränderungen vornehmen.

Das Einstellungsmenü wurde komplett umgestaltet und häufig benutzte Menüpunkte sind nach oben gekommen (siehe Screenshot).

Wer keine Datenflat hat kann nun hier einstellen, wann sämtliche (Daten-)Verbindungen gekappt werden sollen.

Im Lockscreen kann nun durch wischen nach Links das neue Face-Unlock benutzt werden (wenn es denn eingeschaltet worden ist und das Gerät eine Kamera nach vorne besitzt) bzw. man aktiviert die Kamera, die nach ca. 2 Sekunden zum Fotografieren bereit ist.

Im (Web-)Browser kann man nun mehrere Tabs öffnen und zwischen denen hin- und herschalten. Durch drücken der Menü-Taste kann man jetzt die Seite für späteres Lesen, während man Offline ist, speichern oder sich die Seite als Desktop-Version anfordern – als Standard ist die mobile Version eingestellt.

Hat man mehrere E-Mail Konten, so kann das Gerät diese nun kombinieren und mit nur der Standard E-Mail App handhaben.

Wenn ein Anruf hereinkommt, den man nicht annehmen kann, so ist es nun durch wischen nach oben möglich, dem Anrufer eine SMS mit Standard-Absagetest zukommen zu lassen. Eigene Absagetexte lassen sich in den Einstellungen hinzufügen.

Das Widget-Auswahlmenü wurde umgestaltet und Widgets lassen sich jetzt in der Größe ändern.

Apps lassen sich jetzt abschalten, um die Akku-Lebensdauer zu erhöhen. Allerdings scheint es nicht möglich zu sein, eigene Apps dieser Liste hinzuzufügen, so daß man auf Apps von Drittanbietern (wie z.B. „App Quarantine ROOT/FREEZE„) zurückgreifen muß, wenn man die Liste erweitern will.

Außerdem wurde die Screenshot-Funktion verlegt. Anstatt länger den Ein-/Aus-Schalter zu drücken muß man unter Android 4.0 nun gleichzeitig die Leiser-Taste und den Ein-/Aus-Schalter drücken.

Das Design wurde natürlich dem Standard-IceCreamSandwich Design angepaßt, aber das ist nur eine optische Veränderung.

Wer übrigens mehr über die technischen Unterschiede zwischen Gingerbread und IceCreamSandwich erfahren möchte, dem sei folgender (englischer) Sony Mobile Developer Blogeintrag „Learn about the technical differences between Gingerbread and ICS“ ans Herz gelegt. Dort wird (auf Englisch) beschrieben, was sich „unter der Haube“ so alles verändert hat.

Apps

Sony hat auch mit dem Update wieder ein paar (ungewollte) Apps vorinstalliert – sog. “Bloatware” – die da u.a. wären:

  • Demo Bonsai Blast [Spiele Demo]
  • Demo Guitar Here Warriors of […] [Spiele Demo]
  • DJ Hero Mobile [Spiel]
  • Gehirnjogging Deluxe Demo [Spiele Demo]
  • LiveWare™ Manager
  • NeoReader [Barcode- und QR-Reader]
  • PlayNow™ [Sony Mobile Market]
  • Spiele abrufen [?]
  • Telmap Navigator [Navigation]
  • WMTBAM [?]

Die meisten Apps lassen sich zum Glück deinstallieren, leider jedoch nicht alle (sofern man das Gerät nicht gerootet hat, was aber unter Android 4.0 zum Glück kein Problem darstellt).

Was aber auffällt ist, daß das Gerät bei Spielen – und ich habe es mit Angry Birds sowie Cut the rope und Where’s my Water? ausprobiert – ganz leicht ruckelt, was noch mit Android 2.3.4 (Gingerbread) nicht der Fall war.

Ansonsten gibt es außer kleinen optischen Veränderungen nichts weiter zu bemerken.

Das neue Fazit

Und nun zum wohl interessantesten Punkt für alle: Lohnt sich das Update auf IceCreamSandwich? Die Antwort muß ich zweigeteilt geben.

  1. Wer auf die neuen Features von Android 4.0 nicht verzichten kann, der soll das Gerät ruhig updaten, wer aber …
  2. … sein Gerät nur als Gameboy- Ersatz benutzt und nur manchmal damit telefoniert, der soll lieber weiterhin Gingerbread drauf lassen.

Mein persönliches Fazit ist, daß das Update nicht unbedingt notwendig ist, da man – bis auf das Face-Unlock – alle Features auch unter Gingerbread nutzen kann, wenn auch manchmal etwas komplizierter oder nur unter Zuhilfenahme von Drittanbieter-Apps.

Von daher bekommt es für mich nicht das Gütesiegel und ich frage mich wirklich, warum Sony Mobile so lange gebraucht hat, ICS für dieses Gerät umzusetzen, da der Quellcode seit dem 14.11.2011 für alle verfügbar war.

Wie seht Ihr das? Werdet Ihr Euer Gerät updaten?