Testbericht Sony Xperia S: Sonys erstes “Flaggschiff” Teil 3 – Display, Apps und Kamera

In Teil 2 des Testberichts wurde ich gebeten, näher auf die vorinstallierten Apps einzugehen. Dem möchte ich gerne nachkommen und auch ein paar Testfotos vom Display sowie der eingebauten 12 Megapixel Kamera nachliefern.

Die älteren Teile findet Ihr unter …
Teil 1: Unboxing und erster Eindruck
Teil 2: Prozessor, Display, Betriebssystem & Apps

Verarbeitung

Die Abdeckung der HDMI- und der micro-USB sind an einem so dünnen „Faden“ angebracht, daß ich befürchte, diese werden – bei intensiver Nutzung – sehr schnell abfallen. Aber seht selbst:

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Hier sollte sich Sony unbedingt eine bessere Lösung einfallen lassen, schließlich kostet das Gerät fast 500 Euro!

Display

Hier unsere vier Testbilder:

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Sehr schön erkennt man auf allen die LED, die rot leuchtet und damit anzeigt, daß das Gerät gerade geladen wird. Diese LED wird auch genutzt, um anzuzeigen, daß das Gerät geladen ist bzw. wenn man einen Anruf verpaßt oder eine E-Mail/SMS noch nicht gelesen hat. Meiner Meinung nach hätte man diese weglassen und statt dessen den durchsichtigen Streifen – das Markenzeichen der Sony Xperia™ NXT Geräte – unterhalb des Displays nutzen sollen.

Die Farben wirken klar und brilliant und selbst feinste Linien sind zu erkennen. Schade, daß ich kein iPhone 4(S) besitze, ein direkter Vergleich wäre sicher interessant, da das Xperia™ S mit 342 ppi eine höhere Pixeldichte als das iPhone mit 326 ppi besitzt.

Mein Gerät zeigt übrigens keinen Gelb-Stich, wie einige User bei Xperia-Blog berichteten.

Die 4,3 Zoll sind (für mich) immer noch zu klein, um vernünftig auf der Display-Tastatur zu tippen – aber das liegt wohl an mir, da mir das selbst bei meinem Motorola Xoom™ mit 10 Zoll nicht so wirklich Freude macht. Ich brauche in den Fingern das Feedback, wenn ich eine Taste getroffen und getippt habe. Trotz haptischem Feedback ist das – bei einer Display-Tastatur – noch keinem Smartphone oder Tablet bei mir gelungen.

Zum Surfen und schnell mal News oder neue Testberichte bei Mobi-Test zu lesen, reichen die 4,3 Zoll aber sehr gut aus und Artikel lassen sich dank der Pixeldichte auch ohne Pinch-to-zoom und scrollen problemlos lesen.

Apps

Hier – auf Wunsch – nochmal die Liste der vorinstallierten Apps, diesmal inklusive einer kurzen Erklärung.

  • Football Downloads – darüber lassen sich Klingeltöne und Desktop-Hintergründe der UEFA Champions League herunterladen
  • Let’s start PS Store – darüber läßt sich PS pocket – der PlayStation Store – herunterladen und installieren
  • LiveWare™ Manager – verwaltet, wie sich das Gerät verhalten soll, wenn man ein Headset oder Ladegerät anschließt, z.B. welche App gestartet werden soll
  • McAfee Security – Anti-Viren-Software (wer braucht sowas, wenn man sich VOR dem Installieren einer App durchliest, welche Rechte sie haben will? Deinstalliert)
  • Music Unlimited – das Musik-Kauf- und Download-Portal von Sony
  • NeoReader – entschlüsselt QR-Codes
  • PlayNow™ – das Sony App- und Themes-Kauf- und Download-Portal von Sony
  • Recommender – „empfiehlt“ Apps, Games und Filme, die man kaufen sollte
  • Timescape™ – zeigt Facebook- und Twitter-Meldungen in nur einer einzigen App an
  • TrackID™ – Song-Identifikation (vergleichbar mit SoundHound)
  • Video Unlimited – das Video-Miet-Portal von Sony
  • Wisepilot – Navi-Software (nur ein paar Tage kostenlos nutzbar!)

Glücklicherweise lassen sich die meisten vorinstallierten Apps löschen, bis auf LiveWare™ Manager, PlayNow™, Timescape™ und Video Unlimited.

Danke des großen Speichers ist es kein Problem, viele Apps gleichzeitig zu installieren.

Kennt einer eine App, die einen 1,5 GHz Dual-Core Prozessor richtig fordert? Wenn ja, dann mir die doch bitte in den Kommentaren, bisher habe ich es noch nicht geschafft, das Xperia™ S zum Ruckeln zu bringen – allerdings mein Xperia™ mini pro mit einem 1,0 GHz Single-Core-Prozessor auch nicht!

Kamera

Die Kamera hat 12 Megapixel, eine Größe, die nicht viele Smartphonekameras benutzen. Damit hat sie sogar mehr als meine Spiegelreflexkamera, eine Canon EOS 350D. Was liegt also näher, als beide Kameras direkt zu vergleichen, um zu sehen, ob mehr Megapixel auch wirklich bessere Bilder bedeuten, oder ob es doch noch auf den Sensor hinter der Linse ankommt.

Hier zwei Bilder, die zur gleichen Zeit am gleichen Ort jeweils im Automatik-Modus aufgenommen worden sind.

canon-eos-350d <- Aufgenommen mit der Canon EOS 350D

 

sony-xperia-s <- Aufgenommen mit dem Sony Xperia™ S

 

Also mir gefallen die Farben der Spiegelreflex-Kamera besser und wirklich schärfer finde ich die 12 Megapixel des Smartphones nicht wirklich. Allerdings braucht das Xperia S wirklich nicht mehr als eine Sekunde, um aus dem Standby eine Aufnahme zu machen, wie hier im offiziellen Video demonstriert.

Es ist also eine echte Alternative für Leute, die gute Aufnahmen machen wollen, aber nicht immer eine Profi-Ausrüstung mitnehmen möchten – für sehr gute Schnappschüsse von Unterwegs also ideal. Um allerdings eine Ameise in 100 m Entfernung Displayfüllend aufzunehmen, sollte man doch lieber die Spiegelreflex-Kamera mit entsprechendem Zoom Objektiv verwenden.

Akku

Laßt mich kurz ein Wort zum Akku verlieren. Nach 24 Stunden im Standby – also eingeschaltet, aber nicht genutzt – ist der Akku von 100% auf lediglich 9% gefallen. Zwar war das nach der zweiten Vollaufladung, aber außer Twitter habe ich keine App installiert, die Daten über’s WLAN bzw. Internet zieht. Sollte dieser diese Tendenz beibehalten, so wird das Gerät keine 8 Stunden mit meiner normalen Nutzung – diese da sind: ca. ein Stunde Spiele wie Angry Birds oder Solitaire, stündliche Abfrage meiner Twitter Timeline, WhatsApp- und E-Mail-Nachrichten, permanent WLAN im Hintergrund aktiv (aber nicht verbunden), Internet-Zugriff über 3G von Unterwegs und vielleicht eine SMS bzw. ein zwei-minütiges-Telefonat am Tag – durchhalten.

Aber den Akku werde ich später noch genauer auf Herz und Nieren testen, noch hat er gerade mal drei Ladezyklen hinter sich.

Wenn es etwas gibt, was ich für Euch näher in Augenschein nehmen soll, dann schreibt mir das doch bitte in den Kommentaren.

Weiter geht’s dann in ein paar Tagen mit Teil 4, wenn ich den Akku länger genutzt – und demzufolge mehr über die Nutzungsdauer schreiben kann – und auch damit telefoniert habe.

Wer so lange nicht warten kann, der kann es momentan für EUR 449,- bei getgoods.de – von denen wir auch das Testgerät gestellt bekommen habe – ordern.

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4 Kommentare zu „Testbericht Sony Xperia S: Sonys erstes “Flaggschiff” Teil 3 – Display, Apps und Kamera“

  1. Wenn die Netzabdeckung es zulässt, sollte man auf umts only umstellen, da das Gerät beim switchen zuviel Akku verbraucht. Auch gibt es Berichte, dass ein Prozess „wakeup“ das Handy nicht in den Schlafmodus schickt, wodurch es im idle fast mehr verbraucht als wenn es genutzt wird. Sollte vllt auch erwähnt werden, dass das Gerät für ICS designed ist und das Android 2.3.7 nur eine Übergangslösung ist. Es sollte(!) sich also mit ICS eine Verbesserung einstellen!

    1. Wenn ich es so lange testen kann – das ICS-Update soll erst im April kommen – dann werde ich es mit dem neuen OS wieder neu bewerten. Momentan unter GB ist der Akku jedenfalls schlechter als der 1.200 mAh „große“ Akku meines Xperia mini pro.

  2. Angeblich versagt das SXS ständig in Bezug auf das GPS Modul. Könnten Sie bitte hierzu einige Tests machen. z.B. mit einer der besten Sportapps: Runtastic (Lite)

    1.  Also versagen würde ich das schon mal nicht nennen. Habe es eben mal zum einkaufen mitgenommen und per runtastic aufzeichnen lassen.

      Es braucht zwar recht lange bis es GPS gefunden hat (knapp 2 Minuten) aber dann funktioniert es so weit.

      Zu Hause angekommen habe ich per GPS Test mal das HTC One X und das Xperia S drekt nebeneinander mal eine halbe Stunde unter freien Himmel liegen lassen.

      Das One X hatte 18 Satelliten im Blick und war mit 14 verbunden. Das Signal wurde bis auf knapp 1 m  genau lokalisiert.

      Das Xperia S hatte 14 Satelliten und war mit 12 verbunden. Hier hat es aber nur bis 6-8 Meter Genauigkeit gereicht. Wobei die Genauigkeit extrem schwankend war. Teilweise 15 Meter und mehr.

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