Jabra Elite 45h On-Ear Headset im Test – was ich gut finde und was nicht

Mit dem Jabra Elite 45h teste ich endlich mal wieder ein On-Ear Headset für unter 100 Euro und hier könnt ihr lesen, was ich daran gut finde und was nicht.

On-Ear Headsets haben eine wachsende Fangemeinde, denn sie liegen genau zwischen einem klassischen Over-Ear Headset wie dem Jabra Elite 85h (Testbericht) aus gleichem Hause und einem In-Ear Headset wie z.B. den AirPods Pro (Testbericht). 

Wie der Name schon sagt, sitzt die Ohrmuschel eines On-Ear Headset auf dem Ohr und umschließt es nicht. Viele mögen Over-Ear nicht, da man unter den dicken Polstern schnell schwitzt. In-Ear mögen auch nicht alle, weil über lange Zeit getragen K und da sind die On-Ear genau das Richtige. 

In dieser Kategorie habe ich unter anderem das Teufel Airy (Testbericht) getestet oder den Bowers & Wilkins PX5 (Testbericht), wobei der eigentlich kein klassisches On-Ear ist.

Ich bin sehr gespannt, wie es sich im Alltag präsentiert, denn ich stehe auf guten Klang und damit meine ich auch guten Klang.

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Technische Daten Jabra Elite 45h:

  • 40 mm Treiber
  • 20 – 20.000 Hz
  • HSP, HFP, A2DP, AVRCP, SPP 
  • Bluetooth 5.0
  • USB Typ-C
  • Multipoint-Verbindung (2 Geräte)
  • Freisprech-Funktion
  • Sprachassistent
  • 165 g
  • 50 h Akkulaufzeit
  • 420 mAh (nicht wechselbar)

Produktseite: .jabra.com.de/jabra-elite-45h

Deutsche Bedienungsanleitung: jabra.com/Jabra-Elite-45h-User-Manual_DE_German.pdf

Erhältlich ist das Jabra Elite 45h in den Farben Gold/Beige, Kupfer/Schwarz, Schwarz und Marine bei Amazon* zum Preis ab 87 Euro.

Kleiner Tipp am Rande. In den Amazon Warehouse Deals* gibt es dieses Headset immer wieder mal zum Preis von unter 80 Euro.

Wie immer teste ich für jeden ganz einfach nachvollziehbar. Für den Test lade ich das Headset komplett auf und höre bei normalen Lautstärken normale Musik bis der Akku leer ist.

Als Musik habe ich bei Google Play Music eine Playlist „Alltime Favorites“, in der diverse Titel aus Klassik über Pop, Elektro, Hardrock, Filmmusik, Jazz, Funk, Soul usw. zu finden sind. Eben von allem etwas. Dazu höre ich Podcasts, Hörbücher und schaue Videos auf Youtube bzw. Netflix. Ein Equalizer kommt bei mir nicht zum Einsatz.

Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei.

Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. 

Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man nicht wirklich viel. Das Headset, ein kurzes USB Typ-C Ladekabel, ein Tragebeutel und sonst nichts. Die kurze Kurzanleitung findet man im Innendeckel aufgedruckt.

Die Verarbeitung an sich ist tadellos. Es ist zwar alles Kunstleder, aber dafür hochwertig und fühlt sich sehr gut an inkl. ohne unangenehmen Geruch. Auf der Produktseite steht was von klappbar, aber damit ist lediglich die Drehbarkeit der Ohrmuscheln gemeint.

Der große Verstellbereich der ausziehbaren Bügel sollte auch für wirklich großen bzw. kleine Köpfe passen.

Alle Tasten und Buchsen findet man an der rechten Ohrmuschel und das sind einige. Zuerst einmal die drei Tasten an der Oberseite für die Bedienung der Musik. Etwas unterhalb der Schiebeschalter für Ein/Aus und die Bluetoothverbindung nebst einer kleinen LED.

Daneben die USB Typ-C Buchse zum Aufladen. Recht prominent sieht man noch das Mikrofon der Freisprechfunktion.

Erfreulich ist, dass man Links, Rechts direkt auf dem Polster erkennen kann. Es gibt nicht viel mehr was nervt, als minikleine Beschriftungen für Links/Rechts in den unmöglichsten Ecken.

Aber vor allem, weil das Kunstleder schön weich ist und sich auf den Ohren und dem Kopf sehr gut anfühlt. Auch nach mehreren Stunden schwitzt man nicht unter den Ohrpolstern und das ist einer der größten Vorteile eines On-Ear Headsets.

Die verbauten Treiber messen jeweils 40 mm und sind damit exakt so groß wie beim großen Bruder Jabra Elite 85h (Testbericht).

Die Verbindung per Bluetooth ist eine Sache von Sekunden und wird auch über größere Distanzen in der Wohnung gut gehalten. Das ist eben ein Jabra. 

Dank Multipoint-Verbindung taugt das Jabra Elite 45h auch als Business-Headset, denn es kann sich problemlos mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden. So kann ich mit dem Headset auf dem iPad einen Film schauen und bin gleichzeitig mit dem Smartphone auf Empfang. Kommt ein Anruf rein, stoppt das Video und ich kann ohne weiteres zutun mit dem Jabra telefonieren.

Genauso gut funktioniert es, dass man gleichzeitig mit seinem privaten und Geschäftshandy verbunden ist.

Apropos verbunden. Es gibt auch eine App dafür. Diese nennt sich Jabra Sound+ (Android / iOS). Hierüber können zahlreiche Funktionen des Jabra Elite 45h gesteuert werden wie z.B. ein Equalizer, der bei mir aber immer auf „Neutral“ steht. Oder auch, dass man sich selber beim Telefonieren hört, was ganz pfiffig ist, denn man schreit nicht, wie man es sonst bei Headsets macht.

Das Beste ist aber die Funktion „MySound“, die einen echten Hörtest macht und den Klang entsprechend optimiert. Klingt zunächst etwas schräg, aber macht Sinn, da der optimierte Klang wirklich viel besser klingt.

Bis zu 50 Stunden soll der Akku durchhalten, was ich leider nicht so testen konnte wie erhofft. Bei meinem Zweithandy habe ich vergessen den Akku zwischendurch aufzuladen, so dass es sich nach knapp einem Tag abgeschaltet hat. Beim zweiten Versuch habe ich das Headset schlicht vergessen und erst im Laufe des dritten Tages bemerkt, dass der Akku leer war. Kurzum. Ich glaube wirklich, dass der Akku locker seine 2 Tage am Stück durchhält.

Was ich aber testen konnte, war die Schnellladefunktion. So sollen 10 Minuten aufladen für bis zu 10 Stunden Musikwiedergabe ausreichen, was fast richtig ist. Bei mir war nach 8 Stunden und 42 Minuten Schluss.

Das Thema Latenz können wir bei Jabra schnell abhaken. Es ist für ein Bluetooth Headset nahezu perfekt. Nur wenn man ganz, ganz genau hinschaut bzw. hinhört, wird man einen minimalen Versatz bemerken, der aber im Alltag bei Youtube keine Rolle spielen wird.

Richtig begeistert hat mich der Klang. Nicht weil er mich vom Hocker gehauen hat, sondern weil er so schön neutral ist. Ein echtes Alltagsheadset mit einem sehr angenehmen, unaufgeregten Klangcharakter.

Schöne, tiefe reichende Bässe, nicht übertrieben viel, aber hervorragend eingebunden. Egal ob elektronische Musik oder die Kirchenorgel. Das Bassfundament ist für diese Preisklasse echt herausragend. Klar klingt der Jabra Elite 85h (Testbericht) einen Ticken erwachsener und der Teufel Airy (Testbericht) hat mehr Bumms, aber gerade der Teufel klingt nicht so rund.

Gilt im übrigen auch für den Mittel- und Hochtonbereich. Hier spielt sich der Jabra Elite 45h völlig entspannt durch meine Test-Playlist und macht einfach nur Spaß. Selbst bei maximaler Lautstärke verliert Adele nicht ihr stimmliches Volumen oder bohren sich Orgelklänge mitten ins Gehirn. Eine runde Sache und genau das gefällt mir so gut. Nach einigen Minuten vergisst man, dass man ein Headset auf dem Kopf hat.

Die Freisprechfunktion ist bei Jabra seit jeher ohne Kritik. Nicht umsonst trägt meine Frau tagtäglich im Büro ein Jabra. So auch beim Jabra Elite 45h. Die Anrufer bemerken oft gar nicht, dass man per Freisprechfunktion mit ihnen telefoniert.

Was ich ok finde:

Die Ausstattung ist für diese Preisklasse völlig ok. Sicher gibt es das ein oder andere Headset mit ANC, aber lieber gar keines, als ein mieses. Das Jabra Elite 45h hat kein ANC, auch wenn es immer wieder genannt wird. Wird offensichtlich mit dem Noise Canceling beim telefonieren verwechselt. Finde ich aber nicht schlimm und vermisst habe ich es nicht, da ich meine Umgebung trotzdem noch wahrnehmen kann und die Musik genießen.

Eine Funktion, die mir aber wirklich fehlt, kommt gleich zur Sprache.

Die Bedienung ist dank der guten Tasten problemlos. Die drei Tasten für Play/ Pause und Lautstärke sind gut ertast- und unterscheidbar. Übrigens kann man in der App entscheiden, ob es Bestätigungstöne gibt oder nicht. Ein kleines Extra, welches ich mittlerweile richtig gut finde.

Ein Reset auf die Werkseinstellungen wird durchgeführt, indem man das Headset einschaltet und dann die Lautstärke (+) und die Multifunktionstaste (mittlere) gleichzeitig für mehrere Sekunden lang gedrückt hält, bis die LED violett anfängt zu blinken und eine Ansage im Kopfhörer zu hören ist.

Was ich nicht gut finde:

Der Tragekomfort des Jabra Elite 45h ist dank des geringen Gewichts von 165 Gramm wirklich sehr gut. Nur mal so zu  Vergleich. Der Bowers & Wilkins PX5 (Testbericht) wiegt 267 Gramm.

Total nervig ist aber, dass bei mir das Gelenk des rechten Ohrpolster knarrt. Bewegt man nur ein wenig den Kopf oder berührt das Ohrpolster knarrt es ganz fürchterlich und weil es halt direkt am Ohr ist, hört man es unweigerlich. Vielleicht hilft eine Ladung Silikonspray. Aber das muss nicht sein.

Mir fehlt auch eine Trageerkennung. Also dass das Headset automatisch in die Pause geht, wenn man es absetzt und weiterspielt, wenn man es wieder aufsetzt. Gerade bei solchen Headsets ein wichtiges Feature.

Vielen, so auch mir, fehlt die 3,5 mm Klinkenbuchse, denn die gibt es leider nicht. Warum auch immer. Wenn der Akku leer ist, kann man so leider nicht weiter Musik hören. Trotz Schnellladefunktion, die mir am Baggersee aber leider nicht wirklich weiterhilft. Wobei…wer sitzt schon 2 Tage am Stück am Baggersee oder im Flieger? 

Fazit:

Ist das Jabra Elite 45h empfehlenswert? Ja und das ohne Wenn und Aber, auch wenn es keine Trageerkennung gibt und die Klinkenbuchse fehlt. Auch das knarren des Gelenks konnte ich mit Silikonspray in den Griff bekommen.

Das Gesamtpaket aus einem tollen Klang, irre langer Akkulaufzeit, einem sehr angenehmen Tragekomfort und der guten App stimmt einfach und das für unter 90 Euro. ich wüsste auf Anhieb keinen besseren. Zumindest nicht in dieser Preisklasse und hätte ich nicht schon den mehr als dreimal so teuren Bowers & Wilkins PX7 (Testbericht) und das Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) hier liegen, würde ich mir sofort das Jabra Elite 45h zulegen.

Und genau deshalb vergebe ich mit Freude das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabeerhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Jabra Elite 45h

Kurzfassung

+ hervorragende Akkulaufzeit
+ sehr guter Tragekomfort
+ über App individualisierbar
+ guter Klang
+ Schnellladefunktion

– keine 3,5 mm Headsetbuchse
– keine Trageerkennung