Teufel Airy Test – wie gut ist das On-Ear Headset?

Mit dem Teufel Airy Test werde ich mein erstes On-Ear Headset testen. Ich bin sehr gespannt, wie gut dieser im direkten Vergleich zu zwei anderen Konkurrenten abschneidet.

Die Hörer unseres Podcast wissen es bereits. Ich war bzw. bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Ersatz für mein geliebtes, aber nun defektes Nokia Purity Pro Headset. Mehr als 7 Jahre hat mich dieses High-End Headset begleitet. Es muss also Ersatz her.

So kam es zum Vergleich Bang & Olufsen BeoPlay H9i vs. Sony WH-1000XM3, an dessen Ende ich mich dann doch für den Kauf des Bowers & Wilkins PX (Testbericht) entschieden habe.

Aber es muss doch auch etwas günstiger gehen, denn das JBL Tune 600BTNC meiner Frau für knapp 70 € (Amazon* / Saturn*) ist schon richtig gut und hat selbst wesentlich teurere Konkurrenten wie das JBL E65BTNC für 125 €* ganz schön alt aussehen lassen.

Durch einen Werbebanner bin ich auf den Teufel Airy gestoßen. Auch wenn ich schon öfter mal was von Teufel getestet habe, zuletzt den Teufel Real Blue NC (Testbericht), war mir der Teufel Airy unbekannt. Und da ich mit On-Ear bislang gar keine Erfahrungen hatte, habe ich mir das gute Stück einfach mal kommen lassen und ausprobiert. 

Der Unterschied zwischen einem On-Ear Kopfhörer und einem Over-Ear Kopfhörer liegt darin, dass bei Over-Ear Kopfhörern das Ohr vom Polster nahezu umschlossen wird. Bei einem Over-Ear liegt das Polster auf den Ohren auf.

Und da liegt es nun vor mir. Vielen Dank an Teufel, die mir den Airy für den Test zur Verfügung gestellt haben. Passiert leider nicht mehr oft, dass ich von den Herstellern direkt was zr Verfügung gestellt bekomme. Ich bin denen wohl zu kritisch…

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Technische Daten Teufel Airy:

  • 20 – 20.000 Hz
  • 95 dB/1m
  • 2x 40 mm Neodym Treiber
  • Bluetooth 4.2 mit aptX
  • 3,5 mm Klinkenbuchse
  • Micro-USB
  • Headset-Funktion
  • 173 g
  • 30 h Akkulaufzeit
  • 420 mAh (nicht wechselbar)

Produktseite: teufel.de/airy

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: teufel.de/airy-manual-v2-de.pdf

Den Teufel Airy gibt es in den Farben schwarz und weiß zu einer UVP von 149 €. Allerdings gibt es bei Teufel beinahe wöchentlich Rabatte, so das man sich unbedingt für den Newsletter anmelden sollte.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Was mir am Teufel Airy gut gefällt:

Im Karton liegen neben dem normalen Kram auch noch drei Paar farbige Ringe. Ein Blick in die Anleitung verrät, dass man diese Ringe austauschen kann. Vom Werk aus sind schwarze Ringe montiert. Und zwar zwischen dem Polster und dem Gehäuse. Das Polster ist durch drehen abnehmbar (also auch mal zum reinigen) und schon kann man die Ringe nach belieben austauschen. Ich habe direkt die Farbe rot genommen. Ist ja ein Teufel.

Gut finde ich auch, dass er zusammengeklappt werden kann. Er ist ja an sich schon sehr kompakt, aber nach dem zusammenklappen ist er richtig platzsparend in seinem Säckchen zu transportieren.

Richtig gut gefällt mir die Akkulaufzeit für so einen kompakten und leichten Kopfhörer. Bis zu 30 Stunden soll er durchhalten. Kommt halt immer auf die Lautstärke an. Diese 30 Stunden schafft er laut Homepage bei einer Lautstärke von 0 bis 30%. Das ist selbst mir zu leise. 

Bei normaler Lautstärke (um die 50%) sollen es noch 20 Stunden sein und die packt er locker. Bei mir war erst nach über 32 Stunden Schluss. Ganz genau kann ich es nicht sagen, da ich das letzte mal bei Stunde 22 geschaut habe und da lief er noch. Danach habe ich schlicht vergessen nachzuschauen. War einfach zu lang.

Eine kleine LED zeigt den Ladezustand an. Blinken beim Laden und dauerhaft leuchtend, wenn der Akku voll aufgeladen ist. 

Erfreulich, dass ein 3,5 mm Klinkenanschluss vorhanden ist, mit dem man auch bei leeren Akku kabelgebunden Musik hören kann.

Das Wichtigste ist natürlich der Klang und der weiß zu überzeugen. Kommt halt darauf an, was man erwartet. Der Teufel Airy ist kein Feingeist. Die Mitten und Höhen sind präsent, aber nicht vorlaut und passen zu den meisten Musikstilen. Ein Teufel wäre aber kein Teufel, wenn er nicht dem Bass frönen würde. 

Und das tut der Teufel Airy weidlich. Er geht schön tief runter ohne zu dröhnen und liefert die gewissen Portion Bass und das bis zur maximalen Lautstärke. Apropos maximale Lautstärke. Da geht so einiges und er klingt immer noch sehr gut.

Zum Thema Bühnenabbildung komme ich im nächsten Abschnitt.

Was ich am Teufel Airy ganz ok finde:

Das Headset als solches ist eher klassisch. Komplett in schwarz und nur der Lautstärkeregler und ggf. die farbigen Ringen setzen farbliche Akzente. Zum größten Teil ist der Teufel Airy aus Kunststoff gefertigt, weshalb er angenehm leicht ist. Lediglich die Scharniere und die Schiene zum herausziehen sind aus Metall.

Die Verarbeitung geht in Ordnung, denn ab und zu mal knarzt der Bügel, wenn man den Teufel Airy aufsetzen will. 

Die komplette Bedienung findet auf der linken Seite ihren Platz. Die Sensortasten bieten zwar gute Druckpunkte, sind aber nicht durch fühlen zu unterscheiden. Da muss man sich erst einmal gewöhnen. 

Oberhalb des Logos ist die Multifunktions-Taste zu finden. Sie steuert Play und Pause. Hält man diese länger gedrückt, schaltet sich der Teufel Airy ein oder aus. Doppeltes drücken aktiviert den Sprachassistent (Siri oder Google Assistent).

Kommt ein Anruf rein, kann man diesen durch Drücken annehmen und beenden.

Mit den beiden unteren Tasten springt man einen Titel vor bzw. zurück. Mit ihnen kann man einen Anruf auf halten legen und später wieder annehmen.

Dass beim Teufel Airy eine Micro-USB Buchse zum Laden vorhanden ist und keine USB Typ-C ist verschmerzbar. Es liegt ja das passende Kabel bei und mittlerweile müsste jeder mehr als genug dieser Ladekabel zu Hause haben.  

Wäre da noch die Sache mit dem Anpressdruck. Da müssen die Hersteller eine Entscheidung treffen. Straff, dass er nicht schon beim laufen herunterrutscht oder eher sanft, dass es auch über Stunden angenehm zu tragen ist. Der Teufel Airy bietet einen guten Kompromiss aus beiden. Er sitzt angenehm, aber mehr als leichtes joggen verkraftet er nicht.

Dass man unter so einem On-Ear Headset auch etwas schwitzt ist völlig normal. Beim Teufel Airy hält es sich einigermaßen in Grenzen, was aber von vielen Faktoren abhängt.

Auch wenn der Klang im Ganzen richtig gut ist, fällt er im direkten Vergleich zum deutlich günstigeren JBL Tune 600BTNC für knapp 70 € (Amazon* / Saturn*) bei der Weiträumigkeit etwas ab. Der JBL klingt luftiger und weiträumiger. Aber das hört man nur beim direkten Vergleich.

Die Verbindung bricht erst bei knapp 9 Meter ab, was völlig in Ordnung ist. Mehr kann Bluetooth 4.2 nicht und aptX ist in dieser Preisklasse Standard.

Was mir am Teufel Airy gar nicht gefällt:

Größter Kritikpunkt für mich ist dieses Rad zur Regelung der Lautstärke. An sich eine tolle Idee. So richtig Oldschool. Auch wenn dieses Rad stufenlos drehbar ist, reagiert die Lautstärkeregelung eher holprig. Entweder direkt viel zu laut oder man dreht und dreht und es passiert nicht wirklich viel. Das passt nicht zum guten Rest.

Dann diese Sache mit den ausziehbaren Bügeln. An sich Standard, dass der Teufel Airy jeweils in 11 Rasten angepasst werden kann. Ich habe jetzt keinen wirklich großen Kopf, aber ich muss die Bügel schon sehr weit ausziehen, damit er passt. Bei Menschen mit einem größeren bzw. längeren Kopf oder auch vielen Haaren, könnte es schon knapp werden.

Sehr schade ist, dass man mit dem Teufel Airy nicht weiter Musik hören kann, wenn er aufgeladen wird. Ich dachte, dass diese Zeiten vorbei sind. Aber leider nein. Erst laden, dann wieder Musik hören. Dafür kann man aber auch bei leeren Akku noch kabelgebunden Musik hören.

Wer mit dem Teufel Airy ernsthaft Sport treiben möchte, sollte schnelle Bewegungen vermeiden. Leichtes joggen geht noch, aber alles was mit hüpfen, springen oder schnellen Bewegungen zu tun hat, hält es ihn nicht mehr auf dem Kopf.

Fazit:

Ist der Teufel Airy empfehlenswert? Durchaus, wenn man weiß, was mit einem Teufel bekommt. Akustische Feingeister werden bemängeln, dass die Bühnenabbildung nicht perfekt ist und der Bass streckenweise etwas überbetont. Alle anderen, die einfach nur Spaß am Musik hören haben, gleichzeitig einen kompakten und leichten On-Ear mit langer Akkulaufzeit suchen, werden mit dem Teufel Airy keinen Fehler machen.

Daher vergebe ich das Gütesiegel.

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Peter W.
Teufel Airy
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Klang
  • Preis/Leistung
3.6

Kurzfassung

+ guter Klang
+ farblich anpassbar
+ sehr kompakt und leicht
+ zusammenklappbar
+ lange Akkulaufzeit

– Lautstärkeregelung hakelig
– Tasten nicht gut unterscheidbar
– für Sportarten mit viel Bewegung nur bedingt geeignet